Nun gut, ganz so positiv wie in meiner ersten Reaktion ist meine Meinung zu "The Impossible Box" nicht mehr ganz

Dennoch bleibe ich bei dem Urteil, dass es schon eine gute Folge ist. Nicht ausgeschlossen, dass man nach Erfahrungen wie in der Vorwoche mit "Stardust City Rag" gleichsam ausgehungert ist und deswegen dankbarer für Folgen anderer Qualität ist.
"The Impossible Box" punktet meiner Meinung nach vor allem zum Ende hin, wobei es grundsätzlich immer wieder schöne und auch gute Momente gibt.
Nach wie vor sind mir die Figuren grundsätzlich eigentlich herzlich egal. Sie werden immer noch in merkwürdige Situationen geworfen oder handeln nicht nachvollziehbar. Dazu sind viele Dialoge immer noch blödsinnig. Vor allem am Anfang hagelt es auch wieder Exposition.
Trotzdem wartet "The Impossible Box" auch mit schönen Charaktereinblicken (Picard, Hugh, Soji) auf und entwickelt Spannung.
Ich weiß nicht, ob die Folge eine große ST-Ausstrahlung hat, aber weil sie in ein, zwei nicht unwichtigen Szenen die "richtige Entscheidung" trifft, wäre ich persönlich in der Beurteilung hier nicht zu hart.
SPOILEREin paar lose Gedanken:
- Es ist ein bisschen schade, dass wir diesmal keine Rückblende bekommen. Das hatte sich als Muster ziemlich gut etabliert, finde ich. Gut, so wird "TIB" mit der ersten Folge vergleichbar.
- Der erste Dialog zwischen Narek und Soji ist mMn wieder recht misslungen. Das Gespräch zwischen Narek und seiner Schwester ist auch nicht viel besser. Doch die Erklärungen, die er dort gibt, scheinen mir auf Anhieb vernünftiger als das, was wir in früheren Folgen so akzeptieren sollten.
- Die Art und Weise, wie Rios die Borg-Zusammenhänge zusammenfasst, empfinde ich auch als ziemlich ungeschickt.
- Die Annäherung von Rios und Jurati kommt im Grunde so unvermittelt wie die zwischen Narek und Soji. Aber gut, was soll's? Es gibt nicht genug Folgen, um das langsam aufzubauen und die Auswahl auf der "La Sirena" ist ja auch begrenzt
Das muss man einfach akzeptieren und bisher hatte PIC wohl auch oft größere Probleme. - Im ersten Moment fand ich es ein wenig merkwürdig, dass Picard so stark auf das Stichwort Borg reagiert, aber auch hier kann man es als Alterserscheinung werten, dass er sich nicht im Griff hat.
- Raffi als Schlüssel, um auf das Borg-Schiff zu kommen? Merkwürdig, dass sie noch so gute Kontakte hatte. Aber wie klischeehaft: mit diesem letzten Gefallen ist die Freundschaft gestorben. Es war so deplaziert, dass Picard anfängt zu klatschen. Und nicht nur das; er scheint auch gar nicht zu realisieren, dass er einmal mehr Raffis Leben negativ beeinflusst hat. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Folge schon einige merkwürdige und auch unangenehme Szenen parat.
- Das Wiedersehen von Picard und Hugh ist schön, überraschend schön, denn dass sie sich so freundschaftlich in die Arme fallen würden, war schon etwas to much. Und dennoch: Was für eine schöne Abwechslung zu den sonstigen Zusammentreffen, die wir in der Serie hatten.
- Sehr, sehr schön war Picards Erkenntnis, dass jede einzelne Borgdrohe ein Opfer des Kollektivs ist. Das ist eine gute Perspektive, die das brutale Monster Borg nicht bagatellisiert und trotzdem Mitgefühl für die unfreiwilligen Helfer dieser Maschinerie erlaubt.
- Das zweite Highlight der Folge ist, wie wir Sojis Erkenntnisprozess beobachten dürfen. Details sind gar nicht so wichtig, aber der Vorgang ist durchaus nachvollziehbar (im Vergleich zu früheren Fällen) und auch ansprechend inszeniert. Der Traum war super, die Auflösung mit dem gesichtslosen Vater und der Holzpuppe wird mir länger im Gedächtnis bleiben als alles andere, was es in PIC bisher an (vermeintlich) großen Szenen zu sehen gab.
- Nareks Kästchen war in meinen Augen ein passendes "Nemesis"-Zitat.
- Dass Soji Picard folgt, ist fast verwunderlich, bedenkt man, dass er sich auch als Freund oder Bekannter ihres Vaters vorstellt. Meint er damit Maddox oder Data? So oder so, direkt nach dem Traumritual, hätte das eher abschrecken müssen.
- Elnor, na ja. Nach wie vor sind seine Kampfeinsätze seltsam, unnötig brutal und eigentlich auch nach wie vor nicht überzeugend: Irgendwann müsste es doch einem heranstürmenden Romulaner auf die Distanz gelingen, Elnor zu erschießen. Und dass "Wählt das Leben" jetzt sein catchphrase ist, finde ich absolut albern.
- Auf Nepenthe bin ich gespannt. Wie Narek und seine Schwester hier vorangekommen sind, fand eine angenehme, glaubhafte Lösung. Ich hoffe auf eine Welt, die in der TNG-Tradition - zu der auch eine Sci-Fi-Sense-of-Wonder gehört - steht. Da ist viel möglich, leider auch im negativen Sinne.
- Der deutsche Titel ist ein wenig ungelenk. Zur Not wäre sogar "Das unmögliche Kästchen" oder, man höre und staune
, "Die Wundertüte" besser gewesen. Wie auch immer: Ich habe mir die Freiheit genommen, im Episodentitel hier im Forum den absolut peinlichen Rechtschreibfehler ("G" groß geschrieben) zu korrigieren.
Das Auftreten von dem Mini-Ninja fand ich diesmal gar nicht peinlich sondern eher amüsant, er wirkt auch nicht mehr wie ein Naiver-Cosplayer sonder mehr wie ein guter Freund Picards.
Na ja, er kommt schon immer noch sehr kindlich rüber. Elnor mag auf absolute Offenheit setzen und von den Nonnen ein bisschen abgeschottet worden sein, aber er ist nie auf Augenhöhe mit den anderen und das missfällt mir.
Die Folge hatte gute Momente und gute Ansätze. Warum ich der Folge nur eine 4 gegeben habe ist, sie zieht sich teilweise.
Der Tod von Maddox geht augenscheinlich keinem ausser Jurati an die Nieren. Selbst Picard nimmt das ziemlich gelassen hin das der mann jetzt tot ist.
Ich fand den Anfang viel (auch) viel schwächer als den Mittelteil und das Ende.
Picard bleibt in PIC ziemlich selbstsüchtig: Es scheint fast so, als hätte Maddox für ihn seine Schuldigkeit getan, nur weil er Sojis Aufenthalt mitgeteilt hat

Anscheinend war die Folge von letzter Woche nur ein Ausrutscher.
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Nächste Woche kann genauso gut wieder ein Totalausfall werden. Man weiß es nicht.
Findent eigentlich nochjemend das das Schiff der Truppe innen und außen hässlich ist wie die Nacht und so garnichts von Star Trek ausstrahlt?
*Hand-heb* Das Schiff ist grässlich und die "Crew" von Picard ziemlich uninteressant.
- Maddox stirbt aber keinen Interessiert es. Das Notfallhologramm wurde wohl auch manipuliert, denn es hat weder jemanden Bescheid gesagt noch nachträglich informiert. Rios ist auch nicht wirklich daran interessiert das auf seinem Schiff gerade einer verreckt ist. Bin ich der Einzige dem das komisch vorkommt? Sein Herz hat versagt.....seriously?
Das ist eben das Entlarvende: An Maddox als Menschen sind die Leute gar nicht wirklich interessiert. Er sollte ihnen lediglich nützlich sein

- Picard ist so stark traumatisiert? So stark das er nicht mal eine normale Unterhaltung führen kann über die Borgohne auszuticken. Das war schon in Star Trek 8 zuviel aber hier wirkt es nur noch fehl am Platz. Und was sollte seine seltsame Websuche nach den Borg? Bin ich der Einzige der findet dass das etwas too much war und nicht mehr ganz passt?
Hmm, weiß nicht. Wieder mein Argument von oben: Picard ist ein alter Mann, einerseits schwach, andererseits sentimental und stur. Da könnte er schon anders auf ein früheres Trauma reagieren. Man denke an Männer, die im Krieg waren, danach Jahrzehnte ein Leben geführt haben und denen dann unvermittelt bei bestimmten Anlässen, Erinnerungen oder Assoziationen die Tränen kommen. Es gibt diese Fälle.
- Raffi besorgt einen Diplomatenstatus für Picard. WTF? Sie erpresst eine Freundin und Sternenflottenoffizierin und ist dabei High und besoffen und alle applaudieren danach während Sie torkelnd die Brücke verlässt? Am Ende muss man Sie sogar stützen, weil Sie fast auf die Fresse geflogen wäre? Picard schaut nur etwas mitleidig lächelnd?? WTF...
Das war für mich wahrscheinlich (neben dem Desinteresse an Maddox) der Tiefpunkt der Folge. Dass Raffi drogenabhängig ist, nehme ich inzwischen mehr oder weniger hin und ignoriere es, obwohl es dumm ist. Das ist kein gutes Zeichen, weil die Figur scheinbar nicht interessant und nicht sympathisch ist. Andererseits: Man müsste eigentlich für eine Person / einen Charakter, die bzw. der ihr bzw. sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, Mitleid empfinden, egal ob man sie bzw. ihn eigentlich nett findet. Wie auch immer... Ich fand Picards Verhalten bezeichnend. Er ist nicht wirklich die moralische Instanz, die er in TNG war, und ich empfinde es als übertrieben, wenn man oft hört, Picard trage die Serie, weil er erstens gar nicht oft genug vorkommt, zweitens nicht wirklich nur sympathisch ist (und das begann schon bei Dahj!) und drittens von Stewart auch nicht immer gut oder subtil genug dargestellt wird.
- Die nach 70 Sekunden gehst Du schlafen Sequenz, welchen Zweck dient diese Funktion? Datentransfer?
Es dient wohl dazu, Soji in einen Ruhemodus zu versetzen, damit sich ihr System nicht aufhängt bzw. damit sie die Ungereimtheiten gar nicht weiter beschäftigen. Vielleicht kann man es mit einem Arbeitsspeicher vergleichen, der gelöscht wird.
Nebenbei, ist Sie jetzt Mensch oder eine Maschine? Menschen können kein Metal verbiegen.
Das ist ein Grundproblem dieser "Androidinnen"! Bei Dahj ja auch schon... Das richtig zu erklären, wird eine der großen Aufgaben der restlichen Staffel und ich bin skeptisch, ob es gelingt.
- Die Romulanische Szeremonie war nonsens und kompletter Quatsch. Hätte es einen Telepatischen Zusatz gehabt, durch die Vulkanischen Vorfahren, okay. So aber macht es keinen Sinn. Sie latscht quer durch einen Raum, zwischen ein paar Lichtern und er gibt Ihr Anweisungen. Woher wusste er eigentlich das Sie nach oben gucken soll? Woher wusste er von dem Dachfenster? Warum sollten Androiden träumen? Hat keine Datas Akte gelesen?
Die Zeremonie war nicht so schlecht, fand ich. Das kann man mit Trance oder Hypnose vergleichen. Der Weg, den Soji ging, half ihr, sich darauf zu fokussieren.
Vielleicht wusste er nichts vom Dachfenster. Man kann auch aus einem normalen Fenster nach oben schauen. Dass das den Schlüssel bringen würde, um Sojis Herkunft in Erfahrung zu bringen, war vielleicht ein Glückstreffer, aber einer der Sorte, die in so einer Serie schon noch zu akzeptieren ist, finde ich.