Hmmm ... dreht sich darum nicht im Prinzip die Grundvoraussetzung der gesamten Serie?
Eben und genau deswegen kann man einen Plot, der die Crew direkt nach Hause bringen würde, nur einmal bringen: Am Ende der Serie. Jedes Mal, wenn man den vorher benutzt ist das als würde man den kompletten Cast der Serie nach und nach umbringen - ab einem bestimmten Punkt weiß der Zuschauer einfach, dass der Reset-Knopf gedrückt werden wird, weil die Geschichte so niemals weiterlaufen könnte.
Stories um Abkürzungen oder Sprünge Richtung Heimat (nur eben nicht ganz dorthin), so wie die eine Folge um das Subraumkatapult kann man ja schreiben und letzten Endes lief es ja hier auch auf sowas hinaus - nur ist hier das Problem, dass die Technologie a.) trotz der erwähnten Mängel ausreichen sollte, um sie wesentlich weiter zu bringen und das einfach ignoriert wird und b.) vorher so getan wurde, als kämen sie damit wirklich komplett nach Hause.
Ich habe mir gestern die Folge nochmal angeschaut. Überraschenderweise meinte mein Mann sofort "Ach ja, das ist die mit dem Eis, an die erinnere ich mich ..." was peinlicherweise heißt, dass ich die Folge doch schon gesehen habe, aber a) völlig aus dem Gedächtnis gestrichen habe oder b) dabei eingeschlafen bin (was nicht so selten bei meinen Rewatchs passiert, weil ich nach einem langen Arbeitstag einfach oft fix und groggy bin)
Das ist bei mir irgendwie komisch, ich habe massive Probleme, mir Gesichter und Namen verlässlich zu merken, aber ich bin ein wandelndes Lexikon für alle möglichen und unmöglichen Film- und Seriendetails. Insofern kann das in meinen Augen schon ein Segen sein, manche Sachen einfach zu vergessen.

Dann bekomme ich hier den gleichen galligen Nachgeschmack, den für mich auch das Finale von Voyager hat. Es geht um das Gewissen von ein oder zwei gebeutelten, tragischen Charakteren, die mit einer ihrer Entscheidungen aus der Vergangenheit einfach nicht ins Reine kommen können und daher das Schicksal (und bei denjenigen, die innerhalb dieser Zeitspanne geboren wurden, auch das Leben) von Milliarden von Lebewesen als nichtig erklären, um es für Hundert und ein paar Zerquetschte schöner zu machen und ihr Gewissen zu erleichtern.
Interessanterweise sehe ich das Problem gar nicht so wirklich als existent an, da ich wie oben erwähnt trotz gegenteiliger Aussagen in dieser Folge (und anderen) davon ausgehe, dass die Zeitlinie, welche Harry und Chakotay verändern wollen trotzdem existent bleibt. Insofern wird da nichts ausgelöscht, sondern nur eine (von deren Standpunkt aus) "bessere" Alternative geschaffen, was dem Ganzen etwas die Schärfe nimmt.
Für mich hat es in dieser Episode auch zu viel Technobabble. Ich bin nicht versiert in diesen Dingen, und so hört sich das alles für mich so an, als ob man irgendwelche cool klingenden Begriffe gleichmäßig im Dialog verteilt hätte. Das macht es für mich schwierig, mich auf die eigentliche Geschichte einzulassen.
Das kann jetzt aber auch an der deutschen Synchro liegen. Mir ist das bei TNG aufgefallen, das ich lange Jahre nur auf Englisch kannte, und sich da alles recht schlüssig für mich angehört hat. Als ich dann die Folgen auf Deutsch sah, dachte ich mir auch des Öfteren "Mann, reden die einen Stuss".
Ja, ich war auch drauf und dran, etwas dazu zu schreiben, aber dann hab ich es doch wieder gelassen, denn zum einen ist das ja ein ziemlich typisches Voyager-Phänomen und zum anderen hielt es sich hier noch halbwegs in Grenzen. Bzw. es war innerhalb der Folge selbst konsistent. Zugegeben, ich weiß bis heute nicht, wie man sich das mit den "Phasenvarianzen an der Schwelle" wirklich vorstellen bzw. verstehen soll, aber hey, die Folge dreht sich um ein technisches Problem in einer fiktiven und ziemlich vage definierten Technologie.
Wo ich allerdings nicht ums Kopfschütteln herum kam war der Slipstreamflug selbst, wo sich dieses schöne Trek Phänomen zeigt, dass die Charaktere zu dramatischer Hintergrundmusik irgendwelche Zahlen bzw. Begrifflichkeiten von sich geben und das allein wohl Spannung erzeugen soll. Irgendwie.
Aber generell bin ich niemand, der wegen Technobabble Steine wirft, allein weil ich selbst ein ziemlich großer Fan davon bin. Solange es wenigstens nicht allzu stupide wird. Und bei TNG, gerade in der ersten Hälfte der Serie, hielt sich das alles ja auch noch viel mehr im Rahmen, als bei Voyager. Klar hat man hier und da Begrifflichkeiten verwendet, die absolut hanebüchen waren, aber an vielen Stellen merkte man dann auch wieder, dass jemand sich wirklich Gedanken gemacht hatte.
Dieses Hinterfragen des wie, wo und wann Eingreifens macht für mich ehrlich gesagt einen der Zentralpunkte von Star Trek aus. Ich finde daran nichts dümmlich, sondern immer wieder nachdenkenswert. Diese Ansätze von Selbstreflexion, ob nicht doch vielleicht alles, was wir aus Erfahrung und Erwartung als den richtigen Weg empfinden, auch wirklich für den Rest des Universums der richtige Weg ist, gefallen mir oft auch nach dem xten Mal Wiederkäuen in den Serien.
Meinetwegen wenn es darum ginge, in einen Konflikt einzugreifen und einer Seite einen Vorteil zu verschaffen, oder eine andere potenziell auszurotten, aber wenn es um reine humanitäre Hilfe geht? Und wenn ein leidendes Volk die Crew regelrecht anfleht, irgendetwas zu unternehmen um sie vor dem Aussterben zu bewahren? Da macht Trek in meinen Augen eine pseudophilosophische Nonsensdebatte aus Nichts und wieder Nichts.
Ich meine, welcher Mensch sieht ein ertrinkendes Kind und denkt sich ernsthaft: "Hmm, nein, ich darf nicht helfen, wer weiß, was später mal aus diesem Kind wird, ich lasse es lieber ertrinken." Zumindest kein besonders angenehmer Typus Mensch, würde ich mal unterstellen. Das ist es aber, was Trek mit diesem idiotischen Standpunkt solcher Episoden fordert.