'allo 'allo liebes Forum,
da die Arbeiten am neuen K-7-Teil gut vorangehen und VGer und ich schon knapp die Hälfte der Geschichte im Kasten haben, kommt hier -- als kleiner Teaser sozusagen

-- schon mal ein kleiner Auszug, der hoffentlich neugierig auf mehr macht:
Mit souveränen Handbewegungen steuerte Lieutenant Margaret Janeway ihr Shuttle durch das immer dichter werdende Asteroidenfeld und konnte sich das Fluchen trotzdem nicht verkneifen.
Das ist kein Asteroidenfeld, das ist ein verdammter Polarsturm zuhause auf dem Mars. Jahrhundertwinter von ’93 …Sie war so selbstsicher gewesen, als sie mit ihrem Außenteam das Flugdeck verlassen hatte, denn kurz zuvor hatte sie eigenhändig das so viel größere und schwerfälligere Mutterschiff ebendort erfolgreich hindurchmanövriert. Doch ihr jetziger Kurs führte sie in einen wesentlich dichteren, beinahe schon undurchdringlichen, Bereich des Asteroidenfeldes, den sie zuvor sicherheitshalber umschifft hatten. Außerdem besaß ein Shuttle wie dieses wesentlich schwächere Deflektoren und Schilde als ein Raumschiff der Exeter-Klasse, und es verfügte auch nicht über einen Navigator, auf den sie sich blind verlassen konnte, denn Fähnrich Migjorn war auf der Kirk geblieben und hatte dort in ihrer Abwesenheit den Pilotenplatz eingenommen. Konzentration! Der nächste Annäherungsalarm plärrte auf, die Kakophonie wurde allmählich unerträglich.
„Ich versuche die visuellen Sensoren neu zu kalibrieren, doch bisher kein Erfolg“, vermeldete die Stimme der Ingenieurin mit einem Anflug von Bedauern.
„Vergessen Sie’s, wir sind nicht wegen der Aussicht hier“, wiegelte Janeway knurrend ab, während ihre Finger unaufhaltsam über die Konsolen tanzten, „Ich komme schon zurecht. Schalten Sie nur die verdammten Alarme stumm!“
Obwohl sie beinahe ihre gesamte Karriere am Steuer eines Diplomatenschiffs verbracht hatte – ein „glorifiziertes Taxi“, so hatte sie es in Momenten der Frustration genannt, denn aufwändige Manöver waren nur sehr selten notwendig gewesen – besaß Maggie Janeway einen Instinkt fürs Fliegen. In ihrer Jugend hatte sie mehrere Jahre in Folge mit ihrer Sportfliegerstaffel die Sektorenmeisterschaft gewonnen, die Akademie hatte sie als beste Pilotin ihres gesamten Jahrgangs abgeschlossen, und beinahe hätte sie eine Stelle als Testpilotin im ebenso renommierten wie legendären Team von Captain Mac Jenkins angenommen. Selbst wenn sie in den letzten zehn Jahren nur selten die Gelegenheit gehabt hatte die gesamte Bandbreite ihrer Fähigkeiten unter Beweis zu stellen wusste sie sehr genau was sie tat. Die astrometrischen und gravimetrischen Sensordaten reichten ihr vollends, um einen sicheren Kurs zu fliegen.
Die Partikeldichte wurde immer höher, je weiter sie in das Feld eindrangen, und wie ein lästiger Nebel trübten winzige Schlieren von Staub und Gestein ihre Sicht.
Sie mussten sich also darauf verlassen, dass ihre Scanergebnisse und Sensorendaten für sie Augen und Ohren sein könnten. Inzwischen war klar geworden, dass die Anomalie auf die sie zusteuerten ein Schiffswrack sein musste. Für eine zufällige Ansammlung von Weltraummüll war es bei weitem zu groß und zu kompakt.
„Das Sichtfeld ist immer noch blockiert, aber wir haben uns auf zehntausend Kilometer angenähert. Ist das schon nahe genug für Details?“
„Es ist … keinesfalls eins der unseren“, stellte Fähnrich Novak nach einem weiteren prüfenden Blick auf seine Konsole fest. „Die Zusammensetzung der Legierungen passt nicht.“
„Klingonisch also?“, wollte Janeway wissen, „Orionisch?“
„Lebenszeichen?“, fügte Doktor Tabiba fragend hinzu. Die Spezies und die Affiliation seiner Patienten war dem bolianischen Chefarzt der Kirk in erster Linie egal, selbst im Krieg galten für ihn andere Prinzipien.
Janeways Blick blieb nach vorne gerichtet, auf ihre Kontrollpaneele, also konnte sie nicht sehen wie Fähnrich Novak, der während der langsamen Annäherung ständig Scans durchführte, erblasste.
„Borg.“
„Das ist
nicht lustig, Novak!“
Alle an Bord des Raumschiffs Kirk kannten Fähnrich Dejan Novak als fröhliche Seele,
weil er stets zu praktischen Scherzen aufgelegt war, und meistens wussten sie alle es zu schätzen weil er sie mit seinen Antiken, wenn auch nur für kurze Zeit, von der bitteren Realität des Krieges ablenken konnte – doch jetzt war weder der richtige Ort noch die richtige Zeit dafür. Janeway wurde ungehalten, denn sie hatte schon öfter miterlebt, dass Novak einfach nicht wusste wann es genug war.
„Aber es
ist Borg!“
Während Novak errötete und sich rechtfertigen wollte fiel seine Kollegin ihm ins Wort und bestätigte seine Observation.
„Es ist Borg.“
Das Shuttle kam unvermittelt zum Halten, ein verirrter Gesteinsbrocken prallte dumpf auf die Hülle und ließ die Anzeigen kurz flimmern während Maggie Janeway in ihrem Stuhl herumwirbelte. Ungläubig fixierte sie die Mitglieder ihres Außenteams, einen nach dem anderen, doch schließlich blieben ihre dunklen Augen auf der Ingenieurin, einer jungen brünetten Menschenfrau, hängen.
„Sag das nochmal, Kate“, verlangte sie, und ihr Tonfall gestattete keine Widerrede und auch keine Scherze oder Ausflüchte.
„Es ist Borg“, wiederholte Lieutenant Kathryn Barclay, ernsthaft und nur scheinbar unbeeindruckt, während sie das Bild auf dem Sichtschirm vergrößerte, „Kein Kubus, nur eine kleine Sphäre … ein Aufklärungsschiff wahrscheinlich, und es ist in desolatem Zustand.“
Für einen Moment musterten sich die beiden Frauen mit eindringlichen Blicken, die jedoch alles zu sagen schienen.
„Kontaktieren Sie das Mutterschiff, und zwar sofort!“ befahl Lieutenant Janeway.
„Kontaktieren Sie meine Mutter!“, fügte Lieutenant Barclay atemlos hinzu.
Fähnrich Novak tat wie ihm geheißen und wusste nicht wie ihm geschah.