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Der letzte Überlebende - Roger van Dyke
CptJones:
Irgendwie ist der Plott für sich gesehen für die Kategorie Kurzgeschichte zu gewaltig. Es ist nicht schlecht, aber es wirkt einfach so, wie wenn der Autor seine Idee jemanden präsentiert und dann aufs Tempo drückt, damit er noch dem Bus hinterher hechten kann.
Daher wirkt es eben auch Capehaft, dass die Lösung, auf welche nicht die komplette Sternenflotte und die Wissenschaftler der Föderation gekommen sind ( und das bei einem Konflikt der seit Jahrzehnten anhält) , plötzlich einfach so während eines Smalltalks gefunden wird.
Auch der Komflikt an sich wirkt etwas merkwürdig, insbesondere dann, wenn die Datenbank der alten Voyager in den letzten 700 Jahren zum einem analysiert wurde und zum anderen schon zwangsweise Standardwissen zumindest bei der Sternenflotte sein müßte.
Aber gut....ich will mich mit den "Erbsen" nicht aufhalten.
Fazit: Eine kurze aber nette Ergänzung zu dem noch in VOY offen gelassenen Handlungsstrang um die Hologramme.
Roger van Dyke:
Hallo VGer,
zunächst einmal freut es mich, dass Du meine Geschichte gelesen hast und es Dir scheinbar Spaß gemacht hat die Figuren wieder einmal zum Leben erweckt zu sehen.
Die ganze Story kam mir in den Sinn als ich den 'Zeitzeugen' gesehen hatte und mir wieder einmal vornahm, endlich mal was Kurzes zu Schreiben :) Bislang war ich nie unter 200 Seiten geblieben und es war eine Herausforderung, mich mal bewusst kurz zu fassen. Das so etwas natürlich an der ein oder anderen Stelle auch mal schiefgehen kann, ist mir natürlich vollkommen bewusst.
Das erklärt vielleicht auch die teilweise zusammengeraffte Handlung, wobei der eigentliche Höhepunkt damals schon das Zusammentreffen mit Crew und original MHN war. Die gesamte Handlung sollte natürlich drum herum passen und was lag da näher als ein Konflikt mit Hologrammen und photonischen Wesen.
Im Gegensatz zu CptJones bin ich nicht der Ansicht, dass man aus den Logbüchern und den Berichten von Damals so einfach rekonstruieren kann, was passiert ist, da lagen über 500 Jahre dazwischen und wer denkt da schon an ein Schiff und seine Datenbank im Museum.
Außerdem war der entscheidende Hinweis ja derjenige, dass speziell das Programm von Captain Proton der Anlass für diese fehlerhafte Vemutung der photonischen Wesen war. Aber soviel nur am Rande zu meiner Logik beim Schreiben. Mir ist klar, dass das jeder aus einer anderen Perspektive liest.
Die Frage, wo die Voyagercrew her kommt, hatte ich nach dem Besuch im Kasino thematisiert:
--- Zitat ---Um genau sieben Uhr abends stand der Holodoktor vor dem Eingang zum Kasino und wagte den Schritt durch die aufgleitenden Türhälften.
Da waren sie.
Allen voran Captain Janeway, genau so wie er sie in Erinnerung hatte. Tom Paris an der Seite von B’Elanna Torres, Chakotay, Tuvok und Harry Kim, der ewige Fähnrich. Ein wenig abseits stand Seven und betrachtete die Szenerie mit einigem Abstand.
Es gab ein großes ‚Hallo’ und innerhalb von Sekunden war der Doktor der Voyager der so viele Jahre auf die virtuelle Wiedervereinigung warten musste, im Pulk der Senioroffiziere verschwunden.
Alle wollten gleichzeitig Ihre Wiedersehensfreude zum Ausdruck bringen. Einer nach dem andren erzählte beim gemeinsamen Abendessen, was in der Zwischenzeit passiert war, von dem der Doktor noch nichts wusste.
Neelix hatte die Crew verlassen, weil er einer Gruppe von Angehörigen seiner Rasse begegnet war. Eine von ihnen war sogar seine Frau geworden.
Durch einen Transwarpkanal der Borg waren sie alle gesund und munter in den Alpha-Quadranten gelangt. Begierig nahm der Doktor jedes Detail auf.
Sein zweites Ich schien – genau wie er selbst – einen langen Weg vom medizinischen Notfallhologramm zu einer komplexen Lebensforrn zurückgelegt zu haben.
Ganz ähnlich seinen eigenen Erfahrungen. Eine Entwicklung die wohl nicht einmal Dr. Lewis Zimmerman vorausgesehen hatte.
Die Nacht war lang und bis in die frühen Morgenstunden hatte sich der Doktor im Kasino aufgehalten, bis er sich schließlich verabschiedete.
Total überwältigt kam er in den Flur und sah sein Ebenbild, welches auf ihn wartete.
„Wie haben Sie das gemacht? Es ist alles so… ich weiß nicht… so real!“
Dennis Gábor grinste.
„Es war eine wirklich schwierige Aufgabe. Aber Dr. Zimmerman half mir die Gedächtnisengramme der Crew zu scannen und sie in eine eigene holografische Matrix umzuwandeln. Ich hätte nicht weiterexistieren können ohne sie. Sie sind meine Familie und nun, wenn man so will, sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
Es war klar, dass sie irgendwann sterben würden. Viele ließen sich sogar kurz vor ihrem Tod noch einmal scannen, um die Daten zu aktualisieren.
Die Voyager wurde nach ihrer Rückkehr zum Synonym für Durchhaltevermögen und gründete förmlich dieses Museum, wenn man es so nennen will. Jedes Jahr zum Jahrestag der Heimkehr traf sich die ganze Crew hier, um die gesunde Ankunft in den Alphaquadranten zu feiern. Harry hat es bis zum drei Sterne Admiral gebracht“, erklärte das original Hologramm und daraufhin folgten einige betretene Minuten des Schweigens.
--- Ende Zitat ---
Damit sollte aufgezeigt werden, dass der Zustand der Personen dem ähnelt, in dem sie nach Hause zurückgekehrt sind, auch wenn die Gedächtnisengramme später noch mal aktualisiert worden sind.
Tja und das mit dem Eindringen in den Föderationsraum im Laufe einer Krise... ERWISCHT, darüber hatte ich mir damals keine Gedanken gemacht. Viel mehr habe ich mich der Aufgabe gewidmet, den Holodoc so zu präsentieren wie er oft in der Serie zu sehen war und habe mir da schon überlegt, wie so ein Gespräch zwischen 'Zwillingen' ablaufen kann und muss.
Natürlich ist mir klar, dass auch da noch Überarbeitungsbedarf besteht und gerne nehme ich auch Dein Angebot an, mir bei der Korrektur beizustehen.
@CptJones
Du hast Recht, leider sind meine Ideen oft episch :24 angelegt und in dieser Story sind einige Teile aus oben schon beschriebenen Gründen zu kurz gekommen. Aber manche Lösungen sind auch wieder so einfach, dass man sie oft übersieht.
Ich danke Die für deine offene und konstruktive Kritik und ein weiteres Mal hast Du Recht:
--- Zitat ---Fazit: Eine kurze aber nette Ergänzung zu dem noch in VOY offen gelassenen Handlungsstrang um die Hologramme.
--- Ende Zitat ---
Mehr sollte es auch gar nicht sein.
Danke fürs Lesen Euch allen!
Alexander_Maclean:
@roger
Kann es sein, dass du sie schon mal veröffenticht hast. Im Rahmen eines Sammelbandes?
weil der Titel kommt mir bekannt vor.
Roger van Dyke:
@Alex
nein, die habe ich in meinem Portfolio stehen, das war kein Sammelband.
Da hatte ich im ehemaligen GFFA Sammelband eine Story zu "Diplomatie auf Romulanisch".
Das war ein Auszug aus meiner dritten Alexandria Geschichte, die damals noch unfertig und in verschiedenen Fragmenten auf der Platte versauerte.
Ich hab auch noch zwei andere Minigeschichten die ich mal als Beitrag für Treknation geschrieben habe.
Die stehen derzeit noch nicht im Portfolio, sind aber auch nur ganz kurze Stories :)
Die will ich bei Gelegenheit dann auch noch aufbereiten und dort ablegen.
VGer:
Ja, hat definitiv Spaß gemacht. Gerade die Captain Proton Folge, auf die Du Dich beziehst, mochte ich sehr gerne!
Das Problem, sich kurz zu fassen, wenn eine Geschichte erzählt werden will und man aus welchen Gründen auch immer keinen Roman draus machen will, das kenne und verstehe ich nur zu gut ;) Also hast Du dafür meinen vollen Respekt, im Großen und Ganzen ist es nämlich gut gelungen! Meine Kritik bezog sich eher darauf, dass neuralgische Punkte (wie eben die Problemlösungs-Sache) im Vergleich zum allmählichen Spannungsaufbau eher zu kurz gekommen sind. Es war natürlich absolut ausreichend, um die Geschichte zu erzählen, aber es hatte doch ein bisschen etwas von diesem "Und sie lebten glücklich bis in alle Ewigkeit, Ende." ... :-[
--- Zitat von: Roger van Dyke am 07.04.15, 16:50 ---Im Gegensatz zu CptJones bin ich nicht der Ansicht, dass man aus den Logbüchern und den Berichten von Damals so einfach rekonstruieren kann, was passiert ist, da lagen über 500 Jahre dazwischen und wer denkt da schon an ein Schiff und seine Datenbank im Museum.
--- Ende Zitat ---
Das sehe ich auch so. Ich habe mich zwar auch kurz gewundert, so nach dem Motto "Warum zum Geier ist da noch niemand draufgekommen?!" – aber als Außenstehender der alle nötigen Informationen kennt ist das eben auch leicht, anders als wenn man mitten in der Geschichte steht. Manchmal braucht man einfach eine frische Perspektive, um ein Problem zu lösen, in das man sich längst viel zu sehr verrannt hat! Grundsätzlich finde ich das Szenario also glaubhaft, dennoch, wie ich bereits gesagt habe, wirkte das ganze viel zu problemlos und deshalb überhastet ...
--- Zitat von: Roger van Dyke am 07.04.15, 16:50 ---Viel mehr habe ich mich der Aufgabe gewidmet, den Holodoc so zu präsentieren wie er oft in der Serie zu sehen war und habe mir da schon überlegt, wie so ein Gespräch zwischen 'Zwillingen' ablaufen kann und muss.
--- Ende Zitat ---
Das ist Dir auch sehr gut gelungen, finde ich! Vor allem, weil ich niemals damit gerechnet hatte, wer Gábor eigentlich ist! Und als ich das dann begriffen hatte, war es umso genialer – Du hast es geschafft, dass alle beide sich zwar charakteristisch verhalten, aber dennoch voneinander klar getrennte Persönlichkeiten haben. Das war bestimmt nicht einfach, was? Gespräche zwischen "Zwillingen" finde ich immer sehr interessant – da gibt es ein paar gute Beispiele, wie das Aufeinandertreffen der beiden Janeways in "Deadlock" oder auch Kira und Spiegel-Kira. Ich selbst arbeite für meine aktuelle Geschichte auch an so etwas ähnlichem, und es ist vertrackt ... :)
Übrigens ... danke dafür, dass Du den Doktor mit so viel Respekt behandelst! So wie Du ihn schreibst, hat er einen hohen Wiedererkennungswert, seinen charakteristischen Humor und auch seine persönlichen Eigenarten, aber Du stellst ihn nicht als überzeichnet schrullige Witzfigur dar, wie ich das bei vielen anderen Autoren leider erlebt habe. Der Charakter hat so viel Tiefe, und wenn ich ganz frech zitieren darf: Ein klein wenig hatte er auch gehofft, dass man ihn
inzwischen respektieren würde – dieser Satz hat mich überzeugt, das ist herzzerreißend, vermutlich unbeabsichtigt, aber herzzerreißend, weil es einfach so Doktor ist ...
--- Zitat von: Roger van Dyke am 07.04.15, 16:50 ---Die Frage, wo die Voyagercrew her kommt, hatte ich nach dem Besuch im Kasino thematisiert (...) Damit sollte aufgezeigt werden, dass der Zustand der Personen dem ähnelt, in dem sie nach Hause zurückgekehrt sind, auch wenn die Gedächtnisengramme später noch mal aktualisiert worden sind.
--- Ende Zitat ---
Vielen Dank für den Hinweis, jetzt wird einiges klarer! :) Das hatte ich echt überlesen oder einfach nicht so wahrgenommen ... dabei habe ich die Geschichte nicht nur überflogen, sondern mich wirklich damit befasst :( Vermutlich habe ich einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen, gerade in so einer intensiven und komprimierten Geschichte. Sorry.
Was ich – vor allem in Hinblick auf eine eventuelle Überarbeitung – noch anmerken möchte: ich hätte es schön gefunden, wenn sich ein Absatz oder zwei genauer mit den Emotionen des Doktors in dieser ungewöhnlichen Situation auseinandergesetzt hätte. 700 Jahre sind vergangen und das Wiedersehen mit den holographischen Ebenbildern seiner alten Kameraden kam unverhofft, und so wie ich ihn einschätze hat ihn das bestimmt nicht kalt gelassen.
--- Zitat von: Roger van Dyke am 07.04.15, 16:50 ---Natürlich ist mir klar, dass auch da noch Überarbeitungsbedarf besteht und gerne nehme ich auch Dein Angebot an, mir bei der Korrektur beizustehen.
--- Ende Zitat ---
Jederzeit, melde Dich einfach wenn's soweit ist, ich bin da! :)
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