Es gibt einen Beweis das das J.J. Universum vor St 11 begonnen haben muss und zwar in TOS hatte jedes Gottverdammte Sternenflotten Schiff ein eigenes Brusabzeichen, an Bord der USS Kelvin hat man aber schon vor dem Bau der USS Enterprise NCC-1701 eben dieses Abzeichen, anscheinend auch Flottenweit, eingesetzt.
Dass es in der ganzen Flotte zur Zeit des Kelvin-Zwischenfalls getragen wird, ist aber auch nur eine Annahme, dafür gibt es auch keinen Beweis. Und wer sagt, dass Abzeichen nicht wiederverwendet werden? Das Emblem kann in den 2230ern für die U.S.S. Kelvin stehen, nach Außerdienststellung der Kelvin dann für die Enterprise. (Immerhin gibt es in-universe mit der Verwendung auf der UESPA-Sonde "Friendship One" bereits eine Verwendung dieses Logos lange bevor es zum Enterprise-Abzeichen wurde.) Wie es dazu kam, dass das Symbol der Kelvin für die Enterprise Verwendung fand, habe ich übrigens in meinem Roman "Leadership" (1. Teil "Robau") beschrieben. (Wenn man es wirklich genau nehmen will sind die Symbole von Kelvin und Enterprise gar nicht identisch sind. Das Enterprise-Symbol hat zwar die gleiche Form, ist aber vollflächig, während das Kelvin-Symbol eigentlich nur aus einer Umrandung besteht.)
Ich sehe keinen Grund, warum schon vor Neros Ankunft in der Vergangenheit das neue Universum vom alten abweichen sollte. Es ist nicht die Intention der Produzenten und es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass die Kelvin nicht genauso auch im Prime-Universum ausgesehen hat, nicht auch von Captain Robau und Lt. Commander Kirk bemannt gewesen ist und entlang der Neutralen Zone unterwegs war - nur mit dem Unterschied, dass sie halt nicht wie im neuen Universum auf Nero und die Narada getroffen sind. Über diese Ära wissen wir gar nichts, wir kennen nicht ihr Design, nicht die Technologie und auch nicht die normale Schiffsgröße. (Allgemein sind die angegebenen Schiffsgrößen im 23. Jahrhundert des Prime-Universums aus den diversen Nachschlagewerken doch recht zweifelhaft, wenn man sie der On-Screen-Darstellung gegenüberstellt. Und dass die Sternenflotte im Prime-Universum damals unfähig gewesen sein soll, größere Schiffe als die Enterprise zu bauen, halte ich für abwegig, wenn man mal schaut, welche Brummer allein die Vulkanier 100 Jahre vorher schon gebaut haben. Auch zum Thema "Schiffsgröße" mache ich mal wieder Werbung für "Leadership", wo dieser im zweiten Teil "Archer" erklärt wird.)
Die Erklärung das sich allein durch den Tod von James T. Kirk's Vater (George Kirk) alles so verändert ist unglaubwürdig.
Es ist wesentlich mehr geschehen, als dass nur George Kirk gestorben wäre. Captain Robau ist gestorben, mindestens noch einige weitere Sternenflottenoffiziere. Die Kelvin wurde zerstört, Hunderte überlebende Offiziere wurden auf neue Posten versetzte, auf denen sie nicht gedient hätten, wenn die Kelvin ihren Flug ungestört fortgesetzt hätte. Technologisch hat man sich von der Narada einiges abschauen können, neue Systeme entwickelt, die vielleicht nicht so platzsparend waren wie etablierte Systeme. Die politischen Folgen sind auch nicht zu verachten, denn bei einer Analyse der Aufzeichnungen des Funkkontakts, wird rauskommen, dass der Universalübersetzer Ayels Kontaktaufnahme aus dem Romulanischen übersetzt hat. Viel früher als im Prime-Universum kommt also raus, wie die Romulaner aussehen und weil man noch nicht ahnt, dass die Narada aus der Zukunft kam, nimmt man mit dem Sternenimperium eher Kontakt auf anstatt darauf zu warten, dass sich hinter der Neutralen Zone wieder was rührt.
Das sind nur die unmittelbaren Folgen der Zerstörung der Kelvin. Und danach vergehen noch volle 25 weitere Jahre, in denen sich ausgehend von diesen Veränderungen noch unzählige weitere Veränderungen ergeben und somit hat man einen hübschen Schmetterlingseffekt. Im Laufe der "Star Trek"-Serien und Filme gab es schon beträchtlich umfangreichere Umwälzungen der Zeitlinie, die sich sogar wirklich nur an einer Person festmachen ließen. Bekanntestes Beispiel dürfte Edith Keeler aus der TOS-Folge "Griff in die Geschichte" sein, von deren Tod oder Weiterleben der Ausgang des 2. Weltkriegs und die Geschichte des Planeten Erde abhing. Oder Gabriel Bell in DS9, dessen Tod verhinderte, dass die Erde zu einer Warp-fähigen Zivilisation wurde ehe Commander Sisko Bells Rolle in der Vergangenheit einnahm. In diesem beiden Fällen waren sogar noch weniger Personen unmittelbar durch einen Eingriff in die Zeit betroffen und die Auswirkungen waren langfristig noch größer.