Gerade Dir sollte doch das Herz aufgehen. Trotz aller Hindernisse, Unbilden und Widerstände steht einer auf, reisst sich zusammen und sagt "Bis hier hin und nicht weiter!"
Na ja, hmm, "steht
einer auf". Das ganze Umfeld ist nicht katastrophal düster - aber es wird problematisiert. Du schreibst ja auch selber:
"Hier wird eine welt voller Angst beschrieben."
Eine Welt, in der es schlecht ist, aber einer für das Gute kämpft - das fasst meiner Meinung nach weder ST noch das Konzept "ein positives Bild von der Zukunft" zusammen.
Ich würde da nämlich zwischen einer "abgespeckten" Utopie (denn ganz so phantastisch muss alles ja auch nicht sein und war ST auch zu TNG-Zeiten nicht) und einer schlechten Welt, die Einzelne verbessern wollen, unterscheiden. Letzteres ist mir nicht genug.
Mein Gefühl ist, dass es so einen Ansatz auch immer wieder gibt. Da ist PIC nicht so bahnbrechend. Ist es nicht so, dass sich in vielen Serien und Filmen einzelne Helden (und Heldengruppen) - mit mal mehr, mit mal weniger eigenen Lastern und Problemen - gegen das Böse erheben, mit dem Ziel es am Ende zu besiegen? Das ist immer das Prinzip, dass es jetzt schlecht und am Ende gut sein soll. Nur ist am Ende halt dann auch Schluss

Die JJA-Filme haben so funktioniert und DSC (wenngleich ich hier kein Fachmann bin) soweit ich weiß letzten Endes auch, indem eine Michael Burnham für das Gute kämpft und es schließlich auch irgendwie erreicht.
Dabei bekommen wir aber den ganzen Film oder die ganze Serie (fast) nur die Hindernisse, Unbill und Widerstände zu sehen, während wir das Verheißungsvolle am Ende eher weniger erleben - schon allein deswegen, weil die Autoren für so einen friedlichen Hintergrund scheinbar keine Geschichten haben. Damit wäre nur das Ziel klar und hell, der Weg - also die eigentlichen Folgen der Staffeln - tendenziell düster. Das ist der Grund, warum mich so ein Setting nicht richtig begeistert.
Aber reicht das dann auch aus, um auf der Basis nur eines einzelnen positronischen Neurons eine komplette Data-Kopie inklusive der Erinnerungen zu erzeugen?
Wohl sicher nicht, aber da wurde so vieles nur angedeutet, und dass die Zwillinge tatsächlich über Datas (gesamte) geerbte Erinnerungen verfügen, ist wohl auch noch nicht erwiesen.
Die Sache mit Data, Dahj & Co. beschäftigt mich auch irgendwie immer noch!
Für mich bleibt die Frage, was Picard an Dahj (und Soji) genaugenommen eigentlich so fasziniert. Wenn es nur darum geht, dass sie grandiose Androiden sind, müsste er bei Jurati nicht so nachhaken, was die "Essenz" von Data anbelangt.
Die beiden erwecken aber überhaupt nicht den Eindruck, als ob sie wirklich etwas von Data in sich trügen.
Und selbst wenn: Bedeutet das, dass ihr eigener "Charakter" gar nicht so interessant ist?
Noch heftiger finde ich andere Implikationen.
Was ist denn diese ominöse "Essenz"? Für mich klang das ein bisschen so, als ob, joah, genetische / biologische Ideen hier auf die Technik übertragen werden. Dann würde ich "Essenz" mit "Wesen(szügen)" über- oder gleichsetzen. Soweit, sogut, aber...
Da gibt es ja noch B4. Wir wissen, dass er nun wirklich die (gesamten) Erinnerungen Datas in sich trägt. Sein - wie war der Name? - neuronales Netzwerk war bei Weitem nicht so fortgeschritten wie das von Data - aber was soll's? Er teilt sich auch so viel mit Data! Sicher, er ist keine Kopie, kein "weiblicher fraktaler Klon" und seine "geistigen" Fähigkeiten waren nicht gerade herausragend. Aber auf mich wirkt das schon ein bisschen krass. Nur weil B4 ein bisschen, hmm, nennen wir es "minderbemittelt" ist, wird ihm da der Wert abgesprochen? Das ist eigentlich eine ziemlich heftige Message!
