Bei der Enterprise in ST2009 waren die bei kirks akademieantritt recht weit. Trotzdem dauerte es noch zwei Jahre bis das Schiff den Jungfer Flug unternommen hat.
Vielleicht, weil die Konstrukteure erst dann, als das Schiff fast fertig war, realisiert haben, dass sie noch keinen Plan hatten, wie sie das Raumschiff in den Orbit hieven sollen

Neben der Größe würde ich wirklich den technologischen Fortschritt lassen Faktor sehen, der eine Raumschiffentwicklung verlängert.
Besonders der Warpantrieb wird da ein großer Faktor sein.
Du meinst also, die Entwicklungszeiten werden tendenziell wieder länger werden? Ja, das kann natürlich wirklich sein, wenn die Technik immer komplizierter werden muss, um wirklich noch eine Leistungssteigerung (aus einem altbewährten Konzept) zu erzielen.
Bei der Galaxyklasse müsste man IMO auch noch die Separationsfähigkeit mit einrechnen, weswegen ich sie auch nur ungern bei zu vielen anderen Klassen sehe.
Das stimmt, ein solches Feature ist außergewöhnlich und das wird wohl ein Faktor sein, der erheblichen Einluss auf eine Entwicklungsgeschichte hat. Die Frage ist dann, wie viele Schiffsklassen außergewöhnliche Merkmale besitzen.
Daraus abgeleitet: Wann wohl mit der "Prometheus"-Klasse begonnen wurde?
Ich glaube, am längsten wird immer die Planungsphase sein. Und je größe rund gewagter das Schiff, desto größer das Fehlerpotential. Die Sternenflotte ist ja wirklich sehr korrekt und auf Sicherheit und Haltbarkeit bedacht und überlässt nichts dem Zufall, weshalb im Vorfeld sicher ellenlang jedes nur erdenkliche Problem durchgerechnet, und tausendmal im Computer und im Holodeck simuliert, modifiziert und kontrolliert wird, sicher auch von verschiedenen Planungsgruppen, die nicht miteinander im Kontakt stehen, um Beeinfluss zu vermeiden und somit das Fehlerpotential zu minimieren. Und das in jeder einzelnen Planungsphase, mit jedem einzelnen Gerät. Computerkapazitäten beschleunigen diesen Prozess bestimmt, aber um Sorgfalt zu garantieren, wird man sich dennoch genug Zeit lassen.
Das klingt für mich sehr glaubwürdig - plausibel. Daraus könnte man auch eine interessante Kurzgeschichte (oder "Langgeschichte"?) machen! Aus das hätte vielleicht was von einem Konzept à la "Gefangenendilemma", denn jedes Team weiß, dass sie einerseits effektiv arbeiten müssen (also auch nicht trödeln dürfen), andererseits ihr Renommee, ja, vielleicht ihre ganze Karriere auf dem Spiel stehen, wenn sie einen Fehler übersehen; und ein Fehler muss ja nicht immer nur der eine, große, fatale Katastrophenauslöser sein, sondern vielleicht die kleinen Lücken im komplizierten Geflecht, die irgendwann echte Löcher reißen.
Die Bauphase selbst dürfte hingegen - zumindest 24. bis 25. Jahrhundert dank Industriereplikatoren und genügend Ressourcen vergleichsweise schnell gehen.
Wobei ich auch die Idee charmant finde, dass es einige wenige Baukomponenten gibt, die so selten oder empfindlich sind, die dafür sorgen, dass so ein Raumschiff eben doch noch was besonders ist und nicht nur eines unter Zehntausenden. Das ist etwas, dass mir an TOS gefallen hat, denn da hatte ich wirklich immer das Gefühl, dass außer der "Enterprise" weit und breit kein anderes Raumschiff ist und die 12 Schiffe der "Constitution"-Klasse wirklich etwas besonderes sind.
Bei meiner großen Infinity-Klasse habe ich es so gemacht, dass nicht die Ressourcen ein Problem darstellten, sondern eher die Mathematik. Um solch gewaltige Schiffe anzutreiben, sind mehrere Reaktorkerne notwendig, und die müssen synchronisiert werden, und ein entsprechendes Programm zu schreiben, erwies sich als so schwierig, dass das ganze Projekt daran beinahe schon auf dem Reißbrett scheiterte.
Das ist natürlich auch spannend. Hmm, wobei es dann aber schon so wäre, dass man so viele Schiffe dieser Klasse bauen könnte, sobald dieses Problem aus der Welt ist.
(Ich glaube, in einer vernunftbegabten Welt würde die Sternenflotte nicht zulassen, dass ihr die Politik oder sonstwer reinredet, aber um meine Geschichte zu erzählen, habe ich diesen Ansatz dennoch gewählt)
Ich würde diesen politischen Faktor gar nicht mal soooo negativ sehen. Klar, wenn übertrieben wird, hat man mehr Nach- als Vorteile. Ansonsten ist es doch aber legitim oder gar wichtig, wenn man sich vor Augen hält, dass ein großes, neues, wichtiges Raumschiff auch ein, ja, "ikonographisches Werkzeug" darstellt.
Die einzige Ressource, die problematisch ist, ist das Personal.
Das denke ich auch. Deswegen habe ich bei der "Sultaoclazteuq" zunächst auch eine sehr geringe Mannschaftsstärkre gehabt. Ich gehe aber auch davon aus, dass die Schiffe inzwischen nicht mehr viele Personenen an Bord haben müssen, um sie zu bedienen, sondern... nun eigentlich anderes herum, also: Die Crew ist nicht dazu da, dem Schiff zu dienen, das Schiff ist dazu da, der Crew zu dienen. Das ist auch das, was ich aus den wenigen Informationen zur Ent-J herausinterpretieren wollte, nämlich, dass das eine Stadt im All ist, in der die Leute ihr Leben verwirklichen und darum gibt es dort auch Einrichtungen wie eine Universität, die nichts mit dem eigentlichen Betrieb einer "Maschine", die so ein Schiff ja irgendwo auch darstellt, zu tun haben.
Leute gehen in den Ruhestand, bekommen ein Redshirt und sterben

2276 Beginnt die Entwicklungsabteilung mit der Planung der Refits für die Miranda-Klasse und
2285 sind die ersten Einheiten fertig (USS Reliant, USS Calypso)
Das ist auch noch mal eine interessante Frage: Wie verhält sich der Planungsaufwand für ein Refit? Denn ein ganz anderes Raumschiff um ein bestehendes Konzept zu konstruieren, ist auch noch einmal eine krasse Herausfoderung.
Eine Andere frage die sich mir aufdrängt und bei der Planung einer Neuen Schiffsklasse wichtig ist. Wie groß muss die Minimalbesatzung sein um das Schiff zu betreiben. Dies hängt natürlich von der Größe des Schiffes und dem grad der Automation ab. In einem Notfall kann dies wahrscheinlich wichtig sein.
Eine Defiant Klasse lässt sich mit abstrichen bei der Gefechtsbereitschaft auch allein Fliegen und den Autopiloten gibt es auch noch.
Da das Schiff recht klein ist kann es schon mit einer Hand voll leute geflogen werden.
Ich bezweifle aber das man eine Galaxy klasse mit wenigen leuten vernüftig betreiben kann.
Na ja, ich bin bei ST inzwischen eigentlich komplett bei der Meinung angelangt, dass einem die Automatisierung bei Sternenflottenschiffen praktisch alles erlaubt.
Die Ent ins ST:III konnte von einer Handvoll Leuten betrieben werden, wenn auch mit Einschränkungen. Aber das war das 23. Jahrhundert. Im 24. Jahrhundert wird es noch drastischer: Beverly Crusher konnte die ganze Ent-D einzig und allein mit Stimmbefehlen kommandieren. Es ist ja auch so, dass im Grunde keine Hebel mehr bedient, keine Kohle eingeworfen werden muss. Ein intaktes Schiff könnte man mit einem aufmerksamen Computer nur mit einer Person sogar in eine Schlacht ziehen lassen. Ich glaube nämlich, dass die KI in dieser Zeit schon so weit sein sollte, grobe Befehle wie "Das romulanische Schiff mit den Phasern kampfunfähig schießen" verstehen würde. Natürlich ist das nicht der Normalfall, aber da bin ich wieder beim Punkt von oben: Die Crew sollte nicht dem Schiff dienen, sondern umgekehrt.
aber wie du schon richtig anmerkst, Reparaturen sind da schwierig.
Dann wäre das vielleicht eine Richtung, in die die Sternenflotte denken sollte. Schon in den 50ern laufen bei Lem sogenannte Automaten und Halb-Automaten herum, die einfache Reparaturmaßnahmen übernehmen.
Das ist auf jeden Fall ein interessanter Punkt. Vielleicht schaffe ich es, bei einem Konzept des 25. Jahrhunderts eine einigermaßen glaubwürdige technische Grundlage dem Schiffsentwurf in die Spezifikationen zu schreiben, dass in einfachen Fälle sogar eine Art Selbstreparatur erlaubt. Womöglich hat die Sternenflotte da ja sogar von den Borg gelernt. (Und arbeitet die Autoindustrie nicht auch schon huete an "Häuten" für die Autos, die eventuelle Risse wieder schließen kann?)