Vielen herzlichen Dank für Dein ausführliches Review, Star. Ich weiß das sehr zu schätzen, Feedback ist eine riesengroße Motivation für mich und jede Meinung ist wertvoll!

Zunächst einmal die Formatierung. Die finde ich sehr... gewöhnungsbedürftig. Warum so viele Leerzeilen? (...) diese kleinen Blöcke, stellenweise nur einen Satz. Das macht das Lesen für mich recht mühsam, denn ich erwarte bei diesen Leerzeilen immer einen Schnittpunkt – und wenn dann tatsächlich mal einer kommt, (drei Tage später...) sieht man den gar nicht. Wäre es da nicht... besser, einfach mit Einzügen zu arbeiten?
Da hast Du wohl Recht (auch wenn ich finde, dass Du es schon ein klein wenig übersteigerst ...). Ich muss ehrlich gestehen, ich habe nicht besonders viel Erfahrung in Sachen Formatierung von PDFs und es ist mir auch nicht besonders sympathisch dass hier alles über PDFs läuft, aber so ist das eben ... Die Archive, in denen ich hauptsächlich unterwegs bin und an deren Gepflogenheiten ich gewöhnt bin (so lange bin ich ja noch nicht hier), sind browserbasiert und dort habe ich die Erfahrung gemacht, dass es die Lesbarkeit verbessert wenn man den Text stärker strukturiert und im Zweifelsfall eine Leerzeile mehr setzt, u.a. auch weil man Möglichkeiten wie Einzüge gar nicht hat und man im Browser schneller einmal den Eindruck bekommt, dass allesineinerWurst geschrieben ist. Das ist wohl der Unterschied zwischen Web und "Print", beim nächsten Mal werde ich das bedenken.
Allerdings bremst du dich gleichzeitig auch selbst aus, in dem du zum einen mehr beschreibst, als nötig. So wirken viele Informationen etwas... hineingeschummelt. „Ihre kleine Faust“, „ihre blassblauen Augen“, „das rötlich schimmernde Wasser, das dramatisch vom niedrigen Dach abperlt“
In Maßen ist das okay, aber wenn’s zu oft geschieht, entlarvt man den Trick schnell. Ein paar beschreibende Adjektive weniger würden den Text vielleicht etwas knackiger machen.=)
Verzeih, ich muss gerade richtig lachen, weil das was Du sagst so ein Déjà-vu-Erlebnis ist

Als ich vor etwa anderthalb Jahren mit der Fanfiction-Schreiberei begonnen habe, war es für mich in erster Linie ein Experiment und eine Herausforderung, eine narrative Erzählstimme zu finden, denn so hatte ich bisher nie geschrieben und auch nur wenig gelesen weil meine Vorlieben ganz wo anders lagen bis Star Trek mich überfallen hat.

Ich habe dann allerdings wiederholt das Feedback bekommen, ich würde zu nüchtern und schmucklos, nicht stimmungsvoll und bildhaft genug schreiben und zu wenig auf Details und Drumherum eingehen – ein Kritikpunkt, den ich nachvollziehen konnte und den ich in Folge umzusetzen bzw. zu verbessern versucht habe. Und jetzt höre ich von Dir genau das Gegenteil, und kann es ebenfalls nachvollziehen ... ist wohl ein klarer Fall von subjektiven Vorlieben, und bekräftigt mich darin, mich zukünftig lieber wieder auf mein eigenes Stilempfinden zu verlassen anstatt es allen recht machen zu wollen

Nun aber zum Inhaltlichen. Ich möchte Dir Deine Meinung keinesfalls absprechen, aber es ist wohl klar, dass meine Sicht der Dinge oft eine andere ist (sonst hätte ich ja nicht geschrieben, was und wie ich geschrieben habe

) ... deshalb die eine oder andere Erklärung zu den Punkten, die Du angesprochen hast.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema „Terrorismus“, und wie er im titelgebenden Auge des Betrachters liegt, hätte gerne länger sein können. Die Diskussion dauert leider nur ein paar Zeilen an, und bricht, kaum gestartet, abrupt wieder ab, um erneut lange Vorgeschichten zu erzählen und dies und das zu erklären. Irgendwo fehlt der Geschichte dadurch das nötige Fleisch, der richtige Biss. Da ist nicht viel, was man diskutieren kann.
Es war nie meine Intention, ein "politisches Traktat" zu schreiben, auch wenn das Thema Politik natürlich eine Rolle spielt. Vielmehr wollte ich die einzelnen Biographien und daraus resultierenden Beweggründe sich zu engagieren aufschlüsseln und miteinander verknüpfen und somit Stück für Stück ein größeres Ganzes beleuchten – inspiriert hat mich dabei ein Zitat von Ralph Waldo Emerson, das da lautet:
"There is properly no history; only biography". Wenn man sich – so wie Du ganz offensichtlich, das betonst Du ja mehr als nur einmal – absolut nicht für die persönlichen Vorgeschichten der einzelnen Charaktere begeistern kann, dann kann ich schon verstehen, dass man sich für die Geschichte auch nicht unbedingt begeistern kann ...

Dass es zu Redundanzen und Widersprüchen gekommen ist, ist natürlich suboptimal – danke für den Hinweis, das muss ich mir nochmal anschauen. Für meine Verhältnisse ist die Geschichte in extrem kurzer Zeit (innerhalb von ca. drei Wochen) entstanden, da ich erst recht spät von diesem Contest erfahren habe und unbedingt rechtzeitig zur Deadline fertig werden wollte, also ist die Geschichte quasi "rausgehaut und frisch von der Tastatur weg" hochgeladen worden. Normalerweise bin ich sehr akribisch beim Überarbeiten und lasse eine Geschichte gerne auch mal ein paar Wochen ruhen bevor ich mit Abstand noch einmal rangehe. Kurz und gut, ich bin selbst nicht völlig überzeugt davon, und werde bestimmt noch (unabhängig von diesem Contest) hier und da dran rumbasteln ...
Die Teils komplett spanischen Sätze hingegen sind nicht so gut gelöst, denn rein aus dem Text ist das Gesagte schwer bis gar nicht zu entschlüsseln, und das sollte im Idealfall nicht so sein. Da nützt mir die Übersetzung ein paar Seiten später dann auch nicht viel. Das ist aber sicher... schwierig zu lösen. Hm.
Ja, das ist mir bewusst, und ich wäre für jeden Lösungsvorschlag dankbar.
Mir war es in dieser Szene wichtig, dass sie eben nicht Standard miteinander sprechen, eben weil mir diese kulturelle Uniformität in Star Trek ziemlich auf die Nerven geht, und weil Universalübersetzer eben nicht immer und für alles die Lösung sind. (Aber ich schweife ab ... das ist ein Thema, über dass ich mich ewig auslassen könnte, verzeih.) Was besseres als eine Fußnote / Endnote mit der Übersetzung ist mir nicht eingefallen; ich habe mich dabei an einer Autorin orientiert, deren Charaktere desöfteren Cardassianisch miteinander sprechen und die das "Sprachproblem" eben so löst.
Wesentlich spannender waren da schon die neuen/wenig beleuchteten Charaktere um Consuelo und Ayala. Hier konnte man dann auch das ein oder andere neue Detail lernen, vor allem natürlich über Ayala, der in der Serie leider (so gut wie) gar nichts sagen durfte. Dass mal keine Amerikaner im Mittelpunkt der Geschichte standen, und Consuelo Mathematikerin war/ist, ist auch mal eine schöne Abwechslung. (...) So richtig viel Chemie konnte ich jetzt leider auch nicht zwischen den beiden Charakteren ausmachen (dazu hatten sie aber auch nicht viel Gelegenheit), und das Ende war irgendwo abzusehen (Ein Original-Charakter, alles andere Canon-Charaktere. Wer wird es wohl nicht auf die Voyager schaffen, und wer wird hochdramatisch zurückbleiben?).
Freut mich, dass Du die beiden magst. Generell fand ich es ja sehr schade, dass in VOY die Nebencharaktere so gut wie gar nicht behandelt wurden. Ich versuche gerade wenn ich OCs bastle ganz bewusst von der kulturellen Fixierung auf die Erde und vor allem die USA wegzukommen, und da der Nachname "Ayala" ja feststeht hat sich das angeboten – deswegen wurde er bei mir auch ein Miguel und kein Michael. Bei Consuelo war es mir wichtig, dass sie bei der Sternenflotte ist / war, aber ich habe sie nie als Raumschiff-Offizier gesehen, und gleichzeitig wollte ich eben auch deutlich machen, dass die Maquis nicht (nur) Vollhonks mit dicken Phasergewehren sind sondern durchaus auch hoch gebildete Leute die sich nicht anders zu helfen wissen.
Was die Chemie bzw. den Mangel an selbiger zwischen den beiden angeht ... das ist ganz bewusst so. Erstens ist das eine Strategiesitzung und kein romantisches Rendezvous und sie sind alle recht angespannt, und zweitens soll der arme Ayala sich später Vorwürfe machen können, dass sie ihre gemeinsame Zeit nicht voll ausgekostet haben und dass sie sich nicht wirklich verabschiedet haben weil sie die Konsequenzen verleugnet haben (das wird in P,V&W, also in meiner VOY-Sequel-Serie, noch zum Thema werden).
Dass das Ende abzusehen ist, war mir von Anfang an klar ... ich hätte das jetzt auch nicht unbedingt als "hochdramatische Enthüllung" gesehen, sondern einfach als weiterer logischer Schritt in Consuelos Leben und im Voyager-Canon.
Nun gut ... das war's mal von meiner Seite, ich bedanke mich noch einmal sehr herzlich für das Review und freue mich auf ein Wiederlesen!
LG, die Raumsonde.