Autor Thema: Potential/ Verpasste Chancen  (Gelesen 4346 mal)

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Will Pears

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Potential/ Verpasste Chancen
« am: 08.03.22, 23:26 »
Hey hey,

mir ist nach dem zwiespältigen Genuss der ersten Folge (allein schon wegen Patrick Stewart werden meine Gefühle IMMER ambivalent sein) kam mir folgendes in den Sinn. Die Figuren, die sie mühsam und gegen mancherlei Plotlogik in der ersten Staffel versammelt haben, sind jetzt wild verstreut. Und während mir beim Ende von DS9 teils die Tränen kamen, weil sich alles irgendwie auflöste und alle woanders hingehen werden, hat mich das hier 0 mitgenommen. Eine Staffel reicht wohl einfach nicht aus.

Jedenfalls kam mir der Gedanke, dass das eigentlich eine große verpasste Chance ist. Sie hatten in der ersten Staffel diese weirde NICHT-Starfleet-Crew versammelt in einem NICHT-Starfleet-Schiff mit einer NICHT-Starfleet-Haltung. Und 1,5 Jahre später hat der scheinbar sofort rehabilitierte Picard allen irgendwelche Posten schenken können und alle Konflikte sind weg. Das ist ein enormes verpasstes Potential.

Denn es wird ja voraussichtlich weiter bei dieser düsteren Atmosphäre bleiben. Zwar ist die Welt jetzt scheinbar wieder komplett in Ordnung (diese Grautöne, was die Gesellschaft und Moral anging, in der 1. Staffel waren eigentlich ganz passend zur Entwicklung seit DS9), aber in anderer Form wird sie das wahrscheinlich wieder nicht werden. Und das finde ich schade. Lieber bei einem Setting bleiben, als jede Staffel alles neu erfinden.

Um meinen anfänglichen Punkt zuende zu führen: Ich finde es schade, dass Picard nach der ganzen Aktion nicht einen auf den Deckel bekommen hat. So ähnlich wie Kirk das immer bekam. Dazu hätte mensch wahrscheinlich beim Staffelende der ersten Staffel nicht alles auflösen dürfen (diese Spionin in Starfleet hätte ja auch einfach bleiben können oder gar keine Spionen, sondern einfach eine echte politische Gegnerin Picars sein können). Dann wäre Picard bei vielen nicht mehr ganz so negativ, aber in keinem Fall wieder bei der Sternenflotte aktiv. Vor dem Hintergrund wäre es nett, wenn dieser ganze finale Plottwist am Ende der 1. Staffel ne Nummer kleiner ausgefallen (also ein Standoff von einem Dutzend Schiffen jeweils). Dann hätte Riker für sein Eingreifen auch Ärger gekriegt haben können, weil er seinem alten Freund einen Gefallen getan hätte.

Unter der Voraussetzung hätten sie dann dieses "Picard gegen den Rest der Welt"-Theme aufrechterhalten können, was in der ersten Staffel sehr präsent war. Beispielsweise hätten alle in ihre gescheiterten Existenzen zurückkehren können. Jurati hätte nach dem Freispruch aufgrund von Wahnsinn erstmal psychisch beobachtet werden können. Picard wäre als nach wie vor kontroverse Figur der Weltgeschichte auf sein Weingut zurückgekehrt, hätte aber vielleicht Raffi mitgenommen, die ja sehr neidisch war, weil sie in nem SciFi-Äquivalent eines Trailers leben muss. Rios hätte vllt. Elnor und Seven aufnehmen können mit dem Ziel, den romulanischen Flüchtlingen weiter zu helfen.

Und schwupps, der alternative Start der 2. Staffel: Ein mysteriöses Dings taucht auf. Die La Sirena ist nicht zugegen, sondern "nur" ein Starfleet-Schiff, das sich mit der mysteriösen Nachricht überfordert sieht. Entweder Geordi oder irgendwer anderes technikaffines bekommt das in die Hände, enträtselt es und macht Picard aufmerksam, dass jemand seine Hilfe will. Aber das alles top-secret und abseits der offiziellen Kanäle. Picard ist sich unsicher, ob er den offiziellen Weg gehen soll oder Rios anfragen soll. Daher wendet er sich an eine alte Vertraute: Guinan. Und dann besteht die Challenge auf einmal nicht nur darin, mit der Borg Queen zu verhandeln, sonder nauch die Schiffe der Sternenflotte, die vor Ort sind, gleichzeitig auszutricksen.

Ist sicher nicht drehbuchreif, aber meines Erachtens wäre das oder etwas in der Art der viel bessere Aufhänger für die 2. Staffel gewesen. Es ist so bereits seltsam, dass Rios, Seven, Jurati und Co wieder zusammentreffen. Es ist so viel vertane Sendezeit, um zu zeigen, dass alle getrennter Wege gehen, nur um dann ein paar Minuten später wieder "zufällig" wiedervereint zu werden.

Ich dachte mir, dass es vielleicht jetzt, wo noch nicht viel da ist, der beste Moment wäre, um über vertanes und vielleicht noch nicht vertanes Potential zu reden. Was hättet ihr gerne in der 2. Staffel gesehen? Was seht ihr an Chancen? ...

(Ich hoffe, es ist ok, einen Thread eröffent zu haben. Teils gab es ja solche Diskussionen schon in der Reaktion auf die erste Folge. Ich dachte, das könnten wir ggf. ausgliedern.)
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Will Pears

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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #1 am: 09.03.22, 10:12 »
Oh, ich seh' gerade, dass es einen Allgemeines-Thread gab. Vielleicht mag es jemand von den Mods dorthin verschieben?
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Alexander_Maclean

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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #2 am: 09.03.22, 11:06 »
Oh, ich seh' gerade, dass es einen Allgemeines-Thread gab. Vielleicht mag es jemand von den Mods dorthin verschieben?
Erledigt
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Max

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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #3 am: 09.03.22, 13:44 »
Ein sehr interessantes Thema :)

Schon die erste Staffel war voller verpasster Chancen ;)

Bei der zweiten sehe ich auch schon das ein oder andere Problem(chen).
Q als Aufhänger ist ja eigentlich nie verkehrt und fast wäre ich geneigt, das Gleiche auch von den Borg zu behaupten.
  • Qs Prozess gegen die Menschheit weitergehen zu lassen, ist als Aufhänger für eine ganze Staffel schon geeignet. Äußerst schade finde ich aber, dass man dafür schon wieder das 25. Jahrhundert verlässt und schon wieder ein Setting wählt, das dem Spiegeluniversum gleicht. Klar, das kann man machen; man kann es auch mit einer sozialen Botschaft verbinden. Trotzdem bleibt in meinen Augen die Fantasie und die Faszination für den Weltraum und die Zukunft dabei auf der Strecke - vom positiven Bild einer nahen oder fernen Zukunft ganz zu schweigen.
  • Den Ansatz, der bei den Borg gewählt wurde, finde ich bislang schon ziemlich interessant. Im Grunde steht ja nicht fest, was bei ihnen überhaupt los ist. Immerhin hat die Königin (wenn sie es denn war) auf der Brücke niemanden getötet. Hier hoffe ich noch auf interessante Wendungen.

@Will:
Du hast schon Recht, dass die Klärung der ganzen Konfliktfelder sehr unvermittelt kommt. Natürlich haben wir schon Ansätze erfahren, wie das gekommen sein kann: Raffis Verschwörungstheorien haben sich ja letztlich in gewisser Weise als Wahrheit herausgestellt, was sie ja rehabilitiert hat. Die Drogenthematik hat man einfach fallen lassen; wahrscheinlich hat sie in der Zwischenzeit erfolgreich eine Therapie gemacht.
Bei Jurati scheint es ganz anders auszusehen, wobei es gar nicht unbedingt so wirkt, als würde das Thema wirklich "bearbeitet" werden.

Dass jetzt in der zweiten Staffel alle aus der ersten wieder passend vor Ort sind, als die Action beginnt, könnte man auf Q zurückführen; wobei man sich selbst da wundern müsste, warum Q ausgerechnet diese Gruppe von Leuten als Picards genuines Umfeld ansehen sollte.

Deine Abwandlung des bisherigen Staffelaufbaus wäre eine Alternative, wobei ich ehrlich gesagt denke, dass man dann, wenn man schon Veränderungen vornehmen möchte, dann könnte man das vielleicht gleich größer aufziehen.

Insgesamt bin ich aber schon eher dankbar dafür, dass man das 25. Jahrhundert jetzt wieder harmonisch dargestellt hat. Die Konflikte der ersten Staffel wirkten auf mich - eigentlich allesamt - sehr aufgesetzt. Deswegen müsste man sie für meinen Geschmack auch nicht in der zweiten Staffel langwierig lösen.
So wie es aussieht, wird die düstere Atmosphäre sozusagen nach außen verschoben: Der Kern der Konflikte ist nicht mehr in der Protagonistengruppen, sondern um sie herum. Das kennen wir vom früheren ST ja schon auch.

Über das ganze Thema lohnt es sich aber sicher noch weiter nachzudenken und zu diskutieren :)

PercyKeys

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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #4 am: 09.03.22, 18:35 »
Die Macher machen einen gewaltigen Fehler, der sich schon seit Discovery Staffel 2 abzeichnet.

Sie entwerfen hoppla-hopp eine Storyline für eine Staffel, denken nicht zu sehr an die Logik, Sinn und Details... und laufen loss. Am Ende kommt ein komisches Etwas heraus, das zwangsläufig nicht stimmig sein kann.

Und als Reaktion auf diesen Misserfolg mischen die Macher dann die Prämissen in der nöchsten Staffel zum großen Teil neu. Das schafft weitere Probleme durch nicht zusammenpassende Handlungsstränge vom alten Ende hin zum neuen Anfang und sorgt dafür, dass sich keine Geschichte harmonisch entfalten kann, da die Handlungsstränge mit Potential gleich mit dem ganzen Rest in die Tonne gekloppt werden.

Und daher sind diese beiden Shows bisher auch so unruhig, ohne klaren Kern und Botschaft und ufern/rutschen ohne ein Halt gebendes Grundgerüst mit wichtigen Regeln in Sachen Kontinuität bei der Weitererzählung der Handlung aus/ins Bodenlose ab...

SSJKamui

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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #5 am: 09.03.22, 20:09 »
Das muss kein Spiegeluniversum sein. Das kann in andere Richtungen gehen. Spiegeluniversum war mehr albern. Das könnte aber seriöser werden nach dem Prinzip "wenn die Menschheit sich nicht ändert, sieht es so aus". Sowas hatte man ursprünglich bei der TOS Folge mit dem Wächter der Ewigkeit auch geplant. Dass man kurz beor die durch die Zeit reisen, quasi sieht, was die Änderung in der Zeit angerichtet hat, und es deshalb klar wird, dass die das wieder zurück ändern müssen.



Und schwupps, der alternative Start der 2. Staffel: Ein mysteriöses Dings taucht auf. Die La Sirena ist nicht zugegen, sondern "nur" ein Starfleet-Schiff, das sich mit der mysteriösen Nachricht überfordert sieht. Entweder Geordi oder irgendwer anderes technikaffines bekommt das in die Hände, enträtselt es und macht Picard aufmerksam, dass jemand seine Hilfe will. Aber das alles top-secret und abseits der offiziellen Kanäle. Picard ist sich unsicher, ob er den offiziellen Weg gehen soll oder Rios anfragen soll. Daher wendet er sich an eine alte Vertraute: Guinan. Und dann besteht die Challenge auf einmal nicht nur darin, mit der Borg Queen zu verhandeln, sonder nauch die Schiffe der Sternenflotte, die vor Ort sind, gleichzeitig auszutricksen.

Ist sicher nicht drehbuchreif, aber meines Erachtens wäre das oder etwas in der Art der viel bessere Aufhänger für die 2. Staffel gewesen. Es ist so bereits seltsam, dass Rios, Seven, Jurati und Co wieder zusammentreffen. Es ist so viel vertane Sendezeit, um zu zeigen, dass alle getrennter Wege gehen, nur um dann ein paar Minuten später wieder "zufällig" wiedervereint zu werden.

Dieses Szenario wäre sehr spannend. Quasi so ne Art Kuba Krise 2.0 . Da könnte man auch das Thema Diplomatie sehr gut einbringen.

(Seit Xenosaga Teil 3 (das auch durch Star Trek inspiriert ist und in einem Teil so ein Szenario zeigt, wo die Crew zwischen die Fronten gerät und sowohl durch die Gegner, als auch durch die Föderation ( die heißen da auch Föderation) als Bedrohung angesehen wird) würde ich mir auch wünschen, dass Star Trek in nem Mehrteiler mal zeigt, wie die Crew in nem Konflikt kurz zwischen die Fronten gerät und quasi mit dem Gegner fertig werden müssen, aber gleichzeitig auch zu sorgen haben, dass die eigenen Leute (also Sternenflotte) keinen Scheiss bauen, der alles noch schlimmer macht.)

Max

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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #6 am: 09.03.22, 21:33 »
@ Percy:
Das ist halt so ein wenig das Phänomen, wenn immer wieder verschiedene Showrunner am Werk sind. ...Und wenn man den Ansatz wählt, dass jede Staffel eine neue Geschichte erzählen soll.
Wenn man andere ST-Serien anschaut, fällt dort natürlich auch auf, dass sich die Staffeln unterschieden haben und eine Serie erstmal ihre wirkliche Identität finden musste. Mal sehen, wohin PIC steuert.

@ SSJKamui:
Na ja, ich meinte jedenfalls mit "Spiegeluniversum", dass im geschichtlichen Verlauf eine Abzweigung hin zu einer düsteren Version der (möglichen oder bekannten) Ereignisse genommen wurde, und danach sieht es in der zweiten Staffel von PIC ja dann schon wieder aus. Aber wenn man sich das Gemälde von Picard anschaut, liegt der Verdacht, dass man doch wieder sehr nah am "echten" Spiegeluniversum dran sein wird, leider doch nahe. (Schade, wenn man bedenkt, dass TNG als "Vorläufer" von PIC ja die einzige "klassische" Serie war, die es erfolgreich geschafft hat, einen Bogen um das Spiegeluniversum zu machen).

Das Konzept, das man sieht, was was bewirkt hat, ist zwar eine gute Grundlage für Stories, aber leider auch schon ziemlich abgedroschen. Ich muss auch zugeben, dass ich im Moment überhaupt keine Faszination für die Frage aufbringen kann, wie sich unsere Recken wohl in einer uns doch so nahen Zukunft schlagen werden.
« Letzte Änderung: 09.03.22, 21:51 by Max »

Alexander_Maclean

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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #7 am: 09.03.22, 21:36 »
@max
Voyager hatte auch kein Speigeluniversum drin. "Der Zeitzeuge" zählt nicht, weil das nur auf Geschichtsverfäschung basiert.
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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #8 am: 09.03.22, 21:45 »
@Max
Voyager hatte auch kein Speigeluniversum drin. "Der Zeitzeuge" zählt nicht, weil das nur auf Geschichtsverfäschung basiert.
Danke für den Hinweis!
In diesem Fall: Ein Hoch auf VOY!

PercyKeys

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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #9 am: 09.03.22, 22:02 »
@ Percy:
Das ist halt so ein wenig das Phänomen, wenn immer wieder verschiedene Showrunner am Werk sind. ...Und wenn man den Ansatz wählt, dass jede Staffel eine neue Geschichte erzählen soll.
Wenn man andere ST-Serien anschaut, fällt dort natürlich auch auf, dass sich die Staffeln unterschieden haben und eine Serie erstmal ihre wirkliche Identität finden musste. Mal sehen, wohin PIC steuert.

Die wirkliche Identität zu finden ist aber noch mal was Anderes als das Verwerfen der bereits etablierten Identität, die einfach "nur" unzureichend war und ausgebaut hätte werden müssen. ;)

Will sagen: Nach einer Staffel von gerade mal 10 Folgen, da macht es wenig Sinn das Grundkonzept umzuwerfen, stattdessen sollte man das Beste aus dem Bisherigen ziehen und dann Stück für Stück die Verbesserung umsetzen.

Im Falle von Picard meine ich damit konkret:

- Dinge wie die "Synth-Werdung" von Picard nicht nicht mehr erwähnen, sondern diese Entscheidung aus der letzten Staffel bewusst als Chance für tolle Geschichten zu verwenden. Z.B. Picard als rüstiger "Mr. Gadget", der seine Vorteile als Android bei seinen privaten Abenteuertouren ausspielt oder man es als Basis für humorvolle Vergleiche zu Data, etwa in Dialogen der Figuren, nutzt.

- Juratis Mord an Maddox nicht als Unzurechnungsfähigkeit aufgrund geistiger Fremdmanipulation abzutun, sondern sie zumindest für eine halbe Staffel in zB die Strafkolonie auf Neuseeland zu schicken und der Figur damit, im Sinne der Beliebtheit bei den Zuschauern und im Sinne eines Entwicklungsbogens für die Figur selbst, eine Lektion zu erteilen

oder zB

- Soji, die beinahe zur Komplizin einer bösen Macht mit dem Ziel, das natürliche Leben zu zerstören, geworden ist nicht als Diplomatin (?) mit einem Drink in der Hand und in feschem Abend-Dress an eine Runde von anderen Diplomaten zu setzen, um die Message "Wir Androiden sind super toll!" zu verbreiten. Stattdessen sie zB über mehrere Folgen hinweg mit ihrer "dunklen" Seite und ihrem Erbe als "Tochter" von Data sich beschäftigen lassen, um wiederrum als Charakter daraus zu lernen

Und und und...
Eine logische Weiterführung einer Geschichte ist immer möglich, wenn man sich Mühe gibt... wenn man den schnellen Weg wählt, dann macht man es wie die Macher von Picard und setzt die Fortsetzung in Staffel 2 einfach mit einer so großen zeitlichen Pause an, dass sich der Zuschauer die Geschehnisse zwischen den Staffeln einfach selber ausdenken muss.

SSJKamui

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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #10 am: 09.03.22, 22:04 »


- Dinge wie die "Synth-Werdung" von Picard nicht nicht mehr erwähnen, sondern diese Entscheidung aus der letzten Staffel bewusst als Chance für tolle Geschichten zu verwenden. Z.B. Picard als rüstiger "Mr. Gadget", der seine Vorteile als Android bei seinen privaten Abenteuertouren ausspielt oder man es als Basis für humorvolle Vergleiche zu Data, etwa in Dialogen der Figuren, nutzt.


Das klingt so für mich gerade eher nach Kirk. Picard war eher der Introvertierte Typ.

PercyKeys

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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #11 am: 09.03.22, 22:18 »


- Dinge wie die "Synth-Werdung" von Picard nicht nicht mehr erwähnen, sondern diese Entscheidung aus der letzten Staffel bewusst als Chance für tolle Geschichten zu verwenden. Z.B. Picard als rüstiger "Mr. Gadget", der seine Vorteile als Android bei seinen privaten Abenteuertouren ausspielt oder man es als Basis für humorvolle Vergleiche zu Data, etwa in Dialogen der Figuren, nutzt.


Das klingt so für mich gerade eher nach Kirk. Picard war eher der Introvertierte Typ.

Ich hatte da so Aktivitäten im Kopf wie Picards Hang zur Archäölogie/Ausgrabungen oder Abenteuern als Detektiv á la Dixon Hill. Auch auf der Erde, für bestimmte Projekte oder für sein Umfeld, könnte er bestimmt so manche Fähigkeit einsetzen... und wenn es auch nur die geistige Rechenleistung ist.

Was mich zur nächsten Anmerkung führt: Warum ist Picard durch die Wiedergeburt als Android nicht plötzlich vergleichsweise "fit wie ein Turnschuh"? Wer baut einen synthetischen Körper, in die man eine menschliche Seele/Geist einpflanzen kann, nur damit dieser synthetische Körper dann sich genauso alt verhält und keine Verjüngung bringt?
Stattdessen würde man doch lieber am Klonen forschen, denn nichts anderes ist mit Picard doch passiert... er ist nicht schneller, nicht intelligenter, nicht einfallsreicher geworden etc. ... nein er ist einfach nur ein Klon.

Je mehr ich über das Ganze nachdenke, desto unstimmer wird es in meinen Augen! 

Will Pears

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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #12 am: 10.03.22, 09:29 »

Wiedergeburt als Android

Ok, ich glaube, ich muss die erste Staffel noch einmal gucken :O :O
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PercyKeys

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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #13 am: 10.03.22, 10:35 »
Mach dich auf viel Tod und Verderben, tragische Schicksale, apokalyptische Szenarien, Logiklöcher etc gefasst. ;)

Edit: A propos sinnvolle Fortführung in Staffel 2 --> Picard hätte der Botschafter für Synths werden sollen, nicht Soji! Er kennt die Belange der organischen Lebewesen, hat sich aber auch für Data und andere Androiden eingesetzt und ist nun - nachdem er 80 oder sonstwas Jahren über gelernt hat, was es heißt Mensch zu sein - im Leben als Synth angekommen... er kennt beide Welten. Und er ist schon allein von Berufseiten her eine Art Diplomat.

Soji hingegen ist viel zu einseitig geprägt und wie wir gesehen haben viel zu leicht als Handlanger des Bösen manipulierbar, um ihr so eine wichtige Rolle zuzusprechen.

Aber gut, wenn Picard unterm Strich keinerlei Veränderungen im Alltag erlebt, da sein Körper eigentlich nichts weiter als eine Art organischer Klon-Körper ist, dann kann er wiederrum nicht richtig verstehen, was es heißt ein Android (und damit auf dem Papier den meisten organischen Lebewesen überlegen zu sein) zu sein... haha, Alles so gaga in Picard! :D
« Letzte Änderung: 10.03.22, 10:59 by PercyKeys »

Max

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Antw:Potential/ Verpasste Chancen
« Antwort #14 am: 10.03.22, 11:51 »
Will sagen: Nach einer Staffel von gerade mal 10 Folgen, da macht es wenig Sinn das Grundkonzept umzuwerfen, stattdessen sollte man das Beste aus dem Bisherigen ziehen und dann Stück für Stück die Verbesserung umsetzen.
Ich gebe Dir Recht, dass Picards Dasein als Synth wirklich eines der tragenden Elemente der zweiten Staffel sein sollte.
Ansonten hätte ich aber auch Verständnis dafür, wenn man sagt, dass in der ersten Staffel so viel falsch gelaufen ist, dass man dafür jetzt nicht noch weitere Fernsehzeit verbrauchen soll, um es zu verbessern oder geradezurücken ;)

Was mich zur nächsten Anmerkung führt: Warum ist Picard durch die Wiedergeburt als Android nicht plötzlich vergleichsweise "fit wie ein Turnschuh"? Wer baut einen synthetischen Körper, in die man eine menschliche Seele/Geist einpflanzen kann, nur damit dieser synthetische Körper dann sich genauso alt verhält und keine Verjüngung bringt?
Die Real-World-Erklärung lautet natürlich, dass man weiterhin Patrick Stewart in der Rolle haben wollte.
Die fadenscheinige Begründung in der Serie war ja aber, dass es sich Picard nicht gewünscht hätte, plötzlich ein neues Leben geschenkt zu bekommen und dass er einfach nur die Chance erhalten soll, so lange weiter zu leben, wie es möglich wäre, hätte er diese spezielle Krankheit nicht bekommen. Und diesen Punkt verstehe ich nicht. Natürlich war diese Krankheit, dieses Syndrom furchtbar und hat sein Leben verkürzt. Aber warum sollte es nicht Teil des Schicksals Picards sein? Es ist doch klar, dass man jede Krankheit heilen oder verhindern will. Beziehungsweise - deutlich besser argumentiert - warum sollten andere Krankheiten, die Picards Leben gefährden werden, so viel natürlicher sein und schließlich wirklich die Berechtigung haben, sein Dasein zu beenden? Das kann ich nicht begreifen.

Picard hätte der Botschafter für Synths werden sollen, nicht Soji! Er kennt die Belange der organischen Lebewesen, hat sich aber auch für Data und andere Androiden eingesetzt und ist nun - nachdem er 80 oder sonstwas Jahren über gelernt hat, was es heißt Mensch zu sein - im Leben als Synth angekommen... er kennt beide Welten. Und er ist schon allein von Berufseiten her eine Art Diplomat.
Ja, das finde ich sehr überzeugend. Es wäre auch eine interessante Ausgangslage für die ganze Staffel gewesen.
« Letzte Änderung: 10.03.22, 11:52 by Max »

 

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