Ansonsten gibt's nur bei Ehekrach Probleme, wenn beide in der selben Abteilung arbeiten und sich deswegen immer noch sehen müssen, obwohl sies nicht wollen -.-´Und dagegen helfen getrennte Abteilungen für Paare.
Das mag für den Menschen, wie wir ihn kennen, gelten. Die Frage, die sich stellt, ist, ob sich das auch eins zu eins auf eine vierhundert Jahre entfernte Zukunft übertragen lässt. Natürlich ist das eher eine rhetorische Frage, weil ST nicht selten bemüht war, uns - wahrscheinlich aus Gründen der Sympathielenkung und um eine Identifizierung mit der Figur leicht zu machen - ganz normale Leute zu zeigen, wie man sie auch von heute kennt.
Ich würde aber auch solche ewig langen Missionen auf den Prüfstand stellen, ob die wirklich noch nötig sind. Nach Abschluss solch einer extremen Mission kann man sich aber auch sicher in familiennähere Posten versetzen lassen, so dass man Fam und Föd problemlos unter einen Hut bekommt.
Wobei man das natürlich auch als eine (unnötige?) Einschränkung empfinden könnte. Das ist das, worauf ich weiter oben mit der Sternenflottenkarriere angespielt habe... Ein Lieutenant wird seinen Aufstieg in der Sternenflotte - und Aufstieg muss nicht nur auf Rang und Position bezogen sein, sondern einfach auch darauf, welche Möglichkeiten die Person hat, wirklich wirksam zu werden, d.h. die Menschheit / Föderation wirklich voranzubringen und an Herausforderungen zu wachsen - nicht nach einer Mission als abgeschlossen empfinden.
Daher bin ich wie gesagt für Familien auf Raumschiffen, vor allen wenn man bedenkt, was für Vorteile es den Kindern bietet, wenn sie im All aufwachsen dürfen. was sie alles zu sehen bekommen.
Immer wieder wirkt das All ja auch wie eine Metapher für die Erde: Die Menschen der Zukunft besuchen andere Planeten, "wir" besuchen andere Kontinente. Wenn man so will, können Familien heute ihren Urlaub in Australien machen oder Familien ziehen für den Job der Eltern in ein anderes Land, in der Zukunft erweitert sich der Radius in der SciFi nicht unwesentlich, weil er nicht nur andere Orte, sondern andere Formen der Umgebung miteinschließt.
Das finde ich einen sehr interessanten Ansatz zur Weiterentwicklung der Menschheit. Im Endeffekt würde eine solche "berührt-mich-nicht" Haltung wahrscheinlich dann zum Untergang einer Kultur führen, weil das dann gut darauf hinauslaufen könnte, dass Gefahren gar nicht mehr adäquat wahrgenommen würden
Danke.
Ja, möglich. Es könnte so weit gehen - und das wäre sehr spannend, jedenfalls in meinen Augen eine weitaus spannendere Spielart als dieses "Um unsere Werte zu verteidigen, müssen wir sie erstmal selbst über Bord werfen, bis es wieder Frieden gibt", das sich in der Science Fiction so großer Beliebtheit erfreut.
Ich glaube aber, dass es auch ein wenig anders, weniger selbstvergessen sein könnte: Es werden einfach die Spitzen gekappt, und zwar oben wie unten. Weder Angst noch Liebe werden (völlig) ausgeblendet, man schwelgt nur nicht so sehr in diesen Empfindungen, dass man auf der einen Seite - um beim konkreten Beispiel zu bleiben - auf Familien an Bord verzichten würde; andererseits mangelt es dafür auch an Verve. TNG zeichnet für mich schon ein Bild dieser Art; es ist irgendwie alles ein bisschen gedämpfter - aber die Welt erscheint friedlich und glücklich.
Da bin ich auch bei dem Aspekt, den Suthriel genannt hat:
[...] das da auch der Tod präsent ist und man sich darauf auch vorbereiten muss. Kinder hingegen? Oder die "Hausfrau", die ja eigentlich nur als zivile Begleitung mit an Bord ist? Die werden auch eine Schulung haben, aber da gibt's dann doch eher Panik.
Es gibt da eine Form von Schulung, die von Anfang an ansetzt und äußerst effektiv ist: Die Erziehung. Vielleicht muss nicht erst die Sternenflotten die Leute vorbereiten, vielleicht hat sich in der ganzen Gesellschaft durch die von den Eltern an die Kinder weitergegebenen Verhaltensweisen so eine entdramatisierte Mentalität aufgebaut.
Aspekte wie Angst und Liebe liegen in der menschlichen Natur und sollen und müssen gar nicht verschwinden; doch schauen wir und die letzten Jahrtausende hier auf der Erde an, so sehen wir hier schon, wie unterschiedlich der Umgang damit war - und auch ist; das Gemüt des Nachbarn kann schon ganz anders sein - und sowas kann sich auf andere Weise fortsetzen.
Ich hoffe, ich trete jetzt hier nicht in ein Fettnäpfchen ... aber kann es sein, dass Du Guttapercha mit diesem Ansatz im Kopf geschrieben hast? Er erscheint mir in Deinen Geschichten teilweise völlig unbeteiligt und "losgelöst".
Gar nicht, das hast Du schon richtig wahrgenommen, wobei ich es eher auf die Reihe an sich als auf Guttaperche beziehen würde. Guttaperchas inneres Nachspüren ist irgendwo schon noch da, nur muss man es halt anders begreifen und vor allem hat es sich halt nach dem Tod seiner Frau verschoben, was sich in "Aschgrau" besonders eindrücklich zeigt: Als es um das Bewahren des Seins, des Jetzts, des Lebendigen ging, focht ihn das nicht besonders an, aber sobald die "Nekrosphäre" - gleichsam der Ort für die Toten - als solche erkannt wurde, setzte er sich für die Sache ein, hatte plötzlich eine Verbindung; dass ein Ort des Andenkens verloren gehen könnte, berührte ihn. Ich schätze, ich habe die Erste Offizierin Lute das nicht begreifen lassen, denn ansonsten wäre sie vielleicht nicht so pikiert gewesen.
Aber wie gesagt, es stimmt schon: Für mich war die Satyr-Reihe auch immer ein Ort, um mich ein wenig mit der ST-Gesellschaft und ihren Folgen (TNG -> Ligeti und Guttapercha. DS9 -> Hunter) auseinanderzusetzen.
In der aktuellen / letzten Satyr-Folge sollte es gerade um so eine Gesellschaft, wie von mir weiter oben beschrieben, gehen, die sich ein Stück weit selbst verloren hat, ohne zu merken, dass sie darunter leidet, nicht, weil sie dadurch einem äußeren Gegner erlaubt hat, sie quasi kampflos kaputt zu machen, sondern weil sie sich selbst aufgelöst hat. Ich weiß bloß nicht, wann oder ob ich sie überhaupt zuende schreiben werde.
Zu TNG Zeiten war sie sogar eben genau das beste Schiff, was die Sternenflotte aufzubieten hatte
Allerdings war sie auch überall dabei gewesen, wo immer was passierte ^.^ Das ihre Crew immer so relativ glimpflich davon gekommen war, ist da wohl eher dem familienfreundlichen Schreibern zuzuschieben. Man bekam ja eigentlich in fast allen Serien immer nur mal die Meldung das x Leute vermisst werden oder tot, was bei einer Ent-D nur eben auch heissen kann, Familien und Kinder.
Wieviel waren bei der Borg-Begegnung drauf gegangen, als ihnen das kreisrunde Stück aus der Untertassensektion gesägt wurde? Die Untertassensektion bekam ja auch imemr ordentlich was ab, wenn sie nicht rechtzeitig abgetrennt werden konnte, und da sind ja die meisten Zivilisten drin untergebracht.
[...]
Stimmt schon, nur sind Schiffe wie die Ent-D doch auch oft genug so überrascht worden, und sei es nur durch eine von Qs Launen gewesen, der sie mal eben zu den Borg kickte
Leider waren gerade die Enterprises immer in allen Brennpunkten vor Ort und mittendrin... und nicht selten, ohne vorher evakuieren zu können.
Du hast natürlich vollkommen Recht: Die Autoren waren am Ende immer auf der Seite der Helden. Aber ich glaube, auch hier darf man wohl nicht beim Raumschiff Halt machen. Sowohl bei "BobW" als auch bei "First Contact" hätten die Borg mit nur ein bisschen mehr Glück die ganze Erde assimilieren können und dann wären eben alle Teile der Bevölkerung betroffen gewesen.
Ich teile Deine Sicht auf die Zusammenhänge mit der Ent-D: Sie - also die "Galaxy"-Klasse - war schon eines der wichtigsten Projekte der Sternenflotte und das bezog auch etwaige Kampfaufgaben mit ein. Ich glaube jedoch auch, dass sie eines der ambitioniertesten war. Die Ent-E ist sicherlich moderner (und besser bewaffnet und letztlich zu fast allem - volumenbedingt halt mit gewissen Abstrichen - in der Lage, was auch die Ent-D so machte). Aber in ihr verwirklichte sich anders als bei der Ent-D keine Vision.
Es war - sicherlich auch durch das Budget motiviert - nicht eben geglückt, dass die Ent-D ihre Untertassensektion so selten abtrennte, denn an sich war diese Möglichkeit ein nicht ungeschickter Ausweg, um Risiken nicht determinierend für das sonstige Leben an Bord erscheinen zu lassen.
Q
Niemand konnte irgendwen auf einen Q vorbereiten 
Absolut richtig! Aber ein quasi allmächtiges Wesen macht eben auch vor nichts Halt. Biographien wie die von Amanda Rogers, Thaddius Riker oder auch Sarah Sisko zeugen davon, dass die Menschen Spielball anderer Mächte werden können, egal ob sie zuhause auf der Erde in ihrem Haus oder auf der "Enterprise" in ihrem Quartier sitzen.
Ich weiß nicht, wann genau so eine Erkenntnis auf der Erde bzw. in der Föderationsgesellschaft ihren Widerhall gefunden haben könnte. Im Grunde ist das ja "nur" (in Anfühungszeichen, weil sich das Folgende ja irgendwie widerspricht) sowas wie eine Religion ohne Transzendenz oder mit eingeschränkter Transzendenz.
So oder so müsste sich nämlich das neue Gefühl ausgewirkt haben, anderen, größeren Mächten sehr schnell ausgeliefert zu sein - egal, ob es gottähnliche Mächte sind wie Q, oder eine technische Naturgewalt (heute ergehe ich mich wieder in Oxymora

) wie die Borg, die dann an die Stelle eines Gottes getreten sind.
EDIT: Rechtschreibfehlerkorrektur