Forum > RPG: INGAME - EPISODE V
[RPG] Vernehmungsraum
Kontikinx1404:
Luka war überrascht das die Vernehmung so schnell beendet war. Offensichtlich hatten die Beiden nicht das erfahren was sie wissen wollten. Mit einem "Gerne geschehen" verließ Luka den Vernehmungsraum. Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, konnte sie
nichts weiter tun als verwirrt den Kopf schüttteln. Dies war wohl die ungewöhnlichste Vernehmung die sie je erlebt hatte. Zu gerne hätte
sie gewusst was die Inspektoren wissen wollten. Schließlich zuckte sie nur mit der Schulter. Warhscheinlich würde es sich nicht lohnen
sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Daher machte sie sich wieder auf den Weg in die Sicherheitszentrale um ihrer Arbeit nach zu gehen.
Star:
„Es ist schon sehr bezeichnend“, meinte Furzkin, als sich die Türen hinter Bruker geschlossen hatten. „Dass diese Leute einem Staff-Captain gegenübersitzen und kein einziges Mal die Höflichkeitsformel „Sir“ verwenden. Vielleicht bin ich als Zivilist nicht ganz auf dem Laufenden, aber... ist das in der Sternenflotte nicht die korrekte Anrede für einen vorgesetzten Offizier, wenn man ihm Respekt erweisen möchte?“
„Doch.“, seufzte Thenar. „Das ist sie.“
Er schnäubte und schüttelte pikiert den Kopf. „Machen wir weiter.“
Star:
Die nächste in der Reihe war ein Ensign Namens Jasmine Sharp, aus der archäologischen Abteilung. Die junge Frau war pünktlich, und erweckte einen durch und durch tüchtigen Eindruck auf Thenar. Merkwürdig war höchstens der kleine Blumentopf, den sie mit sich führte, aber vermutlich hatte man sie bei der Arbeit gestört.
Als Furzkin sie aufforderte, sich noch einen Moment zu gedulden, und schon mal auf dem Podiumsstuhl platz zu nehmen, verrieten ihre Bewegungen eine gewisse Nervosität.
Verständlich.
Keiner sah der Befragung durch einen Commissioner und einem Captain gerne entgegen, erst recht niemand, der so jung war.
Furzkin tat so, als notiere er noch etwas auf seinem Datenblock – nichts weiter als eine Taktik, die dazu dienen sollte, seine Opfer weichzuklopfen -, und erhob sich dann langsam. Er trat um den Schreibtisch herum und wedelte mit dem Padd. „Ensign, ich habe hier einen von ihnen verfassten Bericht, den ich aus verschiedenen Gründen sehr aufschlussreich finde. Erkennen sie ihn wieder?“
Sharp nahm den Block zögernd von ihm entgegen, und überflog ihn kurz. „Ja, Sir.“ Furzkin hob eine buschige Braue und fing kurz Thenars Bilck auf: Es geht ja doch. Sharp fragte er: „Um was für einen Bericht handelt es sich?“ Auf ihren irritierten Blick hin fügte er hinzu: „Nur für’s Protokoll.“
Sharps Augen wanderte kurz zu Thenar und wieder zurück zu Furzkin. „Es handelt sich um meine Widergabe der Vorfälle auf Faras III, Sir.“
„Von ihnen verfasst?“
„Ja, Sir.“
„Sie gehörten zum Außenteam?“
„Ja, Sir.“
„Was war ihre Funktion?“
Sharp befeuchtete sich die Lippen. „Ich hatte eine Methode entwickelt, die Interferenzen in der Atmosphäre zu durchdringen und mithilfe der Sensoren einen Plan der fremden Bunkeranlage zu erstellen. Vom Orbit aus war die Methode nicht sonderlich ergiebig. Deswegen musste ich mit auf den Planeten, um die Prozedur vor Ort durchzuführen und zu überwachen.“
„Ist ihnen das gelungen?“
„Ja, Sir.“
„Dann war die Mission aus ihrer Sicht ein voller Erfolg?“
Sharp begann nervös auf ihrem Stuhl herumzurutschen. „Nicht... unbedingt, Sir.“
„Wieso nicht?“
„Den Aufbau der Anlage zu kennen, Sir, bewahrte uns nicht vor dem Problem, dass sie von Jem’Hadar bevölkert wurde. Und die konnten die Scanner nicht erfassen. Leider.“
„Sie sind in Kampfhandlungen verwickelt worden?“
„Mehrmals.“, bestätigte Sharp.
„Sie kommen frisch von der Akademie, Ensign. Waren das ihre ersten Kampfhandlungen?“
„Ja, Sir.“
„Aber sie haben sie unbeschadet überlebt. Sonst säßen sie jetzt nicht hier.“
„Was nicht auf alle Mitglieder des Außenteams zutrifft.“
„Ist ihr Bericht deshalb so scharf formuliert?“, fragte Furzkin.
Wieder sah Sharp hilfesuchend zu Thenar, die ihren Blick ruhig erwiderte. Furzkin, dem das nicht entging, beugte sich zu Sharp herab: „Konzentrieren sie sich nur auf mich, Ensign, nicht auf den Staff-Captain. Ich leite die Befragung.“
Sharp zwang sich dazu, den Kopf zu heben und seinen Blick zu erwidern. „Ja, Sir.“
„Ich wiederhole meine Frage: Ist der Bericht deshalb so scharf formuliert?“
„Sir...“, es klang beinahe flehend. „Ich... ich war aufgewühlt. Ich stand unter Schock. Vielleicht habe ich Dinge in diesen Bericht geschrieben, die ich so nicht meinte.“
„Wie haben sie sie dann gemeint?“
Als Sharp nicht antwortete, las er kurzerhand selbst eine Textzeile vor: „... die Regruppierung verlief chaotisch und schleppend. Offiziere kannten ihre Aufgaben nicht. Der im Besprechungsraum aufgestellte Plan war schon kurz nach unserer Landung auf Faras III aufgegeben worden, ein neuer wurde nur zögernd formuliert. Bereits vor McDougals Tod herrschte Verwirrung über die weitere Vorgehensweise. Danach wurde es nicht besser. Das Wetter schwang drastisch um. Die Führungsoffiziere reagierten erst im letzten Moment. Schließlich gaben wir den Kommandoposten überhastet auf, und damit einen Großteil der Ausrüstung. Da die Flucht vor dem Wetter zu einem Wettrennen wurde, gab es kein von den Sicherheitskräften abgedecktes Vorrücken, sondern ein lossprengen ohne ersichtliche Ordnung.“ Er sah sie an und ließ das einen Moment einwirken.
Sharp sank in sich zusammen. Etwas an der jungen Frau erweckte in Thenar den Wunsch, sie tröstend zu umarmen.
„Waren das ihre Worte?“, hörte sie Furzkin nachfragen.
Sharp begann nervös ihre Finger zu kneten. Sie hatte den Kopf gesenkt und man konnte ihr ansehen, dass sie sich fortwünschte. „Ich...“, begann sie. „Ich bin nur A&A-Offizier, Sir. Kein Taktiker. Es obliegt mir nicht, meine Vorgesetzten zu kritisieren, erst recht nicht in einem Arbeitsbereich, den ich so wenig verstehe.“
Furzkin zog die Stirn kraus. „Irgendetwas muss sie aber dazu bewegt haben, ihre Vorgesetzten zu kritisieren. Immerhin haben sie es getan. In diesem Bericht hier.“
Als Sharp zögerte, meldete sich erstmals auch Thenar zu Wort. „Sie können offen sprechen, Ensign.“, versicherte sie mit sanfter Stimme. „Wir sind nicht hier, um jemandem Probleme zu bereiten. Ganz im Gegenteil. Irgendetwas auf dem Schiff läuft falsch. Wir müssen herausfinden, was.“
Sharp entließ frustriert die Luft aus der Nase. „Sir, Ich... Es war mein erster Einsatz, und... er lief nicht unbedingt so, wie er hätte laufen sollen. Es kam vieles auf einmal zusammen, und...“ Sie suchte nach den richtigen Worten. „An Bord ist alles so anders, als auf der Akademie. Darauf war ich nicht vorbereitet.“
„Anders?“, wollte Furzkin wissen. „Inwiefern?“
„Es ist viel... spontaner hier. Unübersichtlicher.“
„Chaotischer?“
Sharp neigte den Kopf auf eine Art, die sowohl ein Ja, als auch ein Nein bedeuten konnte. Thenar musste unwillkürlich lächeln.
Furzkin lächelte nicht. „Woran könnte es liegen, dass es hier so... anders ist?“
Sharp zuckte ansatzweise mit den Schultern.
„Liegt es an der Organisation?“
Wieder antwortete Sharp nicht.
Furzkin beschloss die Taktik zu ändern. Er begann im Raum herumzuwandern. „Seit sie an Bord sind, hatten sie da Gelegenheit, mit Captain Katic zu arbeiten?“
Sharp nickte, dankbar für den Themenwechsel. „Ich durfte Lieutenant M’Rass gelegentlich an der Wissenschaftsstation auf der Brücke vertreten, Sir. Ich bin ihr sehr dankbar dafür.“
„Also haben sie Captain Katic in Aktion erlebt?“
„Ja, Sir. Bei verschiedenen Gelegenheiten.“
„Haben sie den Eindruck, dass sie unorganisiert ist?“
„Nein, Sir.“
„Welchen Eindruck haben sie dann von ihr?“
„Sie ist eine gute Kommandantin, so weit ich das beurteilen kann.“, sagte Sharp. „Zurückhaltend. Aber entschlussfreudig. Sie sorgt für eine angenehme und entspannte Arbeitsatmosphäre. Es macht Spaß mit ihr zu arbeiten.“
„Macht es ihnen auch Spaß mit Commander Harris zu arbeiten?“
Sharp zögerte.
„Es war Commander Harris, der das Team auf Faras III leitete, nicht wahr?“, fragte Furzkin nach.
„Ja, Sir.“
„Und war vielleicht auch nur er es, der unorganisiert war?“
„Das kann ich nicht beurteilen, Sir.“
„Würden sie denn sagen, dass er während der gesamten Mission korrekt und bestmöglich gehandelt hat?“
„Das kann ich nicht beurteilen, Sir.“, wiederholte Sharp, diesmal bestimmter.
Furzkin richtete sich auf. Er tauschte einen knappen Blick mit Thenar, schlenderte ein paar Schritte um Sharps Stuhl herum und tat dabei, als müsse er nachdenken.
Schließlich gestand er: „Ihr Bericht hat uns nichts neues mitgeteilt, Ensign. Er hat es nur etwas treffender auf den Punkt gebracht. Auch in der Nacherzählung der anderen Offiziere, die an dem Einsatz teilnahmen, ist herauszulesen, dass auf Faras III ein nicht geringes Chaos herrschte. Und wir haben nun von verschiedenen Quellen angedeutet bekommen, dass Commander Harris in letzter Zeit sehr gestresst ist. Würden sie ebenfalls sagen, dass er in letzter Zeit sehr gestresst wirkt?“
Sharp haderte sichtlich mit sich selbst. „Vielleicht.“, gestand sie nach langem Zögern.
„>Vielleicht< ist keine klare Aussage, Ensign. Drücken sie sich präzise aus.“
Sharp sah ihn an. Und zum ersten Mal entdeckte Thenar so etwas wie Zorn in ihren Augen auflodern. „Wir sind alle etwas gestresst, Sir. Was vielleicht mit den Missionen zusammenhängt, die man uns erteilt. Aber es obliegt mir jedoch nicht, sie zu kritisieren, so wenig wie es mir obliegt, über Commander Harris zu urteilen, oder ihm zu sagen, wie er seine Arbeit machen soll, egal für wie schlau ich mich halte. Und ich fühle mich nicht wohl dabei, dass sie von mir verlangen, einen vorgesetzten Offizier ans Messer zu liefern. Denn genau das ist es doch, was sie hier versuchen, oder?“
Furzkin wollte etwas erwidern, aber Sharp ließ ihn gar nicht. „Ich mag nicht mit allem Einverstanden gewesen sein, was der Commander auf Faras III tat. Aber ich kann auch nicht leugnen, dass er es war, der während einer kritischen Evakuierung auf mich acht gab. Er war es, der die Überlebenden deckte. Er war es, der das Runabout als letzter betrat. Und er war es auch, der im Anschluss die Familien der Toten benachrichtigen und danach seinen Dienst wiederaufnehmen musste, während ich mich in mein Quartier zurückziehen und die Welt so weit ausblenden durfte, dass ich genug Zeit hatte, in meinem emotional kompromittierten Zustand einen Bericht zu verfassen, der in höchstem Maße unprofessionell war, und den ich gerne wieder zurücknehmen würde.“
Sie stand auf. „Das ist alles, was ich in Bezug auf Commander Harris sagen kann, Sir. Bei allem anderen... würde ich mich wohler fühlen, wenn sie ihn selbst befragen.“
Furzkin stierte sie an. Er warf einen Blick zu Thenar, die kaum merklich nickte.
„Also gut, Ensign.“, brummte er. „Das wäre alles. Sie können gehen.“
Die junge Frau wich seinem Blick aus – mehr verletzt als wütend, schnappet sich ihren Blumentopf und verließ den Vernehmungsraum, ohne zurückzusehen.
Furzkin wartete, bis sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte und sie wieder alleine waren, ehe er sich Thenar zuwandte. „Das war gleichermaßen aufschlussreich wie verwirrend. Mir kam es so vor, als sei sie durchaus nicht glücklich mit dem Commander, und wolle es nur nicht aussprechen.“
„Oder dass sie ihren Bericht ehrlich bereut.“, hielt Thenar dagegen. „Sie ist jung. Faras III war eine traumatische Erfahrung, an der sie nicht hätte teilnehmen dürfen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Schock in Wut verwandelt, und man sich in der Wut einen Schuldigen sucht, um sich selbst besser zu fühlen. Ihre Aussage ist zu kryptisch. Man kann sie in beide Richtungen drehen.“
Furzkin nickte. „Da ist immer noch der Vorwurf, an Bord seien die Dinge sehr... anders. Er deckt sich mit dem was Bruker sagte, und mit Berichten von einem Dutzend Offizieren – vor allem ehemalige, die das Schiff nach kurzer Dauer wieder verließen. Jeder listet diverse Vorfälle auf. Mangelnde Disziplin, ein lasches Protokoll... Allein und für sich genommen ist nichts davon beachtenswert, aber in der Gesamtbetrachtung... ergibt sich ein Bild. Wir sind selber Zeuge davon geworden.“ Furzkin schürzte die wulstigen Lippen und überlegte. „Wer ist an Bord eines Raumschiffes für die Einhaltung der Disziplin verantwortlich?“
„Kommt drauf an.“, gestand Thenar. „Jedes Kommandoteam entwickelt im Laufe der Zeit einen eigenen Stil. Es gibt eine menge Varianten, abhängig von der Persönlichkeit des COs und des XOs. Da Ensign Sharp jedoch meinte, der Captain sei zurückhaltend, was sich ebenfalls mit den Berichten deckt, gehe ich davon aus, dass sie die Durchsetzung des Protokolls und der Disziplin dem ersten Offizier überlässt.“
„Womit wir wieder bei Harris wären.“
„Sollen wir ihn herbeten?“
Wieder überlegte Furzkin. „Noch nicht.“, entschied er. „Ich möchte erst noch weitere Stichproben sammeln."
Star:
Die Vernehmungen gingen noch bis weit in den späten Nachmittag hinein. Thenar und Furzkin zitierten Offiziere aus allen möglichen Abteilungen und Dienstgraden herbei, befragten sie mit wechselnden Taktiken, nahmen manche in die Mangel, lockten andere mit Freundlichkeit. Es war nicht die zuvorkommendste Art diese Anhörungen durchzuführen, aber in Anbetracht des enormen Zeitdrucks, unter dem sie standen, die effektivste, und allmählich verdichteten sich die einzelnen Aussagen zu einem stimmigen Gesamtbild.
Die Zustände an Bord waren bei weitem nicht so schlimm, wie es zunächst ausgesehen hatte, aber die Besatzung war... nun vielleicht nicht direkt vom Weg abgekommen. Aber sie wussten auch ganz offensichtlich nicht, wo er hinführen sollte. Ein „wozu das Ganze?“ beherrschte die Köpfe der Leute an Bord, ein kollektives Unverständnis für das, wofür sie im Krieg überhaupt gekämpft hatten, und wie es nun weitergehen mochte. Mit immer neuen Katastrophen?
Wozu das Ganze?
Den Leuten fehlte ein Ziel.
Die Ideale auf die sie einst geschworen hatten, drohte zu einem verschwommenen Etwas in der Distanz zu verkümmern. Sie lebten in den Tag hinein, die Vergangenheit Düster, die Zukunft nicht unbedingt vielversprechender.
Die Sache wurde dadurch erschwert, dass es ihnen an Leitfiguren mangelte. Die Mitglieder der Kommandocrew trugen alle ihr eigenes Päckchen. Sie wurschtelten sich zwar irgendwie durch den Dienst – Thenar fand, dass sie gemäß der Umstände sogar recht gute Arbeit leisteten -, versäumten es zugleich aber auch, ihre Untergebenen im großen Stile zu führen und zu inspirieren.
Das gute Beispiel, das sie für die jüngeren Dienstgrade hätten abgeben sollen, bestand in Wahrheit aus einem Verhalten, das Disziplin und den Blick für das größere Ganze vermissen ließ.
Das war letztendlich nichts, was man nicht – noch - korrigieren konnte, auch wenn das nicht reibungslos verlaufen würde, aber dazu mussten Thenar und Furzkin erst herausfinden, wo genau sie ansetzen mussten. Es war wie bei der Reparatur einer Hüllenplatte mit Verschleißerscheinungen – ehe man das Material stärken konnte, musste man es erst mit starker Strahlung bombardieren, um herauszufinden, wo die Defizite lagen.
Commissioner Furzkin war zweifellos der richtige Mann, um ein effektives Bombardement zu gewährleisten. Seine verbalen Hiebe waren treffsicher und wohldosiert.
Sie offenbarten die Risse im Material.
An Thenar würde es später liegen, die eigentliche Reparatur durchzuführen. Sie wusste nicht, wer von ihnen die schwierigere Aufgabe hatte, aber sie war zumindest froh, dass sie beide das gleiche Ziel verfolgten. Dem Flottenkommando war es offenbar zweitrangig, wie man das Problem der Estrella löste – Hauptsache es war gelöst. Nötigenfalls auch mit drastischen Schritten. Thenar und Furzkin hingegen waren inzwischen zur Übereinkunft gekommen, die Crew nicht fallen zu lassen, auch wenn sie ihnen erst Unannehmlichkeiten bereiten mussten.
Das Hauptproblem schien vom Kommandoduo auszugehen; genauer gesagt, von Commander Harris, der laut etlichen Aussagen gestresst, unglücklich und neuerdings recht aggressiv war. Wenn man bedachte, was er durchgemacht hatte, war das mehr als verständlich. Und typisch – zumindest für einen ehemaligen Sicherheitsoffizier.
Er war so sehr daran gewöhnt, seine eigene Besatzung zu verteidigen, dass irgendwann jeder von Außerhalb zu einer möglichen Bedrohung wurde – selbst der zivile Sektor, den man als uniformierter eigentlich beschützen sollte.
Irgendwann begannen diese Leute Recht und Ordnung selbst in die Hand zu nehmen. Die klassische Captain Maxwell-Situation. Harris war zum Glück noch nicht so weit, vielleicht würde er es auch nicht werden. Aber die Gefahr war zu groß, um das Risiko einzugehen.
Und Lieutenant Brukers Bericht über die Ereignisse auf Veridian III, der ihnen vor zwei Stunden zur Verfügung gestellt wurde, zeigte deutlich, dass das Risiko vorhanden war.
So konnte es nicht weitergehen.
Das verlorene Schaf musste zur Herde zurückgeführt werden. Ob das möglich sein würde, musste sich noch herausstellen.
Doch wie sah Captain Katics Rolle dabei aus? Standen sich die beiden vielleicht zu nahe? War der Captain deshalb zu passiv?
Möglich. Sie war jung, und noch immer am lernen. Woher sollte sie wissen, wie man mit so eine Situation umging?
Thenar hielt es ihr nicht vor. Aber es mussten Lösungen her. Nach kurzer Diskussion, beschlossen die beiden Ermittler sich Antworten zu verschaffen. Furzkin legte sich eine Strategie zurecht. Und dann riefen sie Katic zu sich.
„Captain Katic, bitte melden sie sich im Vernehmungsraum...“
deciever:
Die junge Kommandantin stand vor der Tür zum Verhandlungsraum, der Crewman nickte ihr zu, „Ma’am.“
Sie erwiderte mit einem nicken und betätigte anschließend den Türsummer. Es vergingen ein bis zwei Sekunden, in dieser Zeit führte sie das Picard Manöver durch und trat durch die sich öffnende Tür.
Thenar und Furzkin warteten bereits auf Lejla.
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