Autor Thema: STAR TREK U.S.S. ATLANTIS  (Gelesen 5701 mal)

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Thorndyke

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STAR TREK U.S.S. ATLANTIS
« am: 08.02.15, 13:03 »
Die Entstehungsgeschichte der U.S.S. ATLANTIS


Mitte der 90er Jahren fuhr ich mit einem Freund nach Hamburg zum Laden „Andere Welten“ und deckte mich dort zusätzlich mit STAR TREK Material ein. Ein Wochenende später wurde ich durch Plakat in einem Comicladen in der Giessener Innenstadt aufmerksam. Auf dem dann stand
„TREK-DINNER-GIESSEN“ mit Kontakt-Adresse. Aber leider nur Adresse. Es gab also hier in der Stadt, Leute, die sich für STAR TREK interessieren. Also schrieb ich nach alter Sitte die Kontaktperson an und bekam einige Zeit später auch Antwort. Das nächste TREK-DINNER fand allerdings dann erst zu Beginn des nächsten Monats, am ersten Samstag wieder statt. Also musste ich bis dahin noch warten.

So besuchten wir dann, mein Bekannter und ich,  an diesem ersten Samstag im Monat, dieses TREK-DINNER. Und da waren nicht nur fünf oder zehn Leute, nein das mussten so um die dreißig oder mehr gewesen sein.
Boah, ich war überwältigt und mein Bekannter ebenso.

Schnell waren wir aufgenommen und auch gleich für das nächste TREK-DINNER im Februar eingeladen. Schnell knüpfte man neue Kontakte und ehe man sich versah, kannte man mindestens dreiviertel der Anwesenden. Einige viele tummelten sich in Uniform, angefangen von der aufwendigen Roten aus den Kinofilmen über die TNG-Shirts bis hin zu den Jumpsuits aus DS 9.

Alle waren infiziert vom STAR TREK Virus, das vom Tauschen von Zeitungsausschnitten bis hin zu Autogramm-Karten ging. Auch Zubehör wie Phaser und Tricorder machten die Runde.  Und die Geschichten die zu erzählen waren. Einige von diesen Verrückten trieben es dann soweit und zeichneten die Schiffseinrichtung auf Papier, all Denjenigen bekannt, was wir heute als Blue-Prints kennen. Damals war der Vertrieb in Deutschland aber noch nicht soweit ausgebreitet und Bestellungen aus USA waren noch recht teuer. Eine kleine Gruppe fing dann damit an, eigene Geschichten zu schreiben. Schnell begeisterte sich einer nach dem anderen dafür. Aus dieser Gruppe hatte Jeder für sich einen eigenen Charakter und wollte natürlich auch seine eigene Geschichte zu seiner Person schreiben. Was dann zur Folge hatte, das wir gar nicht wussten wie wir das alles koordinieren sollten.

Einer meiner guten Bekannten kam auf die Idee das zu kanalisieren. Jeder sollte seiner Phantasie nachgehen und Schiffe mit Besatzungen entwerfen, damit man gemeinsame Projekte starten konnte. Schnell waren mehrere Schiffe und auch zwei Raumstationen geboren. Aus unseren Federn waren die U.S.S. Alexandria, ein Schiff der Nebula-Klasse, die U.S.S. New Hope, ein Schiff der Intrepid-Klasse, die U.S.S. California, ein Schiff der Galaxy II-Klasse, die Gemon-Spacestation, ähnlich der Regula-Station, Starbase 491, eine Pilzstation und natürlich ein Schiff, die U.S.S. Atlanits, ein Schiff der neuen Fox-Klasse entstanden. Leider ist aus der oben genannten Gruppe nicht viel übrig geblieben.
Um es den Leuten aus unserer Gruppe leichter zu machen, sollte der Einstieg ungefähr beim Angriff der Borg bei Wolf 359 als Bezugspunkt dienen.

Es wurde fleißig entwickelt, Charaktere erstellt und die Datenbasis wuchs um verschiedene Schiffe und Basen, aber die Meisten kamen leider über ein grobes Konzept nicht hinaus. Andere wiederum hatten jede Menge guter Ideen, die sich dann aber aufgrund von mangelnder Zeit und einer manchmal nicht zu überwindenden Entfernung im Sande verliefen. Nach einiger Zeit entstand dann entstand der erste Band der Dreamstories mit verschiedenen Geschichten, die ein sehr guter Freund layouten durfte, da die Meisten nur die schlichten einfachen Computer zuhause ihr Eigen nennen durften.

Doch für unsere Schreibarbeiten reichte dieser vollkommen aus und wir konnten schwierigere Arbeiten denen überlassen, die für so was entweder ausgestattet waren, oder aber an anderen Orten auf so was zurückgreifen konnten.
So entwickelte ich zusammen mit einem, so glaubte ich damals, guten Freund Schiff und Besatzung. Er hatte die Möglichkeit das Innere des Schiffes zu gestalten und so ließ ich ihm darin auch freie Hand. Auch hatte er mittlerweile einen Leitfaden für die Geschichte gefunden und diese dann auch weiter ausgearbeitet. So oft es ging trafen wir uns, änderten hier und da was ab, verbesserten und waren wieder einen Schritt weiter.
Schiff und Besatzung waren so gut wie komplett und es gab nun auch einige Bilder von Maschinenraum, Krankenstation, der Brücke und auch eine Außenansicht des Schiffes. Selbst ein spezielles Shuttle war auf Papier gebracht.
Doch irgendwann reichte meinem Verfasser das nicht mehr aus und er wollte was Eigenes machen.
Er schmiss mir zu gut Deutsch den ganzen Kram vor die Füße, so nach dem Motto, sieh zu wie du fertig wirst.
Da hatte ich nun den Salat. Ein fast fertiges Schiff, eine Besatzung, die mittlerweile nur noch aus Charakteren auf dem Papier bestand und einer angefangenen Geschichte von 26 Seiten.

Eigentlich wollte ich aus lauter Frust auch alles hin schmeißen, aber besagter Layouter von oben, ermutigte mich, die Geschichte weiter zu schreiben, was ich dann auch tat. Immer wieder hat er mich aufgemuntert und gestärkt, die Geschichte fertig zu stellen.

Heute muss ich dazu sagen, hätte ich nicht den richtigen Mann an meiner Seite gehabt, diese Geschichte fertig zu stellen, wäre sie nie in Umlauf gekommen. Dieser eben erwähnte sehr gute Freund, hat sich dann dazu bereit erklärt, in einem Copyshop ca. 40 Ausgaben meiner Geschichte in einem gebundenen Taschenbuch  fertig zu stellen. Die Ausgabe „ Die Feuerprobe“ war binnen kürzester Zeit an 35 ausgewählte Leser weg. Die fünf Exemplare die da noch übrig waren wurden auf andere Art und Weise in Umlauf gebracht.

Das war wohl der Startschuss auf den Einige gewartet hatten, denn plötzlich fingen viele wieder an Storys zu schreiben und kaum hatten die ausgelesen kam die Frage: Wann geht’s denn weiter?

Natürlich hatte ich schon Ideen ohne Ende und auch einige Seiten geschrieben, aber immer wieder hakte es, andere Dinge wurden wichtiger und so liegt Geschichte zwei auf Eis, vorerst. Aber ich werde sie auch irgendwann weiterführen und zu Ende bringen, so hoffe ich.

Soviel zur Entstehungsgeschichte der ATLANTIS und nun möchte ich euch gern noch eine kleine  Leseprobe zur Verfügung  stellen:



STAR TREK  U.S.S. ATLANTIS  Die Feuerprobe
Leseprobe

Prolog

Die U.S.S. ATLANTIS, ein neues experimentelles Schiff und der Stolz der Sternenflotte wird dem aktiven Dienst übergeben und Captain William-Peter Thorndyke kann dem Trubel der Schiffstaufe an Bord überhaupt nichts abgewinnen. Da kommt es ihm recht, dass die ATLANTIS auf direkte Anweisung des Sternenflottenkommandos sofort zu ihrem ersten Auftrag aufbrechen muss und er die Feierlichkeiten verfrüht abbrechen darf. Durch eine unbekannte Veränderung in der Gravitation der Sonne im AMBROSIUS System hat sich ein Schwarm von Asteroiden aus seiner harmlosen Bahn gelöst und stürzt nun auf die Sonne zu. Gemeinsam mit zwei anderen Schiffen, soll die U.S.S. ATLANTIS aufgrund ihrer neuen Technik dem metaphasischen Schild und dem neu entwickelten Launcher Shuttle die Situation klären. Nicht nur die Sonne ist durch die Asteroiden gefährdet, auch der Planet Ambrosius V, ein bewohnter Klasse-M Planet könnte von den Auswirkungen betroffen sein. Für den Fall eines Fehlschlages muss William Thorndyke eine Evakuierung des Planeten in Betracht ziehen und es liegt an ihm, jetzt die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Captain Thorndyke muss sich auf seiner ersten Reise mit dem neuen Schiff nicht nur mit diversen Problemen der Technik befassen, auch ein sehr exzentrischer Gast bereitet ihm zusätzliche Sorgen und macht somit die Aufgabe nicht leichter. Trotz all seiner Erfahrung hat Captain Thorndyke bei dieser Mission einen unerbittlichen Gegner, den man mit Taktik, Geschick und Diplomatie nicht schlagen kann, die Zeit.
Aber Thorndyke ist ein gradliniger Mann. Sein Ziel ist es, dass die ATLANTIS genau wie andere Sternenschiffe vor ihr einen ehrenhaften Platz in der Föderationsgeschichte einnimmt. Sein Können und die Loyalität der Crew wird auf eine harte Probe gestellt, als ein dringender Funkspruch der Sternenflotte ihn kurzfristig zu einem Planeten beordert, der durch ein seltenes Phänomen bedroht ist.


« Letzte Änderung: 08.02.15, 13:05 by Thorndyke »
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Kontikinx1404

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Antw:STAR TREK U.S.S. ATLANTIS
« Antwort #1 am: 08.02.15, 13:23 »
Hört sich interessant an, Deine Leseprobe und macht Lust auf mehr.
Alle meine Geschichten sind auch in meinem Portfolio verfügbar.
Mein Portfolio: http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3793.msg186274.html#msg186274

Thorndyke

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Antw:STAR TREK U.S.S. ATLANTIS
« Antwort #2 am: 08.02.15, 13:32 »
Ich werde mich bemühen, euch meeeehr zur Verfügung zu stellen :thumb
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Max

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Antw:STAR TREK U.S.S. ATLANTIS
« Antwort #3 am: 10.02.15, 11:27 »
Der Prolog hat wirklich Lust auf mehr gemacht, vor allem auch, weil es sich bei dieser Geschichte nicht um eine klassische Kriegsgeschichte zu handeln scheint und das freut mich immer.
Dass Asteroiden eine Sonne gefährden - nun ja, aber warum nicht :) Je nach Szenario ist das doch wirklich nicht undenkbar :) Spannend finde ich auch die Überlegungen, den Planeten (wie groß ist die Bevölkerung? Handelt es sich dabei "nur" um eine Kolonie?) zu evakuieren. Solche Missionen wollen ja auch erst einmal geplant und durchgeführt werden :)

Thorndyke

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Antw:STAR TREK U.S.S. ATLANTIS
« Antwort #4 am: 13.02.15, 15:32 »
Nun ja, Derjenige, der den Anfang verzapft hat und mir den Rest vor die Füsse geschmissen hat, hat mir ein recht schwieriges Unterfangen hinterlassen.
Ich habe versucht daraus das Beste zu machen, ob es wirklich geglückt ist sei mal dahin gesztellt.

Eine weitere Leseprobe folgt.....
=/\=  Klingt komisch, ist aber so  =/\=

Thorndyke

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Antw:STAR TREK U.S.S. ATLANTIS
« Antwort #5 am: 21.02.15, 21:41 »
Schiffstaufe:

In der Geschichte der Sternenflotten-Raumschiffe, gab es schon immer einige herausragende und eindrucksvolle Schiffe.
Nun sollte wieder so ein Schiff an den Start gehen. Die San-Francisco-Flottenwerft entließ das bis zum heutigen Tage wohl modernste Schiff.

Die Überstellung aus der Heimatwerft zur erdnahen Raumstation BRODUISK erfolgte umgehend. Da dieser neue Schiffstyp mit einigen Dingen noch unterbesetzt war, führte man die letzte Materialversorgung an dem krallenartigen Gebilde durch, an dem das Schiff den letzten Schliff und die offizielle Indienststellung bekommen sollte. Nach dem das Schiff angedockt hatte erloschen die meisten Lichter an Bord wieder.

Zahlreiche Shuttleflüge zur nahen Erdbasis standen genauso auf dem Programm wie etliche Lastentransporte, die fehlende Shuttles und weiteres Material in den Bauch des Schiffes brachten.
Alle hofften, dieses neue, speziell für Forschung und Rettung ausgestattete Schiff, würde es einmal weit bringen. Schließlich war es Sternenflottentradition, dass jedes erste Schiff einer Klasse stets ein ganz besonderes Karma hatte. Nicht selten kamen dabei Schiffe hervor, die in den Geschichtsbüchern einen ganz besonderen Platz einnahmen.

Die Fox-Klasse besaß noch nie da gewesene Funktionen, bei denen es erst noch zu erforschen galt, inwieweit sie auch einsatzfähig waren bzw. wie man im umfassenden Sinne damit umging.
Das experimentelle Schiff mit dem stolzen Namen U.S.S. ATLANTIS, Registrierung
NCC – 2004, sollte in den Weltraum vor stechen, um sich selbst zu erforschen und im Sinne der Sternenflotte seinen Dienst verrichten.

Nun war der Tag gekommen, an dem das Raumdock wieder einmal in den Mittelpunkt der Sternenflotte gerückt war. Zur offiziellen Schiffstaufe hatte sich eine illustre Gesellschaft an Bord eingefunden, die aus zahlreichen Reportern, einigen Admirälen und sonst noch weiterer hochrangiger Personen aus der VEREINIGTEN FÖDERATION DER PLANETEN bestand. Den größten Teil bildete die Fraktion der Reporter, die nichts Besseres zu tun hatten, als die Besatzung mit nervenden Fragen zu überschütten.
Die Admiräle und der Rest der Gesellschaft erkundeten in kleinen Gruppen und unter Aufsicht von Sicherheitsbediensteten das Schiff.
Die Besichtigung erstreckte sich allerdings nicht auf das gesamte Schiff, denn sonst wäre man in einer Woche ja noch nicht fertig.
Nachdem sich die Meisten der geladenen Gäste in der Bar eingefunden hatten, sprach Admiral Jorgensen ein paar Worte zum Schiff und an dessen Captain nebst Besatzung. Er übergab dann das Wort an Admiral Henry. Dieser schloss sich den Worten seines Vorredners an und übergab nun das Kommando an der U.S.S. ATLANTIS an Captain William-Peter Thorndyke. Er ging noch ein bisschen auf die Würdenträger und die Geschichte um das sagenumwobene ATLANTIS ein.
Genau passend, als Admiral Henry das letzte Wort ausgesprochen hatte, wurde ein Funkspruch, direkt in die Bar durchgestellt.
„Captain, wir bekommen direkten Besuch von unserem Vorgänger-Schiff.“
 
Die U.S.S. RHONIN, das einzige Schiff der Phaeton-Klasse, mit der Registrierung
NT – 2010 flog gradewegs auf die ATLANTIS zu. Als sich die Schiffe sehr nahe waren, drehte die RHONIN nach steuerbord ab. Jetzt schaltete man auf dem Trainingsschiff der Sternenflotte den Traktorstrahl aus und die im Handgepäck beförderte Flasche Dom Perignon flog zielsicher auf den Bug steuerbords zu. Punktgenau traf der gute Tropfen auf der rechten Seite des Sekundärrumpfs.
Mit dieser Feierlichkeit war die ATLANTIS dann offiziell getauft und in Dienst gestellt. Nun war es soweit, dass der kommandierende Offizier des Schiffes ein paar Worte an die geladenen Gäste und auch seine Besatzung richtete.
Er erinnerte an die ersten Planungen zum Schiff, der Freigabe für die Umsetzung und den langen Weg bis zur Fertigstellung, den er eine ganze Zeit begleitet hatte und freute sich, dieses Schiff nun übernehmen zu dürfen.
Nach Abschluss seiner kleinen, aber doch eindrucksvollen Rede eröffnete er das Bankett, welches sehr umfangreich gestaltet war. Thorndyke hatte sich vor der Zeremonie mit der Gästeliste bekannt gemacht, um den Anwesenden auch Spezialitäten aus deren Heimat präsentieren zu können. Aber auch die Vielfalt der Erde wurde nicht vernachlässigt.

Der kommandierende Offizier der RHONIN übermittelte anschließend ebenfalls seine Glückwünsche und ließ sein Schiff etwas vor, aber dennoch parallel zur ATLANTIS fliegen. Jorgensen, Henry und Thorndyke standen direkt an einem der Aussichtsfenster und fachsimpelten etwas herum. Thorndyke kam zu der Erkenntnis, dass die RHONIN keinen besseren Platz, wie als Trainingsschiff finden konnte. Der Vorgänger unterschied sich von dem neuen Schiff nur in einer Auffälligkeit.

Nachdem man sich ausreichend gestärkt hatte, verabschiedete sich der Captain, da er ja noch einiges zu tun hatte. Mit einem Wink und Händegruß verließ er die Bar und nahm direkten Weg zur Brücke auf. Er ging durch einen der hellen Flure, die durch die helle Wandvertäfelung heute irgendwie in einem ganz besonderen Glanz strahlten. An der Liftkabine angekommen, drückte er den Sensor und die Türen glitten zischend auseinander. Er trat ein und gab auch sofort sein Ziel der Brücke bekannt. Endlich Ruhe dachte er, ja das dachte sich der Captain auch nur so. Die Türen schlossen sich wieder und öffneten sich erst auf Deck eins, der Hauptbrücke.
Er trat aus dem Aufzug heraus und durchschritt die in freundlichen Pastellfarben gehaltene Brücke.
Doch noch bevor er in seinem mintgrünen Kommandostuhl Platz nehmen konnte, waren die nervtötenden Reporter schon wieder an ihm dran. Er hatte die Rechnung leider ohne dieses nervige Volk gemacht. Einige von diesen absolut lästigen Personen, waren ihm mit gebührendem Abstand gefolgt, um dann ihre Geräte wieder einzuschalten und Fragen zu stellen, die er schon vor der Festtafel beantwortet hatte. Mittlerweile war dann auch der gesamte Kommandostab auf der Brücke eingetroffen, alle bis auf Einen.

Dieser wuselte rastlos im Maschinenraum rum, denn es trat ein Problem nach dem anderen auf und bis zum offiziellen Start wollte er eigentlich alles aus dem Weg geräumt wissen. Doch die Technik machte ihm einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Allerhand Offiziere liefen durch des Chefingenieurs Arbeitszimmer, doch dieser war zu diesem Zeitpunkt in sein kleines Büro entschwunden, denn es konnte noch so viel schief gehen, aber eine Tradition ließ er sich nicht nehmen. Außerdem hatte er ja einen bestens funktionierenden Stab, der trotz aller Hektik und Nervosität in Ruhe seine Arbeit verrichtete, auch wenn das für einen Außenstehenden nicht unbedingt den Anschein machte.
Der Captain hatte sehr wohl mit bekommen das McGillycuddy, der diesen seltsamen Namen trug, nun mal sein Chefingenieur war, kurz nach dessen Ansprache ohne ein Wort zu sagen, wieder verschwunden war. Diesem still und heimlichen Verdrücken wollte er nun doch jetzt nachgehen und das kam ihm auch ziemlich Recht.
Mit den Worten: „Nummer Eins, Sie haben die Brücke“, stand der Captain auf und ging in seinen Raum.
Einer der Reporter wollte die Gunst der Stunde nutzen und hinterher eilen, doch der groß gewachsene Vulkanier, der zu diesem Zeitpunkt das Kommando führte, rief mit einem bis ins Mark gehendem Wort: „HALT, das ist Privatbereich, da haben Sie keinen Zutritt.“
Thorndyke, der einen separaten Lift an seinem Raum hatte, nutzte diesen um in den Maschinenraumraum zu gelangen. Auf dem Weg dorthin, stieg ein junger frischgebackener Fähnrich zu. Dieser traute seinen Augen nicht, als da doch wahrhaftig der Captain vor ihm stand. Er war Ingenieur und hatte wohl das gleiche Ziel wie der Captain. Dieser bemerkte sofort die Unsicherheit des jungen Mannes durch dessen Mimik und Gestik. Daher fragte der Captain freundlich, nach dem Zielort seines Begehrens.
„Fähnrich, wohin des Weges?“

„Stringer, Sir, Fähnrich Stringer Sir. Ich möchte zum Maschinenraum, Sir. Darf ich Sie begleiten, Sir.“
Stringer der anschließend eingetreten war, stellte sich ganz dicht an die Wand der Liftkabine. Während dieser weiterfuhr, antwortete der Captain mit natürlicher gelassener Stimme.
„Aber natürlich, der Turbolift ist für Jedermann. Und,…. Beim nächsten Mal lassen Sie ein paar Sirs weg, Okay?“
„Ja natürlich Si….“
„Computer, weiterfahren nach Deck 14.“
Der Captain wusste genau wie sich der Fähnrich fühlte und nicht nur weil er mit leicht gesenktem, hochroten Kopf da stand. Er selbst hatte eine ähnliche Erfahrung durchgemacht, nur das sein Vorgesetzter nicht einfühlend war. Dies hatte er sich gut gemerkt und er war bedarft, so nicht auf seine Mannschaft einzuwirken.
Der Lift hielt an und kaum hatten sich die Türen geöffnet, huschte Stringer nach draußen.
Leicht gehastet spurtete Stringer in Richtung Plasmaleitung des Backbord-Antriebes. Thorndyke konnte ihm gar nicht so schnell folgend, wie das er verschwunden war. Nun ja, sein Ziel war ja auch ein ganz Anderes. Wo steckte nur sein Chefingenieur, er konnte ihn unter den vielen Personen, die hier wie Bienen arbeiteten, nicht erspähen. Also trat er den kurzen Weg zu dessen kleinen Büro an. Und tatsächlich, das saß Mac mit den Füssen auf den Tisch gelehnt und trank aus einem Glas eine dampfende Flüssigkeit.
„Nun Captain, es ist jetzt 3 Minuten nach 17 Uhr und wie es nun mal meiner Natur entspricht, kann ich auf meinen Fünf-Uhr-Tee nicht verzichten. Mein kurzfristiges Abtauchen vom derzeitigen Zentrum des Chaos, ist sicher durchaus vertretbar. Und bis auf weiteres hat mein Superteam alles im Griff, nur die Replikatoren funktionieren noch nicht in der gewünschten Intensität. Sie werden daher sicherlich bemerkt haben, das es kein Scherz war, das ich hier Tee und nicht heißes Wasser trinke.“
Der Captain schüttelte nur den Kopf, Mac der sonst nichts dem Zufall überließ, saß hier seelenruhig und schlürfte Tee ohne Farbe.
„Na hoffentlich hat das Zeugs Geschmack. Ich will keine Klagen hören, schon gar nicht von Ihnen.“
Mac schaute ein wenig verständnislos, denn sonst war der Captain eigentlich mit ihm immer auf einer Wellenlänge.
Jetzt dämmerte es ihm, der Festakt und er hatte sich wortlos aus dem Staub gemacht. Er sagte kein weiteres Wort, denn er wusste, dass er nicht Rechtens gehandelt hatte. Fast genauso wortlos ging der Captain auch wieder und rief als er fast den Maschinenraum verlassen hatte: „Mac, nehmen Sie es nicht so schwer.“
Mac, der diese Anrede für eine Vergewaltigung seines Familiennamens immer wieder betonte, hatte sich sozusagen sein eigenes Grab geschaufelt, der Ausruf des Captains war eigentlich nur noch so ein kleiner Wink von vorhin.

Mittlerweile war der Captain wieder auf Weg zur Brücke. Ihm kamen einige Offiziere entgegen, die mit einem freundlichen „SIR“, grüßten. Am Turbolift angekommen tippte Thorndyke sein Ziel ein und betrat die Kabine. Diese setzte sich sofort in Bewegung und hielt ohne zu stoppen auf Deck eins, dem Kommandostand der ATLANTIS.
Die Brücke war zu diesem Zeitpunkt mehr als überfüllt und in diesem ausgewachsenen Chaos geschah plötzlich das, was keiner der Anwesenden erahnt hatte. Die Sicherheitschefin des Schiffes erhielt in diesem Augenblick einen Priortät-1-Ruf vom Flottenkommando.
Der Captain ließ sich den Ruf direkt in seinen Bereitschaftsraum legen. Dieser nicht allzu große Raum mit einem gewissen Extra war schon was Besonderes.
Thorndyke hatte die paar Meter schnell zurückgelegt und war darin verschwunden. Auf seinem  Schreibtisch standen zwei Desktops und mehrere PADD`s lagen daneben verstreut. Die kleine Sitzgruppe auf der gegenüber liegenden Seite rundete den Raum, der in freundlich helle violette Töne gehalten war, mit dem Schaukasten auf der anderen Seite harmonisch ab.

Er aktivierte einen der Desktops und nach dem die Insignia der Sternenflotte verschwunden war, eröffnete Admiral Henry das Wort. Er und sein Freund Jorgensen hatten sich schon früh vom Tumult der Einweihungsfeier verabschiedet. Das Thorndyke seinen alten Freund so schnell wieder sehen würde, hätte er auch nicht gedacht.

„W.-P., schön das wir uns so schnell wieder sehen, leider sind die Gründe nicht sonderlich erfreulich. Ich komme am Besten gleich zur Sache. Ein Planet namens AMBROSIUS V, der im TRONON-Sektor liegt, steht kurz vor einer Katastrophe. Nach unseren Informationen hat sich ein Asteroiden-Feld dem Planeten stark genähert. Warum wissen wir nicht und das macht die Lage noch viel ernster. Entweder ist es die Sonne oder der Planet selbst, der die Gesteinsbrocken anzieht.“
=/\=  Klingt komisch, ist aber so  =/\=

Roger van Dyke

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Antw:STAR TREK U.S.S. ATLANTIS
« Antwort #6 am: 21.02.15, 22:14 »

Das klingt ja schon mal interessant, ich bin gespannt, was da jetzt kommt...
... ich ahne schlimmes  :dpanik
All meine Geschichten und meine sonstigen Werke findet ihr in meinem Portfolio
Rogers Portfolio =/\= http://www.sf3dff.de/index.php/topic,1970.msg77466.html#msg77466



Kürzlich war ich in Frankfurt auf der Zeil und habe den Menschen zugehört, die an mir vorübereilten. Da hab ich wieder richtig Sehnsucht nach Deutschland bekommen, wo alle meine Sprache sprechen.

Thorndyke

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Antw:STAR TREK U.S.S. ATLANTIS
« Antwort #7 am: 25.02.15, 22:19 »
Müßt euch noch was gedulden :thumb
=/\=  Klingt komisch, ist aber so  =/\=

 

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