Oh, Dahkur, Dein Stil ist mehr als okay 
Die Lektüre war einfach nur schön und flüssig - und auch wenn das im Zusammenhang mit dem Schreibstil etwas technokratisch klingen mag, aber hat mir auch sehr gefallen, dass der Text insgesamt so "sauber" ist, denn auf Rechtschreibfehler bin ich nicht gestoßen.
Das wäre jetzt auch oberpeinlich, wenn ich mich hier schon so großspurig als Betaleserin anbiete

Ich wiederum freue mich, dass Du meinen Stil magst, aber der Olymp (so schön ich es dort sicher fände) ist zu viel der Ehre
und Stil ist ja auch irgendwie Geschmackssache.
Natürlich ist Stil Geschmackssache, das ist ganz klar. Wenn ich hier einen Stil lobe, dann geschieht das auch immer aus meiner subjektiven Wahrnehmung heraus, nicht aus einer allgemeinen „das ist so“-Haltung (für so eine Aussage habe ich viel zu wenig Ahnung von Literatur im Allgemeinen). Ich hatte es Dir ganz zu Anfang mal unter eine Deiner Satyr-Geschichten geschrieben, dass Deine Schachtelsätze mich an meinen früheren Pflanzenphys-Professor erinnern, bei dem ich mich mehrfach dabei ertappt hatte, dass ich fasziniert in der Vorlesung saß und darauf wartete, ob er den Satz tatsächlich grammatikalisch korrekt beenden konnte (konnte er übrigens immer – das war noch so ein richtiger Humanist der alten Schule). Und genau dieses Gefühl habe ich bei Deinen Sachen. Da kannst Du es jetzt drehen und wenden, wie Du möchtest, auf meinem Olymp hast Du ein schönes Plätzchen, Max.
Ich habe mal versucht, darüber nachzudenken, was mir beim Schreiben wichtig ist, um wirklich zu einer Geschichte zu kommen. Ich glaube, bei mir entstehen immer Bilder; Bilder, bei denen Personen vielleicht keine so große Rolle spielen. Da wundert es mich eigentlich, dass überhaupt noch Figuren in meinen Geschichten auftauchen

Das merkt man aber auch sehr stark an Deinen extrem reduzierten Charakteren in der Satyr-Reihe. Zum Beispiel die liebe Pµ: außer, dass sie eine Frau und genervt von ihrem Captain ist, erfährt man von ihr überhaupt nichts. Und das Faszinierende ist, dass das funktioniert! Schreiben könnte ich so nicht, aber zum Lesen empfinde ich Deine Herangehensweise als ungemein faszinierend.
Ich finde, man lebt wirklich mit Deinen Figuren mit, aber Du stellst nicht nur ihr (Innen)leben in den Vordergrund. Charaterstudien allein können interessant sein, würden mich als Leser aber wohl nicht richtig fesseln und insofern fand ich es sehr ansprechend, dass Dein Konzept eben ein zentrales Thema als Inhalt mit der Figurenzeichnung verbunden hat.
Dieses Empfinden teile ich mittlerweile auch. Ich habe lange Zeit Charakterstudien um ihrer selbst Willen gelesen und auch geschrieben (ich glaube, das ist so eine typisch weibliche Herangehensweise. Mir würde jetzt spontan jedenfalls kein Star Trek FF-Autor männlichen Geschlechts für diese Rubrik einfallen). Aber jetzt nach meinem zweiten Star Trek Revival merke ich, dass mich das sehr oft einfach nur langweilt.
Ich liebe Charakterstudien, aber sie müssen in eine übergeordnete Handlung eingebettet sein, im besten Fall sich aus dieser heraus ergeben. Im Prinzip so wie die guten DS9-Episoden. Ich weiß, Du magst jetzt natürlich gerade diese Serie nicht, aber für meinen Geschmack hatte sie die genau richtige Mischung aus Charakterstudie (meinetwegen auch Soap-Element, wie es die Hardliner nennen) und äußerer Handlung. Und ich beziehe mich da jetzt nicht auf die letzten beiden Kriegs-Staffeln, denn ich gehöre zu den wahrscheinlich eher selteneren DS9-Fans, welche die Serie TROTZ der letzten Staffeln liebt, nicht wegen ihnen.
Wie ist das eigentlich: Könntest Du eine Geschichte schreiben, die Dich - von Nebenaspekten abgesehen - gar nicht anspricht?
Das müsstest Du jetzt etwas genauer ausführen. Was soll mich an der Geschichte nicht ansprechen? Die Handlung? Da würde ich sagen, dass ich mit den richtigen Charakteren (da wären wir wieder bei meinem zentralen Punkt) alles versuchen könnte zu schreiben – zumindest fällt mir spontan kein Thema ein, was ich gänzlich von mir weisen würde. Bei manchen (vor allem wenn es um technische Dinge oder Astrophysik geht) bräuchte ich inhaltliche Hilfe, aber das hat nichts damit zu tun, dass es mir beim Schreiben nicht vielleicht Spaß machen würde.
Der andere Punkt sind die Charaktere – hier ist es leider so, dass ich keine Geschichte über einen Charakter schreiben kann, der mich nicht anspricht (weswegen ich mich ja leider nicht getraue beim Jubiläumsband mitzumachen … Geschichten mit Worf, Riker, Data, Janeway, Tom Paris, dem MHN … als Zentralfigur zu schreiben kann ich mir überhaupt nicht vorstellen – ganz zu schweigen von der gesamten TOS-Belegschaft)
In Filmen, aber natürlich auch in Geschichten gelten die "Bösen" solange sie keine platten Charaktere sind, ja oft als besondern, joah, reizvolle Figuren.
Aber hundertprozentig! Ich habe Deinen post heute in der Mittagspause witziger Weise gelesen, nachdem ich mir eine Folge „American Gothic“ gegönnt habe (ähem … statt die Arbeit zu machen, die eigentlich angestanden hätte …) Ich weiß nicht, ob diese Serie bekannt ist. Sie war 1995 recht kurzlebig und wurde trotz guter Kritiken nach der ersten Staffel eingestellt. Darin ist die Hauptfigur ein Südstaatensheriff, der in seiner Stadt mit subtilem Horror und schwarzer Magie (er soll wohl so eine Art Inkarnation des Teufels sein) regiert. Für mich ist der Typ interessanter als die gesamte Belegschaft der „Guten“ zusammengenommen, die gegen ihn vorgehen wollen, und ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich mich diebisch freue, wenn er am längeren Hebel sitzt.
Wenn ich letzten Herbst mehr Zeit gehabt hätte, wäre mein zweiter Beitrag zur Challenge eine POV-Geschichte aus Sicht Gul Dukats gewesen, inklusive eines Mords von ihm an einer unschuldigen Frau – und ich hätte es genossen, sie zu schreiben.
Ähem … um jetzt aber kein so fürchterliches Bild von mir hier zu verbreiten: Ich schreibe am liebsten humorvolle Geschichten – auch wenn das nicht so aussieht.