Sollte ich der Geschichte einen Zweit- oder Untertitel geben, würde er wohl "Ein Mahnmal" lauten.
Die Geschichte wirkt entlarvend, ist aber für meinen Geschmack doch zu distanziert und gleichzeitig schon sehr direkt verfasst.
Das ist wahrscheinlich der Kürze geschuldet, aber wir bekommen einfach alles gesagt, aufgezählt wie in einer Liste, sehen selbst nichts.
Zudem wird für mein Dafürhalten ein zu düsteres Bild der Menschheit gezeichnet. Okay, wir alle in der Welt verdienen es wirklich, so ein Mahnmal vorgesetzt zu bekommen. Doch ist die Menschheit wirklich das ultimative Übel? Aber zugunsten der Aussage ist so eine Darstellung schon in Ordnung.
Die Diskrepanz zwischen Besuchern und Besuchten ist nämlich dennoch spannend. Ich lese heraus, dass die Außerirdischen durch ihre Lebensführung auch einseitig geworden sind. Erkenntnis und Beobachtungsfähigkeit gehen nicht Hand in Hand mit Nachvollzug und, wenn man so will, Empathie. Sie können sich nicht in die anderen hineinversetzen, in ihre armselige Psyche, obwohl sie ja sehen, was vor sich geht. Das ist ein bisschen merkwürdig, Wörter wie Zorn oder Gewalt werden dazu eher zu Worthülsen, denn gefühlgefüllt sind sie wohl nicht. Das macht die guten, naiven Außerirdischen interessant, weil sie so fremdartiger werden und eigentlich keine echte utopische Version der Menschheit sind; jedenfalls ging es mir beim Lesen so.
Den Ansatz der Geschichte finde ich jedenfalls originell und interessant

Nicht ganz so sicher bin ich mir, ob die Umsetzung mit der grandiosen Prämisse mithalten kann...