Hier mein Review, auch wenn er leider etwas unstrukturiert ausfällt und oft eher Einzelheiten herausgreift

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Ich beginne mal mit dem Technischen... Ein paar Schreibfehler weniger hätten den Lesefluss bei mir gesteigert, aber gerade weil ich selbst ja dieses Jahr einen längeren Text fertiggestellt habe, ist mir durchaus bewusst, wie anstrengend das Korrekturlesen ist und dass man sich da noch so viel anstrengen kann und scheinbar kein Kraut dagegen gewachsen ist, dass man am Ende trotzdem noch was übersieht.
(Ein Detail ist mir noch aufgefallen: Bei der Passage, in der das Schicksal der "Alexandria" beschrieben wird, hätte ich es für sinnvoll gehalten, auf das Plusquamperfekt zurückzugreifen: Mit dem Präteritum wird dieser Teil für mein Empfinden nicht genug vom restlichen Text getrennt; deswegen kann es schon gut sein, eine Vorzeitigkeit gleich erkennen zu geben.)
Der Admiral spricht von "Symptomen". Es geht hier ja eigentlich eher indirekt um eine medizinische Angelegenheit. Natürlich äußert sich so ein Schock auch körperlich, aber die Gefühle sind ja der eigentliche Antreiber hier.
Ich habe mich deshalb gefragt, ob die Geschichte viel mehr, als man vielleicht ohnehin versucht sein könnte, als Corona-Reaktion zu lesen ist. Ich weiß nicht, ob es so ist, aber ich fand diese Perspektive nicht uninteressant.
Ein bisschen nach der Maßgabe "Show, don't tell" hätte ich mir glaube ich gewünscht, dass weniger oft betont wird, wie wichtig die andere Crew dem Captain war, sondern dass vielleicht mehr Erinnerungsfetzen oder Ähnliches - halt Beispiele - gezeigt werden. Als Leser hört und glaubt man es ja wirklich auch, dass der Captain hier einen Verlust erlitten hat, aber man spürt es "nur" aus seinem gegenwärtigen Verhalten heraus und nicht, weil man (in dieser Geschichte) etwas von der Interaktion, von den Gefühlsbanden mitbekommt, die ihn mit der totgeglaubten Crew verbinden. Aber vielleicht übertreibe ich hier auch und wie gesagt: Dass die Situation am Captain nagt, kommt gut rüber.
Der Zeitdruck ist mir persönlich ein bisschen zu überspitzt. An sich hat van Dyke ohnehin ja auf eigene Faust und sogesehen gegen Anweisungen gehandelt und ich bin mir sicher, dass er seine Freunde - natürlich vor allem dann, als Aussicht auf Erfolg bestand - auch dann weiter gesucht und zu retten versucht hätte, wenn die Zeit abgelaufen wäre.
Vieles, was die Figuren sagen, würde ich als, hmm, "hemdsärmlig" beschreiben (etwa, wenn sich Ausdrucksweisen wie das "sonst reißt der mir alle Arme und Beine aus" im Text irgendwie häufen). Ich meine das nicht unbedingt als Kritik, sondern eher so, dass da verschiedene Autoren nicht nur eine andere Herangehensweise haben, sondern ST auch als Bühne für verschiedene Figurentypen mit ihren Eigenarten sehen. Das macht die FF auch so vielfältig.
Zwei Dinge sind mir besonders aufgefallen: Da zieht sich eine, joah, Liebe zu Figuren und zum Geist der wahren Zusammenarbeit durch die Geschichte, was meiner Meinung nach wirklich hervorragend zu ST passt und die Geschichte auch einfach angenehm zu lesen macht: Da arbeiten Leute friedlich aber bestimmt zusammen, um ein positives Ziel zu erreichen und auch, um sich nicht einfach in ein scheinbares Schicksal zu fügen.
Daneben sucht Du (in weiten Teile, also vom Geheimnis mal abgesehen) die Lösung in der Technik und auch das gehört zu ST ja auch einfach dazu.
Das zeigt für mich auch, dass man Star Trek-Geschichten auch ohne Schlachten etc. erzählen kann

Zum Schluss noch das: Es ist zwar nur ein winziges Detail, aber ich bin zu neugierig

Warum beginnt die Geschichte mit Seite neun?
Apropos Zahlen: Ebenfalls nur ein Detail, aber ich möchte erwähnen, dass ich es immer schön finde, wenn ich Zahlen wie in dieser Geschichte ausgeschrieben sehe
