Ich finde es recht selbstgefällig so hart über etwas zu urteilen was man noch gar nicht gesehen hat.
Ich verstehe, dass meine Meinungsäußerung sehr hart rüberkommt; sollte sie zu harsch klingen, täte es mir leid. Aber ich habe über die Jahre einen Teil meiner Naivität in Bezug auf solche Dinge abgelegt und muss auch gestehen, dass ich über die Richtung, in der die Fersehmacher wirken, schon eher enttäuscht bin.
Es stimmt natürlich, dass ich die Serie noch nicht gesehen habe; es begegnet einem oft das Argument, es sei ja nur der Trailer. Aber die Erfahrungen, die ich gemacht habe, gehen dahin, dass Trailer zwar verdichten und zuspitzen und an einigen Stellen falsche Zusammenhänge erzeugen, aber nicht, hmm, wirklich lügen. Deswegen ist es durchaus berechtigt, einen Trailer als Grundlage für eine erste Beurteilung herzunehmen, finde ich.
Man sollte froh sein das Patrick Steward in seinem Alter noch einmal antritt um Jean Luc Picard zu spielen.
Ich finde es beeindruckend, dass Stewart diesen Schritt gegangen ist. An sich teile ich in diesem Punkt aber die Ansichten Suthriels; er hat das mMn sehr gut und passend beschrieben.
Ich schätze schon, dass davon auszugehen ist, dass Stewart ein wenig ein Auge darauf haben wird, was mit "seinem Picard" passiert. Aber bei der Grundausrichtung der Serie wurde scheinbar eben nichts vom TNG-Geist rübergerettet. Natürlich kann einem auch das egal sein, sofern nur Stewart als ein Picard dort zu sehen ist. Er würde in jedem Umfeld noch irgendwie sehenswerte Szenen produzieren. Aber trotzdem bahnt sich hier nach dem, was bis jetzt zu sehen war, eben ein generischen Serienprodukt unserer Zeit an und das ist eher ernüchternd, finde ich.
Vielleicht ist die Zeit, in der man Geschichten und Figuren beschreibt wie in TNG vorbei, aber dann gibt es schlicht auch keinen Grund, weitere Geschichten mit TNG-Figuren zu erzählen.
Selbstgefällig ist vielleicht der faksche Ausdruck. Eher eine verklärte Sucht auf TNG.
Das ist doch relativ natürlich. Bei Patrick Stewart in Kombination mit Jean-Luc Picard möchte man natürlich TNG und nicht "Game of Thrones" haben.
Man hat von Picard das Bild des weisen unfehlbaren Anführer, der alle Probleme mut Diplomatie löst.
Ich selber mache zurzeit einen langsamen Rerun der Serie azf Netflix undda falken mir Dinge auf wo ich nur denke "Et tu Jean Luc."
So zum Beispiel " Die Zukunft schweigt". Da schießt er mit einen Phaser auf sein zukünftiges Ich. Und die Reaktion von Pulaski kann man dahingehend interpretieren, dass es eine tödliche Stufe war.
Ja aber das ist doch interessantes Beispiel. "Die Zukunft schweigt"! Das war noch eine inspirierende Geschichte! Mal sehen, ob sich die neue Picard-Serie für derartige Begegnungen mit dem Unbekannten Zeit nehmen wird, denn eins ist klar: PIC hat mit der jungen Frau, den Romulanern und den Borg-Elementen eine klare Agenda, an der man sich entlanghangeln wird.
Letztlich bleiben noch etliche Fragen unbeantwortet. So zum Beispiel wieso Picard der Frau hilft.
Und auch die Szene mit der aus allen Rohren feuernden Seven of Nine ist so sehr aus dem Kontext der Story gerissen, dass man gar nicht beurteilen kann ob das nicht doch einen Sinn ergibt.
Hmm, das ist das "Lustige"... ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich bin im Moment überhaupt nicht neugierig, wer diese junge Frau ist und warum sie bedroht wird und erst recht nicht, warum sie so wichtig sein soll. Dasselbe gilt für Hansen: Warum sie feuert, interessiert mich einfach nicht. Wie weiter oben erwähnt, stelle ich mir da eher die Frage, warum das romulanische Schiff ein Design hat, wie man es bei TOS erwarten würde. Aber dieses Sich-Wundern ist nichts, was substantiell mit der Serie und ihrer Ausrichtung zu tun hat, sondern liegt lediglich daran, dass ich mich für Raumschiffe begeistern kann.
Picard aus TNG war kein wilder Raufbold oder Actionheld ala Schwarzenegger, er war als Diplomat bekannt und geliebt. Ebenso war TNG eben mehr darauf aus, wie man die Probleme mit möglichst wenig Waffengewalt und FSK18 (Splatter)action lösen kann, mehr Entdeckung.
Das entspricht auch meiner Wahrnehmung.
Schwierig ist auch das gesamte Ensemble. Es ist eine zusammengestellte Superheldentruppe - nicht Superhelden in dem Sinne, dass jeder bestimmte Kräfte hat, die er bzw. sie beitragen kann; gut, auch das wird uns erwarten, aber in einem normalen Sci-Fi-Maßstab und nichts übersinnliches - wobei ich da bei der jungen Frau noch so meine Sorgen habe, denn trüge sie nichts Außerordentliche in sich, gäbe es auch keinen Grund, so ein Aufheben um sie zu machen. Picard mag noch was von der alten Aura haben, aber durch die anderen Elemente, die im Trailer zu sehen sind, wird die Serie wohl kaum etwas von dem besitzen, was TNG faszinierend machte.
Ein Trailer gibt nunmal aber einen Grundton wieder, er zeigt, welche Richtung ein Film gehen soll. Vergleiche einfach einen jüngsten Terminator trailer mit dem Trailer vom neuen Joker (btw. der Film soll hammermäßig gut sein), Aus beiden können wir ableiten, auf was für eine Art von Film wir uns einlassen.
Nun ists nur noch eine simple Frage: Kommt irgendein TNG Feeling bei dem neuen Trailer auf?
Nope.
Picard ist zwar da, aber TNG? Fehlanzeige. Sieht bisher eher wie ein weiterer Actionfilm im ST-Universum aus, und der letzte davon, Beyond, war eine ziemliche Enttäuschung für mich, um nicht zu sagen, ein Totalreinfall.
Das ist finde ich eben genau treffend analysiert und beschrieben.