Und wieder einer weniger, könnte man fast sagen.

Der Klingonische Krieg ist einfach nur ein Mitteln zum Zweck gewesen, sonst nichts. Die ersten 20 Minuten von DSC fand ich sehr ansprechend. Mag sein, dass es nicht so dynamisch war, aber im Grunde hat man mehr von dem terranischen Imperium gesehen, als von den Klingonen in den vorangegangenen Episoden zusammengenommen. Da waren Momente, die zumindest zum Nachdenken animiert haben. Anderes war tröge umgesetzt.
Der Plot mit Tilly war glaubhaft und ohne die sonst so nervige Unsicherheit geprägt. Es scheint als würde Captain Killy auf Kadet Tilly abfärben

. Zum ersten Mal konnte die Wissenschaftlerin in Tilly aufblühen, fand ich gut, sogar bis zum Ende dieses Plots.
Lorca hatte einen interessanten Satz gesagt, den man einem Mitarbeiter von Sektion 31 zugestehen kann. Und mein Gefühl sagt mir immer noch, dass wir den Lorca aus dem Spiegeluniversum vor uns haben
Nach diesen 20 Minuten ging es aber Berg ab.
Zum einen war die Idee, dass ein terranischer Captain, dem man nachweislich viele grausame Akte zur Last legt und einfach in ein Rebellenlager spaziert, absurd und unglaubwürdig. Die saßen am Tisch so friedlich, wie in einer Kaffeerunde.
Das Auftauchen von Sarek mit Bart war ein goodie für die Fans und m. E. ein einziger Kniff, um sich mit einer Gedankenverschmelzung aus dieser absurden Situation halbwegs glaubwürdig zu retten. Und wer als Sarek him self könnte hier einen dramatischen Punkt - Spock vielleicht. Aber halt, das geht ja nicht. Da wäre Amanda besser. Als Nebeneffekt konnte man die Bieziehung zwischen Spock und seinem Vater im MU durchdenken. Bedenkt man, das Spock gleichzeitig bei der terranischen Flotte arbeitet, zeigt den Zwist zwischen Vater und Sohn. Nach dem Besuch von Kirk im Spiegeluniversum tritt er in dessen Fußstapfen. Wie wunderbar die Lebensläufe ähneln sich.
Tylers "Rückverwandlung" in Vogh war durch die Autoren so transparent vorbereitet, dass dieser Wendepunkt in der Geschichte so vorhersagbar war, wie der Wendehammer am Ende einer Sackgasse mit Wendemöglichkeit.
Unglaubwürdig war auch, das man den Klingonen bei vollem Bewusstsein in einen Menschen transformiert hat. Selbst ein Klingone hält das nicht aus.
Dünn waren die Interaktionen auf dem terranischer Schiff. Wo sind die Abhöreinrichtungen und ein Sicherheitschef der gegen alles und Jedem einen Verdacht hegt. Auch die lange Wartezeit die Burnham vor dem Angriff auf den Planeten verstreichen ließ ist mega untypisch. Nicht einmal der Erste Offizier hat gemeckert.
Danach wurde es glücklicherweise für die ganze Folge wieder etwas besser.
Ob Burnham den Tot von Tyler/Vogh akzeptieren würde, als sie ihn mit dem Transporter in den Weltraum beamte schien nicht ganz klar zu sein, allerdings war das was in Burnhams Augen.
Auch das Auftauchen von Impress Georgiou, war keine extreme Überraschung, denn schon vor Beginn der Staffel wurde gesagt, dass die Schauspielerin Michel Yeo bis zum Schluss der Staffel Einfluss in die Geschichten haben würde, aber auch hier eröffnen sich gute Möglichkeiten.
Das treffen der beiden Stamets im Myzel-Netzwerk war zu erwarten. Es könnte der Beziehung Culber/Stamets eine Möglichkeit alles zum Guten auflösen. Aber ob es hilft dieses Gewirr voller Logiklöcher und Knoten aufzulösen will sich mir nicht erschließen. Es könnte aber bedeuten, dass die DSC in Staffel 2 ein weiteres Universum besucht, anstelle ins eigene zurück zu kehren, denn ich glaube nicht an einen freundlichen Geist im Terranischen Imperium.
Sollte die Discovery widererwartend den Weg durch den Zwischenraum wählen, der durch die Thoianer geschaffen wurde, und die Defiant aus der Zukunft in Mirror Universum transferierte, dann müsste es die Discovery korrekter weise bei ihrer Rückkehr, ins 23. Jh verschlagen. Das würde den Canon zumindest von TOS schützen. Aber dann wäre sie in der Picard-Ära
Vielleicht war eines von beiden schon von Anfang an Fullers Plan, um diese epische Reise durch die Star Trek Geschichte anzutreten.
Die Reise von einem Universum zum nächsten klingt zwar nach Voyager, könnte aber letztendlich bedeuten, dass wir wirklich in dem Universum von Kirk landen, das wir mit TOS interpretieren. M. E. stammt die Discovery nicht aus dem richtigen Universum, da ich glaube nicht, dass die Organier des TOS Universums sich eine Sternenbasis vor die Nase setzen lassen, so wie es am Ende von Episode 1x09 angedeutet wurde.
Es ist eben nur die Frage, wie es umgesetzt wird und da habe ich bislang mit der Qualität bei DSC so meine Probleme.
Trotz Schwächen, war diese Episode dennoch nicht so schlecht, wie viele der Vorgänger. Da gab es ganz andere Tiefpunkte.