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DSC und Canon?

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Max:
Den Verlautbarungen zufolge soll "Star Trek: Discovery" ja im "Prime Universe" spielen und das wirft relativ automatisch die Frage auf, wie es DSC mit dem Canon hält.

Nach einigen Folge wissen wir: Es gibt einige Namensnennungen und Anspielungen, optisch aber reiht sich die Serie bisher nicht wirklich in das Star Trek ein, das wir bisher kannten.

Im Rahmen der Diskussionen habe ich jetzt vor allem die zwei Standpunkte unter den Fans herausgelesen...
Erstens: Der Begriff "Canon" bedeutet eigentlich nur, dass die Informationen Figuren und historische Ereignisse betreffend passen. Wie etwas aussieht, spielt dabei keine Rolle; demnach sind alle visuellen Aspekte frei nach Belieben der Macher zu wählen.
Zweitens: Der Begriff "Canon" schließt alles mit ein, was wir in den Serien gehört und zu Gesicht bekommen haben.

Diejenigen, die den ersten Standpunkt vertreten, haben also keine Veranlassung, mit dem Aussehen von Raumschiffen oder den Klingonen Probleme zu haben.


Welchen Standpunkt vertretet Ihr in dieser Frage und wie wichtig sind Euch welche Aspekte, wenn es um das Thema "Canon" geht?
Gibt es auch, ähh, "soft skills", ;), - ich meine damit einen Stil, eine eigene inhaltliche und methodische Handschrift - die jenseits von Fakten und der Optik für Euch den Canon ausmachen oder zumindest mitprägen?

drrobbi:
Alsssssssssssssssssssssssooo:

Ich versuche mal die Wesentlichen Aspekte hervor zu heben und mit dem ST was wir kenn zu vergleichen:

Wir haben hier eine Meuterin die aufgrund eines, über Leichen gehenden, Captains der unbedingt den Krieg gewinnen will wieder zurück in den Aktiven Dienst der Sternenflotte findet. - > Ist zwar etwas ungewöhnlich aber sollte dem Canon nicht weiter schaden. Captains die übers Ziel hinaus schießen kennen wir nicht erst seit Equinox.

Dann haben wir eine USS Discovery die einen Teil der Untertassensektion drehen kann -> nicht ganz das was wir kennen, aber durchaus vorstellbar, denn die Defiant ist auch ein ungewöhnlicher Schiffstyp gewesen.

Die USS Discovery hat einen Experimentellen Antrieb der einen Sprung ohne Zeitaufwand an jedes Bekannte Ziel ermöglicht -> Das Prinzip dieses Antriebs an sich wird zwar in einem TOS Roman erwähnt, allerdings finde ich, ist es schon sehr mutig ist eine Technologie, die auch noch einwandfrei funktioniert, von der die Voyager träumt in eine Zeit einzubauen in der man froh war wenn man mit Warp 6 fliegen konnte ohne das das ganze Schiff sich zerlegt. Hier muss noch viel kommen sonst ist das definitiv nicht Canon.

Die Charaktere finde ich eigentlich ziemlich Canon, außer die ein wenig an den Haaren herbei gezogene Sarek Geschichte könnte evtl. noch den einen oder anderen Logikfehler mit sich bringen, aber da muss man Abwarten.

Na ja das mit den Klingonen... so wie es jetzt aussieht wird es wohl früher oder später erklärt werden warum die Klingonen aus DSC so komisch aussehen und zudem auch noch anders "ticken", sollte das jedoch nicht der Fall sein dann sind diese Klingonen auf gar keinen Fall Canon.

Also die Kraftfelder und Transporter der Discovery sind nicht ganz Canon finde ich, aber da hat ja auch schon ENT die Canon Regeln sehr stark gedehnt.

Die Tarntechnik der Klingonen finde ich dagegen extrem Kanon, denn in ENT waren die Klingonen noch nicht in der Lage ihre Schiffe zu tarnen und bei TOS konnten sie das. Hier passt also die Erklärung das die Klingonen hier nach und nach diese Technologie bekommen wenn sie sich dem einen Clan als würdig erweisen.

Mich persönlich stören eigentlich nicht die einzelnen Dinge die nicht in den Canon passen sondern mehr die direkten Logikfehler, wie zum Beispiel:
... seit 100 Jahren kein Kontakt mehr zu den Klingonen, aber Burnhams Eltern wurden vor 20 Jahren bei einem Klingonen Angriff getötet ?
... der Kampf zwischen Burnhman und einem Klingonen-Krieger, der "aus versehen" in eine Schwert stürzt...
... das Notsignal am Anfang im Sand, der Communicator kann nicht geortet werden aber eine Zeichen im Sand sieht man aus mehreren hundert Metern trotz Sandsturm ?
... das Notsignal der Klingonen, Licht breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit aus, also hätte das Signal einige Zeit gebraucht, aber hier waren schwupps die anderen Schiffe da...
... und dann ist da noch der Flug von Burnham am Anfang, 2000km in unter 8 min, und dann bei diese Beschleunigung am Ziel dann fast direkt auf 0? Die Strahlung bringt sie um, aber die Beschleunigung auf über 15000km/h ist ok ja?


Bitte verbessern oder ergänzen, wem noch was einfällt.

Suthriel:
Ich schaue DSC zwar nicht, aber bei der Canon Frage bin ich mehr für die zweite Variante: Entweder alles passt, oder man solltes sein lassen, das irgendwie ins Canon-Gewand zu quetschen und es gleich als Non-Canon einreihen. Es gibt noch Semi-Canon wegen Comics/Cartoons und Spielen, die rein spieltechnisch andere Werte haben müssen, damits spielbar bleibt oder wo dem Artist etwas zuviel freie Hand gelassen wurde, aber das greift hier ja beides nicht.

Insofern wüsste ich nicht, warum man ein so extrem abweichendes Design anerkennen soll, wenns nicht eine verdammt gute in-universe Erklärung gibt, die auch zeitlich noch alles retten könnte, im Sinne von stimmig erklären.

Tolayon:
Ich finde auch, dass gerade in einem visuellen Medium die Optik eine große Rolle spielt. Was die Requisiten und ein paar andere Kleinigkeiten betrifft, wird diese sogar einigermaßen eingehalten, an anderer Stelle wiederum nicht.

Wäre STAR TREK ursprünglich eine reine Roman-Serie gewesen, könnte jedes Produzententeam tatsächlich seine eigene Interpretation der optischen Erscheinung und der Inhalte umsetzen. So aber war die originale Serie prägend wie keine andere, TNG und Co. bauten darauf auf, "Enterprise" führte dorthin, was man gerade in der letzten Staffel (und damit leider etwas zu spät) sah.

J.J. Abrams schließlich hat für das Kino einen offenen Reboot vollzogen, der immerhin noch mit einem Paralleluniversum erklärt wurde und mit Leonard Nimoy sogar einen Hauptdarsteller der TOS-Serie in dessen gealterer Rolle mit einbezog.

"Discovery" dagegen ist bislang eine Art Semi-Reboot; rein theoretisch wäre es möglich, sowohl was Ereignisse als auch die Optik betrifft, noch einigermaßen den Anschluss an TOS zu kriegen. Selbst wenn das bedeuten sollte, dass man den allerersten Pilotfilm mit dem originalen Captain Pike weitgehend ignorieren müsste (denn zu genau dieser Zeit spielt die neue Serie).

Max:

--- Zitat von: drrobbi am 26.10.17, 21:39 ---Die Tarntechnik der Klingonen finde ich dagegen extrem Kanon, denn in ENT waren die Klingonen noch nicht in der Lage ihre Schiffe zu tarnen und bei TOS konnten sie das.

--- Ende Zitat ---
Haben die Klingonen die Tarntechnologien nicht erst während TOS bekommen, in ihrer kurzzeitigen Allianz mit den Romulanern?


--- Zitat von: drrobbi am 26.10.17, 21:39 ---... das Notsignal der Klingonen, Licht breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit aus, also hätte das Signal einige Zeit gebraucht, aber hier waren schwupps die anderen Schiffe da...

--- Ende Zitat ---
Ich könnte mir nach wie vor vorstellen, dass das Licht nur ein Teil der Signalgebung war, halt der melodramatischste, während das, äh, Artefakt oder wie auch immer man den Sender nennen will, auch konventionelle Subraumnachrichten verschickt hat.




--- Zitat von: Suthriel am 26.10.17, 21:44 ---Ich schaue DSC zwar nicht, aber bei der Canon Frage bin ich mehr für die zweite Variante: Entweder alles passt, oder man solltes sein lassen, das irgendwie ins Canon-Gewand zu quetschen und es gleich als Non-Canon einreihen.

--- Ende Zitat ---
Den Standpunkt verstehe ich sehr gut, denn Tolys Argumentation überzeugt mich da schon:


--- Zitat von: Tolayon am 26.10.17, 22:34 ---Ich finde auch, dass gerade in einem visuellen Medium die Optik eine große Rolle spielt.

--- Ende Zitat ---

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