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1x01 - Remembrance / Gedenken

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Max:
Hier ist er, der Thread zur ersten Folge von STAR TREK: PICARD!
Viel Spaß beim Diskutieren!

Es gibt eine Umfrage, in der man die Folge benoten kann. Es ist aber jederzeit möglich, die Note abzuändern.


Notenschnitt, Stand 14.02.2020, 16 Teilnehmer:
1,81

Max:
Da ist sie also nun, die neue Serie über Jean-Luc Picard!

Ab jetzt sind SPOILER schwer zu vermeiden ;)




Ich bin mir gar nicht sicher, was ich von diesem Piloten halten soll. Er erzählt seine Geschichte routiniert und sichtlich bemüht.
Der Start in das Abenteuer geschieht meiner Meinung nach sowohl für das Verständnis als auch die Unterhaltung von uns Zuschauern gut genug: Ein Mix aus stimmungsvollem Zeigen dessen, was ist, ein wenig Action, ein bisschen mehr oder weniger plumper Exposition.
Die folgenden Enthüllungen sind anständig erzählt, manches finde ich schön gemacht, anderes ein bisschen holprig.
Das Ende der Folge soll wahrscheinlich spektakulär sein. Die Vielzahl der Trailer haben diesen Effekt zunichte gemacht, ich finde die Hineinnahme der Borg nun allgmein nicht so spannend.
Die Pilot-Folge wirft gleich mal mindestens drei Sachen zusammen: Androiden, Romulaner und Borg und das ist natürlich ein Programm, das die Serie jetzt erst einmal abarbeiten kann, ohne dass besonders viele Seitenblicke möglich sein werden.
Alles in allem fand ich, dass "Remembrance" / "Gedenken" eine ausreichende Leistung für einen Piloten bietet.

Das vielleicht größte Problem, das ich im Moment noch mit "Remembrance" / "Gedenken" habe, ist, dass diese Folge irgendwie nicht inspirierend war. Natürlich werde ich nächste Woche die nächste Folge anschauen. Aber ich merke, dass ich mich nicht in diese Welt "hineinträume". Um es anders auszudrücken: Für mich selbst hat PIC bisher kein FanFiction-Potenzial und von den romulanischen Shuttleschiffen einmal abgesehen stößt es bei mir auch auf designerischem Gebiet bis jetzt keine neuen Impulse an. Das ist bedauerlich.
Ein bisschen melancholisch wurde ich beim Schauen schon. Lag es an den Traumsequenzen? Die Zeit der Weltraumabenteuer scheint wohl der Vergangenheit anzugehören.



Ein paar losere Gedanken:

* Träume sind ein beliebtes erzählerisches Mittel, schätze ich. Eigentlich ziemlich abgedroschen, aber ich finde, "Remembrance" / "Gedenken" zeigt, dass sie halt schon funktionieren, um mehrere Ebenen einer Geschichte zu erzählen und sie voranzutreiben.
* Das Weingut ist in meinen Augen ein wunderbarer Drehort.
* Das Interview ist so klischeehaft geraten!
* Ich mag Laris und Zhaban. Beide erfüllen ganz klar ihre Rollen; mehrere Dialoge mit ihnen scheinen aus dem Drehbuchautorleitfaden zu sein, trotzdem - vielleicht liegt es an den Darstellern - sind sie mir sympathisch.
* Ich mag Stand jetzt Dahj nicht. Ich schätze, das liegt daran, dass ich die Art, wie die Figur angelegt ist, so überspitzt finde.
* Das Gespräch zwischen Dahj und ihrer Mutter hat mich an die Mickey-Mouse-Rätselcomics erinnert; Stichwort "Täterwissen" ;)
* Ich verstehe nicht, was sie für ein Aufhebens um Dahjs bzw. Sojis Kette machen. Alle erwähnen, wie besonders sie ist. Dabei ist sie weder handwerklich bemerkenswert noch passt die Symbolik. Ich musste an das Ehe-Symbol denken, nicht an Zwillinge. Für "fractal neuronic cloning" hätte man sicher was besseres finden können.
* Die Darstellerin des "Index" macht einen guten Job! Sie transportiert ein "Uncanny Valley"-Gefühl sehr, sehr gut, finde ich.
* Picards "Museum" ist nett anzusehen, wobei ich hier grundsätzliche Fragen habe, die aber eigentlich nicht wichtig sind. Vermutlich handelt es sich einfach um einen privaten Lagerraum. Wie sich der Bildschutz einklappt, ist eine lustige Spielerei; ich finde, es passt nicht ganz zur normalen ST-Optik, aber hier sieht man mal, dass sich die Verantwortlichen natürlich neue visuelle Dinge erlauben können - ganz einfach, weil sie weiter in die Zukunft gegangen sind. (Und die herkömmlichen LSCARS gibt es ja auch noch). Kleines Detail am Rande: Mir gefällt das Ölbild! Nicht das Motiv, das ist doch ein wenig kitschig, aber die Umsetzung!
* Das Gespräch zwischen Picard und Dahj in der Nähe des Archivs empfinde ich als ziemlich unangenehm. Eigentlich ist das schon wieder spannend; ich weiß nicht, ob die Macher das erreichen wollten, aber die Art, wie Picard Dahj die Zusammenhänge erklärt, wie er sie sieht, und versucht, einfühlsam zu sein, ist unangenehm. Es klingt, als spräche er mit ihr nicht auf Augenhöhe, sondern von oben herab und als wäre sie minderbemittelt.
* Ich finde es sehr cool, wie Picard auf dem Weg hoch zum Dach ausschnaufen muss!  8)
* Der Kampf auf dem Dach selbst war mMn eher lächerlich.
* Agnes Jurati finde ich ein bisschen, weiß nicht, überdreht. Ich hoffe, dass sie nicht zur Tilly der Serie gemacht wird. Aber ich bekomme nach den wenigen Szenen gleichzeitig das Gefühl, dass Alison Pill eine gute Schauspielerin ist.
* Dass Maddox genannt wird, halte ich für eine der geschickteren Arten, etwas aus dem Canon in die Serie zu holen.
* Ich merke, dass ich zu alt für Technobabble werde. Damit will ich nicht sagen, dass ich es sozusagen am liebsten aus Serien verbannen möchte, sondern, dass ich es einfach nicht mehr kapiere, nicht mehr Schritt halten kann ;) Insgesamt gingen mir ein paar Erklärungen zu schnell. So würde es mir zum Beispiel schwerfallen, spontan zu erklären, wie genau Dahj jetzt aus Datas positronischen Neuronen erschaffen wurde und warum es so zwangsläufig ist, dass dabei nicht nur eine "Tochter", sondern zwei entstehen.
* Ich habe generell den Eindruck, dass die Romulaner sehr down-to-earth gestaltet wurden; ihre Fremdartigkeit wird nicht betont.
* Andere Außerirdische, die zu sehen sind, wirken auf mich eher, als würden sie anderer Sci-Fi, vielleicht auch SW, entspringen. Aber es ist gut möglich, dass schon frühere ST-Serien in diese Richtung gegangen wären, wenn es erstens damals schon als cool erachtet worden wäre und wenn man zweitens früher schon entsprechende Möglichkeiten gehabt hätte.
* Mir gefällt das Design der romulanischen Shuttles. Ich weiß nicht, ob John Eaves hier seine Finger im Spiel hatte, aber mich erinnert der Entwurf an ein Begleitflugzeug für die NX-Beta, das er damals skizziert hat.
* Patrick Stewarts Darstellung des gealterten Picards finde ich nicht schlecht. Man merkt auch seinen Dialogzeilen in "Remembrance" / "Gedenken" den Zeitgeist an, aber dagegen ist halt wohl kein Kraut gewachsen. Hinzukommt, dass es ja durchaus möglich ist, dass man im Alter ein wenig pathetisch bis schrullig wird.

Fleetadmiral J.J. Belar:
So,
soeben habe ich die erste Folge von STAR TREK: PICARD geschaut und ich wurde nicht im mindesten enttäuscht.
SO macht man Star Trek.
Ich hatte von der ersten bis zur letzten Minute Gänsehaut, die Charaktere liegen mir jetzt schon am Herzen und ich habe mit ihnen mitgefiebert.
Es gab diverse Stellen, da hatte ich Tränen in den Augen.
Einfach zauberhaft. Story, Setting etc. sind wunderbar stimmig und durchdacht und vorallem, was mir persönlich am wichtigsten ist, man wird nicht durch die Story durchgehetzt wie bei JJ Trek und Disco. Und es gibt wunderbare Einzelmomente, die einen genießen lassen und zum nachdenken anregen.
DER HAMMER, WEITER SO.  :thumb
Picard ist eine Legende und die Geschichte geht endlich weiter. Genau darauf warte ich seit dem Ende von DS9 und Nemesis.
Der Trekkie in mir ist super glücklich.
Es mag vielleicht vom Storytelling her eher wie damals anmuten und nicht so superhypermodern wie heutzutage Serien hergestellt werden, aber ich empfinde das eher als Vorteil, denn als Nachteil.

@Max

Da kann man mal sehen, wie unterschiedlich man etwas wahrnimmt. Ich habe für UO einiges mitnehmen können.

Gruß
J.J.

Tolayon:
Ich werde die Serie wohl nicht verfolgen, habe aber einige mehr oder weniger detaillierte Reviews gesehen - nicht zuletzt von Nerdrotic, der sogar einen relativ langen Live-Stream zu Episode 1 hatte.

Was ich aus all den Reaktionen herausnehme, scheint durchaus gemischt zu sein. Nerdrotic kritisiert z.B. den erschlagenden Überfluss an Ideen, der für 50 Episoden anstatt nur einer gereicht hätte.





Achtung, Spoiler:

Sehr an den Haaren herbeigezogen finde ich auf jeden Fall, dass Datas Zwillings-Töchter aus nur einem einzigen positronischen Neuron ihres "Vaters" erschaffen wurden. Ein einzelnes Neuron ist gar nichts, erst im Verband mit anderen wird es zu einem Netzwerk, das überhaupt so etwas wie Informationen enthalten kann. Dass sich gleich Datas gesamte Persönlichkeit und Erinnerung aus dieser einzelnen Komponente rekonstruieren lassen, wirkt auf mich wie 99% Fantasy und nur 1% Science Fiction. Da hätte es sicher eine bessere Erklärung gegeben ...

Und das deckt sich auch mit dem Eindruck, dass schlichtweg zu viele Ideen in diese eine Episode gepackt wurden, ohne sie alle auf ihre Glaubwürdigkeit/ Sinnhaftigkeit zu überprüfen.


Ich war ja in Sachen STAR TREK noch nie ein Schnellstarter, was das Verfolgen einzelner Serien betrifft ...
Da ich auch kein Fernsehen mehr schaue, werde ich mir "Picard" vielleicht mal auf DVD kaufen, sollte die überwiegende Begeisterung bei den meisten bisherigen Zuschauern anhalten.

Alexander_Maclean:
Ich habe die Folge gesehen und bin einfach nur hin und weg von den Socken.

Mit der Folge wischen die macher viele Unkenrufe der eher pessimitisch eingestellten Fans in meinen Auigen weg.

So geht in meien Augen modernes Star Trek.

Der Haupttwist wonach Dahj die "Tochter" von Data ist hatte ich bereits nach ihren ersten abendlichen gespräch mit jean Luc im Weingut. Ich hatte nur eher darauf getippt, dass es sich bei ihr um eine reaktivierte oder nachgebaute Lal handelt. Vom Typ her sind, sich beide Figuren schon von vorne herein imo,sehr ähnlich. Auch wenn es die Verletzung am Anfang nicht erklärt.

Mir sind auch Picards romulansichen freunde sehr symphatisch.

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manch einer mag die reaktion der Sternenflotte auf den Angriff der Androiden als nicht utopisch finden. Wenn man aber bedenkt, dass selbst jahrhudnerte anch den Eugenischen kriegen umfangreiche genetische Veränderungen verboten sind, nur weil man einen zweiten Khan Noomin Singh fürchtet, passt das wiederum sehr gut in den Kanon hinein.

Fazit:
Ein begeisternder Auftakt, der hoffentlich nur der Anfang einer tollen Serie ist.

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