Von mir gab es eine Drei für die Folge "No Win Scenario" (die lustiger Weise auf Deutsch "Pattsituation" heißt

)
Alles in allem fand ich sie schon besser als die der letzten Woche.
Aber die Euphorie, die bei so vielen ausgebrochen zu sein scheint, kann ich nicht teilen.
Die Szenen mit Picard und Jack sind ganz nett. Trotz der gegebenen Erklärung ist für mich nicht nachvollziehbar, warum ein Holodeck noch mit Energie versorgt werden sollte, wenn sogar die Lebenserhaltung zusammenbricht. Das kann man mal vonseiten der Führungsoffiziere dem Computer erlauben, aber dass die Energiezufuhr nicht im Notfall anderweitig benutzt werden kann, ist ein mittlerer Lapsus - und wirkt erzwungen; nur, damit man dann den Rückblick, dass Jack schon einmal in jener Bar saß, einbauen kann? Oder um ein wenig Abwechslung in den Sets zu haben?
Wie auch immer... Ich habe mich gefreut, dass Jack nicht weiter wirklich ablehnend ist. Das Gespräch zwischen ihm und Picard ist angenehm zu verfolgen.
Ich finde, Stashwick hat seine Rolle in dieser Folge durchaus gut gespielt. Shaw avanciert vielleicht tatsächlich zu einer der eher interessanten Figuren, weil er nicht nur aneckt, sondern auch konstruktiv ist. Sein Wolf-359-Hintergrund ist nicht wirklich originell, aber man kann dieses Trauma auf verschiedene Weise darstellen und hier haben wir eben eher ein Crewmitglied der unteren Stufen. Ich finde es nicht unüberzeugend, dass Shaw die Situation von damals seine ganze Karriere über beschäftigt hat. Am Ende der Szene wird vielleicht ein wenig übertrieben, aber das Picard einfach das Feld räumt, war eine so ruhige Reaktion, dass mir diese Lösung einfach gefallen musste.
Die Stimmung in der Folge ist ein bisschen merkwürdig. Es tut sicher gut, dass Seven für ein wenig Action im Sinne von Aktion sorgt.
Die Lösung, wie man dem Nebel entkommt, hat schon ST-Charakter. Das ist einerseits schön und gut, andererseits ertappe ich mich schon auch bei einem gewissen Déjà vu.
Es ist durchaus spannend, die verschiedenen Seiten Vadics zu sehen, in der Gesamtheit macht sie das aber natürlich nicht weniger comichaft.
Wie sie Kontakt zu ihrem "Vorgesetzten" aufgenommen hat, war eigenartig und wirft einige Frage auf. Habt Ihr hierzu schon Theorien?
Ein paar der Motivationsreden waren ein bisschen aufgesetzt. Die Zusammenarbeit in TNG (oder zum Beispiel auch VOY oder ENT) hat früher auch funktioniert, ohne dass man ständig so etwas sagt wie "Wir sind die Sternenflotte" (LOW) oder sich wechselseitig emotional der Stärken und des Zusammenhalts versichert (DSC). Wie Will überzeugt wurde, erinnerte mich nämlich mehr an DSC als an TNG. (Im Grunde ging es weniger darum, das zu machen, was alle zusammen früher stark gemacht hat, sondern das zu tun, was übrig bleibt, um überhaupt eine Initiative zu haben, statt nur auf das Ende zu warten).
Diese Folge wurde ein bisschen dazu genutzt, die ganz eigenen Probleme der Figuren vielleicht nicht ganz aus der Welt zu schaffen, aber doch zumindest auf eine optimistischere Bahn zu lenken. Okay, das ist natürlich "gemütlicher" als in letzten Folgen oder letzten Staffeln, in meinen Augen aber dennoch kein Grund, begeistert zu sein.
Natürlich war es schön, dass man so etwas wie die Geburt dieser Raumlebewesen eingebaut hat. Das ist für mich schon eine ST-Zutat, auf die ich durch ein paar Kommentare in letzten Folgen - dass im Nebel etwas Biologisches vor sich geht zum Beispiel - auch gehofft hatte. Nun ja, die Darstellung als Weltraum-Kalmar ist nun weder originell noch kreativ, aber sei's drum.
Nachdem man sich jetzt so lange bei dem Nebel aufgehalten hat, wird es interessant sein, zu sehen, was überhaupt das nächste Ziel aller wird.
Auf was ich gut verzichten hätte können, ist die Schlusssequenz mit Jacks Vision. Das ist ein für mein Gefühl abgedroschenes Stilmittel.
Wie gesagt: Eine ordentliche Folge, aber auch nicht wirklich mehr, bei der man sich wahrscheinlich über einiges freuen und auch ärgern kann.
Einen abschließenden Punkt muss ich noch loswerden und das ist die Ausdrucksweise.
Okay, selbst wenn man sich mal nicht darauf kapriziert, "Resi-Goo" / "Siff" daneben zu finden... Ich halte die Wortwahl, mit der sich Figuren wahlweise selbst oder gegenseitig beschimpfen für unpassend, peinlich und auch rückständig.