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3D-Designs von Max
Suthriel:
--- Zitat von: Max am 29.08.18, 21:21 ---Woran lag es, dass Dein Interesse an der Formel 1 abebbte?
--- Ende Zitat ---
Das Interesse war bei mir schon zu Schumachers Zeiten lange weg gewesen. Lag hauptsächlich daran, das da für mein Bedürfnis zu wenig passiert, denn das, was die meisten als spannende Manöver empfinden, fand ich gar nicht spannend :/ Irgendwie fahren die Leutchens da nur im Kreis, immer und immer wieder, und gefühlt passiert da... nichts. Hier und da setzt mal einer zum überholen an, und manchmal klappts auch, aber das löst bei mir keine Hochgefühle aus.
Die Rennart, die ich sehr gerne geschaut hatte bzw was mein Zweit-Lieblignsrennen* von allen war, war Ralley Paris-Dakar, damals, als sie tatsächlich von Paris bis nach Dakar ging. DAS war für mich spannend gewesen, sobald sie in Afrika in den Wüstengebieten ankamen. Denn da war jede Etappe anders, kein Rundkurs sondern wirklich jeden Tag/Abend/Nacht (je nach dem, wann ich den Zusammenschnitt schauen konnte ^.^), eine komplett neue Route. Es war auch für jeden Fahrzeugfan was dabei, ob nun Motorräder, "PKW", oder LKWs. Dann auch je nach Etappe unterschiedliches Gelände, von Fels über Sandwüste hin zu Dschungel konnte alles dabei sein (mein Favorit war die Sandwüste). Und damit einher gehend natürlich die technischen Schwierigkeiten und Anforderungen an Crew und Fahrzeug. Kommt der Lieblingsfahrer oder das Team heil durch, oder gibt's einen Schaden, den er vor Ort in der Pampa reparieren kann/muss, , oder erst im Camp reparierbar mit entsprechend großem Zeitverlust und Etappenniederlage, oder ists gar ein Totalausfall?
Dann solche unerwarteten Situationen, wie das man einfach mal in extrem ungewöhnlichem Gelände stecken bleibt. Eine der besten und skurillsten Ausfälle war zB folgender: Irgendwo mitten in der Wüste, zwei Rennwagen liefern sich durch die Dünen ein Kopf an Kopf-Rennen. Es kam eine größere Düne über die sie drüber mussten. Der Hubschrauber flog da gerade hinter ihnen, so dass man aus der Verfolgerperspektive das mitverfolgen konnte. Der erste rast die Düne hoch, dicht gefolgt vom zweiten, und springt über die Dünenspitze und ... setzt auf und kommt nicht weiter o.o Der zweite springt genau so und kann ein paar Meter neben dem ersten vor bei ziehen.
Was passiert war, der erste sprang über die Dünenspitze und keiner hatte gesehen, das sich die Düne genau dort gabelte und zwei Kämme erzeugte. Der arme Kerl war nun genau in der Gabelung gelandet, so dass seine Front in dem zweiten Dünenkamm aufsetzte und das Heck noch im ersten (den alle gesehen hatten), während alle Räder dazwischen quasi in der Luft hingen ^.^ Der andere hatte Glück, der ist auf der rechten Seite vorbei gezogen, wo die Düne noch nur einen Kamm hatte, sonst wäre der auch in die zweite Dünenspitze gekracht.
Klar mit etwas graben kam der dann auch wieder frei, aber das kostet alles Zeit, die der Verfolger zum Vorsprung ausbauen nutzen konnte.
Solche Sachen sieht man in der F1 leider gar nicht, alles viel zu steril. dabei ist grade sowas unvorhersehbares (für mich) richtig spannend, und alles ohne Personenschäden.
*mein Lieblingsrennen gibt's auch seit Ewigkeiten nicht mehr, das war "Hillclimbing Rachau" :thumbup zu seinen Hochzeiten ein reinstes Spaßrennen, wo tatsächlich der Spaß im Vordergrund stand, und jedes Scheitern mit einem ebenso spektakulären Abgang der Maschinen "belohnt" wurde ^.^
Alexander_Maclean:
@suthriel
das mit der Formel 1 kann ich dir nachfühlen. Ging mir ähnlich.
Vor allen war es ja so, dass dann auch fast immer dieselben gewannen. das war langweilig.
Max:
@ Suthriel:
Das kann ich irgendwo nachvollziehen.
Paris-Dakar - ja das ist ein ganz schön spannendes Event, eine große Herausforderung an Mensch und Maschine. Ein Problem, das ich damit habe, hängt mit der Ausstrahlung zusammen: Zum einen findet das im Fernsehen nicht richtig statt, zum anderen ist das Format auch eher für eine Art Highlight-Sendung geeignet, schon allein deswegen, weil die Etappen eigentlich zu lange dauern und der direkte Wettbewerb nicht spürbar wird. Das Faszinierende ist hier mMn wirklich die Auseinandersetzung mit den Kräften der Natur.
Der Formel 1 wird sehr oft vorgeworfen, dort werde nur im Kreis gefahren. Ich kann mir nicht helfen, dieses Argument hat mich eigentlich nie wirklich überzeugt. Die Formel 1 ist ja nicht die NASCAR-Serie. Die verschiedenen Streckenlayouts - von Spa, über Monaco bis hin zu Spielberg - sorgen auf ihre eigene Weise schon für Abwechslung. Was ich bei der Formel 1 dann spannend finde, ist der Versuch, etwas zu perfektionieren (auch ein Grund, weshalb das F1-Spiel das Einzige ist, was ich spiele): Ja, es wiederholt sich, ja man weiß genau, wie die nächste Kurve verlaufen wird, aber man versucht dabei immer, das Maximale rauszuholen; mit welcher Geschwindigkeit packt man die Kurve noch, welche Linie ist gesamt gesehen wirklich die beste? Und auch trotz des einschränktenden Reglements steht die Formel 1 in meinen Augen immer noch für Peak Performance bei gleichzeitiger legendärer Tradition.
@ Alex:
Da hast Du Recht, aber die Dominanz weniger ist ein Grundproblem, das einem im Sport irgendwie und leider häufig begegnet: Der FC Bayern wurde jetzt sechsmal in Folge Meister, Usain Bolt hat dreimal in Folge olympisches Gold auf die 100 Meter geholt, Marcel Hirscher lässt der Konkurrenz beim Slalom praktisch keine Chance, vor ein paar Jahren war es noch so, dass praktisch alle Grand Slam-Turniere eigentlich nur an Federer, Nadal oder Djokovic gingen... Wenn nicht gerade der eigene Liebling die Erfolge einsammelt, ist das dann schnell langweilig. Aber mir geht es manchmal so, dass die Faszination eines Sports auch in ihm selbst liegen kann. Also wenn die Bayern schön spielen und Tore schießen oder Federer eine beeindruckende Rückhand durchzieht, ist das doch auch schon mal was.
Suthriel:
--- Zitat von: Max am 30.08.18, 20:07 ---Der Formel 1 wird sehr oft vorgeworfen, dort werde nur im Kreis gefahren. Ich kann mir nicht helfen, dieses Argument hat mich eigentlich nie wirklich überzeugt. Die Formel 1 ist ja nicht die NASCAR-Serie. Die verschiedenen Streckenlayouts - von Spa, über Monaco bis hin zu Spielberg - sorgen auf ihre eigene Weise schon für Abwechslung.
--- Ende Zitat ---
Nun, die Runden sind zwar nicht so extrem wie bei der NASCAR, aber dennoch nehmen die sich nicht viel. Es ist pro Rennen über 50 mal die selbe Strecke, die kennen jede Biegung in- und auswendig, vermutlich wissen sie sogar, welcher Käfer unter welchem Grashalm hinterm Kiesbett wohnt.
In der ganzen Formel 1 wird absolut nichts dem Zufall überlassen, alles ist durchgeplant und 1000x mal trainiert und durchsimuliert, und auch reglementiert. Klar kann sowas faszinierend sein, die perfekte Linie fürs Rennen zu finden, auf jedem Meter der Bahn die perfekte Geschwindigkeit und Drehzahl zu haben, aber da würd ich dann lieber gleich noch die Piloten streichen und Bots fahren lassen. Dann muss nur noch jedes Team ausrechnen, was die max. Geschwindigkeit pro Kurve für ihren aktuellen Boliden ist, beste Route einprogrammieren (oder via Neuralem Netzwerk lernen lassen) und den Autopiloten starten. Das wäre dann sogar für mich wieder interessant, mit Bots/Robotern/KI kriegst du mich auch wieder ins Boot.
Paris-Dakar war das andere Extrem, da war zumindest für mich gar nicht mal so wichtig, wer als erster ankommt, sondern wer und wieviele überhaupt bis zum Ziel kommen.
Sind eigentlich zwei gänzlich verschiedene Ansätze: Bei F1 gehts doch darum, innerhalb dieses engen Regelkorsetts alles auszuloten, was geht, um trotzdem noch ein Zehntel schneller zu sein als die Konkurrenz, während es bei der Paris-Dakar für viele Teilnehmer schon das größte war, überhaupt die Ziellinie zu sehen. Da war nicht das Ziel unbedingt als erster zu erreichen das Ziel, nicht der Weg das Ziel, sondern den Weg zu überleben die eigentliche Herausforderung ^.^ Und das alles mit so gut wie keinen Regeln und nur grob vorgegebenen Routen. Oder vielmehr war jeder gezwungen, sich seine eigene Route zu suchen, bzw sie zu finden.
Mein Lieblingsfilm rund um autorennen ist so zB Speed Racer, und mein Lieblingsrennspiel bisher das uralte Dethkarz und Pod Racer *g* vermutlich wäre es auch das jüngste Speed Racer Spiel, wenn es das denn fürn PC gäbe, und nicht nur für Konsolen, die ich nicht habe, bzw wo mein Comp das nicht gut emulieren kann.
Max:
--- Zitat von: Suthriel am 30.08.18, 21:49 ---Nun, die Runden sind zwar nicht so extrem wie bei der NASCAR, aber dennoch nehmen die sich nicht viel. Es ist pro Rennen über 50 mal die selbe Strecke, die kennen jede Biegung in- und auswendig, vermutlich wissen sie sogar, welcher Käfer unter welchem Grashalm hinterm Kiesbett wohnt.
In der ganzen Formel 1 wird absolut nichts dem Zufall überlassen, alles ist durchgeplant und 1000x mal trainiert und durchsimuliert, und auch reglementiert. Klar kann sowas faszinierend sein, die perfekte Linie fürs Rennen zu finden, auf jedem Meter der Bahn die perfekte Geschwindigkeit und Drehzahl zu haben, aber da würd ich dann lieber gleich noch die Piloten streichen und Bots fahren lassen. Dann muss nur noch jedes Team ausrechnen, was die max. Geschwindigkeit pro Kurve für ihren aktuellen Boliden ist, beste Route einprogrammieren (oder via Neuralem Netzwerk lernen lassen) und den Autopiloten starten. Das wäre dann sogar für mich wieder interessant, mit Bots/Robotern/KI kriegst du mich auch wieder ins Boot.
Paris-Dakar war das andere Extrem, da war zumindest für mich gar nicht mal so wichtig, wer als erster ankommt, sondern wer und wieviele überhaupt bis zum Ziel kommen.
Sind eigentlich zwei gänzlich verschiedene Ansätze: Bei F1 gehts doch darum, innerhalb dieses engen Regelkorsetts alles auszuloten, was geht, um trotzdem noch ein Zehntel schneller zu sein als die Konkurrenz, während es bei der Paris-Dakar für viele Teilnehmer schon das größte war, überhaupt die Ziellinie zu sehen. Da war nicht das Ziel unbedingt als erster zu erreichen das Ziel, nicht der Weg das Ziel, sondern den Weg zu überleben die eigentliche Herausforderung ^.^ Und das alles mit so gut wie keinen Regeln und nur grob vorgegebenen Routen. Oder vielmehr war jeder gezwungen, sich seine eigene Route zu suchen, bzw sie zu finden.
--- Ende Zitat ---
Nun, wobei wir uns da keine Illusionen machen dürfen. Auch die Paris-Dakar hat ein Reglement. Anders wäre das gar nicht möglich, wie generell jeder Sport seine Regeln braucht. Und die Regeln bei der Formel 1 sind natürlich restriktiver, weil es sonst einfach nicht funktionieren würde. Die von Dir erwähnten Roboter: Dürften die Ingenieure und Konstrukteure, so wie sie wollten, wären die Autos unglaublich schnell, doch die Fahrer würden spätestens in den Kurven ohnmächtig. (Dadurch muss sich die technische Leistung auf einen anderen Maßstab beschränken, trotzdem oder gerade deswegen sind die Lösungen, die die Ingenieure finden sehr erstaunlich). Aber der menschliche Faktor ist hier genauso interessant, wie bei der Rallye Dakar, bei der man vielleicht auch über GPS-Daten die beste Route finden könnte, statt Menschen ans Steuer zu setzen.
Viele zweifeln ja daran, dass Motorsport wirklich Sport ist (wenngleich die Fahrer doch sehr, sehr durchtrainiert sein müssen). Aber egal, wie man dazu steht, ist es doch faszinierend, dass es bei der Rallye Dakar und bei der Formel 1 eine gemeinsame Basis gibt und gleichzeitig unterschiedliche Interessen bedient.
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