Forum > RPG: Ingame - Episode I
[RPG] USS ORION - B Deck
Star:
Noch waren sie nicht aus dem Schneider. Aber Thenar vergeudete keine Zeit damit, Kowalski richtig zu stellen, und handelte intuitiv. Sie bremste scharf vor dem Asteroiden ab, ging in eine enge Kurve und beschleunigte wieder, noch ehe sie das Wendemanöver ganz vollendet hatten.
Die Maschinen kreischten protestierend auf, genau wie der Traktorstrahlenemitter, und Thenar glaubte das furchtbare Geräusch eines ersterbenden Fangstrahls zu hören. Aber obwohl so ziemlich alle Anzeigen auf ihrer Konsole von einem vorwurfsvollen Orange in ein ungutes Tiefrot wechselten, blieb der Kontakt stotternd bestehen.
Der Frachter machte die Bewegung mit, wenn auch mit knapper Verzögerung, wie ein enormes Gewicht, das sie hinter sich herschleiften. Das wirkte sich auch auf ihre eigene Bewegungsfähigkeit aus, wie Thenar im nächsten Moment feststellte, als das Schiff bei einem Ausweichmanöver träger reagierte, als ihr lieb war.
In Folgedessen huschte ein Felsbrocken von der Größe eines Shuttles so dicht am Rumpf vorbei, dass Thenar glaubte, nur den Arm ausstrecken zu müssen, um ihn zu berühren.
Und da waren noch sehr viel mehr zwischen ihnen und dem freien Raum.
Jetzt galt es, ihr ganzes Können einzusetzen.
Thenar suchte sich einen vielversprechenden Winkel aus und gab abermals Schub. Die Orion bockte und stöhnte wie ein lebendes Wesen, das Schmerzen litt. Es tat Thenar in der Seele weh, und sie war sicher, sich dafür später noch vom Ingenieur ordentlich was anhören zu dürfen, aber sie wusste auch genausogut, dass mit jeder Sekunde, die sie mit einem Schiff im Schlepp in dieser Todesfalle blieben, ihre Überlebenschancen rapide sanken.
Bei der Dichte und noch jungen Aktivität des Feldes war es ohnehin ein Wunder, dass sie noch nichts abbekommen hatten, und auch wenn Thenar das niemals laut zugegeben hätte, so wusste sie doch, dass es nicht nur an ihrem Können und einer gehörigen Portion Sturheit lag, sondern zu einem sehr viel beachtlicheren Teil auch an einer geradezu unverschämten Menge an Glück. Sie hatte nicht vor, ihre Schutzengel über Gebühr zu strapazieren.
Also setzte Thenar alles auf eine Karte, feste auf Leif zählen, der ihr in diesem Moment garantiert sämtliche Energie zur Verfügung zu stellen versuchte, die er auftreiben konnte, und zwang das Schiff weiter vorwärts, schneller und schneller. Sie wich, dem Frachter im Schlepp zwei der größeren Brocken aus, die sich ihnen in den Weg stellten, sah dort weit voraus endlich mehr Sterne als trudelnden Fels, und drückte den Schubregler dann bis zum Anschlag nach vorn.
Die Orion beschleunigte noch einmal und verdoppelte ihre Geschwindigkeit. Beinahe hätten sie es auch geschafft. Dann erschien plötzlich aus dem Nichts ein regelrechter Berg direkt in ihrer Flugbahn, nah, entsetzlich nah, und Thenar begriff voller Schrecken, dass sie mit dem Frachter hinten dran nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnten.
Amira rettete Thenars Hintern, als sie sämtliche Phasenkanonen der Orion auf einmal abfeuerte. Sie traf den Asteroiden mittig, und fast im gleichen Bruchteil einer Sekunde flutete eine Woge unerträglich grellen weißen Lichts in die Brücke.
Thenar biss die Zähne zusammen und widerstand der Versuchung, die Hand vor die Augen zu halten. Stattdessen überwand sie ihren Schrecken beinahe sofort, sah durch das blendende Licht hindurch, wie der Asteroid in zwei Hälften zerbrach, und nahm die Chance, die Amira ihr geboten hatte wahr.
Sie steuerte die Orion mitsamt Frachter im Schlepp in einer unmöglich anscheinenden Drehung mitten durch. Gewaltige Kräfte wirkten nicht nur auf den Traktorgenerator, der erstaunlicherweise noch immer hielt, sondern auf das ganze Schiff.
Und dann, so rasch, wie der Wahnsinn eingesetzt hatte, so schnell hörte er auch wieder auf. Die Asteroidendichte nahm endlich ab, und bald war da nur noch freier Raum um sie herum.
Thenar nahm Schub weg.
Das Kreischen der Triebwerke wechselte in eine tiefere Tonlage, die Anzeigen - oder zumindest einige von ihnen - sprangen wieder auf ein wesentlich beruhigenderes orange und gelb zurück. Sie hatten es geschafft, Orion und der Frachter waren noch in einem Stück - wenn auch nicht gänzlich unbeschädigt. Die Maschinen stotterten noch einmal kurz und fuhren dann herab. In einer geradezu lächerlich ironischen Entwicklung, endete in dem Moment auch der Song, der die ganze Zeit gelaufen war.
Thenar entließ die Luft, von der sie gar nicht bemerkt hatte, dass sie sie angehalten hatte. Sie fing Amiras Blick ein und formulierte ein stummes "Danke" mit ihren Lippen.
TrekMan:
Nach dem die Lage des Schiffes sich beruhigt hatte warf der Chefingenieur sorgenvolle Blicke über seine Instrumente. Die letzten Manövern verliefen so scharf, dass die Trägheitsdämpfer sie nicht vollständig ausgleichen konnten. Die ORION fühlte sich plötzlich an, als durchlief eine mechanische Welle durch ihre Konstruktion. Das Licht im Raum flackerte und ein Alarm ertönte.
"Oh nein!"
Leifs Anzeigen auf dem Monitor begannen zuerst zu flackern, dann stoben überall um ihn herum die Funken. Kreischend löste sich die Duotronik der Hauptsteuerungskonsole des Impulsantriebs auf. Die kleine Explosion verwandelte die ganze Schalttafel in Asche.
"Verdammte Andorianrin, der Teufel soll sie holen!", schrie er und hechtete vor zwei implodierenden Monitoren in Deckung.
Die Notstromversorgung sprang sofort an und der Fusionsreaktor, der normaler Weise nur in Grundlast betrieben wurde, wenn der Impulsantrieb lief, sprang auf Volllast um. Die meiste Leistung wurde dabei von der Lebenserhaltung und dem Traktorstrahl, an dem noch immer das Frachtschiff hing verbraucht. Zum Glück war die Automatik schneller gewesen als die Messeträgheit, sonst hätten sie ihren Fang für den man soviel riskiert hatte verloren.
Aus einer Splitterwunde an seiner Stirn tropfte etwas Blut, als er wieder Aufstand. Seine Uniform war mit Plastikkrümeln übersäht und aus der Wand starrten ihn die nun leeren Monitorhalterungen wie zwei tote Augen an. Vincent und ein anderer Ingenieur waren sofort mit Feuerlöschern zur Stelle und löschten die Schalttafel.
"Wir hatten eine Überlastung im Plasmasystem, Chief! Der Impulsantrieb hat sich abgeschaltet, Waffensysteme und einige andere Verbraucher", meldete Vincent, nach dem sich der Rauch verzogen hatte. "Der Torpedoschuß, der Traktorstrahleinsatz, die scharfen Beschleunigungsmanöver, der Energiebedarf des Trägheitsdämpfungssystems... Es war wohl zuviel für das Netz."
"Hätte trotzdem nicht passieren dürfen. Die Sicherheitsabschaltung hätte die Rückkopplung verhindern müssen. Die Jungs auf der Raumbasis haben wohl nur nach dem verdammten Diensthandbuch repariert. Ich wusste wir hätten mit einem Testflug die Systeme noch mal überprüfen sollen!", fluchte Leif frustriert und spuckte etwas Blut aus. Bei dem Sprung hatte er sich auf Wange und Unterlippe gebissen.
"Vincent, aktivieren Sie die Hilfskonsole für das Plasmasystem. Sehen wir wie viel Schäden der Flug unseres andorianischen Zauberlehrlings gekostet hat und versuchen den Impulsantrieb wie der zum laufen zu bringen. Ach übrigens Sie bluten!"
Der Chefingenieur betastete die Wunde und aktivierte angefressen das Interkom.
"Brücke! Mike wir hatten eine Überlastung im Plasmanetzwerk. Thena hat wieder Mal ganze Arbeit geleistet. Der Impulsantrieb und die Waffen sind vorerst ausgefallen. Ich glaube den Antrieb bald wieder am Netz zu haben. Trotzdem hoffe ich, dass Thena noch weiß, wie man einen avoialen Dämpfer reinigt und neu justiert. Wie ich hörte ist ein Ölbad für Andorianer was ganz besonderes!"
deciever:
Mike hatte, gefühlt, die ganze Zeit die Luft angehalten. Dem war zwar nicht so, aber viel geatmet hatte er dabei nicht. Er holte tief Luft als das kleine Schiff das Feld verließ, stand von seinem Stuhl auf und klopfte Thenar kurz auf die Schulter, „Gut gemacht.“
Auch Amira schenkte er ein erleichtertes lächeln und einen Daumen nach oben. Die Frau erwiderte mit einem breiten Grinsen zu beiden Personen. Sie hätte Thenar am liebsten abgeknutscht, so sehr freute sie sich hier wieder raus zu sein.
Sie wirbelte herum und aktivierte die Statusanzeige der ORION, prüfte ob Schaden am Schiff vorhanden waren. Einen Medizinischen Notfall schien es nicht zu geben, sonst hätte man sich bei ihr gemeldet.
Mike aktivierte das Intercom an seinem Stuhl, „Nimm Sie nicht so hart ins Gericht, dank ihr sind wir hier wieder heile raus, Leif. Sag Bescheid wenn du sie benötigst.“
Amira wandte sich zum Cap, „Keine Äußeren Schäden, einzig die vom Chief genannten Probleme.“
„Mhm, wer weiß, vielleicht muss nun jemand größeres kommen und uns dann abschleppen.“ zwinkerte der Mann und aktivierte erneut das Intercom, „T’Rey, wo sind Sie?“
Amira warf der Andorianerin noch mal einen Blick zu, grinste breit und hob beide Daumen. Die Achterbahnfahrt hatte, trotz der Gefahr, ziemlichen Spaß gemacht. Aber noch einmal brachte sie heute aber nicht mehr.
@Alex, ich poste die Frage nicht noch in den anderen Chat, für einen einzelnen Satz ist das etwas doof. Kannst du in deinen Einbauen.
TrekMan:
Leif schaltete das Interkom ab und griff einem sauberen Lappen aus einem Magazin an der Wand.
Mit dem Lappen wischte er das Blut ab und ging öffnete dann einen der engen Wartungsschächte. Dieser führte zum Hauptplasmaverteiler.
"Der hat gut reden!", knurrte er leise zu sich selbst und griff nach einem Werkzeugkoffer, den er vor sich in den Schacht schob und dann nach kroch.
Alexander_Maclean:
--- Zitat von: deciever am 26.01.16, 07:19 ---„T’Rey, wo sind Sie?“
--- Ende Zitat ---
"Immer noch auf den A - Deck, Captain. Ich komme gleich zu Ihnen.", erwiderte die Vulkanierin.
Nur dreißig Sekunden später betrat die stellvertretende Kommandantin, die Brücke: "Ich habe, Mr. Mudd in die Kombüse bringen lassen, Captain.", berichtete sie und setzte sich an die Wissenschaftskonsole. Sie machte sich an die Arbeit Hintergrundinfo zu dem Geretteten zu suchen.
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