Entschuldige mal, aber inhaltlich gibt es doch sehr sehr große Unterschiede zwischen dem grandiosen "2001" und dem Nichts "Avatar"
Wenn... man das so sehen will, kann man das sicher so sehen. Man könnte 2001 aber auch ein extrem mieses Drehbuch attestieren, das in etwa so lautet; "Grosser Schwarzer Stein mit magischen Kräften macht Affenmenschen schlau... Affenmenschen fliegen ins All... finden grossen Schwarzen Stein wieder.... Heimcomputer kippt Mission, Ein Atsronaut findet grossen schwarzen schon wieder Stein und endet als Baby im Schlafzimmer Ludwig des XIV."
Also rein erzählerisch ist das... ein Desaster. Man kann dem ganzen versuchen eine philosophische Dimension zuzuordnen... unbestritten. Aber die ist so interpretationsoffen das man sie auch für völligen Schwachsinn halten kann... sorry, so seh ich das.
Hmm, na gut, man könnte alles ins Lächerliche ziehen. Das fiele mir sogar bei meinen Lieblingsbüchern und -filmen nicht allzu schwer.
Es ist natürlich schon so, dass heutige Filme dem Zuschauer nicht mehr allzu häufig dazu auffordern, sich eigene Gedanken dazu zu machen. Dass "2001" in vielen Punkten interpretationsoffen ist, wäre meiner Ansicht nach nur dann eine Schwäche, wenn man am Hintergrund der Geschichte Zweifel haben müsste. Klar, vielleicht überschätze ich die Verantwortlichen, aber mit Kubrick und Clarke, die da zusammengearbeitet haben, mache ich mir eigentlich keine Sorgen, dass sich das Interpretieren nicht lohnt.
Und dann ist so ein Film meiner Meinung nach inspirierend, weil ich nach dem Anschauen noch darüber nachdenken will, während ich bei "Avatar" nach über zweieinhalb Stunden dann schon mal froh war, nichts mehr mit Pandora zu tun zu haben

Klar ist sowas immer Geschmackssache. Auf die Idee, das Drehbuch zu "2001" als Desaster zu bezeichnen, käme ich jedenfalls nicht, und auch wenn er nicht mein Lieblingsfilm ist oder werden wird, halte ich "Avatar" wenigstens noch zugute, dass es da ein Erzählgefüge gibt (auch wenn es aus anderen Filmen zusammenkopiet ist

), während ST 11 irgendwie nur mehr oder weniger zusammengehörige Szenen zum Selbstzweck aneinandersetzt

"Avatar" mag nicht gerade mit einer originellen Story aufwarten, aber es ist wenigstens unterhaltsam - während 2001 v.a. gegen Schlafstörungen hilft (OK, damit erfüllt es auch noch einen guten Zweck
:).
Na ja, wenn der Astronaut aussteigt, um die AE-35-Einheit aus- bzw. wieder einzubauen, und man Minutenlang nur sein Schnaufen hört, kann einen das entweder wahnsinnig machen oder zum Einschlafen bringen

Umgekehrt weiß ich aber nicht, ob "Avatar" unterhaltsam war, nur weil die ganze Zeit etwas passiert. Hier lande ich bei der von Leela angesprochenen Optik, denn ansonsten ist die Action zwar nicht langweilig, aber auch nicht sonderlich originell (und wenn man von anderen Film da schon zufrieden gestellt wurde, unterhält es dann auch nicht mehr), aber die Dialoge waren fast zu hundert Prozent so grausam, dass sie mir fast Schmerzen bereitet haben
