Bevor ich vergesse, was in der Folge passiert ist, schreibe ich lieber gleich einen Kommentar

Also es ist wirklich kaum zu glauben, dass man die Staffel nach dieser vorletzten Episode wirklich noch zu einem vernünftigen Abschluss bringen will.
Ich kann mir nicht helfen, irgendwie habe ich mich fast gefreut, Sarek wiederzusehen. Vielleicht liegt es an seiner unaufgeregten Art? Aber auch er muss über Gefühle sprechen und Michael sozusagen Beziehungstipps geben? Das ist natürlich ungewöhnlich, genauso wie die Absprachen mit der Imperatorin.
Am interessantesten fand ich die Frage, ob man die Existenz des Spiegeluniversums vor den Bürgern der Föderation geheimhalten muss oder nicht. Tatsächlich kann ich die Argumentation einigermaßen nachvollziehen. Gut, es ist ja klar, dass man nicht einfach so zwischen den Universen hin- und herspringen kann, insofern wären die Auswirkungen rein praktisch gesehen gar nicht so groß. aber es pflanzt natürlich schon einen Gedanken in die Köpfe der Leute. Eigentlich müsste man ja sagen, dass die Crew der "Discovery" versuchen müssten, glaubhaft zu versichern, dass die Leute in diesem anderen Universum nur das Äußere mit den Personen teilen, die man "hier" kennt. Das Problem ist nur: Wenn selbst Burnham der etwas dummen Versuchung nicht wiederstehen konnte, jemanden aus dem Spiegeluniversum mitzubringen, wieso sollten andere anders handeln?
Bernd Schneider von "ex astris scientia" hat einen Aspekt angesprochen, der eigentlich auch zeigt, wie schwer es den Machern fällt, eine klare Linie zu finden: Einerseits soll es so wirken, als stünde für die Föderation ein Desaster bevor, andererseits hält man Opferzahlen (verhältnismäßig) gering, damit sich der Bruch mit dem Canon nicht zu stark anfühlt. Das ist weder Fisch noch Fleisch, nur wäre wahrscheinlich die Alternative, dass die nach Effekten heischenden Macher sonst von Milliarden und Abermilliarden von Toten gesprochen hätten.
Generell bin ich des Kriegsthemas an sich schon überdrüssig. Es ist auch ein zu ernstes Thema und DSC ist ja in keiner Weise in der Lage, diesem Thema irgendeine neue, gute, sinnvolle, konstruktive Erkenntnis hinzuzufügen.
Was bleibt dann also von der Folge?
Figureninteraktionen... Tilly und die anderen, die Tyler eine Chance geben; Burnham, die trotz ihres eigenen Hintergrunds dazu nicht in der Lage ist... Man kann sie natürlich verstehen, aber wenn man bedenkt, dass sie im Gegensatz zu Tyler für ihre Verfehlungen selbst verantwortlich war, und dass angeblich Liebe im Spiel war, hätte man eigentlich doch mehr von ihr erwarten können.
Und was sollte die Sache mit Imperatorin Georgiou?
Liegt es nicht auf der Hand, dass es eine dumme Idee sein muss, ihr derartige Freiheiten und auch Machtmöglichkeiten zu geben? Und für was? Wieso sollte sie den Konflikt mit den Klingonen beenden können. Jedem muss klar, dass ihre Erfolge auf Skrupellosigkeit fußen und skrupellose Pläne werden ja von der Sternenflotte und der Föderation nicht deswegen verworfen, weil man nicht genug Phantasie hätte, sie selbst zu erarbeiten, sondern weil sie sich moralisch verbieten.
Und zum Thema Georgiou habe ich noch eine Frage an Euch:
Also, der Rest der Föderation und der Sternenflotte soll also denken, dass es die "echte" Georgiou ist? Das habe ich so doch richtig verstanden, nicht wahr? Vergessen wir für einen Moment, wie heikel das schon mal ist. Aber habe ich das Lächeln von Detmer so zu deuten, dass nicht einmal die Crew der "Discovery" kapiet, was da eigentlich passiert?