So, dann begehe ich mal das Sakrileg eines Doppelposts und ziehe mein persönliches Fazit zur aktuellen Feature Episode-Reihe:
Zur weiteren Story (daher SPOILERWARNUNG):
Nach den ersten beiden Episoden (s. oben) folgt man dem Terroristen-/Separatistenführer Obisek zu seinem Unterschlupf.
Als man den Remaner dort konfrontiert, sind die Separatisten bereits im Aufbruch, denn die Enttarnung ihres Verstecks öffnet sie für einen Angriff des Tal Shiar. Etwas widerwillig hilft man den Remanern, die angreifenden Romulaner zurückzuschlagen, bis die Evakuierung vollständig ist und erntet damit den Respekt und die Freundschaft Obiseks.
Der hat direkt eine weitere Bitte: Eins seiner Schiffe ging in einem scheinbar verlassenen System verloren. Das Schiff findet man zerstört in einem Trümmergürtel um einen rätselhaften Satelliten. Doch als man den untersuchen will, packt er das eigene Schiff mit einem Traktorstrahl und droht, alle Systeme ausfallen zu lassen. Mit etwas Knobelei schafft man es, den Strahl soweit zu schwächen, dass das Schiff entkommen kann, aber als man wieder an Bord gebeamt werden soll, findet man sich allein in einem Käfig wieder. In einem Kollosseum sollen mehrere Gefangene zusammen gegen allerlei Getier kämpfen - zu welchem Zweck ist da noch unklar. Als man mit einem Mitgefangenen Remaner eine Flucht organisiert, kommt man dem Plan von Tal Shiar Anführer Hakeev auf die Schliche, für seine "Meister" durch die Kämpfe mögliche Schwächen der Rassen des Alpha-Quadranten auszulooten.
Gerade als man einen notdürftigen Transmitter improvisiert hat, um das Schiff wissen zu lassen wo man ist, taucht Hakeev mit seiner Leibwache auf. Zum Glück kann das Schiff einen in Sicherheit beamen, bevor der Romulaner dazu kommt, den unliebsamen Zeugen zum Schweigen zu bringen.
Daraufhin entsendet Starfleet den Spieler, um Obisek dabei zu unterstützen, Hakeevs Operation zu Fall zu bringen. Ohne ein Außenteam rennt man durch die Gassen einer romulanischen Kolonie und gibt den Remanern und Föderations-Sicherheitsteams dabei wortwörtlich Schützenhilfe, sowohl aus dem eigenen Phasergewehr, als auch durch das Weitergeben von Zielen für orbitale Bombardements. Schließlich lokalisiert man den Tal Shiar-Boss inmitten all des Chaos und stellt ihn zum finalen Kampf.
Mit Hakeevs Tod ist Obiseks Volk der Befreiung einen bedeutenden Schritt näher und man kann die iconianische Technologie zerstören, die der Tal Shiar in seinem Besitz hatte.
Noch ist jedoch nicht alles ausgestanden: Selas Flaggschiff mit der Imperatorin persönlich an Bord taucht im System auf, um die "Sklaven" und ihre Helfer zur Rechenschaft zu ziehen. Zusammen mit den Remanern nimmt man den Kampf gegen die romulanische Herrscherin auf. Doch gerade als der Scimitar-Warbird der Kaiserin schwer beschädigt ist, erscheint ein unbekanntes Schiff und zieht ihn durch ein weiteres iconianisches Portal im Orbit.
Der Spieler wird mit der unguten Gewissheit zurückgelassen, dass die Iconianer kurz davor sind, zurückzukehren - und dass der Krieg zwischen der Föderation und den Klingonen, die Vernichtung von Romulus, die Invasion von Spezies 8472 und womöglich noch viel mehr auf ihre Manipulationen zurückzuführen sind. Die "Demons of Air and Darkness" wollen die Völker des Alpha- und Beta-Quadranten geschwächt vorfinden, wenn sie zuschlagen...
(SPOILER ENDE)
Der Lohn der ganzen Mühe? Beeindruckt von den Aktionen des Spielers entscheidet sich einer der Separatisten, sich dessen Crew anzuschließen, was einem die einmalige Gelegenheit einbringt, einen remanischen Brückenoffizier zu erhalten. Andere Kleinode umfassen ein Horta-Junges als "Haustier", eine Schwadron Scorpion-Jäger als Feuerunterstützung für das Spielerschiff und ein remanisches Schildgitter, dass dem Schiff zugleich einen dunklen Metallic-Look verleiht.
Davon abgesehen gibt es das gute Gefühl, etwas für die Befreiung der Remaner aus romulanischer Knechtschaft getan und mit Obisek einen Freund im Imperium gewonnen zu haben.
Zur Story muss ich dann doch einen Kritikpunkt anbringen: Stellenweise könnten die Autoren aber etwas Klischeebewusster schreiben. Es ist z.B. relativ klar, dass die lange Rede des Tal Shiar-Bosses über die "Großartigkeit" und "Genialität" seiner Pläne dem Spielerschiff genug Zeit gibt, den Captain anzupeilen und hochzubeamen. Als der Feuerbefehl auf den Föderationsoffizier dann noch durch ein absolut hirnrissiges "AAANLEGEN! ... ZIIIIELEN! ..." verzögert wird, die Disruptoren wenig überraschend genau in dem Moment einschlagen, in dem der Captain hochgebeamt wird und Hakeev (ganz melodramatischer Oberschurke) ein wütendes "NEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIN!!!" ausstößt, wäre ich vor Lachen beinahe vom Stuhl gefallen. Also bitte, Cryptic, das können selbst Fanfic-Autoren wesentlich besser.
Auch könnte vor allem Hakeevs Sprecher selbst Ricardo Montalban und William Shatner noch das eine oder andere in Sachen Overacting beibringen, so überzogen sind seine Monologe.
(Wobei ich auch mal gehört hatte, dass man solche Sachen bewusst und mit einem Augenzwinkern einbaut, was ich aber nicht wirklich gelten lassen kann)
Mein Fazit lautet dennoch: Wieder eine großartige Missionsreihe, die Lust auf STO macht. Und wenn man den Gerüchten glauben darf, soll die nächste Featured Episode auf DS9 spielen, es bleibt also spannend.