Ich bin jetzt nicht so sicher wie hilfreich das wird, weil ich keine Ahnung habe wie schwierig das umzusetzen ist, was ich gleich tippere... Vielleicht ist das aber gar nicht so wichtig, ich glaube zumindest, das einige "Basics" drin sind, die hilfreich sind. Ist aber in leicht anderer Stil als der von Star... deswegen nicht wundern, wenn es unterschiede gibt. =)
OK, das Bild zuerst;

OK, dann wollen wir mal zu den einzelnen Schritten;
1) Um das Bild weiter zu bearbeiten, stell erstmal Deine "Grundfarben" fest... zB die der Haut. Denn davon ausgehend benutzt Du später hellere und dunklere Töne um Licht und Schatten aufzutragen. Dazu mit der "Pipette" einfach die Grundfarbe greifen... und dann eben heller oder dunkler ziehen... aber nicht übertreiben.
Tipp 1 wäre von mir hier: Die Gesichtfarbe tendenziell von vorherein dunkler anzulegen als sie eigentlich ist... es ist viel einfacher nur viel Licht aufzutragen undwenige Stellen nachzudunkeln als gleichmässig Licht UND Schatten draufzupinseln.
Dann lege eine Ebene über das Bild in der Du arbeiten wirst. Je weniger Erfahrung Du hast - desto hilfreicher sind Ebenen am Anfang. Denn als Anfänger hat man schnell das Gefühl man "ruiniert" das Bild vielleicht schnell... Um dem vorzubeugen: Ebenen! Geht was schief schmeisst Du nur die letzte Ebene weg und hast keine grossen "Verluste". Aber auch hier ist am Ende etwas Fingerspitzengefühl gefragt das die Ebenen nicht überhand nehmen... weil es dann zu ungewollten Farbeffekten kommen kann.
Tipp 2: Ebenen einsetzen, aber ein Auge drauf haben das sie nicht... wuchern.
2) In Schritt zwei habe ich dann auch einfach mal eine neue Ebene eingezogen und mit einem etwas dunkleren Brush der Grundhautfarbe draufgehalten... und die Schatten grob... eingebrusht. Pinselgrösse ist bei 69 und die Deckkraft bei 28% wie Du sehen kannst. Hier gibt es zwei "Lehr"-Meinungen... die einen Künstler raten generell davon ab Brushes zu verwenden deren Deckkraft unter 100% liegt... sie sagen man solle die gewünschte Farbe lieber sauber einstellen. Andere Künstler arbeiten Hemmungslos mit Deckkraft-varianzen. Beide Ansätze haben vor- und Nachteile. Letzlich musst Du im Laufe der Zeit selber rausfinden was Dir liegt. Von einer Sache würde ich nur ausdrücklich abraten: Brushes in speziellen Modi zu verwenden wie "Multiplizieren" oder "Linear abwedeln"... weil das zu Farbeffekten führt die Du oft nicht wiederholen kannst. Daher mein Rat Pinsel immer in einem normalen Deckmodus zu verwenden.
In Schritt zwei siehst Du einen "Vorteil" der Ebene: Du kannst hemmungslos draufhalten! Zieht sich die Farbe Zb über die Haare... und das stört Dich, radierst Du das später einfach exakt aus dieser Ebene raus... (würde ich aber nur machen wenn Du die "Lines" erhalten willst).
Tipp 3: Hab keine Hemmungen hier Deine Grundzeichnung zu... überpinseln. Der Schritt ist gewöhnungsbedürftig, weil man erstmal denkt man "verliert" sein Bild. Ist aber nicht so, man baut es nur neu auf. In dem Zusammenhang ist es auch ratsam sehr feine Strukturen wie Augenbrauen oder reinhängende Haare bereits von Beginn an nur dünn anzudeuten (ich habe sie Dir hier mal rot durchgestrichen)... machst Du solche eher feinen Strukturen bereits in der Grundzeichnung so massiv, muss Du hier später viel... drüberpinseln und das kann richtig Arbeit werden (weil man das dann wieder auf die Umgebung abstimmen muss).
3) Im dritten Bild habe ich nur den Brush an einigen Stellen nochmal dicker aufgetragen um die Schatten "satter" zu machen... zudem habe ich ganz leicht... schwarz eingefügt. Genau genommen ist das ein Kardinalfehler. Sowohl reines Schwarz als auch reines Weiss sollte man bis zum Ende unbedingt meiden... die Nicht-Farben kommen in der Natur in der Reinheit wie PS sie anbietet kaum vor. Deswegen, wenn man sie schon einsetzt... sehr sehr mit bedacht. Ich benutz sie eigentlich nur bei 2,5 Dingen: Augen etwas... Nasenlöcher und... mitunter am Mund, bei sehr kräftigen Lippen. Aber ansonsten hat Schwarz in natürlichen Figuren wenig zu suchen...
4) Im nächsten Schritt/Bild ist leider ein "Zaubertrick" drin... den ich nur aus meiner Perspektive erklären kann. Wann er angewendet werden muss/kann/darf.... da musst Du Dich selbst etwas austesten. Und zwar: bis zu dritten Bild ist die komplette Hautfarbe ja ... in einem Farbton, der fast ins ocker geht. Die Farbe unterscheidet sich nur in ihrer Abdunklung, das Gesicht wirkt dadurch sehr monochrom... Ein Blick aufs Original zeigt aber auch deutliche Rottöne. Ich habe daher ein knalliges tiefes Rot ausgewählt... den Pisnel auf 20% deckkraft gestellt und das einmal oder zweimal (bis ich zufrieden war) übers Gesicht getupft... mit einem leichten Schwerpunkt in der schattigen linken Gesichtshälfte... Dadurch wurde die Farbtiefe des Gesichts ziemlich erhöht und es wirkt nicht mehr so einfarbig. Wie gesagt, hier musst Du etwas nach gefühl arbeiten... deswegen:
Tipp 4: Während des Arbeitsprozesses ruhig öfter mal ins Gesicht und auch weit raus-zoomen... um das Ganze sehen. Und so schauen ob etwas komisch wirkt und man zB farblich oder Lichttechnisch nachbessern kann. Und wenn man das Gefühl hat es fehlt was: Austesten! Bist Du sehr unsicher, machs wieder in einer extra Ebene... gehts schief, einfach die Ebene killen.
Spätestens an der Stelle des Prozesses entsteht auch ein sehr erwünschtes Zwischenergebnis: Durch das Verwenden der Brushes sind an deren weichen Kanten... neue Farbtöne entstanden die ich gar nicht aus der Palette holen brauchte. Die Zwischentöne tauchen auf... und ich kann diese (ich habe sie mal mit kleinen Kreisen markiert) nun nutzen um das Bild weiter zu gestalten... ab hier brauch ich nur noch die Pipette... ich greife die nun schon vorhanden Farben des Bildes nur noch aus diesen Bereichen auf (Ausnahme ich brauche extrem helle oder dunkle stellen die so noch nicht vorhanden sind)
5) Im 5 Schritt siehst Du, habe ich schon wieder zwei neue Ebenen drin... Einmal eine für noch etwas mehr Schatten (Das Schwarz das das Gesicht umrandet!) und eine Ebene für die Haare... ich persönlich neige dazu bereits in einem relativ frühen Stadium auch die Bereiche um das Gesicht halbwegs anzudeuten... weil mir das hilft das Gesicht und seine Wirkung auszuarbeiten und besser zu visualisieren. Andere Künstler können aber auch gar nicht ab... die machen alles stur Schritt für Schritt. Wo Du hin tendierst, musst Du entscheiden.
Falls Du auf der Suche nach einem guten Brushsett zu zeichnen bist, würde ich Dir wärmsten dieses hier
http://adonihs.deviantart.com/art/My-Brush-Pack-118954791empfehlen. Es deckt 90% aller Bedürfnise ab. (der Haarbrush den ich benutzte ist auch da drin). Schau auch das Bild dazu gut an um zu sehen welcher Pinsel wie wirkt. Also ich persönlich finde diesen Brush Pack nicht nur ausreichend sondern auch... sehr genial in seiner Zusammenstellung.
Tipp 5: Früher oder später kommt man auf die Idee Brush Sets zu sammeln. Meist ist das nicht sehr clever, denn es beruht auf einem Missverständnis: Die Brushes machen letztlich nicht das Bild. Viele Anfänger denken, dass sie mit einem "Magic Brush" Set... die wunderbarsten Bilder wie durch Zauberhand hinbekommen. Ist nicht so. Im Gegenteil, je mehr Brushes Du anhäufst, desto weniger weisst Du wo Du hingreifst. Leg Dir zum zeichnen also am besten ein Grundset an... und erweitere es mit äusserstem Bedacht. Für Spezielle Dinge wie Pflanzen, Metalltexturen, Felsen etc. kann man bei Bedarf immer noch ein Brushsett laden... im normalen Abeitsprozess hindern sie oft nur.
An der Stelle im Bild habe ich übrigens mit den Haaren erstmals "härtere" Brushes eingesetzt... nachdem ich das gesamte Gesicht sehr soft vorgezeichnet habe. Ich würde nun auch im Gesicht mit härten und kantigeren (runden) Pinseln arbeiten... Aber auch hier gibts unterschiedliche Methoden... einige Künstler brushen gleich mit harten Linien/Pinseln, andere machen es erst weich... und bleiben immer bei weich... wieder andere mixen. Musst Du im Laufe der Zeit gucken was Dir liegt.
6) Das Bild nochmal im Vergleich.. ich glaube an der Version sass ich jetzt 20 Minuten oder so... Ab jetzt würde ich die Arbeitsschritte eigentlich nur wiederholen... Zwischentöne aufgreifen und die Konturen des Gesichtes damit weiter herausarbeiten, natürlich mit viel kleineren und feineren Pinselspitzen. Diese Feinarbeit würde gewiss mehrere Stunden beanspruchen. Ich verzichte mal hier weiter zu gehen... ich vermute der Input war schon... heftig genug.
Eine Sache ist vielleicht noch wichtig: Das Bild ist an der STelle immer noch sehr roh und wirkt in einzelnen Arbeitsschritten durchaus erstmal hässlich, so dass man sich nicht selten an den Kopf greift und denkt "Oh mein Gott, was soll das denn werden?!" - das ist ne recht schwierige mentale Sache, weil ich zB an solchen Stellen schnell dazu neige ein Bild in die Tonne zu treten. Das ist aber eigentlich ganz normal. In den ersten Arbeitsschritten wird vieles "komisch" aussehen... einiges sogar "daneben"... da muss man lernen drüber zu stehen und sich zu sagen "Das wird ja noch"... also gerade während einiger Arbeitsschritte muss man etwas Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten haben, sonst treiben Dich die Bilder in den Wahnsinn.
Es gibt allerdings auch eine Möglichkeit den Wahnsinn zu umschiffen; die von Star: Saubere Line-Art! Ich bin dafür oft zu ungeduldig und bezahle den preis indem ich hinterher mehr korrigieren muss. Aber man kann natürlich auch so;
http://dapper-commissions.deviantart.com/art/Sons-of-Durin-Process-350537468Vor- und nachzeichnen... Das erspart vielleicht einige graue Haare. XD
So... Dir ist bestimmt schon der Kopf explodiert, ich ... ja...
