Forum > RPG: INGAME - EPISODE V
RPG: Deck 1 - Brücke
Star:
Das kam überraschend. Jasmine war erleichtert und angespannt zugleich. Erleichtert, weil Commander Harris entweder ruhig (oder verzweifelt) genug war, ihre Idee nicht gleich abzuwiegeln. Sie lagen zwar nicht im Streit miteinander, hatten aber auch kein allzu enges Vertrauensverhältnis. Dazu hatte es auch nie eine Chance gegeben. Das bisschen Zutrauen das vielleicht durch die ersten gegenseitigen Eindrücke mal da gewesen sein mochte, war durch Faras III erheblich erschüttert worden.
Seither waren sie sich aus dem Weg gegangen.
Es war einfach zu viel dort unten passiert. Vor allem zu viel schlechtes.
Dass Harris ihren Vorschlag nun annahm, anstatt ihn rigoros abzulehnen, war vielleicht ein erster kleiner Schritt Richtung Heilung.
Freude verspürte Jasmine dennoch nicht, sondern ganz im Gegenteil eine viel größere Anspannung als zuvor – hauptsächlich wegen dem, was Harris begleitend gesagt hatte.
„Wehe ich falle runter.“
Jasmine wurde sich plötzlich der Tatsache bewusst, dass er nicht nur ihrer Idee zustimmte, sondern ihr damit auch sein Leben anvertrauen würde. Sie musste nicht nur die Sonde, sondern mit- beziehungsweise an - ihr auch Commander Harris elf Decks durch einen engen Schacht hinaufsteuern – und das schnell und bei einer eher schwammigen als butterweichen Fernsteuerung.
Wenn etwas schief ging...
... wenn es zu einer Unterbrechung in der Befehlsübertragung kam...
... wenn die Sonde gegen die Schachtwände stieß, oder Harris den Halt verlor...
Jasmine schluckte, als sie sich ihrer Konsole zuwandte.
Auf einmal huschten tausend Schreckensszenarien durch ihren Verstand, Tausend Gründe, warum es nicht funktionieren, warum irgendetwas schief gehen würde. Sie spürte die Blicke der Brückenmannschaft auf sich ruhen, insbesondere die des Captains.
Jasmine begann zu schwitzen.
Du kannst das, feuerte sie sich im Stummen selbst an. Sie hatte die Sonde schließlich sicher nach unten gebracht. Sie würde sie auch sicher nach oben bringen. Und Harris ebenfalls.
Ein Klacks.
Beinahe hätte sie es sogar geglaubt.,
Dennoch gelang es ihr, die Selbstzweifel zurückzudrängen. Als sie Harris fragte: „Alles bereit?“, war kaum eine Spur von Anspannung in ihrer Stimme zu hören. Ihre Hand schwebte über den Sondenkontrollen.
Star:
Harris gab das Zeichen.
Es ging los.
Ein kalter Schweißfilm glänzte auf Jasmines Stirn und vermischte sich mit dem trocknenden Blut von ihrer Kopfverletzung. Ihr Herz pochte regelmäßig und bemerkenswert ruhig, dafür aber derart laut in ihrer Brust, dass man es eigentlich im gesamten Schiff hätte hören müssen, wie die Trommelschläge auf einer römischen Galeere. Hätte einer der Brückenoffiziere sie nun mit einer Nadel gestochen, wäre vielleicht nicht einmal Blut geflossen. In jedem Falle hätte sie es nicht mitbekommen.
Jasmine befand sich jetzt in der Zone; ein Zustand höchster Konzentration. Sie hatte alles ausgeblendet – die Brücke, die Blicke der anderen, alles. Ihr gesamter Kosmos bestand nun nur noch aus den Anzeigen auf ihrem Bildschirm, und der Steuerungseinheit der Sonde. Ihr ganzes Sein hatte lediglich einen Zweck; das Ding dort durch den Schacht steuern.
Der Start war noch einfach. Die Sonde schwebte einen halben Meter über den Boden, und geriet auch durch Harris’ zusätzliches Gewicht nicht ins Stocken, als sich der Commander dranhängte.
Einzig die Antrigravitationsgeneratoren schrillten kurz protestierend auf – es klang erschreckend menschlich -, kompensierten aber sofort und waren im nächsten Moment auf das neue Gesamtgewicht eingestellt. Dann konnte es losgehen.
Jasmine blickte auf ihren Monitor. Als sie sicher war, dass der Commander einigermaßen festen Halt hatte, zwang sie die Sonde den Schacht hinauf - zunächst langsam, dann kontinuierlich schneller werdend. Die Schachtwände der ersten beiden Decks glitten im ersten Moment beinahe sanft an Harris vorbei - aber eben nur im ersten Moment. Dann beschleunigte die Sonde rapide. Die Schachtwände huschten an ihr und Harris vorbei, und verwuschen zu einer grau-schwarzen Masse.
Einen Moment lang hätte man meinen können, es blitze, aber das stroboskopische Flackern auf Jasmines Bildschirm kam nur von den vorüberhuschenden Lampen, die alle paar Meter im Schacht angebracht waren. Sie schielte auf die schematische Darstellung auf dem Zweitmonitor; sie waren keine fünfzehn Sekunden unterwegs, aber bereits bei Deck elf...
...zehn...
Die Sonde schoss mit Harris einer Kanonengugel gleich nach oben.
...neun...
...acht...
Jasmines Hände bewegten sich auf die Steuerung für die Bremsdüsen zu.
...sieben...
Sie aktivierte den Gegenschub.
Nichts geschah.
...sechs...
Jasmine verlor sämtliche Farbe im Gesicht. Ein Lag, schoss ihr durch den Sinn. Die Verbindung musste unterbrochen sein.
Scheiße!
Jasmine betätigte die Tasten erneut.
Nichts.
... fünf...
Sie hämmerte auf die Taste.
...vier...
Und plötzlich zündeten die Bremsdüsen. Die Verbindung stand wieder. Die Sonde reagierte auf den Befehl, wurde immer langsamer und hielt sanft und beinahe passgenau vor der Zugangstür zu Deck 3 an. Harris musste nur noch nach der Leiter greifen und sich in den Korridor schwingen.
Die Brückenoffiziere brachen in bescheidenen Jubel aus. Jasmine sackte erschöpft in sich zusammen. Mit einem Mal fiel die ganze Anspannung von ihr ab. Sie fühlte sich, als hätte sie einen Marathonlauf hinter sich.
Sie wollte gar nicht wissen, wie es Harris ging.
deciever:
Lejla verzog das Gesicht bei Ricks ritt. Wäre die Situation nicht so ernst, hätte es sogar ein lautes Lachen von ihr gegeben. Doch ihre Konzentration lag nun daran die Estrella und die Crew heile aus der Situation raus zu bringen.
Dabei zählte sie auf das Team auf dem Planeten.
Als Rick gerade abgesetzt wurde, setzte sich die Enterprise in Bewegung…
Mit einer kurzen Schaukelbewegung, als ob sie gerade stehen geblieben wäre, doch stattdessen schob sich die Untertassensektion langsam durch die Schneise. Übrig blieb dichter Wald. Das Schiff wurde immer schneller. An Bord konnte man kaum mehr auf den Beinen stehen…
Die Energiewerte wurde dabei immer stärker…
Star:
Natürlich bekam Jasmine keine Gelegenheit zum Ausruhen. Sie sah es auf dem Monitor; Kaum, dass Harris in den Korridor geklettert war, geriet die Sonde wie von Geisterhand in Bewegung. In Rasche Bewegung. Die Wand des Liftschachts wuchs plötzlich an, erfüllte das ganze Bild, und dann war nur noch der dröhnende Knall zu hören, mit dem das Sondengehäuse gegen die Wand knallte. Im nächsten Moment fiel das Bild aus. Jasmine sah nur noch Schwärze. Der Kontakt war abgebrochen. Keine Telemetrie mehr. Gleichzeitig begannen überall auf der Konsole die Anzeigen aufgeregt zu blinken und zu piepen.
Jasmine wusste kaum, wohin sie zuerst blicken sollte. Sie ruckte vor, sah auf den Statusmonitor und erkannte ihren Fehler beinahe sofort. Es war nicht die Sonde, die in Bewegung geraten war.
Es war das Wrack der Enterprise.
Der Titan war erwacht.
deciever:
Da war die Sonde dahin.
Es gab aber noch eine andere Möglichkeit ein Bild drauf zu bekommen, die Estrella stand in einer günstigen Position.
„Versuchen Sie die Enterprise irgendwie auf den Schirm zu bekommen.“
Keine Sekunde später war sie da. Zwar klein, aber man konnte das Schiff erkennen. Die Enterprise hatte gerade die Oberfläche verlassen und war im Sinkflug. Das Runaboat konnte man nicht erkennen. Hykes steuerte das kleine Gefährt nahe an der Untertasse.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete