Ich muss ja gestehen, dass ich mit dem Staffelfinale nicht ganz zufrieden bin...
...obwohl es ganz viel richtig macht, sowohl was das Storytelling als auch was die Dramaturgie anbelangt; und einen besonderen Gastauftritt bekommen wir ja auch noch.
Trotzdem...

Ich muss auch sagen, dass ich es nicht gut finde, dass Shaxs, wie es scheint, raus aus der Serie ist. Ich habe das zwar schon im Vorfeld läuten hören, was sozusagen den Schlag gemindert hat. Aber er war doch eine ganz eigene coole Figur. Sein ganzer Abgang war rasant, aber vielleicht gehört das dann eher in die Rubrik kurz und schmerzlos. Es war klar, dass sich eine Serie wie LOW nicht mehr Zeit nehmen konnte oder würde, um sich von ihm zu verabschieden; die eine Szene war nicht schlecht, aber gefühlt für mich nicht genug.
Es eröffnen sich nun freilich neue Möglichkeiten, aber eigentlich war das an dieser Stelle gar nicht nötig. Mit Shaxs hätte man noch viel machen können.
Enttäuscht war ich ehrlich gesagt vom Auftritt von Will und Deanna. Das geht im Grunde schon damit los, dass ich sie gar nicht richtig wiedererkannt habe. Vielleicht war ich hier nicht genug in der Lage, mich auf die Eigenheiten der Darstellung, wie sie bei LOW eigentlich zu erwarten war, einlassen konnte. Jedenfalls fand ich die beiden weder optisch noch "inhatlich" besonders treffend umgesetzt.
Auch diese Folge sollte ich mir wahrscheinlich noch einmal anschauen, um in einigen Punkten klarer zu sehen. Eine Frage wäre vielleicht, ob mir schlicht auch ernstere Grundstimmung missfiel.
Was Boimler anbelangt, fände ich es vielleicht sogar nicht schlecht, wenn er in der ersten Folge der zweiten Staffel einfach ganz nonchalant wieder bei den Lower Decks Leuten wäre

Ich meine: LOW parodiert ja durchaus so manche Mechanismen, die wir aus ST kennen und weil die Serie mehr auf Inkarnationen wie TNG Bezug nimmt, wo ja schließlich das Prinzip "Vor der Show ist nach der Show" herrschte, wäre es eine lustige, wenngleich auch nicht eben kreative Lösung, wenn man sozusagen über die Versetzung zur "Titan" stillschweigend hinweggeht.
Über Rutherfords Gedächtnisverlust habe ich spontan gar nicht so viel nachgedacht - will sagen, dass ich mir in diesem Fall echt vorstellen könnte, dass das storytechnisch bald keine große Rolle mehr spielen wird.
So oder so: Von den ST-Produktionen der letzten Jahre (Jahrzehnte?!?

) hat mich LOW, das kann ich glaube ich wirklich behaupten, (auch) am meisten unterhalten.
Ich verstehe, dass der Humor nicht jedermanns Sache ist, und man wird mit gehörigem Tempo durch die nicht immer ganz schlüssigen Folgen gejagt. Aber irgendwie finde ich, dass sich die Serie auch jenseits der optischen Wiedererkennbarkeit und den Tonnen an Anspielungen Star Trek doch verbunden fühlt.