Hmm, interessant. Ich frage mich dabei aber auch, ob es wirklich so sein muss, dass sozusagen der Spannungsbogen bei einer Serie immer ansteigend sein muss.. .
Ich vermut emal die Zuschauer erwarten das schon, siehe;
Die erste Staffel fand ich in der Rückbetrachtung auch sehr langweilig.
Da besteht meiner Ansicht nach schon ein Unterschied. Nur weil ich mir vielleicht keine langweiligen Folgen (langweilig ist natürlich auch diffus, weil eine Folge ohne klassischen Spannungsaufbau trotzdem ansprechend sein kann oder zumindest sein könnte) wünsche, heißt das doch trotzdem nicht, dass ich einen immer weiter ansteigenden Spannungsbogen fordere. Eine ständige Steigerung wird mehr als schwierig werden, könnte in eine dann schon unübersichtliche Komplexität münden oder könnte beinahe lächerlich wirken. So nach dem Motto: Wäre die siebste Staffel zwar nicht auf dem Niveau der sechsten, aber immerhin auf dem der fünften und damit besser als die dritte Staffel, wäre doch auch alles in Ordnung

DS9 habe ich aber immer schon als sehr soapig empfunden, auch schon in den Staffeln davon, wobei es dann am Ende wohl aber wirklich recht schlimm wurde. Ich fand Ezri viel angenehmer als Jadzia; das hat schon mal damit zu tun, dass Jadzia immer, wie soll ich es höflich sagen?, immer anstrengend war. Es ist schwierig einen neuen Charakter nur für eine Staffel einzuführen. Es ist natürlich eine Aufgabe für sich, sich vorzustellen, man schreibe jetzt Geschichte rund um eine Figur, die weiter eine Rolle spielen wird. Dazu hätte aber wirklich auch gehört, ihr nicht zu viele Einzelgeschichten einzuräumen. Das Positive an Ezri war dann aber, dass sie eine neue Perspektive in die Serie brachte, etwas, das mit Jadzia in der Serie wohl nicht mehr möglich gewesen wäre.
Hier bin ich zwar fast komplett konträrer Meinung, aber ich ich weise mal auf eine Besonderheit hin, die Dax zunehmend "geschwächt" hat, nämlich schlicht die Tatsache das die Autoren mit den Trill als Spezies offenbar so gut wie nichts anzufangen wussten. Das Konzept der Trill ist in der Serie wohl nie wirklich aufgegangen, worunter die Figur doch etwas gelitten hat in meinen Augen.
Ja jedem seine Meinung. Ich mochte Figuren wie Ezri (oder in ENT auch Hoshi Sato), weil sie endlich mal mit dem doch so gut wie in jeder ST-Figur vorhandenen Bild des toughen (hmm, das sieht merkwürdig aus

, also: des taffen) Sternenflottenoffiziers brachen.
Leider ist dann natürlich wieder das typische Grundmotiv zu finden, wonach solche Figuren dann ihre Schwächen überwinden (müssen)

uhhh... echt? Also wenn man den Dukat von Staffel 1-3 nimmt, den harten cardassianischen Kommandanten, den Besatzungskommandanten Bajors, den 110% Militär, selbst wenn man den Kriegsherren der Staffel 5-6 zugrunde legt, dann sorry.. ist Dukats Abstieg zum Loonatic in Staffel 7 wirklich bitter. Die Figur ist nich wieder zu erkennen, und das liegt nicht am fehlenden cardassianischen Makeup. Allein die Idee das der knallharte ehmalige Besatzungskommandant sich zum Bajoraner umoperieren lässt, sich dann an die religiöse Führerin ranmacht um diese von einem Kult zu überzeugen (an den der alte Dukat eigentlich nie geglaubt hat)... nein.... damit habe ich echt Probleme. Wenn man den Dukat in den alten Folgen sieht und dran denkt was kommt, entwertet das die Figur für mich doch sehr stark.
Nun, Dukat ist ja, wenn man das so dahinsagen darf, immerhin vorher schon ein wenig wahnsinnig geworden. Es muss nicht unbedingt verkehrt sein, wenn man zeigt, dass ein "Kriegsherr", wie Du ihn genannt hast, dann auch (und nicht zuletzt durch das, was er mit seinen Taten in Gang gesetzt hat) ein anderer oder auch "gebrochen" wird. Unbestritten bleibt es dann schon noch die Frage, wie weit man das treiben möchte und DS9 war hier sicherlich nicht dezent

Es ist alles ein also ein bisschen überzeichnet, aber vielleicht war genau das das, was ich meinte, wenn andeutete, dass die Autoren vielleicht lieber nicht versuchen sollte, das Spannungsniveau immer weiter in die Höhe zu treiben, wo doch eine Stufe niedriger auch unterhaltsam und vielleicht glaubwürdiger wäre.
# zum einen die Staffel ist wirklich etwas "unaufgeregt", aus heutiger Sicht. Ich mag aber das es etwas ruhiger zugeht. Zumal, wenn man es mit TNG vergleicht, bietet DS9 nicht weniger Action oder Abenteuer, das dabei auch mal schwächere Plots unterkommen, wurde nur bei TNG durch die damals schon etablierten Charaktere aufgefangen. Will man einen "echten" Vergleich ziehen, müsste man mal die 1. Staffel von TNG, DS9 und Voy nebeneinander halten... und in der Beziehung schneidet DS9 nicht wirklich schlechter ab als TNG oder Voy finde ich.
Die Anfänge der Serien zu vergleichen, fände ich eine ebenso spannende, wie wohl quasi undurchführbare Sache, weil die Grundlagen und Prämissen (die man mMn vielleicht nicht außer Acht lassen darf) doch sehr verschieden waren. Eine Rountine-Serie wie VOY mit einem ST-Wagnis, das immer um Nähe und Distanz zu TOS pendelt, wie TNG zu vergleichen, halte ich also für schwierig; obwohl man sie rein nach dem, was man so zu sehen bekam, natürlich wirklich einander gegenüberstellen kann.
Die Frage ist, ob DS9 nur "unaufgeregt" oder leider schon belanglos war. Hier bin ich vielleicht raus aus der Nummer, weil ich DS9 schon von den Anlagen her nicht mochte und wahrscheinlich alles andere als unvoreingenommen bin

# im Vergleich zu Voyager fällt auch etwas anderes auf: Das Gefühl etwas neues zu sehen und die "frische" bleiben sehr viel länger präsent. Das liegt einerseits an der Star Trek untypischen Umgebung, aber auch besonders an innovativen EInsatz von Musik und Kamera... die ersten Folgen DSß weisen hier einige wirklich künstlerische Besonderheiten auf, die sich dann leider zum Ende der Staffel hin in Routine verschleissen.. bei Voy hatte ich zB nie das Gefühl "oh die wollen da was besonderes machen/bieten" sondern eher immer "Ach ja, genau.. das alles wie immer"
VOY wirkte wirklich nur aufgrund der neuen Sets ein wenig frisch und neu, aber das nutzte sich ja schon sehr schnell ab

Was mir so viele VOY-Folgen inzwischen verleiden, ist der Score. Gefühlt hat jede Folge diesen Jay Chattaway-Dahin-plätscher-Sound

Das Problem mit DS9 war meiner Meinung nach, dass die ungewohnte, ja untypische Umgebung diese Umgebung nicht automatisch zu einer interessanten machte. Habe ich da auf der einen Seite ein tolles stylisches oder elegantes Raumschiff, das ständig Neues entdeckt oder eine marode Station, auf der man Glück hat, wenn mal ein lästiges Wesen vorbeischaut, tja, da fällt mir die Wahl leicht... nicht, weil das andere Setting nicht auch etwas interessantes zu bieten haben könnte, sondern vielmehr, weil ich eben Star Trek mit dem einen und nicht mit dem anderen verbinde. Sicher, damit stehe ich ziemlich alleine da, aber ich sehe die Stärke von ST eher durch Serien wie TOS oder TNG repräsentiert, so sehr diese beiden durch ihre ganz eigenen Schwächen auch belastet sein mögen.