Auf Wunsch zweier Herren (max und Konti sind "Schuld"
) eine weitere kline leseprobe.
Aus
Midway Tales
zwischen den frontenKurze Einordnung
Als die USS Azincourt unter Captain Francis kendall in die EMZ nach Hakton VI beordert wird, besucht Lieutenant Commander Jenny Perkins zusammen mit Master Chief Jin Njuy ihren Onkel Brian, der zusammen mit seiner Freundin Amalia noch in der von Cradassianern verwalteten Kolonie lebt. Bei einem Tee kommt es zu folgenen Gespräch.
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Die Gruppe schwieg wieder. Jenny starrte dabei auf ihre Teetasse und stellte nach einer Weile, die Frage, die ihr die ganze Zeit durch den Kopf ging: "Onkel Brian, warum verlässt du nicht auch Hakton? Ich könnte dir dabei helfen. Captain Kendall wäre sicher einverstanden, wenn du mit Amalia auf die AZINCOURT kommst.."
Brian Perkins sah seine Nichte an: "Die Cardassianer sind schon eine Zeit lang hier. Aber in deinen Briefen hast du nie davon geredet, dass ich umziehen soll."
"Bis jetzt wusste ich ja auch noch nicht, dass unbeteiligte Zivilisten getötet werden.", erklärte die Frau. "Und das du aus dem Haus eine Festung gemacht hast. Und du dich darin verkriechst. oder dass du in deinem Alter so hart arbeiten musst, um halbwegs über die Runden zu kommen. Das ist doch kein Leben."
Sie machte eine Pause. "Ihr beide seid das Einzige an Familie, was ich noch habe. Ich will euch nicht verlieren."
Der Wissenschaftler seufzte: "Ach, Kleines. Das ist nicht so einfach wie du denkst. Wenn ich gehe müsste ich alles verraten, was mich ausmacht, an was ich glaube."
"Und für deine Überzeugungen willst du dich umbringen lassen.". Mit einen Klappern landete Jennys Teetasse auf der Untertasse.
"Das haben andere in der Geschichte auch riskiert."
"Diese Leute hatten keine andere Wahl, Onkel."
"Man hat immer eine Wahl.", erklärte Brian Perkins bestimmt. "Aber es ist genau dieselbe Wahl, die du mir gibst. Aufzugeben und meine Überzeugungen verraten und dafür mein Leben zu retten. Oder für meine Überzeugungen einzutreten, selbst wenn es schwieriger wird."
"Was für Gründe zum Hierbleiben haben sie den, Professor?", fragte Jin Njuy nach.
Der Mann stand auf und begann in der Küche auf und ab zu Laufen. "Ich könnte natürlich sagen, ich bin mit meinen 72 Jahren zu alt um mich noch einmal zu verändern. Ich habe hier gelebt, seit die Kolonie vor 47 Jahren gegründet wurde. Ich habe das Observatorium, dass die Cardassianer jetzt für ihre Raumüberwachung nutzen, mit eingerichtet. Zwölf Jahre lang war ich Mitglied im Rat der Kolonie. Mit meiner Teilnahme an Debatten, meinen Argumentationen habe ich den Weg, den die Kolonie genommen hat, mitbestimmt. All das wäre für viele Menschen Grund genug, hierzubleiben."
Er stellte sich an den Tisch, direkt seiner Nichte gegenüber, beugte sich nach vorne und erklärte: "Aber es geht hier um meine Freiheit, mein Recht, so zu Leben wie ich es für richtig erachte. Ohne Willkür der Regierung. Das ist ein Grundrecht, dass mir sogar die Verfassung der Föderation garantiert."
Er machte eine Pause: "Und ich weigere mich, ja ich weigere mich, dem Terror der cardassianischen Milizen nachzugeben und zu flüchten. Ich weigere mich, einer Militärdiktatur wie der cardassianischen Union nachzugeben, die mich trotz anders lautender Verträge, wie einen Bürger zweiter Klasse behandelt."
Brian sah Jenny direkt an: "Und ich weigere mich, auf Politiker zu hören, die Dutzende Lichtjahre weit weg auf der Erde sitzen und nicht gesehen haben, was sie den Leuten, die hier leben, mit dem Vertrag antun. Vom grünen Debattentisch in der Archer Arena mag das leicht ausgesehen haben, ein paar Sternensystem hier, ein paar da. Macht ja nichts bei 150 Mitgliedswelten plus unzählige Kolonien."
Auch Jenny stand auf und stützte sich ab. "Eines ist aber unbestreitbar. Dieser Vertrag hat einen Krieg verhindert, ein Krieg, der viel Leid in diese Region gebracht hätte, mit Tausenden, wenn nicht sogar Millionen von Toten. Und die Welten der EMZ wären die Hauptkampfzonen gewesen. Was glaubst, was von deiner geliebten Kolonie hier auf Hakton übrig geblieben wäre, wenn ein paar Mal die Frontlinie drüber gegangen wäre. Nichts."
"Du willst doch nicht etwa sagen, dass die Sternenflotte nicht mit den Cardassianern fertig werden würde.", warf Brian ein.
"Das habe ich auch nicht.", entgegnete Jenny. "Wir haben hervorragende Crews und einen kleinen technologischen Vorteil. Aber die Föderation und auch die Sternenflotte hat sich höheren Idealen verschrieben. Wir sind Forscher und keine Soldaten."
"Ich habe ja nicht gesagt, dass die Föderation einen Krieg vom Zaun brechen soll.", verteidigte sich Brian. "Aber ich gebe dir Brief und Siegel, dass dieser Vertrag keinen neuen Krieg mit den Cardassianern verhindert, sondern nur aufschiebt. In den nächsten fünf bis zehn Jahren, wird sich die Sternenflotte wieder mit den Cardassianern herumschlagen müssen."
"Das kannst du nicht wissen.", widersprach Jenny, wenn auch nicht sehr energisch.
"Doch. Man muss sich nur in der Geschichte umsehen, Da reicht schon die der Erde. Appeasementpolitik hat schon jeher versagt. Das Münchener Abkommen 1938. Ein Jahr später begann der zweite Weltkrieg.", dozierte der Professor. "Als Khan Noomien Singh an die Macht kam, haben die westlichen Mächte ihm Zugeständnisse gemacht. Das Ergebnis, die Eugenischen Kriege. Nenne mir ein Beispiel, wo Nachgeben gegenüber eines aggressiven Gegners, jemals den Erfolg gebracht hat. Ich denke, dass kannst du nicht. Die Geschichte hat immer bewiesen, dass man aggressiven Vorgehen mit Stärke begegnen muss."
"Man kann doch nicht jeden Finsterling eins auf die Nase geben. So befriedigend das auch manchmal wäre.", widersprach Jenny. "Selbst den Cardassianern nicht. Das wäre eine Einflussnahme, die der wichtigsten Regel der Föderation widerspricht, der obersten Direktive."
"Ich sagte nicht, dass sich die Sternenflotte in die Angelegenheiten der Cardasssianer einmischen soll. Oder in Flottenstärke an der Grenze aufmarschieren muss.", erklärte Professor Perkins. "Aber was der Föderationsrat mit dem Vertrag getan hat, ist Appeasementpolitik reinstes Wasser. Und das kann ich nicht unterstützen."
"Es geht bei den Vertrag ja nicht nur um die Kolonien der EMZ.", argumentierte Jenny ruhiger. "Bajor ..."
"Bajor?", unterbrach der Professor seine Nichte. "Das ist genauso ein schwarzer Fleck auf der Weste der Föderation. Wie lange hat der Rat und auch die Sternenflotte weggesehen, wenn es um die Besatzung Bajors ging. Erst als der öffentliche Druck zu groß wurde, wurde etwas unternommen. Und dann musste natürlich schnell was passieren. Was stark zu diesen Kuhhandel beigetragen hat. Hätte man in Sachen Bajor eher etwas unternommen, würden wir diese Diskussion nicht führen."
"Die Oberste Direktive hat ein Eingreifen nicht gestattet."
Brian Perkins setzte sich und schüttelte mit dem Kopf: "Nein, Jenny, dass ist nur eine Ausrede hinter der sich Politiker und Admiräle verstecken. In meinen Augen war die Annektierung Bajors keine 'interne Angelegenheit'. Wie oft haben Bajoraner die Föderation um Hilfe ersucht. Und wie oft wurde ein Eingreifen mit Verweis auf die Oberste Direktive abgelehnt."
Er machte eine Pause und trank einen Schluck Tee: "Ich verstehe ja, dass der Umgang mit den Cardassianern heikel ist, dass man aufpassen muss, nicht zu forsch aufzutreten. Aber ich finde, das man dennoch die diplomatische Wege viel früher hätte nutzen müssen."
Der ältere Mann räusperte sich: "Aber in einem Punkt hast du recht, Jenny. Wir beide sind die einzigen, die noch von unserer Familie übrig sind. Wir sollten uns nicht streiten. Aber ich bitte dich, meine Entscheidung hierzubleiben zu akzeptieren. Ich komme zurecht. Amalia passt gut auf mich auf."
Jenny Perkins seufzte: "Nun gut. Du musst selber wissen was gut für dich ist, Onkel Brian. Wenn es schlimmer wird und ihr hier weg wollt, sagt Bescheid. Ich lasse mir dann etwas einfallen."