Ich weis nicht ob es anderswo schon mal thematisiert wurde, und ich habe gerade viel Ärger über die Optik von DSC gelesen und das sie von den Dilmen geklaut sei und nichts mit dem Prime Universum zu tun hat.
Deswegen will ich mal eine Diskussion starten und eure Meinung zu meiner Theorie wissen:
Zwei Problematik - entweder DSC Optik ist Primeuniversum oder Spock reiste nicht in der Zeit sondern in ein anderes Universum.
Warum und wo ist der unterschied?
Variante 1.) Zeitreise: Spock reiste zurück und kam die a rare mkt in die 2230 wo er das Schiff zerstörte, was dazu führt dass alles bis zu diesem Vorfall kanonisch mit dem Prime Universum ist. Da erst die Zerstörung der Kelvin zur Bildung einer veränderten Zeitlinie führt. Was jedoch heißen würde dass die Optik von DSC die 10 Jahre vor Kirk und der Enterprise ist stimmig ist. Problem bei dieser Variante ist nur die USS Franklin - das Schiff wurde nach der ENT era Mitte bis Ende des 22 Jh. in Dienst gestellt. Hatte aber nur ein monochromes computerinterface (ähnlich wie bei uns in den 80) werden die Enterprise schon farbige touchscreens hatten. Weiters wird im Film gesagt die Franklin sei das erste Schiff das Warp 4 erreicht - während die Enterprise schön das erste Warp 5 Schiff war. Aber beide sind noch ursprünglich im Prime-Universum anzusiedeln.
Variante 2.) Spock und Nero reisten nicht durch die Zeit sondern in ein anderes Universum. Was den gängigen Referenzwerken und Aussagen des Studios wiederspricht...... auch würde damit DSC wieder aus einem plausiblen und erklärbaren Kontext hinausfallen bei den Erklärungen zu Design und Uniform.
Viele mischen in Diskussionen (unbewusst) beide Varianten zusammen - ich finde man sollte sich klar für eine Variante aussprechen und diese dann weiter verfolgen und auch akzeptieren.
Wenn Spock und Nero eine Zeitreise machten, sind die USS Franklin und die USS Kelvin im Prime Universum anzusiedeln und klar dass dann das Design von DSC dem Design auf der Kelvin in vielen Punkten ähnlich ist.
Wie steht ihr zu dem Thema?
Aus meiner Sicht war es kein Zeitsprung, sondern eine Dimensionstransposition. Das wurde natürlich nicht thematisiert, vielleicht zu abgehoben oder nicht nah genug am Mainstream, wer weis. Obwohl es von den Machern der cleverste Schachzug aller Zeiten gewesen wäre, denn es zu thematisieren hätte ihnen viele Probleme erspart.
Egal ob Schiffsoptik, zeitlich falsche Embleme oder die Vita von Charakteren. Jede erdenkliche Abweichung sowohl optisch, inhaltlich, als auch historisch ließe sich logisch erklären, ohne dabei die ursprüngliche Dimension und damit die ursprünglichen Helden anzutasten. Zudem hätte man damit auch mal das "SciFi" elegant erfüllt und viele Potential aktiviert.
Aber dann hätte man nicht den schönen Begriff Reboot verwenden können, sondern das platte Remake verwenden müssen und das wollte keiner.

Daher sind es m.E. die Verantwortlichen als erste gewesen, die diese Diskussion angefangen haben.
Ich denke ein Dimensionswechsel hätte viel mehr zur Akzeptanz der Kinofilme beigetragen, und die kleinen Bezüge zu dem ehemaligen Universum hätte man als eher eine Homage verstanden.
So fühlte es sich an, wie ein monetär motiviertes Remake, dass man den zahlenden Nerds als zeitreise verkaufte, in der Hoffnung das Alle, das was sie all die Jahre
fasziniert und teilweise inspiriert hat, einfach ignorieren. Sie haben selbst diese Verbindung zum alten Universum haben wollen (ob Abrams oder Paramount sei dahingestellt) . Damit haben sie diesen Konflikt selbst herausbeschworen.
Mit der Strategie DSC, so wie bislang gezeigt in das alte Universum zu integrieren macht man es eigentlich nur noch viel schlimmer.
Es ist schade, dass man so wenig aus der Vergangenheit gelernt hat. Die neuen verantwortlichen für Star Trek machen im Grunde die selben Fehler, wie ihre Vorgänger des "Prime-Universums".
Fehler in Optik und Funktion sind bei STAR TREK so alt, wie die Serie selbst.
Schon unter Roddenberry bei TOS und TNG selbst kam es zu logischen Fehlern. TOS ist voll davon. bei TNG versuchte man es besser zu machen, obwohl es nicht immer gelang. Wie nannte man es so schön, künstlerische Freiheit. Unter Berman und immer mind. zwei Serien parallel hielt das Gerüst noch, aber auch hier zeigten sich solche Zoten. Dennoch war das gesamt Produkt abgeleitet von einer Serie in den 60er in sich stimmig. Es gab eine klare inhaltliche Historie, die bis auf wenige Ausnahmen in sich schlüssig war. Bei ENT hat man so gar noch versucht einige der "Unglücke" der Originalserie auf die Ergebnisse der Nachfolgerserien anzupassen (z.B. das optische Aussehen der Klingonen). Man war dabei noch nicht einmal schlecht dabei.
Aber mit dem Abrams Remake sind alle Dämme gebrochen. M.E. man hat völlig die Orientierung und auch den Blick auf das große Ganze verloren. Abrams sieht nur seine Welt. Daher ist die Antwort auf die Frage nach dem Unterschied von 1 und 2 in der Motivation der Macher zu suchen. Aus der Milchkuh "STAR TREK" noch mehr Geld heraus zu holen, das war das Ziel.
Die Verantwortlichen labern sich seit dem um Kopf und Kragen, kleben ein Etikett auf die Verpackung "Based of..." und halten die Hand auf. Während auf der Rückseite steht "Remake by ..., Made in Canada". Gepaart mit einem mangelnden Verantwortungsbewusstsein für das gesamte Produkt "STAR TREK", ergibt das zwangsläufig, dass so mancher Fan sich dabei verschaukelt fühlt.
Bei DSC gibt es vielleicht Welche, die Gutes tun wollen, wenn sie das Rad teilweise zurückdrehen. Aber m.E. sollten sie konsequent in eine der Richtungen sein. Wenn sie wirklich auf dem optischen Veränderungen der Kinofilme setzen wollen, dann sollten sie sich klar von dem "Prime-Universum" distanzieren und den Etikettenschwindel lassen, ansonsten wird es ein Bumerang, der die Gräben noch tiefer macht. Anstatt dass man die Widersprüche klar eliminiert und sich mit einigen wichtigen Designs mehr an TOS anlehnt, werden jetzt beide Universen noch mehr vermischt.
Das erkennen die Leute, und ich bin sicher, dass sich nicht nur viele Fans daran stören werden. Auch Zuschauer, die zwar die alten Serien kennen, aber jetzt nicht zu den regelmäßigen Verfolgern der Serien gehörten, werden sich wundern und abschalten, wenn der Inhalt zu austauschbar wird. Auf die Inhalte wird es viel ankommen, weniger auf eine futuristische Optik.
Im Grunde haben sie viele dieser neuen technischen Neuerungen nicht wirklich nötig.
Die TOS Uniformen der Kinofilme sehen Top aus, warum greift man nicht darauf zurück und wandelt es ab?
Man weiß, dass es unterschiedliche Embleme gab, das leitet sich historisch aus den Missionen der einzelnen Schiffe, Sternenbasen und Außenposten ab. Also warum nicht welche einsetzen?
Overheaddisplays bei Raumschiffen, technisch gesehen der größte Nonsens. Abgeleitet aus unseren modernen Autos. Ich kenne Viele, die sich beschweren, dass sich Lüftungsgitter oder andere Elemente der Dashboards in den stark geneigten Windschutzscheiben von heute spiegeln. Aber Autos mit Overheaddisplays kaufen

.
Bei Raumschiffen und den Entfernungen zwischen den Objekten haben solche Elemente überhaupt keinen technischen Nutzen. M.E. wieder mal Selbstverwirklichung unter dem Deckmantel der künstlerischen Freiheit. (Sprach der Affe und trank die Tasse mit kaltem Kaffee

).
Man könnte vieles bei DSC auf ein geerdetes Niveau zurückfahren, dass es gut aussieht und sich technisch in die TOS Ära einfügt (wenn man es wollte) ohne altbacken auszusehen, z.B. wären viele Elemente der U.S.S. Franklin sowohl innen wie außen für TOS stimmig.
Selbst das Schiff aus dem 2016er Trailer ist nachvollziehbar, wenn man z.B. außen eine NX Nummer drauf schreibt und es als Prototyp für zukünftige Schiffsdesigns aus gibt. Für die Innenausstattung könnte sich dann auch nach und nach Anleihen bei TMP holen. Raumschiffentwicklungen dauern teilweise ein bis zwei Jahrzehnte. Je komplexer, desto länger. Von 2255 bis 2270 sind es gerade mal 15 Jahre. Wenn man den roten Faden immer wieder in einzelne Folgen einwebt, kann das gut funktionieren. Selbst die Dauer bis zu einer Umrüstung bestehender Schiffe ist erklärbar. Es ist Kostspielig und wird im Bedarfsfall gemacht. Damit könnte sogar noch nachträglich eine Begründung für den Umbau der NCC 1701 in TMP liefern.
Was fehlt, ist ein gutes Projektmanagement, dass nicht nur auf das Einzelprodukt einen Wert legt, sondern auch das große Ganze im Blick hat. Vermutlich würden viele Produkt- und Key Account Manager schon im voraus rotieren, wenn sie solche Auswüchse auch nur im Ansatz davon in ihren eigenen Produktionen war nehmen würden.
Künstlerische Freiheit ja, aber mit Eleganz und Intelligenz, nicht mit der Keule der Selbstverwirklichung.
