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Star Trek News: Generell
Spaceteller:
--- Zitat von: Max am 23.01.23, 22:32 ---Bei Patrick Stewart - es schmerzt so ein bisschen, das (einmal mehr) zu konstatieren - habe ich mehr und mehr den Eindruck, dass er versucht, sich weniger in Picard hineinzudenken, sondern mehr bemüht ist, Patrick Stewart in Jean-Luc Picard zu bringen. Ich persönlich glaube, dass das nicht Sinn der Sache ist.
--- Ende Zitat ---
Das haben die in dem Video auch thematisiert. Stewart meinte tatsächlich, dass er Picard gar nicht von sich trennen kann, weil die Rolle ganz schnell ganz viele Eigenschaften von ihm übernommen hat. Der Earl Grey und die Begeisterung für Shakespeare sind ja auch nicht so französisch. Bei Jonathan Frakes meinten die auch, dass er seine Rolle zum Ende hin vollständig an seinen eigenen Charakter angepasst hätte. Gates McFadden hat ja auch ihr Tanzen in die Rolle eingebracht und zum Ende hin schien Doktor Crusher mehr mit ihrer Theatertruppe beschäftigt zu sein als mit irgendwas anderem. Nur Marina Sirtis ist wohl privat eher jemand, der selbst Therapie gebrauchen kann, als dass er andere therapieren sollte, da hat man ihr wahres Ich nur selten durchblitzen lassen.
Wenn eine Rolle so sehr von ihrem Schauspieler geprägt wurde, liegt es vielleicht nahe, dass der Schauspieler denkt, er wisse selbst am besten, wie seine Figur sich verhält. Wenn das Endergebnis das rund ist, ist ja auch gar nichts dagegen einzuwenden.
Als TNG damals zu Ende gegangen ist, wahr ich tatsächlich sehr traurig, weil die Serie über die Jahre immer besser geworden ist. Genau das, was ich nicht so mochte, ist mit der Zeit immer zurückgefahren worden, und von dem, was mir gefallen hat, gab es immer mehr. Das habe ich sonst so eigentlich mit keiner Serie gehabt. Das kann aber auch gerade daran liegen, dass die Serie gerade dann beendet wurde.
Eigentlich verlieren ja alle Serien mit der Zeit an Fahrt, weil irgendwann alle möglichen Konstellationen einmal Durchgespielt wurden. Länger als vielleicht zehn Jahre funktioniert das wohl kaum. Nach Jahrzehnten der Unterbrechung wieder an etwas anzuknöpfen, ist dann nochmal viel schwieriger. Das Finale von TNG hat ja dieses Familientreffen auch noch besser vorweggenommen, als man das heute machen könnte. Eigentlich hätte es die Kinofilme da schon nicht mehr gebraucht.
Man hätte eigentlich in den Neunzigern gute Episodenrollen ausbauen müssen, um eine organische Staffelübergabe zu erreichen. Figuren wie Shelby, Jellico, Sito Jaxa oder Robin Lefler fand ich z.B. sehr interessant. Picard wäre dann irgendwann zum Admiral befördert worden und hätte nur noch sporadische Gastauftritte gehabt, so dass Stewart seinen anderen Filmprojekten hätten nachgehen können. Riker hätte dann das Kommando über die Enterprise bekommen mit Shelby als Erstem Offizier. Vielleicht hätte Worf das Kommando über die Voyager (bzw. irgendein anderes Schiff mit interessanteren Abenteuern) übernommen, mit einer Riege von jungen Nachwuchsoffizieren.
Jetzt nach Jahrzehnten uralte Figuren hervorzukramen, die dann oft genug ohnehin gleich wieder gekillt werden, macht die früheren Versäumnisse nur noch schlimmer. Womöglich werden in der neuen Staffel Worf oder Crusher gar nicht lange überleben.
Es werden ja auch eigentlich naheliegende Handlungsfäden nicht wieder aufgegriffen. Datas Tochter hätte ja eigentlich eine Reinkarnation von Lal sein müssen, zumindest hätte sie ja erwähnt werden müssen. Eine romulanische Verschwörung hätte von Sela gesteuert werden können oder vielleicht hätte man bei den durchgeknallten Marsrobotern irgendwie einflechten können, das schon Lore gezeigt hätte, das Androiden zur dunklen Seite neigen.
PercyKeys:
Genau, es gab doch im Star Trek Canon vor Abrams quasi schon zu jeder Art von Handlung Etwas, woran man hätte harmonisch und stimmig anknüpfen können... aber das hätte vorausgesetzt, dass die Macher sich das ganze Star Trek bis dahin vorher ernsthaft angeschaut hätten.
Edit: Was neue Fans angeht hätte man auch, wenn man ein guter Schreiber ist, die alten Geschichten so rekapitulieren können, sodass jeder mitgekommen wäre. Aber so schlampig, wie man etwa in Sachen Maddox, Supernova oder das Vermächtnis Datas (Data hat nicht speziell Picard vor dem Tod gerettet, sondern die Enterprise! Was soll also dieses Homoerotische von Picard ihm gegenüber?!) in Staffel 1 oder Qs Verhalten in Staffel 2 (Picard ist Qs Liebling... deshalb foltert er ihn auch so dermaßen psychisch... ja nee is klar! Q hat selber einen Sohn und wäre nie dermaßen grausam, dafür gab es nie genug oder passende Anzeichen) gemacht hat, war das ganz großer Murks, leider.
Spaceteller:
Naja, um auf Maddox zu stoßen, muss man eigentlich schon relativ tief graben. Mir hatte der früher gar nichts gesagt, ich mag allerdings auch Gerichtsdramen nicht so sehr. Picard hat ja schon manchmal mit Data Theaterstücke geprobt, sie standen sich aber insgesamt nicht näher als alle anderen Firguren sonst. Vielleicht hat man TNG eher stichprobenartig überflogen und dann wild rumgesponnen.
Bei Qs Sohn muss ich ja an Voyager denken. Da gab es schonmal so eine Familiengeschichte, die Fiktion und Realität verbunden hat. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat John de Lancie seine langjährige Freundin Kate Mulgrew den Machern von Star Trek ja empfohlen, nachdem Genevieve Bujold abgesprungen war. Da haben sie dann für Janeway auch den Vornamen von Mulgrew übernommen. Mulgrew hat sich dann später revanchiert, indem sie wiederum de Lancie in ihre Serie geholt hat. Qs Sohn wurde da dann von de Lancies echtem Sohn gespielt und Mulgrew ist auch im echten Leben quasi dessen Tante Kathy.
"Picard" als Serie scheint ja zu großen Teilen auf solchen privaten Geschichten der Darsteller zu basieren. Wenn da Picard mit Hugh oder Riker und Troi knuddelt, spiegelt das ja nicht deren Verhältnis wieder, wie es in TNG dargestellt wurde. Das muss so ja auf der Beziehung der Schauspieler zueinander beruhen. Man hätte lieber diese Beziehungsentwicklungen in Rückblenden ausarbeiten sollen, statt irgendwelche amoklaufenden Marsroboter zu zeigen oder Raffis Entfremdung von ihrem Sohn, die nur einen marginalen Bezug zur restlichen Serie haben.
Jetzt habe ich gesehen, dass die Bösewichtin in Staffel drei von Christopher Plummers Tochter gespielt wird. Der hatte ja Chang im Unentdeckten Land gespielt. LeVar Burton hat auch seine Tochter an Bord geholt. Da ahne ich wieder Böses, wie viel Zeit für wirkliche Handlung es da wohl bei all diesen Bezügen auf Metaebenen geben wird.
Alexander_Maclean:
@percy
Ich fand die beziehung zwischen Picard und Data nicht als homoerotisch in PIC dargestellt.
Wie kommst du darauf?
Nur weil da das Worr Liebe fällt?
Wie beriets in meienr Kritik zur Folge 1x10 von Picard ausgeführt, sehe ich diese Libe eher platonischer Natur- Ähnlich wie zwischen krik und Spock. Und ja, ich weiß, dass es da Slash Fanffics zu genüge gibt. Gibt es sicher auch bei Picard und Data. nein diese Liebe hatte schon eher etwas väterliches. Picard war in TNG immer sehr stolz darauf, wie sich Data weiterentwickelt hat. Und hat ihm dabei als freund und mentor oft geholfen.
PercyKeys:
Wenn Picard zu Data sagt, dass er ständig von ihm träumt... dann hat das mit platonischer Liebe nix zu tun.
--> https://youtu.be/jPxrl0-x3Pc
Und wie gesagt, diese Fixierung darauf, dass Data Picard gerettet hat... ja hat er, aber auch nur deshalb weil Picard der Captain der Enterprise war und Data die Enterprise retten wollte. Dass Picard in Action-Manier sich schon vorher auf die Scimitar gebeamt hatte, war Data vielleicht sogar herzlich egal. Es ging darum den Einsatz der Thalaron-Strahlung zu verhindern... mehr nicht.
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