Die Seite
DistroTest.net erlaubt es, praktisch alle gängigen Linux-Distributionen in Form virtueller Maschinen, auf welche über den Webbrowser zugegriffen wird, anzutesten. Dafür muss das Öffnen neuer Browserfenster gestattet werden, um die Fern-VM zu starten.
Auf der Habenseite hat man wirklich die kompletten Linux-Distributionen, die man je nach Lust und Laune als Live-Sitzungen ausprobieren oder gleich in der VM installieren kann - mit der Option, auf das fertige System dann ebenfalls weitere Software zu installieren. Allerdings hält der Spaß nur so lange an, wie das Browserfenster offen ist und die Gesamt-Sitzungszeit scheint auf 30 Minuten begrenzt zu sein. Dazu kommt erschwerend die Wartezeit auf einen freien "Slot" sowie die extreme Langsamkeit, mit der die VM dann oft startet.
Ich habe die Seite mal mit Ubuntu 19.04 getestet, was auf meiner Hardware nicht einmal booten würde. Leider war das Erlebnis via Remote-VM kaum besser:
Alles lief im Schneckentempo, als würde das System auf einen Uralt-PC der Windows-98-Ära laufen. Zum Glück habe ich auf die Installation verzichtet und nur eine Live-Sitzung gestartet ... In welcher es mehrere Minuten gedauert hat, den Dateimanager zu öffnen und das Hintergrundbild zu ändern. Nach dem Herunterfahren der VM musste ich anhand der im Hauptfenster gezeigten Daten feststellen, dass der besagte virtuelle Computer gerade mal 2GB Ram hatte - für Ubuntu eigentlich entschieden zu wenig, aber selbst das kann nicht die extreme Latenz erklären.
Alles in allem kann ich die Seite mit den oben genannten Einschränkungen empfehlen; wenn ihr eine leichtfüßige Distro mit sagen wir LXDE-Desktop wählt, könnte das Ganze vielleicht etwas erträglicher werden. Sicher hängt die Geschwindigkeit auch mit der Auslastung der Server zusammen, welche wie bei Linux und Open Source üblich von einer nichtkommerziellen, auf Spenden und Werbeeinnahmen angewiesene Gruppe von Enthusiasten betrieben werden.
Dennoch steckt in dem ganzen Projekt ordentlich Potenzial; man kann sich diverse Distributionen ansehen und ausprobieren, ohne gleich die komplette ISO runterzuladen, auf USB-Stick zu "brennen" und anschließend als Live-Sitzung auf der heimischen Hardware zu booten (oder auch seine eigene VM zu erstellen).
Hier der Link zur besagten Seite:
DistroTest.net