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Temporales Inoprovalin - Die Vergangenheit der Zukunft
Roger van Dyke:
Hallo VGer,
inzwischen habe ich es geschafft, deine Geschichte zu lesen, die mir sehr gut gefallen hat. Es war schön mal wieder etwas über die Voyager zu lesen und im Besonderen wie sich alles nach der Rückkunft im Alpha Quadranten entwickelt hat.
Der Schreibstil ist schön und sehr detailliert, bisweilen etwas ausufernd, wenn Du Dich so richtig reinsteigerst.
Man kann erkennen, dass Du die Charaktere sehr gut hervorhebst und auch die neuen Figuren passen sich da in Dein Multiversum schön ein.
Der gelegentliche Wortwitz und die Situationskomik ist erfrischend und lockert die ganze Sache ab und an mal auf.
Gelegentlich hat mich das Ganze so ein wenig an einen Teeniefilm erinnert, in dem die Mädels nicht so richtig wissen was sie jetzt tun sollen auch wenn sie genau wissen was sie wollen.
Du hast sehr schön beschrieben, wie es in der ursprünglichen Zeitlinie weitergegangen ist, in der die Voyager nicht vorab gerettet wurde.
Ein sicher unbeabsichtigtes Phänomen ist es, dass Du die ursprüngliche Zeitlinie immer mal wieder als ‚Alternative Zeitlinie’ erklärst, obwohl es ja strenggenommen genau umgekehrt ist, denn erst der alte Admiral Janeway hat diese neue Zeitlinie zur Realität werden lassen. Aber so ist das eben mit den Paradoxen.
Im Allgemeinen ist das nicht unbedingt die Art von Storys die ich bevorzuge. Mir ist dieses ständige Sinnieren, und die verschiedenen Betrachtungen aus allen möglichen Perspektiven, konstruierten ‚was wäre wenn’ Situationen, ein bisschen viel gewesen, aber das liegt eben immer im Auge des Betrachters, vor allem wenn man aus technischen Berufen stammt.
Da Du sehr oft auf die Erhaltung der Zeitlinie eingegangen bist, habe ich den Rest der Story regelrecht verschlungen um zu erfahren, ob da nicht vielleicht doch noch was kommt, womit man nicht gerechnet hat.
Sehr schön sind die Gedanken nach der Veränderungen der Zeitlinie und die weitere Entwicklung der Charaktere, auch die Zwischensequenz von Endgame hat sich gut dazu eingefügt und natürlich der wohlverdiente Abschluss mit einer Betrachtung weit nach den Ereignissen.
Es ist auf jeden Fall eine tolle Story, die mich gut unterhalten hat und welche die möglichen Ereignisse der Voyager Veteranen interessant weitererzählt.
Wirklich gut gemacht.
VGer:
Lieber Roger,
Herzlichen Dank fürs Lesen und auch dafür, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, mir Feedback zu hinterlassen. Ich freue mich darüber und weiß es zu schätzen! :)
--- Zitat von: Roger van Dyke am 23.06.15, 12:41 ---Im Allgemeinen ist das nicht unbedingt die Art von Storys die ich bevorzuge. Mir ist dieses ständige Sinnieren, und die verschiedenen Betrachtungen aus allen möglichen Perspektiven, konstruierten ‚was wäre wenn’ Situationen, ein bisschen viel gewesen, aber das liegt eben immer im Auge des Betrachters, vor allem wenn man aus technischen Berufen stammt.
--- Ende Zitat ---
Ich denke, Du kennst meinen Schreibstil und meine Art Geschichten zu erzählen inzwischen gut genug um zu wissen, dass ich ohne dieses Sinnieren einfach nicht kann - wobei, können vielleicht schon, ich mag nur nicht - Geschichten, die sich auf Technobabble und Rumgeballere konzentrieren, wird es bei mir einfach nicht geben, sorry. Also sehe ich das nicht unbedingt als Kritik, sondern wie Du selbst sagst, als persönliche Präferenz. ;)
Allerdings habe ich mir (zumindest für meine Verhältnisse :P ) in dieser Geschichte richtig viele Gedanken um die technischen und theoretischen Möglichkeiten gemacht und das auch recht detailliert ausgeführt (nicht nur der temporale Wahnsinn, auch der Slipstreamantrieb, der 3BP-Faktor, die Borgtechnologie, ...). Dass Du als Techniker nicht sofort gequält aufgeschrien hast weil das alles hinten und vorne nicht zusammenpasst und einfach nur haarsträubend klingt, das werte ich jetzt einfach mal als positives Zeichen. :)
--- Zitat von: Roger van Dyke am 23.06.15, 12:41 ---Gelegentlich hat mich das Ganze so ein wenig an einen Teeniefilm erinnert, in dem die Mädels nicht so richtig wissen was sie jetzt tun sollen auch wenn sie genau wissen was sie wollen.
--- Ende Zitat ---
Teeniefilm, mh ... das klingt irgendwie sehr negativ, oder sind das nur meine persönlichen Vorbehalte gegenüber Teeniefilmen? :-[
Um ehrlich zu sein, war das bis zu einem gewissen Grad schon beabsichtigt, dass Maggie und Kate ziemlich chaotisch und überfordert sind und größtenteils improvisieren müssen. Klar, sie sind ausgebildete Sternenflottenoffiziere, aber das macht sie nicht zu den sprichwörtlichen "Experten für eigentlich eh alles", sie sind jung und relativ unerfahren und völlig auf sich allein gestellt in einer nicht nur fachlich sondern auch emotional herausfordernden Situation, ich halte es nur für realistisch dass sie hin und wieder nicht wissen was sie tun sollen.
Vielleicht ist das meine "weibliche Perspektive", aber diese Heerscharen an heldenhaften Obermackern, die sofort alles checken weil isso und natürlich viel cleverer und stärker und geiler sind als alle anderen, die sich durch das Genre Science Fiction tummeln, die kotzen mich aber sowas von an. Damit meine ich längst nicht nur marysueige Fanboy-Selfinserts in Fanfictions, das beste Beispiel ist vermutlich der Abramsverse-Kirk. Ich wollte bewusst eine SciFi-Geschichte schreiben, die ohne diesen überstrapazierten Archetypus auskommt und vielleicht auch das eine oder andere Klischee ins Gegenteil verkehrt. Wenn man natürlich ein Fan von solchen Heldentypen ist, dann kann man mit Maggie und Kate wohl eher nichts anfangen. Schon klar.
Und außerdem - aber das ist wahrscheinlich Subtext, den nur ich selbst bemerke ;) : der Vergleich zwischen Harry, als er noch Fähnrich war, und Maggie. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, sie könnten sich besser nicht ergänzen.
--- Zitat von: Roger van Dyke am 23.06.15, 12:41 ---Ein sicher unbeabsichtigtes Phänomen ist es, dass Du die ursprüngliche Zeitlinie immer mal wieder als ‚Alternative Zeitlinie’ erklärst, obwohl es ja strenggenommen genau umgekehrt ist, denn erst der alte Admiral Janeway hat diese neue Zeitlinie zur Realität werden lassen. Aber so ist das eben mit den Paradoxen.
--- Ende Zitat ---
Das ist eigentlich gar nicht paradox, das erklärt sich daraus, dass die Geschichte ja größtenteils aus Maggie und Kates Perspektive erzählt wird. Weißt Du, was ich meine? Du und ich, als unbeteiligte Beobachter, wissen natürlich wie das funktioniert, aber es ist ihr Leben ... Auch wenn die andere Zeitlinie theoretisch früher da war, für die beiden wird ihr Leben für sie nicht plötzlich "alternativ" werden, ihre Realität bleibt trotzdem die erste (und einzige? ursprüngliche?) Realität in ihren Augen, sie sind ja keine Zeitagenten oder so ;)
--- Zitat von: Roger van Dyke am 23.06.15, 12:41 ---Sehr schön sind die Gedanken nach der Veränderungen der Zeitlinie und die weitere Entwicklung der Charaktere, auch die Zwischensequenz von Endgame hat sich gut dazu eingefügt und natürlich der wohlverdiente Abschluss mit einer Betrachtung weit nach den Ereignissen.
--- Ende Zitat ---
Das ist auch mein liebster Teil! :) Endgame-Harry, aber vor allem der Epilog - ich kenne Leena kaum, aber ich freue mich schon darauf irgendwann in ferner Zukunft auch ihre Geschichte zu erzählen. Aber zuerst einmal muss ich die Geschichten der Generationen davor erzählen, sonst kommt's nicht dazu und das wäre schade.
--- Zitat von: Roger van Dyke am 23.06.15, 12:41 ---Wirklich gut gemacht.
--- Ende Zitat ---
Das ist ein großes Lob, und es bedeutet mir viel - vor allem, da diese Art von Geschichte an sich ja eher nicht zu Deinen Lesevorlieben gehört, freut es mich, dass ich Dich trotzdem über weite Strecken gut unterhalten konnte. Danke nochmal für Deine netten Worte!
Auf Wiederlesen! :)
die Raumsonde
Roger van Dyke:
@VGer
--- Zitat ---Teeniefilm, mh ... das klingt irgendwie sehr negativ, oder sind das nur meine persönlichen Vorbehalte gegenüber Teeniefilmen? :-[
--- Ende Zitat ---
Du must das gar nicht negativ sehen, es ist durchaus auch ein Kompliment, denn die natürliche Unbeschwertheit, die dummen Fragen, das verlegene Gekichere, die Unsicherheit etwas falsch zu machen, das hast Du ja perfekt eingefangen.
--- Zitat ---Ich denke, Du kennst meinen Schreibstil und meine Art Geschichten zu erzählen inzwischen gut genug um zu wissen, dass ich ohne dieses Sinnieren einfach nicht kann - Also sehe ich das nicht unbedingt als Kritik, sondern wie Du selbst sagst, als persönliche Präferenz. ;)
--- Ende Zitat ---
Genau so sollte es auch sein, deshalb habe ich das ja auch so geschrieben. Mir ist das bei manchen Gelegenheiten dann einfach zu viel, da will ich dann nur, dass es mit der Handlung weitergeht. :)
--- Zitat ---aber diese Heerscharen an heldenhaften Obermackern, die sofort alles checken weil isso und natürlich viel cleverer und stärker und geiler sind als alle anderen, die sich durch das Genre Science Fiction tummeln, die kotzen mich aber sowas von an.
--- Ende Zitat ---
Daran gibt es auch überhaupt nichts zu meckern. Die Charaktere sind gut getroffen und ich finde es auch reizvoll, wenn die nicht so Übermenschlich sind. Oder müsste ich da korrekterweise Übermarsianisch sagen?
--- Zitat ---Das ist eigentlich gar nicht paradox, das erklärt sich daraus, dass die Geschichte ja größtenteils aus Maggie und Kates Perspektive erzählt wird.
--- Ende Zitat ---
Das ist mir natürlich klar und es ist ja auch nur logisch, ich fand es nur schön dass es irgendwie keinem so richtig bewusst geworden ist (Trotz der Kenntnisse) was hier original und veränderter Zeitstrang ist. (Siehe die Erklärung in Back to the Future 2 ;) die Doc Brown an die Tafel malt.)
--- Zitat ---vor allem, da diese Art von Geschichte an sich ja eher nicht zu Deinen Lesevorlieben gehört,
--- Ende Zitat ---
Lesevorliebe hin oder her, ich lese auch um zu lernen, wie man Gedankengänge beschreibt, wann persönliche Überlegungen angestellt werden oder wann der Erzähler Informationen einfließen lässt. Das alles kann mir helfen bei meinem nächsten Projekt. Ein Autor der das abstreitet der lügt! Man liest das immer mit zwei Augen, eins für die Unterhaltung und eins um zu sehen, wie machen es Andere.
Übrigens eine Kritik zu schreiben ohne großartig zu spoilern war auch nicht gerade einfach :)
Und jetzt darfst Du unsere Geschichte lesen und uns die Meinung geigen :) Wir sind sehr gespannt auf dein urteil.
liebe Grüße
Roger
VGer:
--- Zitat von: Roger van Dyke am 23.06.15, 17:24 ---
--- Zitat ---Teeniefilm, mh ... das klingt irgendwie sehr negativ, oder sind das nur meine persönlichen Vorbehalte gegenüber Teeniefilmen? :-[
--- Ende Zitat ---
Du must das gar nicht negativ sehen, es ist durchaus auch ein Kompliment, denn die natürliche Unbeschwertheit, die dummen Fragen, das verlegene Gekichere, die Unsicherheit etwas falsch zu machen, das hast Du ja perfekt eingefangen.
--- Zitat ---aber diese Heerscharen an heldenhaften Obermackern, die sofort alles checken weil isso und natürlich viel cleverer und stärker und geiler sind als alle anderen, die sich durch das Genre Science Fiction tummeln, die kotzen mich aber sowas von an.
--- Ende Zitat ---
Daran gibt es auch überhaupt nichts zu meckern. Die Charaktere sind gut getroffen und ich finde es auch reizvoll, wenn die nicht so Übermenschlich sind. Oder müsste ich da korrekterweise Übermarsianisch sagen?
--- Ende Zitat ---
Gut, dann bin ich ja beruhigt. :)
"Übermenschlich" passt schon, sie sind schließlich Menschen, halt Marsmenschen und keine Terraner. ;) Ich weiß, einige Fanfic-Autoren verwenden "Terraner" als Synonym für "Mensch", aber in Star Trek leben Menschen längst nicht mehr nur auf der Erde und sind vermutlich noch viel vielfältiger geworden als heutzutage. Dieser imperialistische Amerikazentrismus im Star Trek Canon nervt mich ziemlich. Deshalb war es mir auch wichtig, die Kultur und Geschichte des Mars herauszuarbeiten, um die Geschichte realistisch und lebendig wirken zu lassen. Für mich als Sprach- und Kulturwissenschaftlerin ist das vermutlich ebenso wichtig wie detaillierte Raumschiffspezifikationen für Techniker wie Dich. ;)
--- Zitat von: Roger van Dyke am 23.06.15, 17:24 ---
--- Zitat ---Ich denke, Du kennst meinen Schreibstil und meine Art Geschichten zu erzählen inzwischen gut genug um zu wissen, dass ich ohne dieses Sinnieren einfach nicht kann - Also sehe ich das nicht unbedingt als Kritik, sondern wie Du selbst sagst, als persönliche Präferenz. ;)
--- Ende Zitat ---
Genau so sollte es auch sein, deshalb habe ich das ja auch so geschrieben. Mir ist das bei manchen Gelegenheiten dann einfach zu viel, da will ich dann nur, dass es mit der Handlung weitergeht. :)
--- Ende Zitat ---
Das kann ich nachvollziehen.
Kann sein, dass ich mich hin und wieder in Redundanzen verrannt habe, und vielleicht die eine oder andere Stelle straffen könnte. Ich werde darauf achten, sollte ich das Ding je im größeren Stil überarbeiten. Einige dieser ruhigen Stellen, in denen sie versuchen die Zeitlinien gedanklich auseinanderzudividieren, habe ich allerdings bewusst eingefügt weil es sonst zu chaotisch und undurchschaubar geworden wäre. Hin und wieder bin ich selbst beim Korrekturlesen über eine Stelle gestolpert, in der ich mich nicht gleich zurecht gefunden habe (und das soll was heißen, ich hab mir den Blödsinn ja ausgedacht!).
--- Zitat von: Roger van Dyke am 23.06.15, 17:24 ---
--- Zitat ---Das ist eigentlich gar nicht paradox, das erklärt sich daraus, dass die Geschichte ja größtenteils aus Maggie und Kates Perspektive erzählt wird.
--- Ende Zitat ---
Das ist mir natürlich klar und es ist ja auch nur logisch, ich fand es nur schön dass es irgendwie keinem so richtig bewusst geworden ist (Trotz der Kenntnisse) was hier original und veränderter Zeitstrang ist. (Siehe die Erklärung in Back to the Future 2 ;) die Doc Brown an die Tafel malt.)
--- Ende Zitat ---
Wirklich bewusst ist das wohl nur Nelly, aber die hat ihre Gründe nichts zu sagen ... ;)
--- Zitat von: Roger van Dyke am 23.06.15, 17:24 ---Lesevorliebe hin oder her, ich lese auch um zu lernen, wie man Gedankengänge beschreibt, wann persönliche Überlegungen angestellt werden oder wann der Erzähler Informationen einfließen lässt. Das alles kann mir helfen bei meinem nächsten Projekt. Ein Autor der das abstreitet der lügt! Man liest das immer mit zwei Augen, eins für die Unterhaltung und eins um zu sehen, wie machen es Andere.
--- Ende Zitat ---
Das stimmt allerdings. :)
Falls Du interessiert bist, kann ich zu dem Thema auch ein Buch empfehlen, das ich letztens gelesen habe. Prose, Francine: Reading Like A Writer, Harper 2006. Ich weiß leider nicht, ob es auch ins Deutsche übersetzt wurde? Jedenfalls ist es eine sehr interessante Analyse (geschrieben von einer Autorin und Creative-Writing-Dozentin, aber es ist keine literaturwissenschaftliche Abhandlung), die bekannte Romane und die erzählerischen Tricks ihrer Autoren aufschlüsselt. Ich habe einiges aus dem Buch mitgenommen, sowohl was Schreiben als auch was aufmerksames Lesen angeht.
--- Zitat von: Roger van Dyke am 23.06.15, 17:24 ---Und jetzt darfst Du unsere Geschichte lesen und uns die Meinung geigen :) Wir sind sehr gespannt auf dein urteil.
--- Ende Zitat ---
Ehrensache! Gelesen habe ich sie ja schon, ich werde nur vor Anfang nächster Woche vermutlich nicht die Zeit finden, ein Review zu schreiben.
Bis dahin, liebe Grüße!
die Raumsonde.
David:
Oha, eine Zeitreisestory.
Das ist immer eine Herausforderung für jeden Autor und mir gefällt dieses Thema.
Hab "TI" gleich mal auf meine "To read"-Liste gesetzt und nehme sie mir asbald vor.
Feedback natürlich dann inklusive ;)
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