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Grafisches Allerlei => Videobereich => Dimensional Prophecy of Zohar Redux => Thema gestartet von: SSJKamui am 05.02.12, 18:19

Titel: Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 05.02.12, 18:19
Ich hatte ja überlegt, zusätzlich zu meinem Comic auch das Ganze in Textform zu bringen. Ich denke, das Beste für mich wäre es, das Ganze ähnlich wie es Sajuuk mal gemacht hatte in relativ kurzen Stücken hier zu posten nach und nach und am Ende einen Sammelband der Episode in PDF Form zu machen. So verzettel ich mich auch nicht so schnell.

Hier also der erste Teil:

Oh fortuna, velut luna, semper dissolubilis.

Es war finsterste Nacht in Kyoto. Wie fast immer um diese Jahreszeit regnete es stark. Eigentlich war dies noch fast untertrieben. Es war ein richtiges Mistwetter. Am fast komplett schwarzen Himmel hing der weiße Vollmond bedrohlich über der Stadt, wie ein Vorbote des Unheils, das noch kommen drohte.
Am Himmel kreisten einige Raben.

Die automatischen Roboterfabriken in Shin-tama Distrikt in der Südstadt waren wie immer um diese Uhrzeit noch am Arbeiten. Die Maschinengeräusche waren selbst außerhalb der hohen, metallischen Fabriktürme noch zu hören. Es war ein scheinbar chaotisches Gewirr von verschiedensten Industrietönen und Computersignalen, das für jeden, der das Pech hatte mit einem menschlichen Gehör ausgestattet zu sein wie die reinste akustische Hölle wirken musste, wie ein Teil der Alptraumvisionen einer Maschinenherrschaft aus alten Groschenromanen, die zum Glück nicht wahr wurde.

Die riesigen Fabriktürme waren von außen ein Gebilde aus Rohren, Platten, Bändern, Eisen und Stahl.  Für die meisten Leute musste dies wie das blanke Chaos gewirkt haben, ein Labyrinth aus Rohren und anderen Leitungssystemen, was sich scheinbar der menschlichen Logik und dem menschlichen Verstand überhaupt für alle Zeit zu verschließen schien.
Jedoch war der glänzende Knoten aus Leitungen genauso wie das infernalische Geräusch der Maschinen einer strikten Sprache der Vernunft und Logik unterworfen. Das Chaos und die Unklarheit würden nach Gebrauch des menschlichen Verstands einer klaren, logischen Ordnung weichen.  Die meisten Passanten in der Gegend hatten aber nie die Zeit, zu versuchen, die Ordnung hinter dem vermeintlichen mechanischen Chaos zu erkennen, was trotz der seltsamen Struktur der reinen Mathematik folgte.

Die Zahl kontrollierte alles. Alles war Zahl.

Optisch herrschte im Gebiet eine kalte, endmenschlichte Atmosphäre vor im Distrikt.

Die Gebäude hatten nur wenige Fenster. In einem Fenster konnte man einen kleinen Raum erkennen, der scheinbar ein Pausenraum für menschliche Wartungstrupps war. Im Inneren des Raums stand ein kleiner TFT Monitor, auf dem gerade Nachrichten liefen. Das Bild hatte ab und zu einige Störungen, scheinbar weil irgendwie die elektromagnetische Hintergrundstrahlung der Fabrikmaschinen mit dem WLAN Netzknotenpunkt in dem Teil der Anlagen interferierte. Die Nachrichtensprecherin hatte blonde Haare und trug eine gelbe Jacke. Im Hintergrund wurden einige Bilder von den Marskolonien einiger Großkonzerne gezeigt.
Unten am Bild lief irgendein Ticker durch.

Die Nachrichtensprecherin verlas die aktuellen Nachrichten:
„Willkommen zur Nachtsausgabe der Nachrichten von CPD News Network. Heute ist der 19. Jahrestag des Terroranschlags auf die Marskolonie Grover’s Mill der Takasama Zaibatsu. 
Obwohl der Anschlag vor 19 Jahren passierte sind die genauen Umstände des Ereignisses bis heute ungeklärt. Selbst die Regierungsversion eines Terroranschlags ist nicht hundertprozentig sicher. Die Gebäude wurden angegriffen von einer unbekannten Entität, die laut Analysen der Wissenschaftler extraterrestrischen Ursprungs war. Nach diesem Vorfall folgten weitere Vorfälle mit ähnlichen Wesen.

 Rätselhafter Weise schien das Wesen die selbe DNS wie Menschen aufzuweisen in einigen Proben, die gesammelt werden konnten.  Dies kann noch nicht genau erklärt werden, wieso, denn paradoxer Weise haben diese Wesen eine fundamental unterschiedliche Gestalt. Ihre wahre Gestalt ist unverständlich durch den menschlichen Geist, genauso wie ihre Intentionen. Sie können überall auftauchen, selbst in geschlossenen Räumen. Selbst wenn sie nichts tun und nur ruhig verharren strahlen sie eine für Menschen tödliche Menge an elektromagnetischer Strahlung aus. Es ist unbekannt ob die berichteten Angriffe von mehreren Angreifern ausgeführt wurden, oder ob die Erscheinungen Teile eines einzigen, größeren Wesens waren, was zu großen Teilen nicht sichtbar ist.

Es existiert auch keine Möglichkeit, mit den Fremden zu kommunizieren. Einzig ein seltsames Tonsample, was beim ersten Angriff registriert wurde hörte sich seltsamer Weise wie menschliche Sprache an, und zwar wie der Satz, Ich bin das Alpha und das Omega, der erste und der letzte, der Angang und das Ende.

Dies ist ein weiteres der vielen Rätsel um die Wesen, die nicht geklärt werden konnten.

Niemand weiß, ob diese Aliens wirklich feindselig sind oder ob sie ohne es zu merken Schaden anrichten. Trotzdem haben diese Wesen schon einigen Menschen das Leben gekostet.  Wegen diesem töten ihrer menschlichen Brüder und weil dies die einzige sichere Information über sie ist wurde den Wesen der Name Caine gegeben.

Es existiert ein mathematischer Algorithmus, Riemann, Szabo, Rosenberg Algorithmus genannt der wiederum aus unbekannten Gründen die Aktionen der Caine vorausberechnen kann. Dieser Algorithmus wird von einer speziellen Regierungsorganisation angewendet sein Ergebnis, Gnosis genannt ist der einzige Grund, warum dieser Kampf gegen den Terror nicht noch mehr Opfer gefordert hatte.

Vielleicht lernen wir nie, wer die Caine wirklich sind, oder aber die Vollendung dieses Puzzle wird der Menschheit so grauenhafte Wahrheiten über den Kos Mos enthüllen, dass sie sich in kollektiven Wahnsinn davor flüchten wird.  Egal, was es sein wird, die Caine zeigen uns dass es neben unserer gewohnten, zivilisierten Welt noch Teile des Universums gibt, die Angsteinflößend aber doch real sind, obwohl der Mensch versucht davor zu fliehen in seine artifizielle Realität und Lebensumgebung bestehend aus Beton und Stahl. Trotz unserer Flucht in unsere zivilisierte Maske wird dieser dunkle Teil der Welt weiter existieren.“


Die Reporterin wirkte etwas verstört, als sie über das Thema sprach.  Diese seltsame Bedrohung durch die Caine schwebte schon seit fast 2 Jahrzehnten über der Menschheit wie ein Damoklesschwert und veränderte alles. Dadurch erlangten die Menschen auch politische Einheit. Kriege unter den Völkern gab es nicht mehr.

Doch waren diese Wesen überhaupt eine Bedrohung? Wollten sie wirklich der Menschheit etwas antun, oder ihr vielleicht sogar helfen? Was wollten diese Wesen überhaupt?
Wie die Fabrikgebäude wiesen sie eine Fassade des Absurden, Chaotischen auf,  welche es außenstehenden erschwerte, einen Zusammenhang hinter den Paradoxien zu erkennen. Lag hinter ihnen auch eine logische Struktur verborgen, die durch Vernunft und Wissenschaft aufgedeckt werden musste? Was würde sich Offenbaren, wenn die Menschheit ihren Geist dem Unglaublichen öffnen würde?


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Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: ulimann644 am 05.02.12, 20:04
Dieser Einstieg gefällt mir. Gut geschrieben IMO.
Allerdings ist gleich die Anfangsszene voller Klöpse.

- Es regnet aus Kübeln
- Es ist tiefschwarze Nacht
- Der Vollmond scheint und ist zu sehen

Das widerspricht sich. Normalerweise ist es ziemlich bedeckt, wenn es wie aus Kübeln gießt. Da sieht man den Mond normalerweise nicht. Wenn man ihn aber sieht, dann ist die Nacht relativ hell und in silbriges Licht getaucht - nicht tiefschwarz.
Auch passt das Tiefschwarz nicht zu einer Regenfront, die das Licht der Großstadt reflektiert.

Ich denke es wäre besser hier nicht alles gleichzeitig zu haben sondern entweder den Regenguss, oder den Vollmond (nach einem Regenguss) Oder aber einen mondlosen, relativ heiteren Himmel (tiefschwarz) nach dem Abziehen der Regenfront. (Vielleicht dann mit böigem Wind)

Abseits davon ein sehr schöner Einstieg. Ich bin bereits gespannt, wie sich dieses Projekt weiter entwickeln wird. Nach diesem Einstieg bin ich jedenfalls schon mal FÜR eine reine Textversion.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 06.02.12, 07:40
Dieser Einstieg gefällt mir. Gut geschrieben IMO.
Allerdings ist gleich die Anfangsszene voller Klöpse.

- Es regnet aus Kübeln
- Es ist tiefschwarze Nacht
- Der Vollmond scheint und ist zu sehen

Das widerspricht sich. Normalerweise ist es ziemlich bedeckt, wenn es wie aus Kübeln gießt. Da sieht man den Mond normalerweise nicht. Wenn man ihn aber sieht, dann ist die Nacht relativ hell und in silbriges Licht getaucht - nicht tiefschwarz.
Auch passt das Tiefschwarz nicht zu einer Regenfront, die das Licht der Großstadt reflektiert.

Ich denke es wäre besser hier nicht alles gleichzeitig zu haben sondern entweder den Regenguss, oder den Vollmond (nach einem Regenguss) Oder aber einen mondlosen, relativ heiteren Himmel (tiefschwarz) nach dem Abziehen der Regenfront. (Vielleicht dann mit böigem Wind)

Abseits davon ein sehr schöner Einstieg. Ich bin bereits gespannt, wie sich dieses Projekt weiter entwickeln wird. Nach diesem Einstieg bin ich jedenfalls schon mal FÜR eine reine Textversion.

Danke. Ich werde mal gucken. Für eine Sammel PDF werde ich das warscheinlich dann mal überarbeiten.

Wegen dem Thema des Wetter, ich muss zugeben, ich habe das Wetter im Comic teilweise etwas unlogisch gesetzt nur für den dramatischen Effekt. Dies war eigentlich schon ein Versuch, das ein wenig logischer zu machen. Da werde ich demnächst bei der Textversion auch besser aufpassen.

Die Textversion ist auch ein wenig erweitert zum Comic. Im Comic wird nicht erklärt, was diese Gebäude eigentlich sind. Ich hatte mir schon seid einiger Zeit gedacht, diese Gebäude könnten vielleicht Fabriken sein,  wenn diese so aussehen.

Der Name der Marskolonie in den Nachrichten, "Grover's Mill" ist eigentlich teilweise auch ein kleiner Witz gewesen. (Wie du warscheinlich schon bemerkt hast.) Der Name stammt nämlich aus dem Radiohörspiel von Orson Welles und war dort der Ort, wo die Marsmenschen als erstes die Erde angriffen. Bei mir heißt jetzt nun ein Ort auf dem Mars so. (Und wird von Aliens verwüstet.)

Da die Idee mit der "Novelisation" gut ankam werde ich das auch weiter machen.  Danke nochmal für den Kommentar.

Der nächste Teil

Durch das Shin Tama Industriegebiet fuhr gerade auf einer Hochbahn ein Monorail Zug auf einer Schiene Richtung Bahnhof. Der Monorailzug hatte eine weiße Farbe und an den Seiten große, blaue Streifen.

Der Zug erreichte schnell den Hauptbahnhof von Kyoto. Die Bahnhofsgegend sah von Weitem sehr modern aus mit dem Bahnhof als einer waghalsigen architektonischen Konstruktion, die von einer Wand an der Seite gehalten wurde aber sonst bis auf ein paar wenige metallische Stützpfeiler eine fast frei schwebende Plattform war.
Hinter dem Bahnhof standen 3 riesige Hochhäuser und vor dem Bahnhof ein paar kleinere Gebäude. Selbst unter den Schienen der Monorail Bahnen befanden sich kleinere Gebäude wie Lagerhallen.

Obwohl der Bahnhof von außen ziemlich modern aussah war er wie viele Bahnhöfe im Inneren leicht verkommen. Allerhand sozial aussätzige lungerte momentan in der Bahnhofsgegend. Fixer, Prostituierte etc. Selbst die sozialen Verbesserungen im Verlauf der Gründung der Weltregierung hatten an dieser Situation nichts geändert. Selbst das Verbrechen war nur fast verschwunden.  In verlorenen Winkeln wie diesen nistete es sich weiter ein, von der Polizei weitestgehend unbehelligt.
Kurz um, es war eine üble, dreckige Gegend, was selbst der Schein der Neonreklametafeln der Gebäude nicht wirklich überdecken konnte.
 Die meisten Gegenstände hatten lange Schatten in der Dunkelheit.

Nach kurzer Zeit hielt die Bahn und Massen anonymer Pendler und Touristen stiegen hastig aus.
Unter ihnen war ein junges Mädchen. Sie trug ein schwarzes Kleid und schwarze Stiefel.  Ihre Haare waren so dunkel wie ihr Gemüt. Ihr Name war Karala Yagiyu. Sie schaute sich kurz um in der dunklen Gegend und dachte nach:

„Ich bin heute nach Kyoto gekommen, den Ort meiner Bestimmung.
Die geordneten Arbeiterströme, die die Straßen tagsüber beherrschen sind verschwunden und die Stadt ist langsam wieder in dem Chaos versunken, das so elementar für die Menschliche Natur ist wie das Streben nach Essen oder Glück.
In diesen Stunden ist die totale Freiheit, aber auch die totale Verlassenheit der menschlichen Existenz am deutlichsten. Dieses Chaos ist auf der einen Seite erschreckend aber auf der anderen Seite auch ungemein Anziehend.
All das Chaos wird überwacht durch unsere wissenschaftlich kontrollierte Technologie, dem Symbol der kollektiven Vernunft der Menschheit.
Ich soll diesem Institut helfen, aber warum?
Um die Menschheit zu retten?
Die ist mir eigentlich egal. Egal was man tut, Leid und Schmerz werden immer bestehen bleiben, selbst in einem Utopia.
Ich bin den Leuten ja auch egal, also warum sollte ich mich dann für die Rettung der Menschheit interessieren? Falls die Menschheit gerettet wird durch das, was ich tu, schön, aber ist mir auch egal. Ich will nur meinen Spaß.“

Karala ging weiter durch den dunklen Weg durch den Bahnhof. Während dessen guckte sie auf ihr Handy in eine Karte, um zu sehen, wo sie sich mit denen treffen sollte, die sie in die Stadt bestellt hatten.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: ulimann644 am 06.02.12, 14:10
Der Name der Marskolonie in den Nachrichten, "Grover's Mill" ist eigentlich teilweise auch ein kleiner Witz gewesen. (Wie du warscheinlich schon bemerkt hast.) Der Name stammt nämlich aus dem Radiohörspiel von Orson Welles und war dort der Ort, wo die Marsmenschen als erstes die Erde angriffen. Bei mir heißt jetzt nun ein Ort auf dem Mars so. (Und wird von Aliens verwüstet.)

Ja - der kleine Gag kam an.
Eine schöne kleine Einlage am Rande

Da die Idee mit der "Novelisation" gut ankam werde ich das auch weiter machen.  Danke nochmal für den Kommentar.

Der nächste Teil

Durch das Shin Tama Industriegebiet fuhr gerade auf einer Hochbahn ein Monorail Zug auf einer Schiene Richtung Bahnhof. Der Monorailzug hatte eine weiße Farbe und an den Seiten große, blaue Streifen.

Der Zug erreichte schnell den Hauptbahnhof von Kyoto. Die Bahnhofsgegend sah von Weitem sehr modern aus mit dem Bahnhof als einer waghalsigen architektonischen Konstruktion, die von einer Wand an der Seite gehalten wurde aber sonst bis auf ein paar wenige metallische Stützpfeiler eine fast frei schwebende Plattform war.
Hinter dem Bahnhof standen 3 riesige Hochhäuser und vor dem Bahnhof ein paar kleinere Gebäude. Selbst unter den Schienen der Monorail Bahnen befanden sich kleinere Gebäude wie Lagerhallen.

Hier möchte ich spontan auf das Thema "Beschreiben, ohne zu beschreiben" in unserem Autorentipps-Thread verweisen. Hier ein Beispiel:
 
Durch das Shin Tama Industriegebiet fuhr einer der typisch weißen Monorail Züge, dessen Trassen sich hoch über den Köpfen der Menschen hinweg zogen die hier ihrer Beschäftigung nachgingen, in Richtung Bahnhof. Was ebenfalls zu der typischen Erscheinungsform dieser Züge gehörte, war der blaue Streifen auf der Seite, ein Relikt noch aus dem 20. Jahrhundert.

Karala Yagiyu wusste, dass es nun nicht mehr lange dauern würde, bis der Zug den Hauptbahnhof von Kyoto erreichte.
Sie spähte durch eine der Seitenscheiben auf die Bahnhofsgegend, der sie sich nun rasch näherten. Von Weitem wirkte sie sehr modern auf die junge Frau (??), mit dem Bahnhof als einer waghalsigen, unglaublich filigran wirkenden Konstruktion, die von einer Wand an der Seite gehalten wurde aber sonst bis auf ein paar wenige metallische Stützpfeiler, hauptsächlich eine fast frei schwebende Plattform war.
Hinter dem Bahnhof erkannte sie drei riesige Hochhäuser davor ein paar kleinere Gebäude. Gerade eben noch war aus ihrer Position zu erkennen, dass sich auch unter den Schienen der Monorail Bahnen kleinere Gebäude und Lagerhallen befanden.

Der Text liest sich in dieser Form etwas runder denke ich. Aber das kannst du später beim Überarbeiten noch bei Bedarf ändern.

Obwohl der Bahnhof von außen ziemlich modern aussah war er wie viele Bahnhöfe im Inneren leicht verkommen. Allerhand sozial aussätzige lungerte momentan in der Bahnhofsgegend. Fixer, Prostituierte etc. Selbst die sozialen Verbesserungen im Verlauf der Gründung der Weltregierung hatten an dieser Situation nichts geändert. Selbst das Verbrechen war nur fast verschwunden.  In verlorenen Winkeln wie diesen nistete es sich weiter ein, von der Polizei weitestgehend unbehelligt.
Kurz um, es war eine üble, dreckige Gegend, was selbst der Schein der Neonreklametafeln der Gebäude nicht wirklich überdecken konnte.
 Die meisten Gegenstände hatten lange Schatten in der Dunkelheit.

Nach kurzer Zeit hielt die Bahn und Massen anonymer Pendler und Touristen stiegen hastig aus.
Unter ihnen war ein junges Mädchen. Sie trug ein schwarzes Kleid und schwarze Stiefel.  Ihre Haare waren so dunkel wie ihr Gemüt. Ihr Name war Karala Yagiyu. Sie schaute sich kurz um in der dunklen Gegend und dachte nach:

„Ich bin heute nach Kyoto gekommen, den Ort meiner Bestimmung.
Die geordneten Arbeiterströme, die die Straßen tagsüber beherrschen sind verschwunden und die Stadt ist langsam wieder in dem Chaos versunken, das so elementar für die Menschliche Natur ist wie das Streben nach Essen oder Glück.
In diesen Stunden ist die totale Freiheit, aber auch die totale Verlassenheit der menschlichen Existenz am deutlichsten. Dieses Chaos ist auf der einen Seite erschreckend aber auf der anderen Seite auch ungemein Anziehend.
All das Chaos wird überwacht durch unsere wissenschaftlich kontrollierte Technologie, dem Symbol der kollektiven Vernunft der Menschheit.
Ich soll diesem Institut helfen, aber warum?
Um die Menschheit zu retten?
Die ist mir eigentlich egal. Egal was man tut, Leid und Schmerz werden immer bestehen bleiben, selbst in einem Utopia.
Ich bin den Leuten ja auch egal, also warum sollte ich mich dann für die Rettung der Menschheit interessieren? Falls die Menschheit gerettet wird durch das, was ich tu, schön, aber ist mir auch egal. Ich will nur meinen Spaß.“

Karala ging weiter durch den dunklen Weg durch den Bahnhof. Während dessen guckte sie auf ihr Handy in eine Karte, um zu sehen, wo sie sich mit denen treffen sollte, die sie in die Stadt bestellt hatten.

Gelungen finde ich diesen frühen Hinweis darauf, was Karala bewegt, oder auch nicht. Dieser Einblick in ihre Ansichten gefällt mir sehr gut.

Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Lairis77 am 06.02.12, 15:31
Mir gefällt der Einstieg auch gut. Die Beschreibungen machen die Situation sehr plastisch, man fühlt sich sofort in die dystopische Welt hineingezogen - obwohl an machen Stellen weniger IMO mehr gewesen wäre. Die Haar- und Jackenfarbe der Nachrichtensprecherin ist z.B. eher überflüssig für die Handlung oder auch nur das Ambiente. So was stört IMO eher den Lesefluss als das Kopfkino anzuheizen. 
Aber Geschmackssache. Ich bin nicht so der Beschreibungsfetischist und über dem ersten Band von "Herr der Ringe" fast eingeschlafen ;).

Zitat
Nach kurzer Zeit hielt die Bahn und Massen anonymer Pendler und Touristen stiegen hastig aus.
Unter ihnen war ein junges Mädchen. Sie trug ein schwarzes Kleid und schwarze Stiefel.  Ihre Haare waren so dunkel wie ihr Gemüt. Ihr Name war Karala Yagiyu. Sie schaute sich kurz um in der dunklen Gegend und dachte nach:

„Ich bin heute nach Kyoto gekommen, den Ort meiner Bestimmung.
Die geordneten Arbeiterströme, die die Straßen tagsüber beherrschen sind verschwunden und die Stadt ist langsam wieder in dem Chaos versunken, das so elementar für die Menschliche Natur ist wie das Streben nach Essen oder Glück.
In diesen Stunden ist die totale Freiheit, aber auch die totale Verlassenheit der menschlichen Existenz am deutlichsten. Dieses Chaos ist auf der einen Seite erschreckend aber auf der anderen Seite auch ungemein Anziehend.
All das Chaos wird überwacht durch unsere wissenschaftlich kontrollierte Technologie, dem Symbol der kollektiven Vernunft der Menschheit.
Ich soll diesem Institut helfen, aber warum?
Um die Menschheit zu retten?
Die ist mir eigentlich egal. Egal was man tut, Leid und Schmerz werden immer bestehen bleiben, selbst in einem Utopia.
Ich bin den Leuten ja auch egal, also warum sollte ich mich dann für die Rettung der Menschheit interessieren? Falls die Menschheit gerettet wird durch das, was ich tu, schön, aber ist mir auch egal. Ich will nur meinen Spaß.“

Den Part finde ich, ehrlich gesagt, nicht ganz so gelungen. Bis auf die letzten 2-3 Sätze klingt vieles zu gestelzt für die flüchtigen Gedanken eines Teenagers und käme in der 3. Person besser rüber:
"Der Zug spuckte einen Strom anonymer Pendeler und Touristen aus, der sich minutenlang auf dem Bahnsteig und den Rolltreppen staute, bis er sich irgendwann in der kalten, regnerischen Nacht verlor. 
Zurück blieb ein junges Mädchen mit schwarzem Haar und schwarzen Kleidern, ihr düsterer Gesichtsausdruck passte zu ihrem Outfit und spiegelte unverhohlen ihre Stimmung wieder.
Als die geordneten Arbeiterströme, die die Straßen tagsüber beherrschten, verschwunden waren, wurden jene Verwahrlosten und Vernachlässigten sichtbar, die den Bahnhof ihr Zuhause nannten: Dealer, Fixer, Prostituierte, Obdachlose und Kriminelle aller Art.
Karala - so hieß das Mädchen - fühlte sich in diesem Moment wie eine von ihnen: verloren, verlassen. Nun war sie in Kyoto, dem Ort ihrer Bestimmung - dennoch hatte sie keine richtige Vorstellung, was sie hier sollte.
"Die Menschheit retten?", dachte sie voller Ironie. "Guter Witz, ich bin doch den Leuten auch egal, die kommen doch nicht mal, um mich vom Bahnhof abzuholen! Falls die Menschheit gerettet wird durch das, was ich tu, schön, aber ist mir auch egal. Ich will nur meinen Spaß.“
Sie sah sich auf dem dreckigen Bahnsteig um und und fragte sich, ob soziale Probleme und Verbrechen jemals besiegt werden konnten. In verlorenen Winkeln wie diesem nisteten sie sich weiter ein, von der Polizei weitestgehend unbehelligt. Daran hatte selbst die Weltregierung mit ihren ambitionierten Sozialreformen nichts geändert.
Das Chaos - mühsam kontrolliert durch die menschliche Vernunft, die Wissenschaft und die Technik - lauerte ununterbrochen, erbarmungslos auf eine Schwachstelle im fragilen Gefüge von Recht und Ordnung. Dieses Chaos wirkte erschreckend auf Karala - aber auch ungemein anziehend. Es war so elementar für die menschliche Natur ist wie das Streben nach Glück. ..."

Irgendwie so in der Art :).

Ansonsten sehr interessant! Ich bin ich gesapnnt, wie es weitergeht.  :auction


 

Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 06.02.12, 16:25
Danke für den neuen Kommentar.

Der Name der Marskolonie in den Nachrichten, "Grover's Mill" ist eigentlich teilweise auch ein kleiner Witz gewesen. (Wie du warscheinlich schon bemerkt hast.) Der Name stammt nämlich aus dem Radiohörspiel von Orson Welles und war dort der Ort, wo die Marsmenschen als erstes die Erde angriffen. Bei mir heißt jetzt nun ein Ort auf dem Mars so. (Und wird von Aliens verwüstet.)

Ja - der kleine Gag kam an.
Eine schöne kleine Einlage am Rande

Wie gesagt, das war geplant. Die Korrelation der Anfangsszene mit dem Zitat "oh Fortuna velut luna" habe ich aber komischerweise erst während des schreibens bemerkt.

Der nächste Teil

Durch das Shin Tama Industriegebiet fuhr gerade auf einer Hochbahn ein Monorail Zug auf einer Schiene Richtung Bahnhof. Der Monorailzug hatte eine weiße Farbe und an den Seiten große, blaue Streifen.

Der Zug erreichte schnell den Hauptbahnhof von Kyoto. Die Bahnhofsgegend sah von Weitem sehr modern aus mit dem Bahnhof als einer waghalsigen architektonischen Konstruktion, die von einer Wand an der Seite gehalten wurde aber sonst bis auf ein paar wenige metallische Stützpfeiler eine fast frei schwebende Plattform war.
Hinter dem Bahnhof standen 3 riesige Hochhäuser und vor dem Bahnhof ein paar kleinere Gebäude. Selbst unter den Schienen der Monorail Bahnen befanden sich kleinere Gebäude wie Lagerhallen.

Hier möchte ich spontan auf das Thema "Beschreiben, ohne zu beschreiben" in unserem Autorentipps-Thread verweisen. Hier ein Beispiel:
 
Durch das Shin Tama Industriegebiet fuhr einer der typisch weißen Monorail Züge, dessen Trassen sich hoch über den Köpfen der Menschen hinweg zogen die hier ihrer Beschäftigung nachgingen, in Richtung Bahnhof. Was ebenfalls zu der typischen Erscheinungsform dieser Züge gehörte, war der blaue Streifen auf der Seite, ein Relikt noch aus dem 20. Jahrhundert.

Karala Yagiyu wusste, dass es nun nicht mehr lange dauern würde, bis der Zug den Hauptbahnhof von Kyoto erreichte.
Sie spähte durch eine der Seitenscheiben auf die Bahnhofsgegend, der sie sich nun rasch näherten. Von Weitem wirkte sie sehr modern auf die junge Frau (??), mit dem Bahnhof als einer waghalsigen, unglaublich filigran wirkenden Konstruktion, die von einer Wand an der Seite gehalten wurde aber sonst bis auf ein paar wenige metallische Stützpfeiler, hauptsächlich eine fast frei schwebende Plattform war.
Hinter dem Bahnhof erkannte sie drei riesige Hochhäuser davor ein paar kleinere Gebäude. Gerade eben noch war aus ihrer Position zu erkennen, dass sich auch unter den Schienen der Monorail Bahnen kleinere Gebäude und Lagerhallen befanden.

Der Text liest sich in dieser Form etwas runder denke ich. Aber das kannst du später beim Überarbeiten noch bei Bedarf ändern.

OK. Ich werde das mal überlegen, wie ich die Szene bei der Überarbeitung ändern werde. Danke für den Hinweis.

Ja, die Figur ist weiblich.


Obwohl der Bahnhof von außen ziemlich modern aussah war er wie viele Bahnhöfe im Inneren leicht verkommen. Allerhand sozial aussätzige lungerte momentan in der Bahnhofsgegend. Fixer, Prostituierte etc. Selbst die sozialen Verbesserungen im Verlauf der Gründung der Weltregierung hatten an dieser Situation nichts geändert. Selbst das Verbrechen war nur fast verschwunden.  In verlorenen Winkeln wie diesen nistete es sich weiter ein, von der Polizei weitestgehend unbehelligt.
Kurz um, es war eine üble, dreckige Gegend, was selbst der Schein der Neonreklametafeln der Gebäude nicht wirklich überdecken konnte.
 Die meisten Gegenstände hatten lange Schatten in der Dunkelheit.

Nach kurzer Zeit hielt die Bahn und Massen anonymer Pendler und Touristen stiegen hastig aus.
Unter ihnen war ein junges Mädchen. Sie trug ein schwarzes Kleid und schwarze Stiefel.  Ihre Haare waren so dunkel wie ihr Gemüt. Ihr Name war Karala Yagiyu. Sie schaute sich kurz um in der dunklen Gegend und dachte nach:

„Ich bin heute nach Kyoto gekommen, den Ort meiner Bestimmung.
Die geordneten Arbeiterströme, die die Straßen tagsüber beherrschen sind verschwunden und die Stadt ist langsam wieder in dem Chaos versunken, das so elementar für die Menschliche Natur ist wie das Streben nach Essen oder Glück.
In diesen Stunden ist die totale Freiheit, aber auch die totale Verlassenheit der menschlichen Existenz am deutlichsten. Dieses Chaos ist auf der einen Seite erschreckend aber auf der anderen Seite auch ungemein Anziehend.
All das Chaos wird überwacht durch unsere wissenschaftlich kontrollierte Technologie, dem Symbol der kollektiven Vernunft der Menschheit.
Ich soll diesem Institut helfen, aber warum?
Um die Menschheit zu retten?
Die ist mir eigentlich egal. Egal was man tut, Leid und Schmerz werden immer bestehen bleiben, selbst in einem Utopia.
Ich bin den Leuten ja auch egal, also warum sollte ich mich dann für die Rettung der Menschheit interessieren? Falls die Menschheit gerettet wird durch das, was ich tu, schön, aber ist mir auch egal. Ich will nur meinen Spaß.“

Karala ging weiter durch den dunklen Weg durch den Bahnhof. Während dessen guckte sie auf ihr Handy in eine Karte, um zu sehen, wo sie sich mit denen treffen sollte, die sie in die Stadt bestellt hatten.

Gelungen finde ich diesen frühen Hinweis darauf, was Karala bewegt, oder auch nicht. Dieser Einblick in ihre Ansichten gefällt mir sehr gut.

Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

Danke. Es wird noch sehr stark in die innerpsychische Richtung gehen. Es wird auch klar werden, Karala weiß gar nicht, was sie eigentlich will.  Sie ist eine hochgradig dissonante Persönlichkeit.

Mir gefällt der Einstieg auch gut. Die Beschreibungen machen die Situation sehr plastisch, man fühlt sich sofort in die dystopische Welt hineingezogen - obwohl an machen Stellen weniger IMO mehr gewesen wäre. Die Haar- und Jackenfarbe der Nachrichtensprecherin ist z.B. eher überflüssig für die Handlung oder auch nur das Ambiente. So was stört IMO eher den Lesefluss als das Kopfkino anzuheizen. 
Aber Geschmackssache. Ich bin nicht so der Beschreibungsfetischist und über dem ersten Band von "Herr der Ringe" fast eingeschlafen ;).

Zitat
Nach kurzer Zeit hielt die Bahn und Massen anonymer Pendler und Touristen stiegen hastig aus.
Unter ihnen war ein junges Mädchen. Sie trug ein schwarzes Kleid und schwarze Stiefel.  Ihre Haare waren so dunkel wie ihr Gemüt. Ihr Name war Karala Yagiyu. Sie schaute sich kurz um in der dunklen Gegend und dachte nach:

„Ich bin heute nach Kyoto gekommen, den Ort meiner Bestimmung.
Die geordneten Arbeiterströme, die die Straßen tagsüber beherrschen sind verschwunden und die Stadt ist langsam wieder in dem Chaos versunken, das so elementar für die Menschliche Natur ist wie das Streben nach Essen oder Glück.
In diesen Stunden ist die totale Freiheit, aber auch die totale Verlassenheit der menschlichen Existenz am deutlichsten. Dieses Chaos ist auf der einen Seite erschreckend aber auf der anderen Seite auch ungemein Anziehend.
All das Chaos wird überwacht durch unsere wissenschaftlich kontrollierte Technologie, dem Symbol der kollektiven Vernunft der Menschheit.
Ich soll diesem Institut helfen, aber warum?
Um die Menschheit zu retten?
Die ist mir eigentlich egal. Egal was man tut, Leid und Schmerz werden immer bestehen bleiben, selbst in einem Utopia.
Ich bin den Leuten ja auch egal, also warum sollte ich mich dann für die Rettung der Menschheit interessieren? Falls die Menschheit gerettet wird durch das, was ich tu, schön, aber ist mir auch egal. Ich will nur meinen Spaß.“

Den Part finde ich, ehrlich gesagt, nicht ganz so gelungen. Bis auf die letzten 2-3 Sätze klingt vieles zu gestelzt für die flüchtigen Gedanken eines Teenagers und käme in der 3. Person besser rüber:
"Der Zug spuckte einen Strom anonymer Pendeler und Touristen aus, der sich minutenlang auf dem Bahnsteig und den Rolltreppen staute, bis er sich irgendwann in der kalten, regnerischen Nacht verlor. 
Zurück blieb ein junges Mädchen mit schwarzem Haar und schwarzen Kleidern, ihr düsterer Gesichtsausdruck passte zu ihrem Outfit und spiegelte unverhohlen ihre Stimmung wieder.
Als die geordneten Arbeiterströme, die die Straßen tagsüber beherrschten, verschwunden waren, wurden jene Verwahrlosten und Vernachlässigten sichtbar, die den Bahnhof ihr Zuhause nannten: Dealer, Fixer, Prostituierte, Obdachlose und Kriminelle aller Art.
Karala - so hieß das Mädchen - fühlte sich in diesem Moment wie eine von ihnen: verloren, verlassen. Nun war sie in Kyoto, dem Ort ihrer Bestimmung - dennoch hatte sie keine richtige Vorstellung, was sie hier sollte.
"Die Menschheit retten?", dachte sie voller Ironie. "Guter Witz, ich bin doch den Leuten auch egal, die kommen doch nicht mal, um mich vom Bahnhof abzuholen! Falls die Menschheit gerettet wird durch das, was ich tu, schön, aber ist mir auch egal. Ich will nur meinen Spaß.“
Sie sah sich auf dem dreckigen Bahnsteig um und und fragte sich, ob soziale Probleme und Verbrechen jemals besiegt werden konnten. In verlorenen Winkeln wie diesem nisteten sie sich weiter ein, von der Polizei weitestgehend unbehelligt. Daran hatte selbst die Weltregierung mit ihren ambitionierten Sozialreformen nichts geändert.
Das Chaos - mühsam kontrolliert durch die menschliche Vernunft, die Wissenschaft und die Technik - lauerte ununterbrochen, erbarmungslos auf eine Schwachstelle im fragilen Gefüge von Recht und Ordnung. Dieses Chaos wirkte erschreckend auf Karala - aber auch ungemein anziehend. Es war so elementar für die menschliche Natur ist wie das Streben nach Glück. ..."

Irgendwie so in der Art :).

Ansonsten sehr interessant! Ich bin ich gesapnnt, wie es weitergeht.  :auction

Danke für das Lob. Dies werde ich auch in meine Überlegungen mit einfließen lassen.

Wie gesagt, die Welt ist nicht total dystopisch und auch nicht total utopisch, sondern hat Tendenzen in beide Richtungen. (Und es kann in der selben Stadt auch tolle und furchtbare Gegenden nebeneinander geben.)

Es stimmt aber, es ist eher in einem typischen Industrial Stil gehalten im Sinne von Alien, Oddworld etc. Die Schrottplatz Atmosphäre wird bei einigen Teilen der Handlung auch noch etwas zunehmen. (Ich stehe auch irgendwie auf diesen Industrie/Technik Look.)
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 07.02.12, 11:40
Der nächste Teil:

20 Minuten später, in irgendeinem unbedeutenden Apartmenthaus auf der anderen Seite der Stadt:
Im kleinen Raum des Apartments sah es aus, wie in einem Wahrgewordenen Alptraum. Im Ganzen Raum waren Blutflecken und in der Mitte lag eine ekelhaft zugerichtete Leiche. Ein Schrecklicher Anblick wurde durch den fahlen Lichtschein, der schräg durch das Fenster in den Raum kam enthüllt, ein Anblick, wie er nicht mal den kränksten Gehirnen unter den Menschen einfallen konnte. Ein Zeichen archaischster, bestialischer, unmenschlichster Brutalität. Wie ein Weckruf aus dunklen, barbarischen Zeiten, die der Mensch eigentlich durch die Zivilisation schon überwunden glaubte.

Was war wohl passiert?

Wer konnte nur so etwas tun?

Warum tut man so etwas? War es überhaupt jemand, der so etwas tat, oder war es ein Etwas?

Lauerte dieser Täter noch irgendwo und wartete auf sein nächstes Opfer?

Über der Leiche, im fahlen Licht, das durch die Fenster kam schwebte etwas, was es so eigentlich nicht geben konnte oder durfte, eine Perversion gegen alle Gesetze der bekannten Natur und Logik. Eine Abscheulichkeit gegen den logischen Verstand.

Es war eine Art schmale Hauttasche zu einem langen, senkrechten Schlitz geformt. Die Hautlappen dieser Tasche öffneten sich zur Seite und gaben den Blick auf das Innerste der Kreatur frei, ein von Schleim bedecktes Auge. Auf dem Reptilien artig wirkenden Auge verliefen viele dicke, rote Adern. Ab und zu tropfte grüner Schleim vom Auge.
Was war das?

Wo kam es her?

Was wollte es? War es verantwortlich für das entsetzliche Blutbad, was geschah?

Beobachtete es alles? Was beobachtete es?

Das Wesen verharrte ruhig und verschwand danach wieder. Es war einfach weg.

Einige Zeit später fuhr ein schwarzer Van vor das Haus, in dem die Leiche lag.  Einige Leute stiegen aus und begannen schwere Schutzanzüge und Gasmasken anzuziehen, unter Anderem eine junge Frau.

Sie hasste eigentlich den gelben Schutzanzug, der nicht nur unbequem war sondern auch dem Träger fast die Luft zum Atmen zu rauben schien. Sie wusste aber auch, dieser Schutzanzug war ihr einziger Schutz gegen dies, was auf sie wartete einige Stockwerke höher. Dieser Schutzanzug mit seinen schwarzen Kreuzsymbolen auf gelbem Grund, welcher dafür sorgte, dass sie sobald sie ihn an hatte aussah wie irgendein Mitglied einer bizarren Sekte war schon mehrfach ihre Lebensversicherung, der beste Schutz, den die Wissenschaft und die Zivilisation hervorbringen konnte gegen die erbarmungslosen Gefahren der Natur, die ihr bevor standen.

Sie ging zusammen mit den anderen Wissenschaftlern ins Gebäude, Richtung Treppenhaus und von dort aus den langen Gang hinauf, der führte zur unausweichlichen Auseinandersetzung mit dem sicheren Verderben. Die graue, kalte, schlecht beleuchtete Treppe, die zur Gefahr führte erschien fast endlos und beschwerlich für sie.
Mit jedem Schritt wurde das ohrenbetäubende Ticken der Strahlungsmessgeräte lauter und schneller, wie ein Vorbote des Schreckens, der auf sie lauerte.  „
Musste dies eigentlich so laut sein?“, dachten sich alle. Es war ja schon eh klar, dass selbst wenn die Aliens verschwunden waren sie alle am Tatort in absoluter Todesgefahr schwebten, wegen den Hinterlassenschaften, die diese Kreaturen an den Orten ihres Wütens liegen ließen. Man brauchte sie deshalb auch nicht ständig daran zu erinnern, dass ihr Leben am seidenen Faden hing und jede kleinste Fehlfunktion ihrer Schutzanzüge für sie das sichere Ende bedeuten könnte.

Die Gruppe kam langsam zur Wohnung, die der Tatort war. Da die Tür nicht auf ging nahmen sie einen kleinen Rammbock, den einer von ihnen Trug und brachen damit die Tür unter einem lauten Krachen in mehrere Teile.

Im Raum schien es relativ Sicher zu sein. Das seltsame Etwas war nirgendwo zu sehen. Diese Sicherheit war aber nur trügerisch, da es jederzeit wieder auftauchen und sich ein weiteres Opfer aussuchen konnte. Dies war allen klar, weshalb sie unter höchster Anspannung arbeiteten, um das Verhalten des Wesens wissenschaftlich zu untersuchen im verzweifelten Versuch der Menschheit, irgendeine Möglichkeit zu finden, der Höllenkreatur beizukommen.

Die Einsatzleiterin rief laut:
„Aha, schon wieder ein Caine Angriff. Beeilt euch mit der Untersuchung, Leute. Vermutlich wird dies nicht der letzte Angriff dieser Art heute werden.
Sammelt so viele Proben wie möglich und tätigt alle notwendigen Messungen. Danach brennen wir wie Vorschriftsgemäß mit unseren Flammenwerfern alles im Raum nieder. Nicht mal eine kleine Zelle darf hier noch übrig bleiben.“

Sie hasste diese Vorschrift, da es die Untersuchung der Caine erschwerte, aber die Regierung hatte panische Angst vor biologischer Kontamination durch die Caine, weshalb einige unvernünftige Vorschriften erlassen wurden, die eigentlich für die meisten Leute mit gesundem Menschenverstand  reiner Irrsinn waren. Aber Vorschrift war halt eben Vorschrift, weshalb sie das auch Ordnungsgemäß ausführen wollte, egal wie hirnrissig es war.

Nach kurzer Zeit rief ihr ein Wissenschaftler zu, das man beim bedauernswerten Opfer etwas seltsames Gefunden hatte, und im Reagenzglas war tatsächlich eine rätselhafte Substanz, die von selbst eine Art Netz zu bauen Schien. 

Niemand wusste, was dies war, aber dies war bei den meisten früheren Fällen von Caine Angriffen ebenfalls registriert wurden. Deshalb sagte die Einsatzleiterin, man sollte diese komische Substanz ins Labor bringen zur weiteren Untersuchung.

Konnte dies vielleicht die erhoffte Lösung dieses verwirrenden Rätsels über die Caine liefern? So recht wollte dies keiner glauben, denn man hatte schon genug Spuren von denen gesammelt, genügend Theorien aufgestellt. Alles erwies sich als Sackgasse. Das Rätsel um die mysteriösen Fremden schien sich förmlich einer Lösung durch den menschlichen Verstand zu verschließen.

Nach einiger Zeit verabschiedete sich die Einsatzleiterin aus dem Raum mit den Worten:
„Obwohl der Algorithmus heute nur einen Vorfall gemeldet hatte kann dies Falsch sein, wegen den Problemen mit der Maschinengenauigkeit des Algorithmus.  Ich will das deshalb den Algorithmus nochmal Checken. Außerdem muss ich nochmal mit Hilal telefonieren.“

Genau in dem Moment, als die Gruppe von Wissenschaftlern den Tatort untersuchte fuhr Hilal mit ihrem schwarzen Sportwagen durch ein Gebiet am Stadtrand.
Überall wo sie hinblickte sah sie nur riesige, schier endlose Reihen von Strommasten, welche wie künstliche Metallbäume den Himmel zu zerteilen schienen. Sie fuhr langsam durch diesen schier endlos erscheinenden technischen Metallwald, der die Natur im Gebiet fast vollständig zu verdrängen schien. Mit bloßem Auge war das Gewirr aus Draht und Kabeln kaum zu entziffern. Es verwirrte eher noch alles.

 Er war fast ein Symbol für den unbändigen Stromhunger des modernen Menschen, aber er zeigte auch genau auf, wie verloren und verwirrt Menschen im modernen Leben werden können. Der Mensch beherrschte die Technik, aber genau so beherrschte diese den Menschen und schloss ihn förmlich ein in ihren Systemen, die alles zu verschlingen schienen.

Nach kurzer Zeit klingelte Hilals Autotelefon. Am Apparat war die Kommissarin, welche den Einsatz beim letzten Caine Vorfall leitete. Sie erklärte:
„Hilal, vor noch nicht mal einer Stunde gab es einen Weiteren Zwischenfall. Wir denken, mehr werden bald kommen. Komm bitte so schnell es geht zum Hauptquartier.“
Hilal schüttelte nur mit dem Kopf. Sie wusste zwar, dass sie es tun sollte, aber sie konnte es gerade nicht, weil sie auf dem Weg war, um eine neue Kandidatin für die mathematische Abteilung des Instituts abzuholen, die vielleicht bald mit Anderen an der Verbesserung des Algorithmus arbeiten sollte. 

Der Name dieser Kandidatin war Karala Yagiyu.

Sie musste sie leider telefonisch etwas vertrösten vor gut 4 Stunden, da man im Institut noch was zu tun hatte und Hilal deshalb nicht in der Lage war, Karala abzuholen vom Bahnhof. Jetzt konnte sie sich nicht auf der Stelle umdrehen, um zum Institut zurückzufahren. Nein. Das ging einfach nicht.

Deshalb sagte sie der Kommissarin, sie würde vielleicht ein wenig später zum Institut kommen.

Während dessen ging Karala weiter, über eine kleine Brücke, welche an einem Highway vorbeiführte.  Von Weitem sah sie die hellen Lichter der Häuser, Symbole einer falschen Sicherheit, in der sich die Bewohner dieser Stadt wiegten, ohne zu wissen, welche Kreaturen gerade dabei waren, in der Stadt ihr Unheil zu stiften. Es störte scheinbar niemand ihr Zusammenleben und ihre trügerische Ruhe, noch.

Nach kurzer Zeit kam sie zu einer Geschäftsstraße. Obwohl es schon so spät war herrschte hier noch Betrieb in den Geschäften und an den vielen Automaten. Dies waren also die Errungenschaften der Moderne. Die eigene Sicherheit konnte nicht immer garantiert werden, aber es war jederzeit überall möglich, irgendwelchen Nippes zu kaufen, welchen man eh nicht wirklich brauchte.

Karala lehnte sich an die gekachelte Wand eines Gebäudes und wartete auf Hilal, die bald hier auftauchen sollte, hatte sie zumindest so gesagt.  Während der Wartezeit spielte Karala, wie es Mädchen in ihrem Alter häufig taten irgendwelche Games auf ihrem Smartphone.  Die Zeit wollte und wollte einfach nicht vergehen.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 13.02.12, 18:11
Der nächste Teil

Nach einer Viertelstunde kam Hilal endlich. Sie redete kurz mit Karala und dann fuhren beide los in ihrem Auto. Sie fuhren durch verschiedenste Stadtteile, Industriegebiete, Geschäftsstraßen, Wohngebiete etc.

Überall war ein scheinbar chaotisches Gewirr aus Lichtern von Leuchtschildern, Videowänden, Hausfenstern, Straßenlaternen etc. Eine künstliche Welt erschaffen aus Licht. Eine irreale Welt die die Menschen umgab. Sie komplett verschluckte und von der eigentlichen Realität optisch trennte.

Nach einer Weile fragte Karala:
„Hilal Sama, was ist dieser Algorithmus, den sie eben erwähnten eigentlich genau?“

Hilal überlegte kurz und antwortete dann:
„OK. Erstmal lass den Höflichkeitsquatsch. Wir werden wahrscheinlich Kolleginnen, da kannst du mich auch duzen. Und lass dieses „Sama“ weg. Ich bin keine so hochgestellte Persönlichkeit und will auch nicht so wichtig sein, dass ich diesen Grad der Ehrerbietung verdiene.

Der RSR Algorithmus ist ein mathematischer Algorithmus der entdeckt wurde vom deutschen Mathematikprofessor Friedrich Wilhelm Riemann und seinen Assistenten Alex Szabo und C.G.Rosenberg. Aus einem unbekannten Grund war dieser Algorithmus in der Lage, die Aktivitäten der Caine vorauszuberechnen.

Dies funktionierte relativ gut, aber eines Tages kam es zu mehr und mehr falschen Vorhersagen durch den Algorithmus. Wissenschaftler begannen daraufhin, genauere Untersuchungen am Algorithmus vorzunehmen und stellten fest, in der derzeitigen Form des Algorithmus wies er einen hohen relativen Fehler auf. 

Nur zur Info, der relative Fehler ist eine Ungenauigkeit, die bei der Darstellung von Kommazahlen in Computersystemen entsteht und falls ein Algorithmus schlecht definiert wurde, sich durch die Bearbeitung der Eingabewerte durch das Programm verschlimmern kann.

Dies war bei dem RSR Algorithmus in extremer Weise der Fall. Genauergesagt lief der Algorithmus schon fast an der Grenze der Maschinengenauigkeit der besten Computer.
Um das Problem mit dem Algorithmus zu lösen und die Verteidigung gegen die Caine zu koordinieren wurden von der Regierung einige Institute zu dem neuen Carl Friedrich Gauß Institut zusammengeschlossen und ist Kooperationen mit einigen führenden IT und Rüstungsfirmen eingegangen zum Aufbau des Instituts.
Alex Szabo wurde zum Leiter der wissenschaftlichen Abteilung des Instituts ernannt. “


Karala hörte gebannt zu. Die Ausführungen verwirrten sie zwar ein wenig, aber sie fand alles auch ungemein interessant. Irgendwie warf diese Erklärung mehr Fragen auf als das sie Antworten gab.

Wie war das überhaupt möglich, dass dieser Algorithmus wirklich funktionieren konnte?
 War alles wirklich berechenbar?
 Auch der Mensch selbst?
Was war dann mit dem freien Willen?
War dies alles nur reinste Mathematik, auf die man keinen Einfluss hatte, aber durch die alles gesteuert wurde?

Deshalb fragte Karala noch einmal nach:

„Bedeutet die Möglichkeit der Funktion dieses Algorithmus, der Mensch ist ebenfalls nur eine Maschine, welche durch Mathematik und Logik kontrolliert wird, ohne dass sowas wie ein freier Wille exisiert?“

Hilal erwiderte:
„Solche Ansichten gab es häufig bei großen Denkern. Beispielsweise nahm der Mathematiker Alan Turing an, der menschliche Geist sei funktional äquivalent zu einer Maschine mit einem Speicher in Form eines Bands und das menschliche Denken bestünde in Etwa aus den Vorgängen das Band zu Bewegen, um einen bestimmten Teil des Gedächtnisses abzurufen, diesen Teil auszulesen, abhängig vom Inhalt etwas Neues an diese Stelle zu schreiben etc. Dabei sei der Mensch grob aus 3 Teilen bestehend, wovon einer durch Gene und Triebe bestimmt wird, einer durch Erfahrung und einer durch Erziehung. In der Psychoanalyse existieren teilweise auch Theorien in ähnlicher Richtung.

Außerdem schau mal die Cybertechnologie und Forschungen in diese Richtung an. Dies läuft auch sehr stark darauf hinaus, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass der Mensch eine Form von biologischer Maschine ist. “

Für Karala war dies zwar ein interessantes Thema, da es Philosophie und Technik vereinte, 2 Sachen die Karala eigentlich liebte. Sie kam zwar mit anderen Menschen nicht besonders gut zurecht, aber mit Digitaltechnik und komplizierten philosophischen Theorien umso mehr.

Trotzdem interessierte sie das alles momentan allerdings relativ wenig. Sie wollte eigentlich nur wissen, was sie zu tun hatte und ob sie das eigentlich überhaupt tun wollte. Und dies würde sich erst später zeigen.

Sie fragte sich nur eines. Konnte es nicht sein, dass diese Vorstellung einer Berechenbarkeit der Welt nur eine Schutzbehauptung sein, ein Verlangen, um sich in falscher Sicherheit zu wiegen, in einer Illusion der falschen Idylle. Genauso wie diese Lichter der Neonreklametafeln auch nur eine künstliche Illusion waren, eine Illusion einer kontrollierbaren Welt erschaffen aus der menschlichen Zivilisation, um das Grauen zu verbergen, was dahinter lauerte.

Was würde passieren, wenn diese Illusion zusammenbrechen würde? Wenn all die Technologie der menschlichen Zivilisation nicht mehr funktionieren würde? Wäre dann der Mensch wieder eine Bestie, ein Raubtier, verloren und verlassen in einer chaotischen Welt ohne Sinn und Ordnung? Erzeugte die Zivilisation die Illusion einer sicheren Welt oder war der Mensch nur zivilisiert, weil er in der Illusion einer sicheren Welt lebte?
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 07.03.12, 11:47
Hier der nächste Teil: (Diesmal etwas kürzer.)

Nach kurzer Zeit kam Hilal in ein Wohngebiet. Überall standen riesige Betonkomplexe, wie Legebatterien für Menschen. Kalte, unförmige Ungetüme aus Stahlbeton, die alles in ein vorgegebenes System pressten, von schwindelerregender Höhe. Auf der einen Seite höchst modern, auf der anderen Seite von außen aber verfallen, wie so vieles in dieser Stadt.

Nach kurzer Zeit sagte Hilal zu Karala:
„Entschuldigung, ich hab hier noch was vergessen. Ich muss noch mal kurz zu meinem Apartment, denn ich sollte Unterlagen deiner vielleicht baldigen Kollegin Madoka Michael abholen. Die Liegen noch bei mir zu Hause.“

Karala antwortete leise: „Kein Problem. Ich kann mit ihnen kommen, Hilal Sama.“

Daraufhin entgegnete Hilal leicht genervt: „Karala, über was haben wir uns eben unterhalten?“

Hilal parkte kurz danach ihr Auto in einer automatischen Tiefgarage und beide gingen los in Richtung des Apartments.

Nach kurzer Zeit betraten sie die Wohnung. Karala sah sich gut um. Sie sah den Kasten mit dem Hausserver und der Hausanlage als auch den kleinen Tisch mit dem Ikebanagesteck. Ein kleines Stück Natur in der von Beton, Stahl und Technik beherrschten Welt.

Ihr Blick schweifte ab über die Kaligrafien an der Wand zum Spiegel, quer durch den Korridor, der trotz des aktivierten Lichts noch relativ Dunkel war und nur Schräg von Unten einen kalten Lichtstrahl von Weitem aufwies.

Nach kurzer Zeit sah Karala eine andere Person in einem Nebenraum an der Wand stehen. Sie wich daraufhin erschreckt zurück und blickte aber weiter auf die mysteriöse Frau mit einem weißen Kleid und der Lilienblüte in ihrem langen, wallenden, schwarzen Haar.

Die Frau verströmte ein Gefühl von großer, innerlicher Leere, wie eine Puppe oder ein Geist, ein Wesen, was nicht zu leben schien sondern einfach nur da zu sein schien, eine absolut leere Hülle ohne Geist, Ziele, Wünsche oder Hoffnungen. Etwas das einfach da war.

Was war dies für ein Mensch?

War sie überhaupt ein Mensch?

Was bedeutete ihre Existenz, wenn man dies so nennen könnte?

Hilal guckte in Karalas Richtung, sah ihr fragendes Gesicht und erklärte zumindest einige dieser Fragen:
„Keine Panik Karala. Dies ist Kisaria, eine Gynoide, ein weiblicher Roboter gebaut von einem Wahnsinnigen. Sie funktioniert nicht.  Eine Existenz ohne Essenz, komplett Leer. Eine Sinnlose Existenz die eigentlich nur darauf wartet, mit der Zeit zu zerfallen. Ich habe sie zu mir genommen, denn irgendwie hatte ich auch Mitleid mit ihr. “
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Beitrag von: Alexander_Maclean am 07.03.12, 11:54
Das mit dem Roboter finde ich sehr interessant.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 07.03.12, 12:28
Das mit dem Roboter finde ich sehr interessant.

Danke für den Kommentar. Danke. Danke.  :w00t (Ich bin froh, dass ich wieder resonanz bekomme nach den letzten malen. Wirklich.) Die Figur ist ein Nebencharakter mit kleinerer Rolle. Die Idee dazu kam mir vor über 5 Jahren durch das Lesen der Texte des französischen Philosophen Jean Paul Sartre mit der These, das ganze menschliche Dasein ist eigentlich komplett Sinnlos und nur ein reiner Zufall. (Der einzige, der etwas aus einem machen könnte sei man selber.) Ich hatte irgendwie direkt gedacht, der beste Weg für dieses Thema wäre ein beschädigter Roboter erbaut von einem Wahnsinnigen, der deshalb selbst nicht wusste, warum er das tat. Erst später war mir aufgefallen, dies ist auch typisch bei der Darstellung von Maschinenwesen, dieses Thema aufzugreifen.

(Obwohl die Figur nur eine absolute Nebenrolle spielt ist der Name der Episode "Essence" eine Anspielung auf diese Figur.)

Ich habe das Ganze mit der Figur auch ein wenig dramatisiert.

Jede Figur ist bestimmten Themen zugeordnet über das Thema Mensch und alle haben irgendeinen Mangel, der mit dem jeweiligen Thema zu tun hat. (Dies ist ein Grund, warum die Figuren alle ziemlich gestört sind.) So hatte ich mir die Philosophiethemen der Geschichte aufgeteilt.

Vom Aussehen her ist die Figur inspiriert durch die Amoklaufenden/gegen Menschen rebellierenden Sex Roboter in Ghost in the Shell 2: Innocence. Die Haare habe ich allerdings länger gemacht, damit die Figur Karala nicht zu ähnlich sieht.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 08.03.12, 09:48
Der Nächste Teil (Diesmal etwas actionreicher):

Nach einer Weile ging Hilal in Richtung Wohnzimmer, um dort ihren Mantel abzulegen. Sie ging langsam durch das fast komplett dunkle Wohnzimmer, das nur von außen durch einen dünnen Lichtstrahl beleuchtet wurde in Richtung des Fensters und bewegte dort die Jalousien ein wenig höher um ein wenig mehr Licht von außen in den Raum zu lassen.
Draußen konnte man in dem Moment sehen, wie einige Forschungsflugzeuge und Roboter am Himmel flogen.

Karala blieb aber noch fast Regungslos vor Kisaria stehen. Sie schaute traurig nach unten und sagte leise zu sich: „Ich bin doch genau so nutzlos. Wenigstens ist sie nicht auch noch so fett und hässlich wie ich.“

Niemand hörte dies. Wenn man Karala so sah viel auf, diese hatte eher ein gewisses Untergewicht, obwohl sie sich selbst für zu dick hielt.

Auf einmal klingelte Hilals Kommunikator. Sie ging sofort an den Apparat. Am Anderen Ende war eine Wissenschaftlerin. Sie sprach in einem sehr aufgeregten, geradezu gehetzten Ton. In ihrer Stimme spürte man förmlich die Eskalation der Lage, die Ungewissheit, was bevor stand.

Die Wissenschaftlerin erzählte Hilal die Situation und sagte ihr nochmal eindringlich, sie müsste möglichst schnell ins Institut.

Hilal antwortete mit leicht genervtem Unterton: „Ja Ja. Ok. Ich komme direkt. Du hättest mich dafür nicht anrufen müssen. Ich hab nur was zu Hause vergessen und bin deshalb ein wenig später. Ihr habt die Lage auch ohne Mich relativ gut kontrollieren können. “

Da Hilal nicht zu sehen war rief Hilal nach Karala, mehrmals, aber sie reagierte irgendwie nicht. Hilal hatte irgendwie keine Zeit und Lust, nach ihr zu suchen und sich nochmal zu wiederholen.  Und eigentlich war es ja Karalas eigene Schuld, wenn sie nicht hörte und kam. Hilal könnte sie auch später abholen und jetzt allein losfahren.

Sie überlegte kurz und dachte, in der Lage wäre dies jetzt wohl das Beste.  Deshalb ging Hilal zu ihrem Auto, klappte die linke Tür nach Oben, setzte sich wieder rein, schloss die Tür wieder und fuhr los.

Sie kam an mehreren Lagerhallen vorbei, die alle in ihrem Inneren in ein giftgrünes Licht getaucht waren. Von den Fensterscheiben der Hallen aus konnte Hilal in die Gebäude sehen, die vollen Regale mit Kisten, Fässern und anderen Behältnissen. Es war eine unheimliche Atmosphäre.

In ihrem Auto hörte man ein leises Ticken von Umweltmessgeräten, was lauter zu werden schien. Ansonsten herrschte aber fast eine beunruhigende Totenstille.
Da hörte Hilal auf einmal ein Geräusch. Es kam irgendwie von den hinteren Sitzen.  Es hörte sich an, als ob irgendein rostiges Metallschanier bewegt wurde. 
Was war das? War Karala doch irgendwie mit im Auto, ohne dass sie es sah?

Sie schaute sich um, aber da war absolut gar nichts. Das mysteriöse Geräusch war auch wieder verschwunden und es herrschte wieder fast Stille. Jetzt zeigte der Bildschirm im Auto aber an, dass in der Nähe eine starke Magnetquelle geortet wurde, angeblich.

Was könnte dies bedeuten? War dies eine Fehlfunktion des schon älteren Wagens? Dies war irgendwie wahrscheinlich. Die Geräte hatten ja schon früher Fehlfunktionen, dachte sich Hilal. Also ignorierte sie sowohl das Geräusch als auch die Hinweise.  Dieses Geräusch war ja auch schon weg. Wird wohl nichts gewesen sein.

Nach kurzer Zeit hatte sie das Gefühl, jemand sei hinter ihr. Sie schaute sich um, aber da war wieder nichts. Sie spürte eine Gänsehaut am gesamten Körper. Ihre Atmung war beschleunigt und ihre Augen weiter aufgerissen als normal. Hier stimmte doch was nicht.

Trotzdem fuhr Hilal erst mal weiter und konzentrierte sich auf die Straße und die ihr entgegenkommenden LKWs. Sie guckte genau auf die Steuerelemente der scheinbar computergesteuerten Fahrzeuge, die am oberen Rand der Fahrerkabine angebracht waren und sehr stark blinkten. 

Der Gedanke, dass sich hier irgendjemand oder irgendetwas im Auto verbarg ließ sie aber irgendwie nicht mehr los. Ein Unheimliches Gefühl. Irgendwas war da.
War es gut oder schlecht?

War alles wirklich nur eine Störung der Computersysteme des Autos oder was ganz Anderes? Was ging hier vor?

Genau in dem Moment schlugen die Messgeräte richtig aus. Es gab einen Ohrenbetäubenden Warnton.

Hilal schaute schnell in Richtung der Bildschirme, um zu sehen, was jetzt passiert war.

Im gleichen Moment kam unter dem Fahrersitz, zwischen ihren Beinen etwas hervor. Es sah aus wie eine verknöcherte Hand, dünn von grünlich/bläulicher Haut überzogen.  Auf dem Körper dieses Dings wuchsen viele Geschwulste, die in der Form an Schädel erinnerten. Selbst auf einigen Geschwulsten wuchsen weitere Geschwulste.

Das ganze Ding sah tot aus, einfach nur tot. Wie ein unheilvoller Bote aus dem Jenseits. Sein fauliger Gestank löste Übelkeit aus. Ein Symbol für Vergänglichkeit, Krankheit und Tod.

Was war es? War wollte es?

Hilal war ihre Panik ins Gesicht geschrieben. Sie bewegte ihre Beine wild, nur um dieses abscheuliche, abstoßende Etwas loszuwerden. Ihre Haare standen ihr sprichwörtlich zu Berge. Ihre Augen bewegten sich wild umher. Ihr Herz raste.

Alles nutzte nichts, das Ding kam ihr unaufhaltsam näher. Selbst mit ihren Händen konnte sie es nicht aufhalten. Es erreichte schnell ihren Hals und drückte langsam immer fester und fester zu. Ihre Halsschlagader begann schon, blau anzulaufen.

Der Wagen geriet immer mehr ins Trudeln und fuhr schon Schlangenlinien auf der Autobahn. Er näherte sich immer mehr einem Fenster einer Lagerhalle. Die Geräusche der Reifen wurden immer lauter.
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Beitrag von: Alexander_Maclean am 08.03.12, 10:09
Sehr gruselig.

aber jetzt hast du mein Interesse restlos geweckt.
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Beitrag von: SSJKamui am 08.03.12, 10:37
Sehr gruselig.

aber jetzt hast du mein Interesse restlos geweckt.

Danke. Juhu. Dann hat meine Überarbeitung der Caine funktioniert. Der Zweck war nämlich wie gesagt, hauptsächlich sie Gruseliger zu machen.  Mein Vorgehen bei der Überarbeitung habe ich teilweise in unserem Antagonisten Thread erklärt. Ich habe hauptsächlich dieses "freie/entfesselte Schreiben" von Ideen und die Sache mit Metaphern etc. benutzt um das Wesen gruseliger zu machen. Es sollte einfach äußerlich schon sehr nach Tod wirken.

Es werden demnächst noch mehr Gruselszenen kommen. Einige werden auch ein wenig heftiger und surrealer sein.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Lairis77 am 08.03.12, 15:01
Wird immer interessanter! Die Caine sind schon gruselig. Ich hoffe, du lässt Hilal nicht gleich abkratzen  :dpanik.
Die Sache mit dem Roboter finde ich auch ziemlich cool. Vor allem, als Karala sich bei seinem Anblick selbst reflektiert und der Leser "durch die Blume" mitbekommt, dass sie magersüchtig ist.

Ein paar Kleinigkeiten zu "meckern" finde ich trotzdem:
1.) Du schreibst etwas von einer "ekelhaft zugerichteten Leiche", aber hier wären IMO ein paar Details über den Zustand der Leiche besser. Sonst bleibt es zu abstrakt.
2) Bei der ersten Begegnung zwischen Karala und Hilal würde ich mehr auf die Persönliche Ebene gehen: Was ist Hilals erster Eindruck von Karala? was ist Karalas erster Eindruck von Hilal? Haben sie gleich einen Draht zueinander? oder eher nicht? So könnte man die Charaktere dem Leser etwas näher bringen.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 08.03.12, 16:04
Wird immer interessanter! Die Caine sind schon gruselig. Ich hoffe, du lässt Hilal nicht gleich abkratzen  :dpanik.
Die Sache mit dem Roboter finde ich auch ziemlich cool. Vor allem, als Karala sich bei seinem Anblick selbst reflektiert und der Leser "durch die Blume" mitbekommt, dass sie magersüchtig ist.

Ein paar Kleinigkeiten zu "meckern" finde ich trotzdem:
1.) Du schreibst etwas von einer "ekelhaft zugerichteten Leiche", aber hier wären IMO ein paar Details über den Zustand der Leiche besser. Sonst bleibt es zu abstrakt.
2) Bei der ersten Begegnung zwischen Karala und Hilal würde ich mehr auf die Persönliche Ebene gehen: Was ist Hilals erster Eindruck von Karala? was ist Karalas erster Eindruck von Hilal? Haben sie gleich einen Draht zueinander? oder eher nicht? So könnte man die Charaktere dem Leser etwas näher bringen.

Danke für den Kommentar. Danke. Danke.

Keine Angst, Hilal wird nicht abkratzen in der Szene. Soviel kann ich schon sagen. In der ersten Folge wird es keine großartigen Tode bei den Protagonisten geben. (Im Gegensatz zu irgendwelchen Nebencharakteren. ) Hilal ist auch teilweise durch Implantate vor dem Magnetfeld der Caine geschützt.

Das mit gewissen Psychologischen Elementen die implizit und explizit gezeigt werden, wird definitiv noch weiter gehen und streng genommen sogar zunehmen demnächst. (Wie gesagt, ich plane die Geschichte sehr stark in dieser intimen/psychologischen Ebene zu halten. Dies ist auch ein Grund, warum ich Max gesagt habe, dass Politik allenfalls sehr am Rand vor kommt um die Geschichte sich glaubwürdiger anfühlen zu lassen. Wegen diesem Psychologischen Thema sind meine Charaktere auch teilweise ziemlich "gestört".)

Danke auch für die beiden Kritikpunkte.
Beim 2. Punkt war ich wohl wahrscheinlich leider kurz etwas zu schnell durch die Story gerast und wollte diesen Szenenteil möglichst schnell fertig stellen. Bei dem ersten Punkt war ich nicht sicher, wie weit ich gehen konnte/sollte. Danke. So weiß ich jetzt für die nächsten Szenen ein wenig besser bescheidt.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 09.03.12, 12:03
Der nächste Teil:

Hilals Wagen raste genau auf die Lagerhalle zu. Sie versuchte gleichzeitig, mehr schlecht als Recht das Monster davon abzuhalten, sie zu erwürgen und den Wagen doch noch irgendwie abzubremsen.

Dies funktionierte aber nicht wirklich.

Der Wagen raste mit voller Geschwindigkeit durch die Fensterscheibe der Lagerhalle, die sofort unter einem ohrenbetäubenden Klirren zerbarst. Durch die Wucht des Aufpralls wurden die Glassplitter in alle Richtungen geschleudert.  Der Wagen riss noch mehrere Regale um, deren Ladung an Kisten auf das Auto vielen, ehe er vor einer Palette mit Baumaterial zum Stehen kam.

Durch den Ruck des Aufpralls wurde auch die unheimliche Caine Hand von Hilals Hals losgerissen. Hilal nutzte diese Chance um schnell aus dem Wagen zu laufen.

30 Minuten später, im Carl Friedrich Gauß Institut:
Im Besprechungsraum A der mathematisch/technischen Abteilung des Instituts war es mal wieder richtig voll. Überall an den Wänden hingen komplizierte mathematische Formeln, auf Bildschirmen im ganzen Raum liefen Simulationen von Fraktalen und anderen mathematischen Gebilden und der Raum war voll mit Computerteilen und technischen Geräten. Man sah, im Raum wurde gearbeitet und zwar an ziemlich komplizierten Themen.

Der ganze Raum war eingehüllt in die grünlich bis bläulichen Lichter der Bildschirme, was dem Raum eine surrealistische, technische Atmosphäre verlieh, als ob der Raum selbst auch nur Teil einer Computersimulation gewesen sei und nie wirklich existierte.
Alles war eine technische, kalte Atmosphäre, durchzogen von Maschinengeräuschen.

Im Raum standen viele Mathematiker, unter Anderem der Professor Szabo. Er blickte auf das schier unendliche Meer von Daten, was vielleicht die einzige Rettung bedeuten könnte und zog mit der linken Hand seinen schwarzen Rollkragenpullover ein wenig zu Recht.

Nach einer Weile erklärte er:
„Wie vorausberechnet kam es heute zu Angriffen der Caine. Es waren aber deutlich mehr als erwartet.“

Eine Wissenschaftlerin unterbrach Szabo daraufhin und warf ein:
„Stimmt. Da wir herausgefunden haben, die Caine lassen sich mit Potassium Hydroxid während einer Erscheinung verlangsamen habe ich alle Ermittler angewiesen, einige Sprays davon zur Sicherheit mitzutragen.“
Dies war eigentlich auch nicht klar, warum dies so ist, aber wenn es half hat man halt eben alles eingesetzt.

Die Wissenschaftlerin fuhr fort mit ihrer Erklärung:
„Es kam auch wieder zu Fällen von Halluzinationen und Wahnvorstellungen ausgelöst durch Kontakte mit den Caine. Es wurden mehrere Personen in städtische psychiatrische Kliniken eingewiesen. “

In dem Moment unterbrach die Wissenschaftlerin Reika Ichiyouji, strich mit ihrer linken Hand durch ihr schulterlanges, blondes Haar und sagte mit sorgenvoller Mine:
„Dies ist nicht einmal unser größtes Problem. 20 Minuten vor dem ersten Angriff brachen die meisten Kommunikationsverbindungen nach draußen, aus der Stadt hinaus zusammen. Wir können also weder Regierung noch Ministerien kontaktieren.

Der Caine Angriff ist den zuständigen Stellen aber durchaus bekannt, was uns vor ein gewaltiges Problem stellt. Wir haben 10 Stunden Zeit, die Caine Angriffe zu stoppen. Sollten wir das nicht schaffen treten die Direktiven zur Verhinderung der Kontamination der Erde in Kraft und es werden Dekontaminationsmaßnahmen eingeleitet falls zuständige Stellen durch das Satellitennetz der Erde im Gebiet nach 10 Stunden den Magnetismus in dieser Dosis noch messen.

Und Dekontaminationsmaßnahmen heißt in dem Fall, die Stadt wird mit den stärksten Waffen der Menschheit eingeäschert und die Bereiche mit dem Magnetismus über eine kritische Dosis X werden mit einer Betonhülle versiegelt.  Die gesamte Stadt wird für Jahrzehnte zum Sperrgebiet erklärt. “

Dies war eine schreckliche Vorstellung, aber so weit war der Leviathanstaat bereit zu gehen um eine mögliche Kontamination mit außerirdischem Leben zu verhindern. Dies war für alle Politiker eine schlimmere Vorstellung als der Tod tausender Menschen.  So groß war die Angst der Menschheit vor den Caine, dass man bereit war jede noch so übertriebene Verzweiflungstat auszuführen, wenn es nur die Möglichkeit mit sich brachte, wenigstens ein wenig die Illusion von Sicherheit zu schaffen.
Dies war aber eigentlich eine immer währende Flucht vor dem Schrecken. Sie zerstörten große Gebiete und die Menschheit wich immer zurück. Die Caine kamen trotzdem immer wieder und man wich weiter zurück. Dies war eigentlich absolut sinnlos und brachte gar nichts. Jeder beteiligte hasste dies eigentlich.

Deshalb war es jedem anwesenden klar. Diesmal nicht. Dies musste unbedingt verhindert werden, koste es, was es wolle. Die Stadt und die Menschen mussten unbedingt gerettet werden. Dieser Ort durfte nicht auch noch geopfert werden.

Diesmal nicht.

Deshalb sprach Szabo: „Zusammen mit Reika werde ich nochmal den Zentralcomputer checken, genau wie die Magnetdaten der Kyoto Magnetanomalie. Ihr Anderen müsst nochmal die Zeugen verhören. “

Sofort machten sich die beiden auf den Weg zum Zentralcomputer. Sie sahen die Riesige und unheimlich tiefe Vorhalle des Raums mit dem riesigen Wust aus Rohren und Kühlleitungen, Klimaanlagen und Kabeln. Eine Mächtige Anlage die schon im Ansatz erahnen ließ, wie viel Energie dieser Computer verbrauchen würde und wie Mächtig dieses Gerät nun sein müsste.
Ein Wunderwerk der Technik von den besten Ingenieuren der Menschheit. Ein Symbol der Hoffnung und der Zukunft.

Das Gerät wurde nie Müde .

Das Gerät schlief nie ein.

Es rechnete einfach weiter, für die Zukunft der Menschheit. Die einzige Chance.

Nach kurzer Zeit fragte Reika Szabo:
„Vielleicht ist doch alles Sinnlos, was wir machen.
 Vielleicht haben wir keine Chance.
Vielleicht wäre es vernünftiger, diese Stadt zu Opfern.
Die Aliens können uns überall angreifen und wieder verschwinden. Mit Leichtigkeit. Haben wir gegen so einen Gegner überhaupt eine Chance?“

Genau in dem Moment wurde sie von Szabo sehr unsanft in einem lauten, aufbrausenden Ton unterbrochen:
„Wir werden nicht aufgeben. Wir tun alles in unserer Macht stehende um die Stadt diesmal zu retten. Dies sind wir den Menschen dort schuldig.“
Reika antwortete schnippisch: „Die Menschen? Die sind dir doch eigentlich egal. Du willst dich mit der ganzen Sache doch nur beweisen, dass du die Planung von Professor Riemann und sein ganzes Projekt zu Ende führen kannst, dass du noch nicht zum alten Eisen gehörst.

Eigentlich solltest du ja auch schon pensioniert werden vor einem Jahr, aber du hast deine Beziehungen spielen lassen um den Job hier zu bekommen. “


Während dessen ging die andere Wissenschaftlerin durch den Regen im Ostviertel, zum hohen Hochhaus der Polizeiwache. Sie sah das blaue Leuchten der Räume durch die Fenster des Hochhauses.

Sie ging schnell am Eingang mit seinen riesigen, grünen Säulen die Momentan lange Schatten warfen vorbei in Richtung des Verhörzimmers, in Richtung der Fenster, um einen der aufgegriffenen Zeugen zu befragen, obwohl sie wusste, die Begegnung mit den Caine hatte schwere Schäden an seiner Psyche hinterlassen. Diese Zeugen waren aber möglicherweise eine gute Quelle für Informationen und in dieser Situation sollte man besser nichts Unversucht lassen.
Im Raum drehten sich laut mehrere Ventilatoren. Durch grüne Trennwände waren im Raum mehrere Bereiche abgetrennt. 

Die Wissenschaftlerin stand am Fenster und rauchte eine Zigarette. Sie sah gegenüber am anderen Ende des Tischs einen Mann sitzen, der wild umher guckte und scheinbar in seiner Mimik einige Ticks aufwies.

Er konnte zwar nichts dafür und es war relativ ungefährlich, auch weil der Fremde sich nicht wirklich viel bewegen konnte wegen der Handschellen an seinen Fußgelenken, aber trotzdem war es ein unheimlicher Anblick, auch dank der Wunden an seinem Gesicht und seinen Händen, die er sich scheinbar selbst zugefügt hatte.
Seine Augen hatten einen gespenstischen, stechenden Blick von Zeit zu Zeit und sonst schien ihm förmlich der Wahnsinn ins Gesicht geschrieben zu sein.

Es war unheimlich aber gleichzeitig auch Mitleid erregend, diese Person so zu sehen. Das Schlimme war, man hätte seinen Zustand ja über gängige Neuroleptika lindern können, er wäre aber dann nicht mehr Vernehmungsfähig gewesen, weshalb man diese nicht nutzen konnte, zwangsläufig. So waren halt eben leider die medizinischen Notwendigkeiten.

Was mag wohl passiert sein?

Welchen Schrecken mag er wohl ausgesetzt gewesen sein?

Können diese Schrecken auch weitere Opfer fordern?

Die Wissenschaftlerin erklärte dem Verhörten mit ruhiger, gelassener Stimme:
„Es tut uns leid, sie vernehmen zu müssen. Wir sind in Kenntnis über die traumatische Natur der Ereignisse, die sie erleben mussten. Trotzdem bitten wir höflich um ihre Mithilfe, nicht nur ihretwegen.“

Genau in dem Moment brach der Zeuge in ein manisches Gelächter aus. Ein Unheimliches, höllisches Gelächter was gleichzeitig sowohl dämonisch als auch ängstlich klang.

Was passierte gerade?

Was ging in dieser Person vor?

Was würde sie tun? Sie war eigentlich komplett ruhig, nur, wird das auch so bleiben? Könnte sie vielleicht gleich was Unüberlegtes tun?
Genau jetzt gab es ein lautes Geräusch.

Der Zeuge war irgendwie gegen das Tischbein gestoßen mit seinen Beinen.  Ansonsten blieb er aber völlig ruhig. Trotzdem war die Situation mehr als Angespannt. Jeden Moment könnte irgendwas passieren.

Der Wissenschaftlerin war die Anspannung förmlich ins Gesicht geschrieben. Ihre Augenbewegungen waren langsam beinahe genau so chaotisch, angstvoll wie die des Zeugen. Ihre Hände machten unwillkürlich einige kleine Bewegungen.

Da passierte es, der Zeuge stand von seinem Stuhl auf, bewegte seinen Kopf nach oben und hielt seine Hände vor das Gesicht.

Er begann auf einmal laut und hastig zu rufen:
„Sie werden kommen.
Sie werden kommen.
Es ist überall.
Ich kann es nicht tun. Ich kann es nicht.
Ich will doch nur, dass sie mich in Ruhe lassen.
Ihr werdet alle Sterben.
Es kommt.
Es kommt.
Ich höre die Stimme.
Ich höre Stimme.
Band Lesen. Null Schreiben. Band bewegen nach links. Gehe zu Teil 20. Band Lesen. Eins Schreiben.“

Was hatte dies zu bedeuten?  War dies nur sinnloses Gestammel eines Wahnsinnigen, oder steckte mehr dahinter? Was meinte er mit seinen unheilvollen Prophezeiungen. Was wird noch passieren?
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Alexander_Maclean am 09.03.12, 13:28
du hast hier viele neue tolle elemente eingebracht.

a) das typische "wir können es nicht aufhalten also wird es weggebombt" mentalität

b) aber auch ermittlungsarbeit, wie sie eher aus akte X bekannt ist.

c) der professor ist schon jetzt interessant, wenn auch ein kelienr workaholic - was für den typsichen wissenschaftler in scifi auch nichts ungewöhnliches ist.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 09.03.12, 17:24
du hast hier viele neue tolle elemente eingebracht.

a) das typische "wir können es nicht aufhalten also wird es weggebombt" mentalität

b) aber auch ermittlungsarbeit, wie sie eher aus akte X bekannt ist.

c) der professor ist schon jetzt interessant, wenn auch ein kelienr workaholic - was für den typsichen wissenschaftler in scifi auch nichts ungewöhnliches ist.

Danke für das Lob. Das mit der Ermittlungsarbeit hatte ich genau im Sinne von Akte X, Fringe, Tokyo Babylon und anderer Paranormaler Ermittlungs Geschichten geplant. Zuerst hatte ich eine direkte Konfrontation drin, aber ich fand dies passte nicht zu den Caine als Gegner, sich so einfach besiegen zu lassen. Ausserdem fand ich das intelligenter, eher so in die Forschungs-/Ermittlungsrichtung zu gehen als auf den direkten Kampf zu setzen. Neben diesen Mystery Serien waren dafür auch Vorbilder einige eher "(natur)wissenschaftsorientierte" Sci Fi Filme und Serienfolgen wie zum Beispiel 2001:Odyssey im Weltraum, Solaris, Andromeda: Tödlicher Staub aus dem All, Star Trek TMP und die Folge "Lilliputan Hitcher" aus Neon Genesis Evangelion.

Die Idee mit der Dekontaminierung diente hauptsächlich dazu, zum Einen durch ein Zeitlimit die Situation noch ein wenig dramatischer zu machen und zum einen auch ein wenig das Verhalten der Menschen zu hinterfragen. Nach dem Motto, rechtfertigt dies wirklich so ein extremes Vorgehen oder wird damit der Mensch nicht zur schlimmeren Bedrohung als die Aliens? Außerdem stellt sich da die Frage, wie verzweifelt muss die Menschheit sein, um so eine radikale Möglichkeit und das Opfern unzähliger Zivilisten überhaupt in Betracht zu ziehen? Daneben soll diese mögliche Aktion und der Verlauf dieser Dekontamination auch gewisse Metaphern der Caine verdeutlichen/verstärken.

Die Grundidee zur möglichen Errichtung der Sperrzone ist inspiriert durch den Film Stalker, wo das Militär bei dem möglicherweise durch Aliens ausgelösten Ereignis als man selbst nicht in der Lage war, das in den Griff zu kriegen eine Sperrzone eingerichtet hat, scheinbar um mögliche Gefahren dort drin zu halten. Ein anderes Vorbild war ein Zeitlimit um den ausserirdischen Virus in "Andromeda: Tödlicher Staub aus dem All" aufzuhalten, was bei Versagen zur Sprengung der Forschungseinrichtung geführt hätte um eine weitere Kontamination zu verhindern. (Wahrscheinlich musste ich bei der Idee auch ein wenig an Resident Evil: Apocalypse und das Finale dieses Films denken.)

Außerdem hielte ich ein solches Verhalten von Regierungen durchaus realistisch und zutraubar. (Deshalb hatte ich auch den Eindruck, dies könnte dafür sorgen, dass sich die Geschichte Glaubhafter anfühlt, wenn ich es integriere.)

Wie ich schonmal gesagt hatte, dieser "Workaholsimsus" des Professors ist auch zum Teil durch Kirks Verhalten in TMP inspiriert.

Die Textstellen "Das Gerät wurde nie Müde. Das Gerät schlief nie ein", waren eine kleine Anspielung auf einen Runnung Gag von Stephan Raab. ;) Ich fand auch irgendwie, das hörte sich auch ein wenig Cool an, wenn man es etwas ernster formulierte.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 10.03.12, 17:27
Der nächste Teil:
Während Reika erfolglos die Zeugen verhörte arbeiteten Szabo und Reika an der Technologie des Algorithmus. Sie betraten den Zentralen Computerraum durch einen Aufzug von Unten durch einen Schacht in der Mitte. Sie sahen die komplizierten Schattenverläufe am Boden, die durch die Rohrsysteme an der Decke erzeugt wurden.

Im Raum war es eiskalt. Als einzige Geräusche hörte man das Arbeiten der Klimaanlagen und einige Geräusche der Computer.
Reika ging langsam zu einem Rack von Chipboards und kontrollierte diese. Gleichzeitig las Szabo ein paar Anzeigen ab.

Nach einer Weile fluchte er: „Schon wieder. Diese Berechnungen können einfach nicht stimmen. Das kann nicht sein. Es liegt auch wieder an diesem Malkuth Teil des Algorithmus. Egal was, wir müssen irgendwie ein Weg finden, diese Kreatur zu verjagen oder zu vernichten. “

Genau in dem Moment unterbrach ihn Reika: 
„Vernichten? Ist dies wirklich richtig? Ich bin mir ehrlichgesagt unsicher. Einerseits will ich die Stadt retten und diese Wesen sind eine Gefahr, aber woher wissen wir, dass diese Wesen überhaupt Feindselig sind? Sie richten zwar unfassbare Schäden an, aber eigentlich wissen wir doch fast gar nichts über sie. Vielleicht sind sie nur selbst irgendwie verwirrt und verursachen versehentlich diese Zerstörungen? Oder die wollen uns sogar helfen, aber wir können dies nicht bemerken, da wir sie weder verstehen, noch mit ihnen kommunizieren können…“

Szabo versuchte sich zu erklären und antwortete hastig: „Reika, sie müssen verstehen, das Monster …“

Da unterbrach Reika ihn laut: „Wieso ist alles, was wir nicht direkt verstehen gleich ein Monster? Dies ist dieselbe Logik wie die Argumente unserer Regierung. Die nennen die Fremden Terroristen und sprechen andauernd von einem Krieg gegen den Terror, in dessen Namen fast mehr Schaden angerichtet wurde als die Caine jemals verursacht hatten.
Bürgerrechte werden eingeschränkt angeblich für mehr Sicherheit, aber was hat dies erbracht? Rein gar nichts. Es ist auch für jeden, der ein wenig klar bei Verstand ist klar, dass dies nichts bringt gegen die Caine.

Oder schauen sie sich mal dieses Dekontaminationsgesetz an. Um diese Wesen zu bekämpfen sind wir bereit ohne Rücksicht auf Verluste oder Opfer auf unserer Seite ganze Städte Niederzubomben und sie auf Jahrzehnte zu Sperrzonen zu deklarieren.

Wir zerstören lieber alles, als zu versuchen, mit den Fremden zu kommunizieren.

Durch unseren Kampf gegen die Ungeheuer zerstören wir Menschen mindestens genauso viele unschuldige Leben wie sie. Unsere Angst vor den Monstern hat uns schon fast zu schlimmeren Ungeheuern gemacht.“

Szabo entgegnete darauf:
„Nun ja, die Caine töten Menschen und es ist mir relativ egal, ob absichtlich oder nicht. Deshalb sollten wir schon alles einsetzen, was uns bleibt um uns zu schützen.
Ich würde sagen, unsere eigene Arbeit, diese Frucht vom Baum der menschlichen Erkenntnis kann uns wahrscheinlich momentan am besten schützen. Deshalb sollten wir uns erst mal darauf konzentrieren und eventuelle andere Möglichkeiten erstmal ignorieren.“

Reika beantwortete dies gehässig:
„Dieser Glaube an die Wissenschaft ist doch nichts weiter als reine menschliche Arroganz. Dies hat uns auch nur Schwierigkeiten gebracht. Denken sie nur mal an die Experimente auf den Asteroidenkolonien Sodom und Gomorra im Saturn Orbit. Sie hatten ja sogar mit gewissen Sachen dort zu tun gehabt.
Oder auch die Reaktionsexperimente vor 30 Jahren. Im Nachhinein muss man wohl sagen, diese haben im wahrsten Sinn des Wortes die Büchse der Pandora geöffnet. Egal was ist, Wissenschaftler hängen immer der Illusion nach, sie hätten alles unter Kontrolle, selbst wenn sie diese Kontrolle schon lange verloren haben. Wenn das keine Arroganz und Blauäugigkeit ist....“
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Lairis77 am 11.03.12, 12:08
Das Teil wirft viele kontroverse Fragen auf - gefällt mir! Die Vorstellung einer Dekontaminierung mit Atombomben (?) ist schon gruselig, auch die Vernehmung des "Wahnsinnigen" ist recht eindrucksvoll. 

Allerdings finde ich diese Szene hier ausbaufähig:

Hilals Wagen raste genau auf die Lagerhalle zu. Sie versuchte gleichzeitig, mehr schlecht als Recht das Monster davon abzuhalten, sie zu erwürgen und den Wagen doch noch irgendwie abzubremsen.
Dies funktionierte aber nicht wirklich.
Der Wagen raste mit voller Geschwindigkeit durch die Fensterscheibe der Lagerhalle, die sofort unter einem ohrenbetäubenden Klirren zerbarst. Durch die Wucht des Aufpralls wurden die Glassplitter in alle Richtungen geschleudert.  Der Wagen riss noch mehrere Regale um, deren Ladung an Kisten auf das Auto vielen, ehe er vor einer Palette mit Baumaterial zum Stehen kam.
Durch den Ruck des Aufpralls wurde auch die unheimliche Caine Hand von Hilals Hals losgerissen. Hilal nutzte diese Chance um schnell aus dem Wagen zu laufen.

Der Leser würde IMO stärker mitfiebern, wenn du dich auf die Perspektive von Hilal einlassen würdest, die fast von einem Alienmonster erwürgt wird, mit ihrem Wagen durch eine Glasscheibe brettert, und ziemlich in Panik sein dürfte. Letzteres kommt aber für mich nicht rüber.   

EDIT:
Tippfehler korrigiert.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 11.03.12, 14:40
Danke für den Kommentar. Also ist meine Überlegung mit den Szenen voll aufgegangen. Wie gesagt, das sollte einige kontroverse Fragen aufwerfen und diese Maßnahmen der Dekontamination sollten extrem und gruselig wirken. Es sollte quasi auch zeigen, der Mensch ist selbst zu absoluten Verzweiflungs-/Wahnsinnstaten bereit gegen die Caine.

Den Crash hätte ich wirklich mehr ausbauen sollen. Stimmt. Den hatte ich wirklich zu schnell abgehandelt, wahrscheinlich weil ich zu den nachfolgenden Szenen kommen wollte. (Für die PDF Version werde ich das Ganze noch mal überarbeiten.)
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 19.03.12, 17:18
Der nächste Teil:

Genau in dem Moment in Hilals Apartment:
Karala war immer noch im Apartment und schaute sich den Hausserver an, weil sie interessant fand, wie die einzelnen Systeme im Haus gesteuert wurden durch die Computeranlagen. Irgendwie „liebte“ sie regelrecht die Technologie. Dies war ein überschaubares System, nur von Logik bestimmt im Gegensatz zu der von Gefühlen und verdeckten Absichten geprägten Menschenwelt, die für sie nichts weiter als ein unüberblickbares Chaos darstellte.

Auf einmal passierte etwas seltsames, mehrere Warnlichter blinkten auf am Gerät. Karala nahm sofort ihr Smartphone und aktivierte eine Anzeige. Die Anzeige gab an:
„Fehler A-20-B4 – In der näheren Umgebung wurden erhöhte Messwerte von elektromagnetischen Feldern registriert.“

Karala schaute verwundert auf das Gerät. Sie dachte sich aber, das Ganze wird wohl unwichtig sein und ignorierte dies.

Nach 12 Sekunden ging aber vom Gerät ein Alarmton los, der immer schneller wurde.

War dies doch nicht unwichtig? Was passierte hier? Ist hier irgendwas passiert?

Ihre Atmung und ihr Herzschlag wurden schneller. Sie war verwundert und etwas erschrocken. Hastig schloss sie über das USB 5 Kabel ihr Handy wieder an und schaute sich eine Karte an, wo die Messwerte auftauchten.

Laut der Karte kamen die Messwerte nicht von Innerhalb der Wohnung, sondern von Außerhalb. Also keine Gefahr? Jedenfalls keine Unmittelbare. Irgendwo musste dieses Problem aber lauern, sonst gäbe es nicht so ein nerv tötendes Signal als Warnung.

Also am besten raus gehen und gucken, ob da was ist? Oder wäre dies keine besonders gute Idee? Vielleicht lauerte draußen ja irgendwas.
So langsam entwickelte Karala doch eine gewisse Angst. Am ganzen Körper hatte sie eine leichte Gänsehaut und sie schwitzte auch ein wenig.

Nach kurzer Zeit dachte sie aber, es wäre doch besser, draußen nachzusehen.

Also ging sie langsam aus der Wohnung. Dort war aber gar nichts. Totenstille. Nichts passierte. Sie sah nicht mal irgendwelche Autos auf den Straßen oder Verkehr.

Alles war ruhig und friedlich.

War dies also doch nur ein Fehlalarm?

Irgendwas stimmte hier doch nicht.

Irgendwas war hier nicht in Ordnung.

Karala atmete trotzdem erst einmal erleichtert auf. Es schien alles ruhig und friedlich zu sein.

Genau in dem Moment hörte sie einen lauten Stoß gegen die Tür vom Nachbarapartment, der immer stärker wurde. Sie sah in die Richtung der Tür, die sich scheinbar immer mehr nach außen zu wölben schien.  Nach kurzer Zeit begannen sich Risse an der Tür zu zeigen, die zuerst relativ hell waren, aber zusehends tiefer, dunkler und größer wurden. Sie breiteten sich langsam über die gesamte Tür aus unter einem lauten Knarzen.
Was geschah dort bloß?

Nach kurzer Zeit passierte es, einige der Risse barsten und Blut wurde raus geschleudert, zusammen mit Splittern der Tür. Dies ging schnell so weiter. Die Tür platzte regelrecht auf.
Karala sah diesen Anblick mit Schrecken. Ihre Atmung war extrem laut.
Ihr Herz pochte regelrecht.
Ihre weit aufgerissenen Augen waren auf den schrecklichen Anblick fixiert.

Was lauerte bloß dahinter?

Die Tür zerbarst und eine riesige Blutfontäne schoss aus dem Raum und ergoss sich das Haus hinunter auf die Straße.

Karala wollte eigentlich laut anfangen zu schreien, aber irgendwie bekam sie keinen Ton raus. Ihre Stimme war wie blockiert von dem schrecklichen Anblick.
Alles, was sie tun konnte war sich vor der Fontäne zu ducken, welche daraufhin die linke Seite ihres Kleids traf, ängstlich am Boden zu kauern und Ängstlich ihre Hände vor ihr Gesicht zu halten.

Was passierte da? Und wann würde dies bloß endlich aufhören?

Das nasse, stinkende Blut, was von ihrer Kleidung aufgesogen wurde fühlte sich ekelhaft auf ihrer Haut an. Einige Tränen rannten von ihren Wangen und tropften auf ihren Rock. Durch die Tränen wurde auch ihr Maskara etwas verwischt nach unten.

Sie fühlte sich allein und hilflos.  War jetzt ihr Ende gekommen? Wer oder was lauerte auf sie?  Was für Schmerzen würden gleich auf sie zu kommen?
Gott sei Dank war die Fontäne schnell wieder vorbei und es herrschte wieder diese grässliche Totenstille.  War sie jetzt in Sicherheit?

Karala schaute sich angsterfüllt um. Sie sah einige Reste von der Fontäne. Da packte sie wieder die nackte Angst und diesmal konnte sie schreien. Sie schrie so laut sie konnte aber niemand war da, der sie hören konnte.
Ihr Herz pochte unaufhörlich. Sie spürte auch, ihr war extrem übel.

Sie wollte eigentlich weg, so schnell sie konnte. Weg von alledem, weg von dem Job der sie in Kontakt mit solchem Grauen bringen konnte.

Weg von der Angst.

Sie wollte einfach nur weglaufen. Weglaufen und nie wieder kehren. Nur um irgendwie diese Angst loszuwerden.

Auf der anderen Seite dachte sie, dies wäre schon wieder eine Flucht. Sie feige Sau würde immer davon laufen bei den ersten Schwierigkeiten. Wenn sie jetzt wieder abhauen würde, dann würde sie wieder einmal ein für alle mal bestätigen, dass sie wirklich zu nichts taugt.

Außerdem dachte sie, andere Leute stellen sich gerade der Gefahr, riskieren ihr Leben, nehmen sogar fast ihren sicheren Strahlentod in Kauf nur um diese Stadt zu retten und um solche Leute wie sie zu beschützen. Sie könnte vielleicht durch die Arbeiten am Algorithmus dabei helfen, diese Gefahr zu beseitigen, doch was würde sie machen? Einfach davon laufen und alle Leute die sie kennen würde, nein sogar einfach alles ihrem Schicksal überlassen. Streng genommen war sie ja noch nicht einmal direkt an den meisten Konfrontationen mit den Fremden beteiligt, sondern in relativer Sicherheit, wollte aber trotzdem alles aufgeben und einfach davon laufen. Alles im Stich lassen.

Eigentlich war ihr die Menschheit aber irgendwie sowieso relativ egal.

Sie interessierte sich nicht wirklich dafür, ob irgendjemand oder sie selbst in nächster Zeit sterben würde.

Dies war ihr eigentlich alles egal.

Trotzdem spürte sie tief in ihrem Inneren Gewissensbisse, jetzt zu fliehen.

War dies aber wirklich echt oder dachte sie das nur, um sich selbst zu vergewissern was für ein schlechter Mensch sie doch eigentlich sei? Einfach nur eine Bestätigung für den Hass, den sie gegen sich selbst empfand?

Sie dachte immer, wie furchtbar und böse sie eigentlich sei und war gleichsam ihr eigener erbarmungsloser ethischer Richter.

War es nicht eigentlich doch verständlich, angesichts eines solchen Grauens zu fliehen? Alles zu tun um sich vor so einem Alptraum zu schützen und damit nicht mehr konfrontiert zu werden?

Sie wusste eigentlich gar nicht so recht, was sie wollte. Sich der Gefahr stellen oder fliehen und für alle Zeiten eine dumme, feige Sau sein, ohne Hoffnung, dass sich je was ändert?  Die eigene Existenz in vermeintliche Sicherheit bringen um dann mit dem Gefühl weiterzuleben, diese Sicherheit erst gar nicht zu verdienen, die gesamte Menschheit im Stich lassen, die einem aber sowieso nichts bedeutete? Oder hierbleiben, aber wozu, aus anerzogenem Pflichtgefühl was auch nichts mehr als eine reine Worthülse war.

Karala wusste nicht mehr Ein und Aus. Sie war einfach nur verzweifelt.

Sie beugte sich deshalb nach vorn und begann laut zu weinen.
Niemand hörte sie dabei, sie war total allein mit ihrer Verzweiflung, ihrer Ratlosigkeit. Sie war total auf sich selbst zurück geworfen.

Sie schrie andauernd: „Ich darf nicht wieder wegrennen. Ich darf es nicht.“

Niemand konnte ihr sagen, was richtig oder falsch war. Sie war komplett auf sich allein gestellt mit der furchtbaren Entscheidung.
Ganz allein.



Nach einer Weile richtete sie sich schleppend auf  und ging langsam in die kalte, schwarze , einsame Nacht.
Mit verheulter Stimme sagte sie leise zu sich: „Ich bin wirklich nur Dreck. Ein Feigling, der es auch nicht verdient hat, irgendwie gemocht zu werden. “

Karala verschwand langsam in der totalen Dunkelheit der Nacht.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Alexander_Maclean am 19.03.12, 18:57
Wieder sehr plastisch.

für meinen geschmack vielleicht sogar ein Hauch zu viel.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 19.03.12, 19:16
Wieder sehr plastisch.

für meinen geschmack vielleicht sogar ein Hauch zu viel.

Danke für den Kommentar. Die Szene ist die Szene, die beim Rewrite des Plots als erstes entstanden war in der Konzeption. (Ich musste es ehrlichgesagt wegen den Boardrules ein wenig zensieren in der Beschreibung. Besonders, im Bezug auf das, was Karala sieht bevor sie total "ausrastet" in ihrer Angst. In der Originalidee war dies nämlich mehr als Blutflecken, um es mal vorsichtig zu formulieren.)
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 22.03.12, 17:53
Der nächste Teil:
Karala ging langsam durch eine Allee. Sie sah überall die kahlen, toten Bäume, ihr dichtes Netz von Ästen.  Es herrschte eine Atmosphäre von Tod und Zerstörung.
Am blutroten Himmel flogen gerade riesige Schwärme von Krähen.

Karala ignorierte diese und ging mit gesenktem Kopf weiter. Aus dem Augenwinkel sah sie, viele Krähen saßen ebenfalls auf den Ästen.

Ein unheimlicher Anblick, als ob sie darauf warteten, dass irgendeine unvorsichtige Beute zwischen sie kam, die sie dann genüsslich alle auf einmal angreifen und zerfleischen konnten. Die Krähen schienen alles im Blick zu haben, selbst das kleinste Blatt, was sich bewegte. Nichts schien ihnen zu entgehen. Niemand schien vor ihren stechenden Blicken sicher zu sein.
Der Wind pfiff unermüdlich durch die kahle Gegend.  Die Luft war eiskalt.

Auf einmal hörte man ein lautes Krähen vieler Vögel.

Karala erschrak kurz und wich zurück. Es war zwar nur das Geräusch von Vögeln, aber nach dem, was sie sah war Karala teilweise so angespannt, dass kleinste Geräusche sie in Panik versetzen konnten.

Sie sah sich erschreckt um. Genau in dem Moment saß direkt vor ihr auf einem Ast ein Rabe. Dieser Rabe spreizte seine Flügel, bewegte sich nach vorne und krächzte Karala laut an.

Karala erschrak wieder. Jetzt hörte sie auch deutlich ihren Herzschlag.  Sie umklammerte fest ihre Tasche, schaute nach unten und lief so schnell sie konnte durch die schier endlose Allee.

Einfach nur weg. Einfach nur ruhe.
Das dachte sie momentan. Was wird noch passieren?

Nach kurzer Zeit kam Karala zu einem Eingang einer U Bahn Station. Sie las kurz die elektronischen Hinweisschilder. Da die Bahnlinie dort scheinbar zum Hauptbahnhof führen würde ging sie schnell in die Haltestelle.

Sie fuhr mit der langen Rolltreppe in Richtung der Station, durch den Stockfinsteren Schacht der Rolltreppen. Die einzigen Lampen im Bereich der Rolltreppen waren kaputt und sprühten Funken, weshalb das einzige Licht im Bereich vom Bahnsteig selbst und von draußen kam.

Karala war noch sehr stark in Gedanken versunken. Deshalb bemerkte sie es nicht, dass hinter ihr aus der Wand 3 Arme kamen. Diese sahen skelettartig aus und waren übersät mit Geschwülsten. Diese kamen langsam aus der Wand, ohne ein Geräusch zu machen und bewegten sich wie Wild hin und her.

Nach kurzer Zeit aber bewegten sie sich konkret in eine Richtung, in die Richtung von Karala. Sie kamen langsam näher.  Niemand bemerkte sie aber.
Genau, als sie knapp vor Karalas Kleid waren verschwanden die Arme wieder, genau so plötzlich und spurlos wie sie gekommen waren.

Sie waren einfach weg.


Karala bemerkte davon rein gar nichts. Sie ging einfach weiter und sah, wegen Störungen kamen noch keine Züge.
Auf dem Bahnsteig waren an den Seiten viele Säulen, die Schatten zur Mitte hin warfen. Nur wenige Leute waren im Raum.

Diejenigen, die da waren beschwerten sich teilweise laut über die Zugausfälle.

Karala war dies alles egal. Sie setzte sich einfach auf den Boden, beugte sich nach Vorne, senkte ihren Kopf und guckte nach unten.

In der U Bahn Station herrschte normaler Betrieb, trotz des Angriffs. Passanten kamen und gingen, aber dies interessierte sie eigentlich nicht mehr. Sie nahm es auch fast gar nicht mehr war. Es war nur eine endlose Leere und Einsamkeit.
Sie wollte stark sein, wenigstens dieses eine Mal, aber sie lief wieder davon. Damit hatte sie eigentlich in ihren Augen ein für alle Mal bewiesen, was für ein Nichtsnutz sie war. 

Sie fühlte nichts als Schmerz dachte aber auch, sie hätte auch nichts Anderes verdient, nach dem, was sie verbrochen hatte. Es rückgängig machen ginge aber auch nicht. Nach dem, was sie getan hatte würde sie nie wieder die Chance haben, zu ihnen zurück zu kehren. Durch ihre Dummheit hätte sie einfach alles kaputt gemacht, endgültig.

Alles war nur ihre Schuld.

Nach einer Weile senkte sie ihren Kopf, hielt ihre Hände vor ihre Beine und fing leicht an zu weinen.
Sie sagte leise zu sich:

„Verdammt. Dies war meine letzte Chance. Meine Einzige.
Und nur weil ich so eine verdammte feige Sau bin habe ich sie weggeworfen.
Nur wegen meiner verdammten Feigheit.
Jetzt ist alles aus.
Alles.
Es wird nur noch schlimmer werden. Ich werde immer nur Schmerz empfinden müssen.
So jemand wie ich hat es aber auch nicht besser verdient.“

In dem Moment viel ihr aus der Tasche ein altes Foto. Es zeigte einen früheren Klassenkameraden von ihr, ihre erste große Liebe, die natürlich, wie so vieles Erfolglos war.
Als sie das Bild sah fing sie lauter an zu weinen, heftiger und verkrampfter.
Sie sagte weiter hastig:

„Alles genau wie in der Liebe. Da kann ich auch keine Hoffnung haben. Jeder Funken Hoffnung ist Sinnlos und führt nur dazu, dass ich weiter verletzt werde. Niemand kann so ein hässliches, dummes, fettes, Stück Dreck wie mich lieben.
Das muss mir immer völlig klar sein, eigentlich.
Trotzdem versuche ich es immer wieder, dass es klappen könnte, dass sich für mich was Ändert. Obwohl alles nur noch schlimmer wird. Immer wenn es scheint, ich hätte Erfolg muss ich immer wieder ganz von Vorne anfangen.
Mein Leben ist wie die Aufgabe von jemandem, der einen Felsbrocken einen Berg hinauf rollen muss, welcher immer kurz vor der Spitze wieder ins Tal rast. Eigentlich eine völlig sinnlose Aufgabe, die dafür sorgt, dass das ganze Leben seinen Sinn verliert.
Mir ist es eigentlich völlig klar, dass es so ist. Besonders wenn ich wieder mal aufgegeben habe.
Trotzdem probiere ich immer wieder, obwohl ich genau weiß, es gibt nicht einmal einen kleinen Funken Hoffnung. Ich bin sowas von dämlich.
Vielleicht ist dies aber auch bei jedem Menschen so.
Vielleicht ist dies die eigentliche Tragödie der menschlichen Existenz.
Ein jeder hechtet etwas nach, was er nie erreichen kann und macht einfach weiter, obwohl er immer nur enttäuscht wird. Vielleicht ist dies aber auch die einzige Möglichkeit, das Ganze zu ertragen.
Die einzige Möglichkeit, sich vorzugaukeln, es bestünde wenigstens in ferner Zukunft irgendeine Chance, das Ziel zu erreichen. Einfach um nicht realisieren zu müssen, wie Sinnlos die eigene Existenz doch eigentlich ist und das man keine Chance hat.

Vielleicht ist mein Handeln auch die einzige Möglichkeit, meine Seele vor dem Abrutschen in die ewige Dunkelheit zu retten.

Während ich wartete in diesem Tal des Schattens des Todes, realisierte ich eigentlich, wie ausgeliefert ich dieser inneren Dunkelheit eigentlich in Wahrheit doch immer noch war.“




Nach einer Weile stand Karala auf, doch sie sah etwas auf dem Boden. Es war ein Raabe, der irgendwie in die Haltestelle geriet und dort scheinbar qualvoll verreckt war.
Verreckt war wirklich das einzige Wort, was auf den Anblick passte.

Der Vogel lag mit gebrochenem Flügel in einer rötlich, bräunlich, schwarzen Pampe, in der mehrere abgefallene Federn festklebten.
Ein widerwärtiger Anblick, der in Karala Erinnerungen wachrief. Erinnerungen schrecklicher Natur, die sie eigentlich loswerden wollte. Die sie verdrängen wollte um dies nie wieder erleben zu müssen.

Dies funktionierte aber nicht, stattdessen wurde sie förmlich Tag Ein Tag aus von ihnen Verfolgt, ohne ihnen entrinnen zu können. Bei der kleinsten Ursache, bei der kleinsten Ähnlichkeit zu dem Ereignis kamen sie mit Macht wieder hoch und hielten Karala in ihrem Würgegriff.

Sie konnte nichts sagen, obwohl sie eigentlich schreien wollte. Sie blieb einfach stehen und ging langsam, angstvoll nach Hinten.
Auf einmal sackten ihre Beine zusammen, ihr Oberkörper fiel nach Vorne und ihr wurde Schwarz vor Augen.
Ihre Atmung war nur noch ganz langsam.

Sie sah einen tiefschwarzen Raum ohne Grenzen oder Inhalt.  Nach kurzer Zeit sah sie weiße Kritzeleien im Schwarz.

Es ist alles deine Schuld.

Alles passierte nur wegen dir.

Mörderin

Nur wegen dir sind sie tot.

Die Wahrheit ist nicht auslöschbar.

Du bist schuld.

Du bist böse.

Einige Zeit später sah sie ein altes Foto. Es zeigte sie bei ihrem ersten Schultag, zusammen mit ihrer Mutter.  Es war scheinbar ein heller Tag. Überall blühten die Kirschbäume üppig. Sie stand vorne und lächelte.
Ihre Mutter Anima stand hinter ihr und umarmte sie mit einer Hand.
Der Wind wehte einige Kirschblüten von den Bäumen, wie ein Symbol, dass diese schöne Zeit schon Bald vorbei sein würde. Als ob das Glück schnellstens den Weg des Vergänglichen gehen würde und genau so weggeweht werden würde vom Leid, wie die Kirschblüten vom Wind.

Plötzlich fing das Bild, was Karala sah mitten drin an zu brennen. Während es immer mehr verkohlte hörte Karala eine Lautsprecherdurchsage, wie in einem Krankenhaus:
„…. Die Kleine Karala Yagiyu soll bitte in das Sprechzimmer 3 dieser Etage gehen.“

Danach wurde wieder alles Schwarz.

Ein Mann kam langsam in Richtung von Karala. Sein Gesicht konnte nicht erkannt werden, weil es so dunkel war. Einzig die Brille funkelte in einem bedrohlichen Weiß. Der Arztkittel des Fremden wurde von Unten in ein bedrohliches, rotes Licht getaucht.

Der Fremde kam schnell näher. Bei jedem Schritt schien die Erde zu beben. Die Lauten Geräusche machten Karala Angst. Sie Atmete schneller. Ihr Pulsschlag war laut und deutlich zu hören.

Nach einer Weile fing der Fremde an zu sprechen. Seine Stimme hatte einen riesigen Nachhall. Sie klang dunkel, laut und angsteinflößend.
Er sprach langsam:
„Na meine kleine, bist du Karala?“
Karala schaute sich verängstigt um. Leise und Schüchtern bejahte sie das.
Was wollte der Fremde von ihr?
Was hatte er vor?
Warum war er da?

Karala war diese Person mehr als Unheimlich. Sie wollte sofort weglaufen, aber ihre Beine bewegten sich nicht.
Sie versuchte alles, aber sie bewegten sich einfach nicht.
Egal was sie machte, sie blieb einfach stehen.

Der Fremde fing wieder an zu sprechen:
„Du bist also Karala, die Tochter von Anima und Aralak Yagiyu.
Es tut uns leid, aber wir müssen dir es sagen. Die Tests haben positive Ergebnisse gehabt. Deine beiden Eltern sind tödlich krank und ohne Behandlung werden sie in den nächsten 6 Monaten Sterben.“
Da, in genau diesem Moment Begann der Arzt laut zu lachen. Es war eine unheimliche, wahnsinnige Lache.
Karala war der Panik nahe, wie man ihr anmerken konnte.
Der Fremde sagte auf einmal hämisch, laut:
„Tja meine Kleine, das ist alles nur deine Schuld. Merke dir es. Du bist Schuld am Tod deiner Eltern. Nur du allein. Alle haben ja gesagt, du sollst ein braves, artiges Kind sein, aber du warst ja immer Böse und Unmoralisch. Deshalb musst du jetzt deine gerechte Strafe empfangen. Im Namen der Gerechtigkeit muss deine Bosheit gesühnt werden. Kapiert? Wärest du ein guter Mensch, dann müssen deine Eltern nicht diese Höllenqualen durchleiden.
Du bist Schuld. Du bringst allen nur Schmerz, vor allem deinen Eltern.“
Karala fing in dem Moment laut an zu schreien. Sie rief immer wieder:
„Was habe ich getan, um das zu verdienen?“

Der Arzt antwortete nur: „Alles. Niemand kann dir sagen, warum du Böse bist. Alles an dir ist einfach schlecht. Deine ganze Existenz. Und deshalb hast du es nicht besser verdient, als deine Eltern Sterben zu sehen. Es ist alles nur deine Schuld. Nur deine Schuld. Du bist eine Sündhafte Existenz. Das siehst du ja auch daran, dass seine Eltern jetzt sterben. Das dir sowas widerfährt ist jawohl der beste Beweis, dass du Böse bist.“

Trennungsangst.

Auf einmal wurde der Fremde aber ganz ruhig und sagte: „Es gibt aber noch eine Möglichkeit, sie zu retten. Uns bleibt keine andere Wahl. “
In diesem Moment hörte man ein Maschinengeräusch, was immer lauter wurde.
Was war das?
Der Arzt sprach weiter: „Wir müssen…“
In diesem Moment lief der Arzt etwas zurück, nahm Anlauf und zückte eine Motorsäge. 
Die Motorsäge glänzte stark. Man konnte genau die schnelle Bewegung der Zacken sehen, die sich zu diesem infernalischen Geräusch der Maschine bewegten.
Was passierte da bloß?

Der Arzt hielt sich die Säge vor den Kopf und lief unaufhaltsam in Richtung Karala.
 Dabei schrie er laut:
„AMPUTIEREN“
Karala Schrie laut: „AAAAAAAAAAAAAAAAH. Hilfe.
Bitte.
Bitte tut das nicht.
Ich habe diese Krankheit nicht. Mir muss nichts amputiert werden.
Bitte nein. Ich sterbe auch lieber als das mir etwas amputiert wird.
Aufhören, Bitte.“
Genau in dem Moment machte sie in der Realität wieder ihre Augen auf. Der ganze Flashback schien vorbei zu sein. Die Halluzinationen waren verschwunden.
Keine Kettensäge weit und breit.
Trotzdem fühlte sich Übel. Die Gedanken an den Tod ihrer Eltern gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie konnte nicht anders als darüber zu grübeln. Egal wie weh ihr das tat.

Oh fortuna, mecum omnes plangite.


Während dessen war die Situation mit den Caine vollends eskaliert. Mehr und mehr Vorfälle passierten. Immer mehr Menschen wurden auch in den Wahnsinn getrieben, durch die Abscheulichkeit, welche die Stadt schon seit Stunden heimsuchte und dabei war, ein existentieller Alptraum für die Menschheit zu werden.
Verzweiflung und Blut sprossen wie eine apokalyptische Flut, die dabei war, den Geist der gesamten Menschheit zu zerbrechen und zu verschlingen.
Man fand sich in einem von dunklen Schatten gesäumten Wald aus Angst, Blut und Verzweiflung wieder, bei dem man den klaren Weg nach Draußen schon lange Verloren hatte.
Es war nur noch 6 Stunden bis die Dekontaminierung der Stadt beginnen sollte.

Viele Techniker in Strahlenschutzanzügen bestiegen LKWs um zu weiteren Einsatzorten zu fahren, in der verzweifelten Hoffnung, doch noch irgendwas zu finden, was man gegen die Bedrohung nutzen konnte.

Sie fuhren durch die schier endlose, regnerische Nacht. Ihre Autos spritzten das Wasser weit von sich weg. 

Alle Autos kamen durch ein zerstörtes Gebiet. Die Ruinen der Gebäude waren eingezäunt. Überall ragten riesige Trümmer in der Gegend.

Einige Trümmer wirkten fast wie riesige Kreuze eines zukünftigen Friedhofs der Menschheit.
Am Rand sahen die Wissenschaftler große, blaue, kastenförmige Gebäude, deren Dächer nur noch ausgebrannte Stahlgerüste waren, die bedrohlich in der Landschaft standen, wie Mahnmale und Vorahnungen an einen möglichen Untergang der menschlichen Technik.
An einigen dieser Kästen waren Menschen mit Strahlenschutzanzügen dabei, Trümmer zu untersuchen.

Im stockfinsteren Gebiet wurden Teile von mehreren grellen Lichtkegeln von Scheinwerfern erhellt.

Das ganze Areal war eine unheimliche Gegend geprägt vom Verfall. Nirgendwo sonst war das Damoklesschwert der menschlichen Zivilisation so sichtbar wie in diesem Gebiet.

Oh Fortuna, mecum omnes plangite.
 

Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 30.04.12, 17:31
Der nächste Teil:

Während dessen:
Hilal stand auf dem Dach eines hohen Gebäudes. Sie war umgeben von einem Stahlgerüst des Gebäudes, an dem die Fenster und Dachluken befestigt waren.
Hilal ging langsam nach Vorne und telefonierte dabei mit ihrem Handy:
„Reika, ich habe ein Problem. Ich wurde während der Fahrt von einem Caine angegriffen und hatte einen Autounfall. Kannst du mich Abholen zum Institut? “
Reika antwortete schnell: „Klar kann ich das tun. Eine Frage, ist Karala bei dir?“
Hilal zögerte kurz und erwiderte dann: „Hmm. Nein.“
Daraufhin antwortete Reika verwundert: „Sie ist nicht bei dir? Wo ist sie? Warte mal, ich guck mal in die Daten deiner Haustür. …“

Ja, das war in der Zukunft möglich. Alle Haustüren von Regierungsangestellten speicherten über RFID Chips, wer rein oder raus ging. Eine Folge der Sicherheitsgesetze im Zuge der Caine Angriffe.

Nach kurzer Zeit des Suchens erklärte Reika: „Hmm. Nach den Daten hier zu Urteilen hat sie das Apartment alleine verlassen. Kannst du bitte nach ihr Suchen, ich hab gerade noch was Anderes zu tun, von dem ich nicht weg kann.“

Hilal antwortete leicht genervt: „OK. Kann ich machen. Dann kämme ich mal das halbe Areal nach ihr ab. Ist ja auch nichts weiter dabei mal eben ein Areal von über 20 Kilometern zu durchsuchen.“

Reika erwiderte: „Bitte nicht in so einem Ton. Du weißt doch, was auf dem Spiel steht.“

Hilal bemerkte nicht, wie hinter ihr aus dem Boden wieder die unheimliche Hand des Caine zum Vorschein kam. Diese näherte sich langsam Hilals linkem Bein und war gerade dabei zuzuschnappen, als Hilal eine Ebene hinunter auf ein Geländer sprang, sodass der Griff sein Ziel verfehlte. Unbemerkt von Hilal verschwand der Arm dann auch gleich wieder.

Zu der Zeit ging 3 Straßen Weiter eine junge Frau durch eine schmale Seitengasse. Sie hatte lange, weiße Haare und eine sehr blasse Haut, weshalb sie wirkte wie ein Gespenst oder wie ein Orakel oder etwas Anderes aus. Über ihrem linken Ohr blitzte eine Interfaceverbindung für Cyberware Implantate auf.

Während des Gehens führte sie mit ihren Fingern immer bestimmte Zeichen aus. Dies hatte eigentlich überhaupt keine logische Bedeutung. Sie wiederholte sie nur immer und immer wieder, der Wiederholung halber.

Dies war eine seltsame Angewohnheit, aber bei Weitem nicht das Einzige, was Seltsam an ihr war. Wenn man genau wusste, wer sie war, wusste man sie war mitunter eine der ungewöhnlichsten Personen, die jemals auf diesem Planeten gelebt hatten.

Ihr Name war Madoka Michael und sie war der lebende Beweis, dass außergewöhnliche Segnungen und Flüche nah beieinander liegen können.
Madoka ging langsam durch die Gasse, die von den Lichtern einer angrenzenden Spielhalle in ein buntes Farbenmeer gehüllt wurde. Sie sah wie viele Jugendliche in ihrem Alter oder Jünger an den bunten Maschinen standen und irgendwelche Augmented Reality Games spielten, die mit halbtransparenten Projektionstechniken Objekte darstellten, was fast wie ein Hologramm aus einer alten Sci Fi Serie Wirkte.

Madoka wusste, das Spiel, was man meistens Spielte in solchen Etablissements war momentan irgendein Sci Fi Tisch Strategiespiel wo man für irgendeinen Marineadmiral mit Flecken am Körper gegen außerirdische Echsen, Kristalle und Fledermäuse kämpfen sollte.

Sie kannte das Spiel gut und gewann fast jede Runde, teilweise auch wegen ihrer Besonderheit.

Trotzdem hatte sie jetzt weder Zeit noch Kleingeld um das zu spielen. Deshalb ging sie weiter und kam nach einer Weile zu einem großen Komplex, an dem viele Treppen hingen. Dies sah sehr seltsam aus und man musste sich unweigerlich fragen, führen diese Treppen irgendwo hin oder war dies nur irgendein abstraktes Kunstwerk? Ein Symbol für einen Weg, der nie zu einem Ziel führen konnte?

Madoka ging schnell in das Gebäude, in Richtung eines Schilds mit der Aufschrift „Bionik Klinikum“.
Vor dem Schild standen schon viele Leute. Diese gehörten aber alle offensichtlich der Oberschicht an. Es war nicht so wie in den vielen kleineren, halblegalen Schwarzmarktkliniken, wo Zuhälter und Mafiaschläger sich ihre Körper hochrüsten ließen.

Nein. Hier war alles ganz Sauber und gesittet, aber auch extrem elitär. Es schien schon so, als ob gesetzlich Versicherte hier nicht mal ein Pflaster bekommen könnten.
Viele Wartenden hatten Kinder dabei. Einige dieser Kinder waren wie versunken in irgendwelche Rechenaufgaben oder malten irgendwelche abstrakten Formen. Diese Formen waren immer wieder Wiederholungen von ein oder 2 Grundmustern, ähnlich wie Madokas Handbewegungen sich auch ständig wiederholten.
Andere Kinder aber standen oder saßen nur teilnahmslos da und wippten nur mit ihren Köpfen vor und zurück. Sie schienen absolut leer zu sein. Fast wie Maschinen mit einer Fehlfunktion.

Auf einmal rannte ein Junge zu Madoka, hielt ihr einen selbst gemalten Schaltplan vor die Nase und sprach : „Ich hab es gefunden. Siehst du Tante?“
Die Eltern des Jungen kamen sofort zu ihrem Kind, zerrten es leicht zurück und sprachen laut: „Toshiro, belästige die Leute nicht schon wieder. Kapiert.“

Daraufhin drehten sie sich zu Madoka und sprachen leicht verschämt: „Es tut uns schrecklich leid, junge Dame. Sie müssen das verstehen. Es ist nicht seine Schuld.“
Man konnte in ihren Augen richtig sehen, wie Peinlich ihnen das forsche Verhalten ihres Sohnes war.

Madoka entgegnete aber nur Sanft und Leise: „Toshiro. Der Schaltplan ist Falsch. Ohne zusätzlichen 32 Bit Puffer wird das System abstürzen.“
Der Sohn wirkte auf einmal mehr als zufrieden und die Eltern setzten sich beruhigt wieder hin.

10 Minuten später bat eine Sprechstundenhilfe Madoka ins Untersuchungszimmer. Dort kam sie nach 20 Minuten wieder hinaus, zusammen mit einer dunkelhäutigen Ärztin.
Beide gingen an ein naheliegendes Fenster, von dem aus man mehrere Äste von Kirschbäumen sehen konnte.

Die Ärztin erklärte: „Madoka chan, nach diesen Messwerten funktionieren deine Implantate ohne Probleme. Ich habe dir nur eben die 20 Firmwareaktualisierungen installiert, welche vor 2 Stunden von der Herstellerfirma zur Verfügung gestellt wurden. Damit dürfte alles weiter gut laufen.“

Madoka bedankte sich daraufhin mehr als Freundlich und verließ danach schnell die Einrichtung.

Genau in dem Moment fragte die Sprechstundenhilfe:
„Frau Dr. Calligari, wer war das eigentlich?“

Dr.Calligari überlegte langsam und erklärte dann:
„Sie ist eine Patientin, die ich schon lange habe. Ihr Name ist Madoka Michael. Sie ist die Tochter von 2 Wissenschaftlern von irgendeinem Konzern. Du kennst ja diese Effekte die seit der Caine Invasion auftauchen, die auch als Takasura Cuckoo Phänomen berzeichnet werden.
Seit dem ersten Vorfall werden immer weniger Kinder geboren und immer mehr Familien können aus unbekannter Ursache auch keine Kinder mehr Zeugen. Die Kinder, die noch geboren werden haben mit einer hohen Wahrscheinlichkeit aus einem uns nicht bekannten Grund neurologische Störungen unterschiedlicher Schwere.
Es ist unklar, aber es gibt die Vermutung, diese Entwicklung würde eine Auswirkung der Caine sein.
Madoka ist eine betroffene und war geboren worden mit einer schweren tiefgreifenden Entwicklungsstörung, welche nicht näher klassifiziert werden konnte.
Deshalb konnte sie erst sprechen Lernen, nachdem die Ärzte in ihr Gehirn eine experimentelle Headware Implantation installierten. Du weißt ja, man kann in etwa sagen, Kommunikationsfähigkeit ist das, was uns erst zu Menschen macht. Deshalb kann man sich vorstellen, wie schwerwiegend diese Störung war.
Gleichzeitig mit den Problemen trat aber noch was Anderes auf. Madoka weißt deshalb in einigen Bereichen überdurchschnittliche kognitive Fähigkeiten auf, besonders im mathematisch-/technischen Bereich. Durch diese Savant Fähigkeiten ist sie eines von 7 größten mathematischen Genies der Welt.
Dies war auch den Wissenschaftlern aufgefallen, die sie in der speziellen Einrichtung für Betroffene dieses Phänomens in Australien betreut und erforscht hatten. Dieser eine Mathematikprofessor, der hier dieses Institut zur Abwehr der Caine leitet, Szabo wurde durch die wissenschaftlichen Berichte über sie in Medizinzeitschriften auf sie aufmerksam und holte sie deshalb zum Institut. Sie wurde gleichzeitig von der Nobelpreisträgerin Reika Ichiyouji quasi Adoptiert und lebt seitdem bei ihr. “

Die Helferin antwortete nur: „Wow, das hätte ich jetzt echt nicht gedacht.“

Calligari konterte: „Na ja, vom Verhalten ist Madoka etwas seltsam und sie kann andere Menschen nicht besonders gut verstehen. Deshalb flüchtet sie davor auch regelrecht in die Wissenschaft und die Arbeit an diesem Algorithmus. Sie nutzt die moderne Technologie um ihr selbst die Illusion zu geben, sie würde in einer Sicheren und Verständlichen Umgebung leben.“

Da fragte die Helferin nach: „Irgendwie erinnert mich das daran, dass wir Menschen diesen Algorithmus nutzen um uns vor dem eigentlich Unvorhersagbaren in Form der Caine zu schützen und uns in falscher Sicherheit zu wiegen.“
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Alexander_Maclean am 30.04.12, 17:45
Auch nicht schlecht aber nicht ganz so gut wie die Vorgängerteile.

gefallen hat mir der "Insider" zu UO.

aber der abschnitt ist von der Beschreibung der Umstände meienr meinung anch sehr holprig.

Und der satz hier:

Zitat
Ja, das war in der Zukunft möglich.

sollte meiner meinung nach schlicht und ergreifend raus. dem leser ist ja bereits klar, das die story in der zukunft spielt.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 30.04.12, 17:51
Danke für die Kritik. Den fraglichen Satz werde ich dann in der  PDF Version Streichen. (Mir fällt gerade auf, dass der Satz sowieso relativ dämlich war.) Danke für den Hinweis.

Den Witz mit UO hatte ich mir schon lange überlegt und dachte, da ich auch so eine Spielhalle einbauen wollte konnte ich dort den Witz am Besten integrieren.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 11.01.13, 15:46
Der nächste Teil:

Doktor Calligari schaute Richtung Fenster, wo von den großen Kirschbäumen gerade einige Blühten weggeweht wurden und dachte nach. Nach einer Weile sagte sie:
„Wissen sie, eigentlich sind die meisten Leute, die sich als geistig Gesund bezeichnen exakt genau so wie sie. Schau dir doch nur mal den RSR Algorithmus an. Wir können diese Caine nicht verstehen und nutzen Logik und Mathematik, um hinter all dem einen Sinn zu erkennen. Aber wenn wir ehrlich sind ist unsere ganze Welt verwirrend und gefährlich. In Wahrheit ist Angst die Emotion, welche fundamental für unsere menschliche Existenz ist.
Obwohl diese Wahrheit nicht zu leugnen ist mögen wir sie nicht. Und so setzt der Mensch alles dran, eine Illusion zu schaffen, sein Leben sei Sicher. Vieles dient dieser Illusion. Gesellschaftliche Regeln, Religion, Wissenschaft und Technik. Selbst gefährliche medizinische Operationen die tödlich enden können oder der Bau von Atomkraftwerken dienen ultimativ dazu, uns Menschen das falsche Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Doch dieses Gefühl wird niemals etwas Anderes sein als eine Illusion, die jederzeit enden kann.
Manche Leute sind sogar bereit für dieses Gefühl von Sicherheit sich selbst aufzugeben und zum gedankenlosen Anhängsel einer Masse zu werden. Diese Gruppe kann auch die gesamte Gesellschaft sein.

Vielleicht ist dies auch ein Grund, warum die Menschheit sich vereinte, als sie mit den Caine konfrontiert wurde.
Wenn die Angst aber zu groß ist funktioniert so ein Zusammenschluss aber nicht. Bei großer Angst vereinzelt die Angst den Menschen und isoliert ihn von Anderen. Sie können keine Beziehung mehr zu anderen Menschen eingehen.
Teilweise kann man Madoka so beschreiben. Natürlich sind das bei ihr auch neurologische Gründe, aber dies erklärt ihr Verhalten relativ gut.
Während andere Menschen in der Masse untergehen sind sie dazu verdammt ein Leben bestimmt von Angst, Einsamkeit und eigener Verantwortung allein zu leben. Niemand kann ihnen helfen, das zu finden, was für sie richtig ist. Da sind sie ganz auf sich allein gestellt mit den Konsequenzen ihres eigenen Handelns.
Viele der Kinder wie Madoka sind mit außergewöhnlichen geistigen Fähigkeiten geboren wurden, aber so ein Leben ist für sie der Preis dieses Geschenks.
Eigentlich sind wir alle aber ein bisschen so wie sie. Wir verdecken dies nur durch Illusionen.“

Während der Unterhaltung ging Madoka durch eine kleine Gasse, in der Massen von Menschen gingen. Sie standen alle so dicht gedrängt, dass keiner sich mehr allein bewegen konnte. Alle waren gezwungen dem Strom zu folgen, ob sie das wollten oder nicht. Sie erkannte keinen Anderen. Alle schienen anonym, unscheinbar und leer.
Von weit Oben wurden alle Menschen zu einem einzigen, riesigen Farbenmeer, wo der einzelne Mensch nicht mehr wirklich abgegrenzt zu erkennen war. Alles wurde von der Masse verschluckt und erdrückt.

Nach einer Weile ging Madoka in eine nahe U Bahn Station.
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Beitrag von: SSJKamui am 04.04.13, 15:20
In dieser U-Bahn Station guckte sich Madoka langsam um. Sie sah ein Mädchen, was zusammengekauert an einer Säule saß. Man hörte, dieses Mädchen war leise am Weinen.

Madoka wollte Sie zuerst ignorieren, da sie dachte, dieses Mädchen war wahrscheinlich eh nur wieder ein Drogenopfer, was jetzt durch die ganzen Pillen Wahnvorstellungen hatte.
Die weinende Frau war auch vollkommen in sich selbst versunken und interessierte sich gar nicht für ihre Außenwelt, geschweige denn für Madoka.
Deshalb versuchte Madoka langsam an Ihr vorbei zu gehen, aber als sie genau vor ihr stand, bewegte die Fremde kurz ihren Fuß nach Vorne und berührte Madoka somit leicht.

Obwohl dies nur eine winzige Berührung war, zuckte Madoka sofort zusammen und sagte scheu und leise :
„noli me tangere.“

Daraufhin erschrak die sitzende Frau und sprach entsetzt und hastig: „Sorry, bitte, … bitte verzeih mir. Das war nur so ein blöder Reflex von mir. Ich wollte Ihnen nichts. Verdammt. Ich kann wirklich nichts richtig machen. Ich bin wirklich nur wertloser Dreck. “
Madoka war dies jetzt extrem unangenehm. Die Antwort dieser Frau klang fast, wie ein Vorwurf. Sie verstand es jetzt auch nicht. Ihr war es schon immer extrem unangenehm, von anderen Menschen berührt zu werden. Und deshalb hatte Sie etwas gesagt.
Sie wollte nur sich selber vor einer unangenehmen Situation bewahren und hatte deshalb jemand Anderem weh getan. Dies konnte Sie gerade nicht verstehen.  Gleichzeitig fühlte Sie sich aber schlecht und schuldig, weil Sie sowas getan hatte.
Genau deshalb hasste Madoka eigentlich soziale Interaktion mit Fremden. Obwohl Sie es nicht wollte, trat Sie ständig in irgendwelche Fettnäpfchen, was zu unangenehmen Situationen führte. (Sie bemerkte nicht, dass es dieser Frau vor ihr gerade relativ ähnlich ging und sie momentan fast dieselben Gedanken wie Madoka hatte. Beide machten sich gegenseitig keine Vorwürfe und waren auch in keinster Weise dem Anderen feindselig eingestellt, aber beide konnten es nicht erkennen, weil sie nicht in der Lage waren, richtig miteinander zu kommunizieren. Deshalb hatten die beiden Frauen eine gewisse soziale Angst voreinander. Diese Angst war aber auch eine Angst vor dem Versuch, mit dem Gegenüber zu kommunizieren.)
Madoka war deshalb mehr als nervös. Sie atmete sehr schnell und führte gerade wieder extrem schnell ihre stereotypischen Handbewegungen aus.

Nach einiger Zeit beruhigte sich Madoka aber wieder und um diese unangenehme Situation endlich zu beenden fragte sie das Mädchen auf dem Boden: „Was haben Sie? Was ist los?“

Das Mädchen auf dem Boden überlegte kurz und antwortete: „Ich bin so entsetzlich. Einfach ekelhaft. Ich war hier in diese Stadt gekommen, weil ich Teil von so einem Wissenschaftsprojekt werden sollte, was dazu diente, so einen mathematischen Algorithmus zu verbessern, mit dem man was gegen diese Caine Aliens tun konnte. Doch ich bin einfach so feige davon gelaufen und habe Alle im Stich gelassen.“

Da wurde Madoka hellhörig. Diese Projektbeschreibung hörte sich ja an wie das C.F. Gauß Institut, bei dem sie selbst an einem solchen Algorithmus arbeitete. Und Reika Ichiyouji, bei der Madoka momentan lebte, erzählte ihr vor 2 Wochen, sie würde bald eine Kollegin bekommen, die etwa in ihrem Alter wäre. War dieses Mädchen am Boden etwa genau diese Kollegin?
Deshalb antwortete Madoka dem Mädchen mit kühler, ruhiger Stimme: „Ich glaube, ich weiß, wovon Sie reden. Ich gehöre selbst wahrscheinlich zum gleichen Institut wie Sie. Es war wirklich ein Fehler, einfach so wegzurennen. Ich denke aber, die Leute dort werden auch Ihnen eine zweite Chance geben. Glauben Sie mir, die Leute dort sind mehr als Hilfreich und zuvorkommend. Denen kann man vertrauen.“
Madoka erinnerte sich dabei an ihre eigene schwierige Anfangszeit. Wie Sie extrem viel Angst hatte in ihrer neuen Umgebung und ihrem Zusammenleben mit Reika, die in gewisser Weise schon ihre zweite neue Familie wurde.

Die Frau am Boden wartete kurz und antwortete dann leise: „Ich habe aber keine zweite Chance verdient. Ich bin nur ein Haufen Müll.“

Madoka reagierte darauf: „Na ja, selbst wenn das stimmt, willst du nicht die Chance ergreifen, irgendwie deine Probleme jemals in den Griff zu bekommen?“
Daraufhin stand die Frau auf. Sie sprach langsam, aber mit einem glücklicheren Unterton: „Danke, ich glaube, du hast recht. Ich komme doch zurück.“

Madoka schaute sich um und erwiderte dann: „Richtige Entscheidung. Manchmal kann ein kleiner Schritt die gesamte Zukunft verändern. Ich glaube, niemand ist vom Schicksal zum persönlichen Verderben verurteilt. Jeder sollte die Möglichkeit haben, das zu werden, was er will, und sein Leben nicht in existentieller Verzweiflung leben müssen. Lebe dein Leben. Habe Freude daran.

Das Leben ist einfach zu kurz, um es in Verzweiflung zu verbringen.

Ach ja, mein Name ist Madoka, Madoka Michael. Wie heißt Du eigentlich?“

Karala sagte schnell: „Karala Yagiyu.“

Karala war wirklich erleichtert über dieses Gespräch. Ihre Angst und Verzweiflung wich langsam einer geringen Hoffnung. So konnten ihre Probleme temporär gelöst werden, indem jemand richtig mit ihr kommunizierte.

Da die Bahn zum Hauptquartier Verspätung hatte, unterhielten sich die Beiden weiter angeregt über technische Dinge.  Irgendwie war es bei jedem so, dass man nicht mit sozialen Dingen
zu Recht kam, aber sobald es um Technologie, Wissenschaft und Logik ging, blühten beide richtig auf.

Karala und Madoka sahen sich beide gegenseitig nicht in die Augen und redeten in einer extrem distanzierten Sprache, aber trotzdem verstanden sich beide untereinander besser als mit anderen, normaleren Menschen.
Das lag auch daran, dass beide das Gefühl hatten, ein Gegenüber zu finden, was ihnen in solchen Dingen endlich mal zu hörte, und nicht von zu vielen technologischen Details genervt war, wie viele andere Frauen in ihrem Alter.
Im Allgemeinen wirkte Karala wie eine nicht ganz so extreme Form von Madoka.

Nach 20 Minuten tauchte oben an der Rolltreppe Hilal auf und lief zu den beiden. Sie rief: „Endlich habe ich dich gefunden, Karala. Und Madoka ist auch bei dir. Gut.

Karala, willst du wirklich bei der Organisation bleiben, oder willst du lieber gehen.“

Da brauchte Karala nicht lange zu überlegen. Sie antwortete schnell: „Natürlich. Ich will nicht noch mal davon laufen.“
Hilal antwortete erleichtert: „Es freut mich, das zu hören, aber wir müssen jetzt auch schnell los. Die Regierung hat schon mit den Vorbereitungen begonnen, um das Gebiet in eine Sperrzone zu verwandeln. Die betreffenden Dekontaminationsflugzeuge fliegen schon über der Stadt. In 4 Stunden wird die Stadt versiegelt. Wir sind die einzigen, die das noch aufhalten können. “

Deshalb rannten die 3 schnell nach draußen, wo Reika in einem schwarzen Militärhubschrauber schon  auf sie wartete. Die 3 stiegen schnell ein und flogen los. Der Hubschrauber flog schräg nach oben, an einigen Hochhäusern vorbei.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Alexander_Maclean am 04.04.13, 15:28
Ein bisschen SEEEEHR zufällig diese Begegnung für meinen Geschmack zwischen den beiden Frauen, aber okay, das sind kleine Löcher die man als Autor immer mal wieder reinbaut und sich IMO nicht gänzlich umgehen lassen.

Diese Zwillingshaftigkeit zwischen Madoka und Karala halte für naja interessanter weil sich nicht nicht absehen lässt,was du daraus amchst. wobei in diesen Text madoka trotz alledem erwachsener rüberkommt.

der schluss hingegen gefällt mir sehr gut. man fragt sich als leser, was da wohl los ist.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 04.04.13, 16:07
Danke für den Kommentar. Danke. Danke.

Ich weiß, es war wirklich etwas arg konstruiert, dass sich die Beiden so begegnen.


Das Madoka erwachsener wirkt, war so geplant gewesen. Das ist ein Zweck dieser "zwillingshaftigkeit". Es sollte im Vergleich auffallen, dass Madoka es eigentlich schwerer als Karala hatte, sie es aber trotzdem besser aufgenommen hat als Karala und auch viel logisch-/rationaler als Karala ist. Gleichzeitig wirft diese Ähnlichkeit auch Fragen auf über Karala auf, die im Dunkeln gelassen werden. (z.B. Madokas Verhalten hängt ja mit einer Störung in ihrem Gehirn zusammen. Wieso weißt Karala dann in diesen Dingen gewisse Ähnlichkeiten mit Madoka auf?)

Daneben sind auch alle Charaktere im Sinn des Hauptthemas konstruiert. Das Hauptproblem der Menschen ist, sie können nicht richtig mit den Caine kommunizieren. Und so gut wie jeder bisher vorgestellte Charakter hat persönliche Probleme, weil er nicht richtig kommunizieren kann/konnte. Madoka ist dabei natürlich der Extremfall gewesen.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 05.04.13, 01:27
Nach einer halben Stunde erreichte der Hubschrauber das C.F.G. Institut. Das große Gebäude erinnerte Optisch an eine Pyramide, an deren Ecken allerdings mehrere Plattformen hervorstanden.
Der Helikopter landete auf einer dieser Plattformen und die 4 stiegen aus, um mit dem Aufzug in das 23. Untergeschoss zu fahren.
Dort stiegen sie aus und landeten in einem langen, dunklen Korridor. Das einzige Licht im Raum kam schien hinter der linken Wand des Raums durch die dort angebrachten Ventilatoren. Am Boden war ein leichter Nebel, der durch Kondensation entstanden war.

Die 4 gingen langsam durch den Gang. Reika, Hilal und Madoka gingen ohne Rührung durch den Gang, aber Karala fürchtete sich extrem vor dem Gang. Besonders weil sie sah, dass neben ihr augenartige Gebilde aus der Wand wuchsen, welche sich bewegten, war ihr mehr als unheimlich. Genauso wie die großen, weißen Schleimklumpen, die sie unterhalb des Stegs erblickte, auf dem sie gerade stand.
Diese waren ebenfalls mit Augen besetzt, welche Karala und die Anderen zu beobachten schienen. Man konnte nicht erkennen, ob die Augen mit einem Nervensystem verbunden waren, weil der Schleim dafür zu dick war. Aber man sah die ranzige Kruste des Schleims, an der viele gräuliche, abgestorbene Zellpartikel hingen, von denen ab und zu immer wieder einige abrissen und auf den Boden fielen.
Es war ein Anblick, der zum Fürchten war. Was war dies? Waren die Caine schon in das Institut eingedrungen? Aber diese Gebilde waren friedlich und strahlten keine Radioaktivität aus. War dies vielleicht doch etwas Anderes?
Waren diese Gebilde etwa ein Teil des Hauptquartiers selbst? War dieses Hauptquartier etwa mehr als totes Gestein?
War dieses Hauptquartier möglicherweise eine Art außerirdische Lebensform, die aber aus unerfindlichen Gründen in einer Art katatonischen Starre verblieb? Warum tat diese Lebensform nichts?

Wovon ernährt sich dieses Wesen? Hinter dem Hauptquartier standen alte Giftmüllbecken, die Überbleibsel von einer Fabrik waren, welche früher auf diesem Grundstück stand, und nicht abgebaut werden konnten. Ernährt sich diese Lebensform etwa von diesem Giftmüll?
Oder kann es möglich sein, dass diese Kreatur keine eigenständige Lebensform mehr ist? Wäre es möglich, dass sie in das Hauptquartier integriert wurde, und somit das Hauptquartier zu einer Art von Cyborg wurde?
Welchem Zweck diente das alles dann?
Hat das alles etwas mit den Caine zu tun?

Karala dachte schnell, es sei wohl besser, diese Fragen erst mal zu ignorieren, wie es die Anderen scheinbar taten. Diese Fragen brachten momentan eh nichts. Sie beunruhigten nur.
Nach kurzer Zeit kam die Gruppe zu einer riesigen Wendeltreppe aus Beton.  Der ganze Treppenraum war extrem unheimlich. Das einzige Licht im Raum war ein helles, pfahles, bläuliches Licht, was von technischen Anlagen produziert wurde, die hinter einem Gitter angebracht waren.
Das Licht ging schräg in den Raum und beleuchtete die Treppe zumindest ausreichend, obwohl es dem Raum eine extrem gruselige Atmosphäre verlieh.
An mehreren Etagen konnte man auch kleinere, flackernde, blaue Lichter sehen, die von Lampen an den Wänden ausgingen.
Jeder aus der Gruppe ging langsam und vorsichtig die Treppe hinunter, um ja nicht hinzufallen.
Die Geräusche der technischen Geräte und Lampen war relativ laut und unangenehm.
Als man circa ein Drittel der Treppe überwunden hatte, kam unbemerkt von den Vieren etwas aus der linken Wand. Es erinnerte zuerst an mehrere Tintenfische mit langen Tentakeln.
Es kam langsam nach vorne. Mit jedem Zentimeter, den es mehr aus der Wand ragte, wurde deutlicher, es waren die skelettartigen Arme der Caine. Diese wurden auch zusehend schneller.
Nach kurzer Zeit griffen sie nach Karala, die unter einem lauten Geräusch zu Boden stürzte. Trotzdem hielten die Arme weiter an ihr fest und zogen sie langsam nach oben.
Erschrocken vom Geräusch drehten sich Reika und Hilal um.
Hilal schrie entsetzt: „Oh nein. Die sind jetzt sogar schon hier. Madoka, zur Seite!“

Im selben Moment, als Madoka zur Seite wich, griffen Hilal und Reika zu ihren Pistolen und schossen auf die Arme.
Die Arme reagierten auf den Beschuss allerdings nicht und die Projektile drangen nicht einmal in sie ein. Auf sie zu schießen war also vollkommen zwecklos.
Sowohl Reika als auch Hilal wussten dies eigentlich, aber das war auch das Einzige, was sie tun konnten, um Karala zu helfen.
Karala schrie laut um Hilfe. Die Panik stand ihr buchstäblich ins Gesicht geschrieben.

Dann geschah, was keiner der Anwesenden erwartet hatte, die Caine Arme verschwanden genau so spurlos, wie sie gekommen waren. Sie waren einfach weg.

Karala stand langsam auf, etwas wackelig auf den Beinen. Danach ging sie langsam hinunter zu den Anderen. Sie atmete tief und schwer. Als sie unten ankam, sprach sie hastig:
„Danke, ihr habt mich wohl vor diesen bizarren Dingern gerettet.“

Nach kurzer Verschnaufpause lief die Gruppe in den nächsten Raum, ein unterirdisches Laboratorium mit extrem vielen Leitungen. Als sie mitten im Raum standen ertönte es aus den Lautsprechern:

„Dies ist eine Meldung des automatischen Sicherheitssystems. In diesem Sektor wurde von Sensoren eine Kontamination entdeckt. Um eine Ausbreitung der Kontamination zu verhindern, wurden die Notfalltore aktiviert und dieser Sektor abgeriegelt.

Bitte bleiben Sie an Ihrer momentanen Position und warten Sie auf die Rettungsmannschaften.“

Es war klar, dies konnte nur eins bedeuten, sie waren im Bereich gefangen.
Reika überlegte kurz und sagte: „Mist, wir haben keine Zeit. Es existiert hier aber ein Computerraum mit einem Aufzug. Wenn ich mein Passwort nutze, können wir mit dem Aufzug aus dem abgesperrten Bereich kommen und fast direkt zum Besprechungsraum kommen. “

Die Gruppe stimmte zu und man lief zum Computerraum.

Dort fanden sie den zuständigen Mitarbeiter vor. Er lag am Boden, geköpft. Man hatte ihm scheinbar auch Teile seiner Wirbelsäule rausgerissen.
Reika wollte sofort wissen, was passiert war, und lief zu einem der 4 Computerterminals des Raums. Auf dem Terminal stand eine Notiz:



„Sie sind überall. Diese Ekelhaften Hände, die aus den Wänden wachsen. Alles begann vor 2 Stunden. Das Kühlsystem unserer Computeranlagen machte seltsame Geräusche. Also schickte ich 2 Mitarbeiter, um nachzusehen. Sie kamen nicht zurück. Also bin ich ebenfalls losgegangen, um nachzusehen. Doch dann kamen diese verdammten Skeletthände. Sie tauchten überall auf. Selbst wenn wir auf sie geschossen haben, gingen sie einfach nicht weg. Also bin ich davongelaufen.

Oh mein Gott, sie, sie sind alle tot.

Alle meine Kollegen. Und jetzt kommen die Hände, um mich zu holen. Sie werden mich kriegen. Diese wiederlichen Händeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeedfghttjzikobuppppppppppppppppp8ßhz “

Die Nachricht war scheinbar vom Geköpften kurz vor seinem Tod verfasst wurden. Die Nachricht zeigte, scheinbar, gerade, als Reika mit dem Hubschrauber los flog, muss es in diesem unteren Stockwerk zu einem Angriff der Caine gekommen sein. Bei diesem Angriff hinterließen die Caine aber so wenige Abfallstoffe, dass die Alarmsysteme erst gerade eben aktiviert wurden. Deshalb waren die Mitarbeiter dieses Sektors den Caine auch schutzlos ausgeliefert und wurden nacheinander Einer nach dem Anderen von ihnen auf brutale Art getötet.
Reika war eines klar, egal, was noch passierte, die Gruppe musste schnell weg.  Deshalb beeilte sie sich damit, den Aufzug zu aktivieren.
Auf einmal fasste sich Karala an den Bauch, krümmte sich etwas und rief: „Aah, mein Magen.“
Hilal drehte sich sofort zu ihr um und sagte: „Oh nein. Es kann sein, dass das Feld der Caine dir jetzt auf den Körper geschlagen ist. Setz dich bitte mal kurz dort auf die Krankentrage. Ich habe immer ein paar Pillen Notfallmedizin dabei, für solche Fälle.“
Karala tat dies, aber nach einer Weile sprach sie: „Ich glaube, es wäre dann wahrscheinlich besser, wenn ihr Drei mich hier zurücklässt und allein weiter geht. Ich bin so wahrscheinlich nur ein Klotz am Bein für euch.“
Reika hörte dies und erwiderte laut und schroff: „Das kommt gar nicht in Frage. Wir lassen keinen zurück. Das ist klar. Ach übrigens, der Aufzug läuft jetzt.“
Nach kurzer Zeit stieg die Gruppe in den Aufzug. Kurz vor dem Ziel hielt der Aufzug allerdings an und durch den Lautsprecher kam die Durchsage:

„Zugang zum Hauptsektor erreicht. Da der Aufzug aus einem kontaminierten Sektor startete, wurde ein Dekontaminationsbad bereitgestellt. Alles Personal ist angewiesen, die Prozedur durchzuführen.“
Die Gruppe stieg aus und kam in einen kleinen Raum mit einem Becken voller roter, schleimiger, stinkender Flüssigkeit. Vor dem Bad war eine Klappe, in die man Kleidung einwerfen konnte.
Die 4 Frauen zogen sich schnell aus, warfen ihre Kleidung in die Klappe und tauchten unter. Die Flüssigkeit fühlte sich klebrig auf der Haut an und verursachte einen Juckreiz.
Deshalb wollte jeder möglichst schnell wieder auftauchen. Reika tauchte als Erstes wieder auf. Als ihr Körper die Oberfläche der Flüssigkeit verließ, tropften die Flüssigkeitsreste von ihrem nackten Körper.
Das Abtropfen der Chemikalienreste fühlte sich noch einmal besonders eklig an.

Nach dem Abduschen der letzten Chemikalienreste zogen die 4 bereitgestellte Laborkleidung an und gingen damit weiter in Richtung Besprechungsraum.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 05.04.13, 19:43
20 Minuten später saßen die Vier zusammen mit den anderen Wissenschaftlern des Instituts und Professor Szabo im Besprechungsraum und versuchten, die bisher gesammelten Informationen über die Caine zu analysieren, um irgendwie einen Weg zu finden, die Caine zumindest kurzfristig aus der Stadt zu vertreiben, um damit zumindest die Dekontamination abwenden zu können.
Der Raum war ein kleiner Besprechungsraum, in dessen Mitte ein großer Tisch mit einer Art holographischen Bildschirm. Der Bildschirm zeigte momentan ein Sierpinski Fraktal in einer extrem hohen Stufe, was die Umgebung in eine psychedelische Atmosphäre aus Licht, Farben und Schattenverläufen.
Es war eine ruhige, vergeistigte Atmosphäre, welche die reine Vernunft verkörperte, abgeschnitten vom Chaos und der Irrationalität der Außenwelt. Ein abgeschotteter Schutzraum des Verstands. Es wirkte beinahe körperlos und grenzenlos, als ob der Besprechungsraum Teil eines ideellen Cyberspace aus Logik und Information.
Szabo stand an einer Videotafel und erklärte die bisherigen Forschungsergebnisse. Er erklärte:
„Auf den Bildschirmen sehen Sie die bisher von unseren Ermittlern gefundenen Daten über die Kyoto Magnetic Anomaly Entität, auch Caine genannt. Wir müssen einen Weg finden, sie irgendwie aus der Stadt zu locken oder zu zerstören.“
Nach kurzer Zeit zog Karala ihre Datenbrille aus und guckte hinunter. Madoka bemerkte dies, guckte auf sie und sagte: „Keine Panik Karala, irgendwie werden wir schon was finden.“
Karala zeigte daraufhin mit der Hand auf einen der beiden LCD Bildschirme der Brille und erklärte:
„Madoka, warte mal. Siehst du hier den Teil des Magnetfelds der Caine? Der ist extrem seltsam.“
Als Reika das hörte, wählte sie diese Daten auf ihrem Laptop aus, las sie und antwortete erstaunt:
„Ja,  du hast recht, Karala. Die Magnetfelder haben teilweise Ähnlichkeiten mit den Theta Wellen des menschlichen Gehirns. Seltsam. “
Szabo klinkte sich daraufhin in die Diskussion ein: „Interessant. Vielleicht können wir irgendein Signal als eine Art Gegenwelle einwenden und dies als Aversiv nutzen, um diese Caine wegzuscheuchen. Wir müssen das aber vorher testen. Ich starte eine Simulation auf unserem Zentralcomputer und schalte noch den RSR Algorithmus hinzu. Computer, starte das Programm.“
Genau in diesem Moment verschwand das Sierpinski Fraktal vom Tisch und es erschien ein Gebilde aus mehreren Bändern mit roten und weißen Feldern. Diese Bänder, die in dieser Form an mehrere ineinander verbundene Kreuze erinnerten, wurden ständig vor oder zurück gespult und an manchen Stellen ersetzte der Algorithmus das vorhandene Feld durch ein rotes oder weißes Feld.
Als alle Bänder anhielten, las Szabo das Ergebnis und erklärte erleichtert:
„So, wie es aussieht, wird dies höchstwahrscheinlich funktionieren. Allerdings werden die Caine nur ein einziges Mal darauf reagieren. Nach dem ersten Mal werden sie es als unecht erkannt haben und ignorieren. Deshalb haben wir nur einen einzigen Versuch, um Erfolg haben zu können.
Wenn wir diese Chance vertun, dann ist es endgültig aus. Außerdem müssen wir die Welle direkt vor einer Caine Erscheinung wie den Augen und den Armen auslösen. Wir brauchen dazu also eine Art Falle, um es auszulösen.“

Deshalb griff Szabo neben die Videotafel zum Telefon und beauftragte, das Equipment mit Transportfahrzeugen zu einem Sammelpunkt zu transportieren. Danach drehte Szabo sich um und erklärte den Wissenschaftlern, dass sie ebenfalls jetzt zu den LKWs gehen mussten, um den Plan auszuführen. 
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 07.04.13, 00:51
Die Fahrzeuge fuhren über einen Highway zum Einsatzort. Reika und Karala saßen in einem Wagen. Karala schaute aus dem Fenster und beobachtete die Umgebung.
Sie sah mehrere helle Flugzeuge, die scheinbar düsenbetrieben waren und über der Stadt kreisten. Ihre extrem schnelle Form mit ihrer abgeknickten Spitze, wirkte auf Karala einfach modern und majestätisch.
Reika sah, auf was Karala schaute, und erklärte: „Karala, das, was du da oben siehst, kann uns in wenigen Stunden das Ende bereiten. Du hast bestimmt von der Dekontamination gehört. Diese Flugzeuge sind mit Wasserstoffbomben beladen, und sofern die am Ende unserer Countdowns noch Zeichen des Alien registrieren, werden sie ihre Bewaffnung auf die Stadt anwenden.
Keiner von den Bewohnern der Stadt, die jetzt noch vor Ort sind, wird das überleben. Familien, Existenzen, Wünsche, Leistungen, alles wird mit einem Schlag ausgelöscht sein.
Obwohl diese mechanischen Vögel durchaus ästhetisch sind, sind es doch die Krähen, die vom baldigen Untergang dieser Stadt Kunde tun. Vom Totenreich, dass diese Stadt werden kann.“
Karala reagierte und antwortete: „Oh mein Gott. Das bedeutet, wenn wir versagen, stirbt auch Madoka.“

Zur selben Zeit saßen Hilal und Madoka in einem anderen Wagen. Nach kurzer Zeit sagte Hilal: „Madoka, es dauert ja noch etwas, bis wir da sind, und wir haben uns heute noch nicht gesprochen. Ich weiß ja auch, Gespräche liegen dir nicht besonders, sofern es nicht um das Fachliche geht. Aber, wie war denn dein Tag?“
Madoka überlegte lange und antwortete dann: „Hmm. Na ja. Es ist nichts Wichtiges passiert. Ich konnte meine Arbeit am Algorithmus nicht fortsetzen.“
Hilal entgegnete mit sanfter Stimme: „Macht nichts. Auch du wirst irgendwann lernen, dass Arbeit nicht alles ist, und das Leben nicht nur aus Wissenschaft besteht. Ach ja,  du hast ja heute Karala getroffen. Ehrlichgesagt finde ich es irgendwie komisch, dass ihr euch ausgerechnet getroffen habt, als Karala abgehauen war. Aber na ja, was denkst du denn über sie?“
Madoka antwortete schnell: „Ich weiß, sie verhält sich irgendwie ziemlich irrational und dämlich, aber ich bin irgendwie heilfroh, dass ihr sie nicht gleich rausgeschmissen habt, obwohl sie ja quasi desertiert war. Ehrlichgesagt, ich weiß nicht, ob es dies ist, aber ich habe endlich mal jemanden gefunden, der mir auch wirklich zuhört und nicht gleich von mir genervt ist.“
Daraufhin unterbrach Hilal sie: „Na ja, entschuldige bitte, aber ich habe dir oft gesagt, ich verstehe zwar vieles von deinen Interessen, aber ich bin ja eigentlich Computerlinguistin. Deshalb komme ich bei Themen wie der Chomsky Hierarchie und Informationstheorie relativ gut mit, aber ich kann auch nicht immer irgendwelchen Erklärungen folgen, wo du mir detailliert den Schaltzustand jedes einzelnen Logikgatters erklärst.
Und obwohl Szabo ein Professor mit einem renommierten Lehrstuhl ist, braucht auch so jemand wie er auch mal Feierabend.“
In diesem Moment antwortete Madoka: „Na ja, das ist nicht das Hauptproblem dabei. Die meisten Frauen in meinem Alter, die ich kenne, mögen mich nicht. Die halten mich für eine arrogante Streberin.“
Hilal entgegnete ihr: „Lass dir doch bitte von diesen Tussen nichts einreden. Ich kenne solche Leute auch. Während diese nur an Party machen und mit Jungs knutschen denken, wirst du später bestimmt eine berühmte Wissenschaftlerin mit größerem Einkommen. Außerdem sind ja nicht Alle so. Mit dieser Shiyo Tsukiwa kommst du ja eigentlich ganz gut zurecht, und die hat dich ja auch in diesen Computerclub mit aufgenommen. “
Madoka erklärte daraufhin: „Irgendwie ist aber Karala die Erste, bei der es nicht nur so oberflächlich bleibt. Irgendwie ist sie die Erste, mit der ich mich so richtig verstehe. Irgendwie mag ich sie auch sehr. Ich weiß, das hört sich jetzt irgendwie Albern an.“
Hilal antwortete: „So albern ist das gar nicht. Ihr habt auch irgendwie viel gemeinsam, jedenfalls ist dies mein Eindruck. Allerdings muss ich sagen, im Gegensatz zu dir macht mir Karala durchaus Sorgen. Du hattest Unterstützung im Leben, dich in das zu entwickeln, was du wolltest. Dein Wille zur Macht ist eine Quelle der Vernunft geworden und hilft dir auf deinem Weg zur persönlichen Erfüllung. Du konntest sogar viele deiner  biologischen Probleme, um es mal so zu nennen, irgendwie zu persönlichen Chancen machen. Karala ist aber leider nicht so gefestigt im Denken und im Willen. Ihre existentielle Verzweiflung und ihre negative Sicht auf ihr Potential behindern sie stark im Leben. Das macht mir irgendwie Sorgen und lässt mich zweifeln, ob Karala für den Job hier wirklich geeignet ist.“


Alle LKWs erreichten in nicht mal einer Stunde ihren Zielort.
Die Wissenschaftler nahmen eine lehrstehende Halle im Südteil der Stadt, um ihre Falle aufzubauen. Sie stellten Aparaturen wie Spezialkameras und andere Messinstrumente im Raum auf und verwandelten seine Ränder so in einen Wald aus Metallstangen.
Im Raum war es extrem dunkel. Einzig durch das Fenster kam ein unheimliches, diffuses, bläuliches Licht.
Es war ein gespenstischer Anblick und jeder von den Anwesenden wusste, das, was sie da sahen, war die letzte Chance, um das drohende Inferno noch abzuwenden.
Nachdem die Techniker niederen Rangs den Raum verlassen hatten, gingen die Wissenschaftler, die am Algorithmus arbeiteten in den Raum, zu einer letzten Lagebesprechung. Karala durfte auch dabei sein.
Professor Szabo erklärte:  „Wir sind nun Bereit für die Operation. Wir können den Caine durch ein bestimmtes Signal für eine halbe Stunde herlocken. Dadurch werden die Voraussetzungen für die Operation geschaffen. Allerdings braucht die Operation einen Menschen, der mit dem Alien interagiert und auch im richtigen Moment die Falle auslöst, die den Caine aus der Stadt jagt.“
Als Karala das hörte, begann sie zu überlegen. Sie hatte viele unnötige Probleme verursacht, indem sie weggelaufen war. Außerdem werden wahrscheinlich viele ihrer neuen Kollegen ihr wegen dieser Aktion nicht gerade wohlgesonnen sein, dachte sie.
Aber jetzt hätte sie die Chance, alles ungeschehen zu machen, der Organisation einen unschätzbaren Dienst zu erweisen, der ihre Fehler der Vergangenheit endgültig wieder gut machen könnte.
Ihr war klar, sie würde sich mit dem Einsatz in Lebensgefahr begeben, aber das war ihr gleichgültig. Sie empfand ihr eigenes Leben ja eh nicht als wichtig.
Sie dachte, sie sei eh die entbehrlichste Person der ganzen Gruppe.
Außerdem könnte sie so, vor ihrem Tod, wenigstens etwas zu Stande gebracht haben, überlegte sie.

Deshalb schlug Karala vor: „Ich denke, ich sollte es tun.“

Daraufhin blickte Hilal sie verwundert an und erklärte:

„Nein Karala. Nein. Das kommt gar nicht in Frage.

Während der Attacke des Caine von vor ein paar Stunden bist du in Kontakt mit dem EM Feld der Kreatur gekommen. Der wird zwar keine Langzeitauswirkungen haben, wenn du deine Tabletten nimmst, aber es wäre unverantwortlich, dich direkt weiteren Kontakten auszusetzen, da dies unter Umständen ebenfalls tödlich enden kann.
Ich bin aber die Person im Raum mit dem größten Cyborgisierungsgrad und meine Implantate können mich vor großen Mengen Strahlung schützen. Deshalb ist es logisch, wenn ich selbst als Köder wirke.  Denken Sie bitte daran, ich war heute in mehrere Angriffe involviert gewesen und habe diese ohne größere Probleme überstanden.“
In dem Moment beugte sich Karala leicht nach vorne und gestikulierte stark. Sie sagte aufgebracht: „Hilal Sama, ich bitte Sie. Überlegen Sie doch mal. Ich wäre wirklich die beste Lösung. Ich bin absolut unbedeutend und unwichtig. Um mich wäre es nicht tragisch, wenn etwas passieren würde.“

Da unterbrach sie Hilal: „Karala, stopp. Denk doch bitte nicht so etwas. Ich sage dir jetzt mal etwas. Was glaubst du wohl, warum wir dich nicht einfach in deinem selbstgewählten Elend verrotten ließen? Warum haben wir uns die Mühe gemacht, dich zu suchen, wenn du für uns nicht wichtig, sondern nur ein Klotz am Bein sein würdest? Wir haben da echt Wichtigeres zu erledigen. Also, sei jetzt verdammt nochmal ruhig und rede nicht so einen Schwachsinn daher.
Wir können dich nicht in unnötige Gefahren bringen, und wir werden das auch nicht. “

Szabo stimmte zu und Hilal wurde zum Lockvogel gemacht.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 07.04.13, 14:20
Die Anderen verließen das Gebäude und Hilal blieb alleine, mit einer Fernsteuerung zurück. Szabo und Reika gingen in einen Beobachtungsposten, um von dort aus die Sensordaten im Raum und die vom Satellitennetz aufgenommenen Informationen zu überwachen.

Hilal stand allein im Raum und schaute sich um. Bis auf das Surren der Geräte herrschte fast eine Totenstille. War diese Stille die Ruhe vor dem Sturm? Der letzte ruhige Moment vor der Vernichtung?
Sie war in sich gekehrt und dachte nach. Auch um die Anderen zu beschützen, meldete sie sich für diese Mission. Jetzt hing alles von ihr ab. Aber was sie wirklich die Richtige für diese Aufgabe?
Trotzdem drückte sie die erste Taste. Die Maschinengeräusche wurden schnell lauter. Ihr Herzschlag wurde schneller, genau wie ihre Atmung.
Was wird jetzt wohl passieren?
Nach 2 Minuten erschien ein helles, blaues Licht im Raum, was aber direkt wieder schwächer wurde. Als es fast komplett verschwunden war, erschien das Auge des Caine.
Dieses Auge verhielt sich diesmal aber ungewöhnlich friedlich, und schwebte nur vor Hilal.
Hilal konnte nichts tun. Sie war, wie gelähmt. Sie musste der Gefahr sprichwörtlich ins Auge sehen. Hilal versuchte instinktiv ihren Blick von der Kreatur abzuwenden, oder ihre Augen zu schließen, aber beides ging nicht. Sie war gezwungen, dieses groteske Riesenauge anzusehen.
Es gab keine Technologie, keinen Algorithmus, der ihr helfen konnte. Sie war total allein mit dem Riesenauge.
Langsam entwickelte sie Kopf- und Augenschmerzen. Sie fühlte sich zusehend desorientiert. Der Raum schien sich für sie regelrecht aufzulösen.
Eigentlich wollte sie so laut schreien, wie sie konnte, aber es ging nicht. Es ging einfach nicht.
Was passierte hier bloß?

Nach kurzer Zeit verschwand der Raum total. Sie sah eine Art Wald aus kahlen, blattlosen Bäumen, der im Weltraum flog. Überall auf den Bäumen und im Raum schwebten viele Augen. An einigen Stellen wiederholte sich der Inhalt des Raums. Es wirkte wie ein Kaleidoskop.
Der Raum verschwandt auch wieder und Hilal sah ein merkwürdiges Gebäude aus Gittern. Hilal kam dieses Gebäude irgendwie bekannt vor. Sie hatte dies irgendwie schon mal gesehen, bloß wo?
Da fiel es ihr ein, was das für ein Gebäude war, aber das gefiel ihr gar nicht. Sie schrie: „Oh nein. Nichts das! Nicht das vor 14 Jahren. Ich will diese Erinnerung nicht sehen. Ich will hier weg.“
Da passierte es, Hilal schaffte es, den Schalter zu drücken, und die Gegenwelle wurde aktiviert.
Hilal erwachte wieder in der Realität und sah, der Caine verschwand und hinterließ ein Kreuz aus rotem Licht. Im Fenster sah man, wie die Dekontaminationsflugzeuge langsam abdrehten und die Stadt verließen.
Szabo meldete sich per Funk: „Hilal, Sie haben es geschafft. Laut Messungen des Satellitennetzwerks sind keine Caine Zeichen mehr in der Stadt registriert. Die Dekontaminationsorder wurde aufgehoben. Die Stadt ist vorerst gerettet.“
Scheinbar hat man es also geschafft.


Später fuhr Hilal mit Madoka und Karala an die Küste. Man schaute sich den wunderschönen Mond an. Die Farne an der Küste bewegten sich langsam im Wind. Es war ein friedlicher Anblick einer unberührten Natur, wie es in den technisch beherrschten modernen Zeiten nur noch selten vor kam.
Nach kurzer Zeit drehte sich Hilal zu Karala und legte ihre Hand auf ihre Schulter. Karala schreckte leicht zurück, weshalb Hilal sie beruhigte:
„Karala, es ist nichts. Ich wollte dir nur was sagen.  Dass wir jetzt hier sitzen können, das haben wir alles dir und deiner Entdeckung mit dem Magnetfeld zu verdanken. Ich weiß auch, das alles war hart für dich, aber du hast Großartiges geleistet. Du hast uns alle gerettet.“

Die Caine verschwanden.
Die Stadt schien sicher zu sein.
Das Mysterium existierte allerdings weiter, irgendwo.

Das Rätsel ist noch nicht gelöst. Nur ein kleiner Teil konnte entschlüsselt werden.
Das Chaos und die Verwirrung konnten nicht weggewischt werden.

Jeder Versuch, die Verwirrung zu beenden, führte nur zur persönlichen Infektion mit ihr.

Ihr Reich endet nie. Alles folgt einem Muster. Jedes Muster ist durch Mathematik bestimmt. Alles ist Zahl. Die Zahl beherrscht das Universum. Die Räder der Geschichte drehten sich unaufhaltsam weiter.

Jeder bewegt sich auf ihnen, wie ein Blatt auf einem Fluss. Ist unser Leben wirklich wie ein Fluss? Haben wir keine andere Wahl, als dem Flussbett zu folgen? Wer hat diesen Fluss erschaffen, der uns in eine bestimmte Richtung zwingt?

Wird der Fluss irgendwann enden?

Ihr Reich endet nie.







To be continued. 
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 07.04.13, 17:48
Die komplette Geschichte ist jetzt im Openingpost als Anhang in überarbeiteter Form im PDF Format downloadbar.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Alexander_Maclean am 08.04.13, 19:17
Sry dass ich mich jetzt erst melde.

Du hast ja innerhalb kürzester Zeit einige textpassagen rausgehauen. da bin ich kaum mit dem lesen nachgekommen.

********************************

Die weiterentwicklung der Figuren finde ich schonmal ziemlich stimmig. durch deinen Text in "Evolution of things .." kann ich auch in etwa erahnen wieviel von dir in deinen Figuren steckt. Was ja generell kein problem ist, nur sit da dennoch fingerspitzengefühl angebracht. Hier finde ies es eigentlich ganz passend, aber ich denke mehr als zwei dieser - ich nenne es jetzt mal so "Emo" Figuren wie madoka und karala solltest du IMO nocht einsetzen.

Was ich aber ein wenig schade fand ist die Begegnung von Hilal mit den Caine. Die fand ich IMO etwas schwach, da ist die vorangegangene im Gebäude besser. da fehlte mir der Spannungseffekt.




Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: David am 08.04.13, 19:23
Ich finde deinen Schreibstil - falls nicht schon erwähnt - sehr angenehm und die Story ist interessant.

btw. wie viele Seiten umfasst denn das Werk schon?
In einem Forum kann man das schwer einschätzen.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 08.04.13, 20:38
Danke an euch beide für eure Kommentare. Leider hatte ich ein ähnliches Gefühl, dass das Ende leider arg problematisch war.

Ich habe mir auch schon gedacht, das Tempo der letzten Post war wahrscheinlich ein wenig zu hoch. Ich stand aber auch kurz vor dem Abschluss und wollte es endlich komplettieren. Deshalb war ich bei manchen Szenen wahrscheinlich etwas zu schnell drübergegangen.

Weitere Emo Figuren in dieser Stärke werden nicht kommen. (Eine neue Figur in Folge 2 wird zwar eine Katastrophe ereilen, aber die wird von ihr mit Fassung getragen werden.)

Irgendwie ist Madoka teilweise meine etwas professionellere Seite. (Bin wirklich ziemlich Arbeitswütig und habe Kollegen mal gesagt, sie sollten ihren Smalltalk einstellen, weil der von der Arbeit ablenkt.)

Gleichzeitig bin ich nicht wirklich ein sozialer Mensch und habe große Probleme, Emotionen anderer Menschen zu verstehen.  (Und hatte bis vor einigen Jahren anderen Menschen nicht in die Augen gesehen.) Dies hat einige Probleme mitverursacht. Gleichzeitig hatte ich schon relativ früh ein extremes Interesse an technischen-/intellektuellen Themen. (Angeblich habe ich mit 4 mal von meiner Mutter Ärger bekommen, weil ich mit 4 mal kein Haus, Sonne etc. malen wollte, sondern einen Drucker. Und ich habe diesen Drucker komplett mit allen technischen Details richtig hinbekommen, aufzuzeichnen.)

Als Kind war ich in gewisser Weise "seltsam, aber Glücklich". Und das trotz der Probleme mit Mobbing. Doch dann bekam meine Mutter Krebs und es passierte fast ein Totalabsturz für mich.  Gleichzeitig lernte ich in der Zeit aber irgendwie auch, zumindest meine eigenen Gefühle zu erkennen, und zu beschreiben, und etwas mehr auf mich selbst zu achten.

Einer der nächsten Charaktere wird auch eine geborene Diplomatin sein, und damit das komplette Gegenteil von Karala und Madoka.  (Trotzdem wird diese ebenfalls ein Kommunikationsproblem haben, weil das Teil des Konzepts ist.)

Ich finde deinen Schreibstil - falls nicht schon erwähnt - sehr angenehm und die Story ist interessant.

btw. wie viele Seiten umfasst denn das Werk schon?
In einem Forum kann man das schwer einschätzen.

Oh mein Gott. Jetzt weiß ich, was passierte. Ich entschuldige mich stark dafür. Das wurde einfach übersehen, dass ich die PDF Zusammenfassung schon geschrieben habe, weil ich nicht richtig darauf hingewiesen habe. Sorry dafür. (Soviel zum Thema Kommunikationsproblemen.) Das ist mir jetzt ziemlich peinlich. So kann man sich wirklich in das eigene Knie schießen.  Sorry.

Das PDF hat 65 Seiten Story und eine Seite Danksagungen.

Wie ich schonmal erzählt hatte, das Ende war meine Hauptidee, das Problem, anstatt mit Gewalt, auf eine intellektuelle Art zu lösen. Inspiriert wurde ich durch die erste Solaris Verfilmung von Andrei Tarkovsky und teilweise durch den B Movie Tarantula. Ich hatte irgendwie schon geahnt, dass dir so ein Ende gefallen würde.

Im Allgemeinen hatte ich 4 Richtungen bei der Story, Paranoide Fiktion (die sich auf den Geisteszustand der Charaktere im Plot stark bezieht), Cosmic Horror (Konfrontation des Menschen mit einem komplett Fremden, unverständlichen Alien, was Gefährlich ist, aber nicht unbedingt Böse) , Wissenschaftsbezogene Sci Fi wie 2001, Andromeda Strain und Star Trek1 und Cyberpunk (was Mathematik und Technologie thematisiert.). (Ich wurde auch stark von einigen hochkomplexen 80er Jahre Anime Videoproduktionen beeinflusst.)
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Max am 26.04.13, 13:46
Ich wollte mal einen kurzen Zwischenbericht geben: Ich bin etwa bei der Hälfte, weil ich ja bekanntermaßen eher ein Langsamleser bin, und muss Dich also noch um ein wenig Geduld bitten. Aber ein Review wird ganz bestimmt folgen :)
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 26.04.13, 13:51
Gut. Danke.

Ich hoffe der Eindruck meiner Geschichte ist nicht zu negativ.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Max am 01.05.13, 22:01
So, jetzt habe ich die Geschichte gelesen und kann Dir gleich mal ein Lob aussprechen: Ich bin richtig gespannt, wie es weitergeht :)

Ja, womit soll ich jetzt anfangen?
Ersteinmal mit dem Geschichteninhalt, glaube ich. Also... verzeih mir, wenn ich da Hintergründe durcheinanderbringe, aber war es nun von Dir einmal angedacht, die Story im ST-Universum spielen zu lassen? Eine etwaige Entscheidung dagegen finde ich genau richtig. Gut, meiner Meinung nach passt das Thema der Isolation, das ich als bedeutend herausgelesen zu haben glaube, an sich gerade in eine Utopie und somit durchaus auch zu ST. Aber einige "Zutaten", die wirklich zum von Dir gewählten Setting einfach dazugehören, sind in einem eigenen, freien Universum besser aufgehoben sind. Du beschreibst die Szenen eindrücklich, wenngleich ich für mich manchmal einen anderen Weg wählen würde, aber die unterschiedlichen Herangehensweisen sind ja auch spannend. Begeistert bin ich von einigen Fragen, die die Geschichte klug aufwirft: Was ist richtig, was ist falsch? Ist die Vorstellung einer Berechenbarkeit nichts anderes als eine tröstliche Illusion? Was ist die Natur einer scheinbar eindeutigen Bedrohung?
Dabei ist es gerade dieser Wechsel zwischen Hoffnungslosigkeit und, lass es mich so nennen, Versöhnung, der mich beim Lesen so in seinen Bann gezogen hat. Daraus zieht die Geschichte mit ihren Figuren viel Kraft, man leidet sozusagen mit (man denke an den Monolog über die Sinnlosigkeit). Gerade bei Szenen, in denen diese Isolation überwunden wird, sind da natürlich für den Leser auch schön.
Der Inhalt weiß mich also zu überzeugen, trotz des ein oder anderen Horroreffekts, den ich als Leser nicht brauche; aber - und dazu gleich noch mehr - hier bin ich recht ruhig, weil ich meine, dass Du dieses Mittel nicht einfach nur plakativ einsetzt, sondern Dir wirklich etwas dabei gedacht hast.

Ich muss aber auch gestehen, dass ich mit ein paar stilistischen Dingen so meine Probleme habe. Das ist natürlich Geschmackssache, ich bevorzuge halt einen Text, der "etwas verschnörkelter" ist. Du schreibst für meinen Geschmack eben schon sehr puristisch. Für einige Szenen ist das aber auch sehr von Vorteil. Aber für mich fällt ein Effekt des Lesens, den ich unter die Ästhetik einreihen würde, so halt weg. Es gibt also Autoren, die würde ich selbst dann gerne lesen, wenn der Inhalt ihrer Geschichte Müll wäre. Da mich die Themen, die Du hier angesprochen hast, aber so fesseln, fällt das nicht sehr ins Gewicht.
Bei der Rechtschreibung habe ich mich aber schon gewundert. Es ist nun mal so: Adjektive werden kleingeschrieben!!! Die Groß- und Kleinschreibung in der Geschichte ist meiner Wahrnehmung nach schon etwas wirr. Aber auch gerade weil sie keinem Muster folgte, wurde ich schon wieder stutzig. Vielleicht hast Du Dir dabei was gedacht und spezielle Wörter speziell markiert, indem Du sie falsch groß bzw. klein geschrieben hast (so wie Adalbert Stifter manchmal die Interpunktion bewusst falsch gemacht hat). Es wäre ja zum Beispiel eine Möglichkeit, Geringschätzung für eine Sache auszudrücken, indem man ein Substantiv absichtlich falsch klein schreibt ("Gordon ging zum Tisch und nahm das gewehr auf.") - oder eben eine Eigenschaft besonders hervorheben will, indem man ein Adjektiv absichtlich groß schreibt ("Julia war Schön."). Über so eine Herangehensweise wäre ich glücklich, über Rechtschreibfehler, nun ja,... Themenwechsel ;)
Ein weiterer, kleiner Kritikpunkt wäre die Häufigkeit bestimmter (rhetotischer?) Fragen à la: "Was ist passiert? Was ist das?" Ich muss gestehen, diese Fragen haben mich auf Dauer etwas gestört, weil sie etwas zu offensichtlich sind und weil man schnell merkt, dass sie (mittelfristig) eben auch unbeantwortet bleiben werden. Für mich wurden sie also bald ziemlich sinnlos - aber auch hier ging es mir so, dass ich gerade zu diesem Zeitpunkt dann überlegt habe, was ihr Sinn sein könnte. Zum einen bringen sie uns durch ihren Charakter ja der gerade denkenden Figur (auch wenn das eigentlich im Rahmen der Aussagen des Erzählers stattfinde, oder?) sehr nahe; wir folgen also den Assoziationen der Figur (und sind damit auch "näher in" der Szene). Zum anderen können sie in ihrer Häufigkeit ja auch wieder zum Thema der Isolation passen: Es sind die grundsätzlichen Frage, die man sich automatisch immer stellt, und die trotzdem nur allzu oft - schier hoffnungslos - unbeantwortet bleiben.
Sehr, sehr toll finde ich die Vielzahl von Symbolen und Anspielungen, von denen ich sicher nur einen Bruchteil erkannt habe. Mit soetwas tust Du dem Leser aber viele Gefallen, eben weil es mehrere Ebenen des Textes gibt und man als Leser viel rätseln und entdecken kann und da sind Anspielungen wie die auf "Unity One" nur die Spitze des Eisbergs. "Berühre mich nicht" - schlicht genial, eine Figur auf diese Weise, quasi als Apotheose, über die eigentliche Beschreibung hinaus zu beschreiben! (Lustig dabei die direkte Reaktion: "Sorry" ;) :D)

Also: Eine sehr beeindruckende Geschichte, die mit viel aufwarten kann!
So viel für den Moment. Ich schätze, Du bist mir nicht böse, wenn ich mich noch mal melde, sollte mir noch was einfallen, was ich unbedingt loswerden möchte :)
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 02.05.13, 02:20
Danke.

So, jetzt habe ich die Geschichte gelesen und kann Dir gleich mal ein Lob aussprechen: Ich bin richtig gespannt, wie es weitergeht :)

Die nächste Episode wird "Hedgehogs Dilemma", also "Stachelschwein Dilemma" heißen, und in ihr wird es um die These von Arthur Schopenhauer gehen, dass die menschliche Gesellschaft von einer grundlegenden Dissonanz beherrscht wird. Diese Dissonanz ist,  der Mensch fürchtet sich auf der einen Seite vor dem Allein sein, aber jede Annäherung an andere Menschen kann eine potenzielle Gefahr bedeuten. (Quasi wie beim alten Witz "Wie machen Igel Liebe? Verdammt vorsichtig.")

Auf das Stachelschwein Dilemma wurde schon bei den Caine angespielt. Diese verbreiten eine bestimmte Strahlung, die bei zu großer Nähe Lebensgefährlich sein kann.

Ja, womit soll ich jetzt anfangen?
Ersteinmal mit dem Geschichteninhalt, glaube ich. Also... verzeih mir, wenn ich da Hintergründe durcheinanderbringe, aber war es nun von Dir einmal angedacht, die Story im ST-Universum spielen zu lassen? Eine etwaige Entscheidung dagegen finde ich genau richtig. Gut, meiner Meinung nach passt das Thema der Isolation, das ich als bedeutend herausgelesen zu haben glaube, an sich gerade in eine Utopie und somit durchaus auch zu ST. Aber einige "Zutaten", die wirklich zum von Dir gewählten Setting einfach dazugehören, sind in einem eigenen, freien Universum besser aufgehoben sind.


Danke. (Es war zuerst tatsächlich geplant, das als Star Trek Geschichte umzusetzen.) Das hatte ich mir auch gedacht. So kann ich die Symbolik auch viel besser kontrollieren. In der dritten Episode wird es auch um die Gründung der Weltregierung gehen, die ich so bei einer Star Trek Geschichte nicht inszenieren könnte. (Es wird ein wenig in Richtung des Films "Gundam Wing Endless Waltz" gehen, in dem eine Politikerin die Menschheit im Frieden vereint hat, aber Terroristen dies zerstören wollen. Der Film ist einer der Filme beim Thema "Diplomatie und utopisches Denken", die mich am meisten beeindruckt haben. Auch weil dieser zwar in ähnliche Richtungen wie Star Trek geht, aber in seiner Botschaft ungleich radikaler ist. Dort wird um den Weltfrieden Willen nämlich am Ende eine totale Abrüstung ausgeführt, im Gegensatz zur typischen Kanonenbootdiplomatie von Star Trek. Bei mir wird es das nicht geben, weil dies nicht mehr ins Setting passt, aber auf andere Art wird die Episode 3 von dem Film inspiriert sein.)

In dieser Geschichte isolieren sich die Supermächte nach dem ersten Caine Vorfall zuerst, und beschuldigen sich gegenseitig, was unter Umständen zu einem dritten Weltkrieg führen könnte, aber schnell versuchen die Politiker, aufeinander zu zu gehen.

Das Thema Isolation ist wirklich ein starkes Thema der Geschichte. (Das liegt auch an den Vorbildern meiner Geschichte wie Ghost in the Shell, Blade Runner, Neon Genesis Evangelion und Serial Experiments Lain ( http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3151.0.html (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3151.0.html) ), welche dies stark thematisierten.) Im englischsprachigen Comic wurde es auch dadurch deutlich, dass ich als Begriff für "Sperrzone" die Bezeichnung "Zone der Entfremdung" verwendet habe, welcher im englischen häufig als Bezeichnung für die Tschernobyl Sperrzone verwendet wird. (Aber gleichzeitig auch andere Konnotationen aufweist.) Der Begriff existiert in der Form im Deutschen aber nicht, weshalb ich diese Anspielung hier nicht bringen konnte.

Auch ist es so, dass nicht nur Karala und Madoka Probleme mit dem Blickkontakt haben. Auch viele andere Charaktere haben mentale Probleme damit, in bestimmten Szenen Augen zu sehen. Die Sicht auf die Augen anderer Leute hat stark etwas mit Emphatie und dem Verständnis des Gegenübers zu tun. (Und die Charaktere können die Caine nicht verstehen und gleichzeitig ist es ihnen oft unangenehm, in die Augen der Caine zu sehen. ) In Blade Runner wird eine ähnliche Symbolik benutzt. Dort müssen Charaktere bei dem Voight Kampff Test auch die ganze Zeit in die bildliche Darstellung eines Auges blicken.

Das mit der Thematik der Isolation habe ich auch integriert, weil ich Fan von Geschichten wie X Men (wo ein Genetiker Aussenseiter mit genetischen Anomalien um sich sammelt), X1999 (wo beide Seiten des Konflikts auch gerade Leute um sich sammeln, die wegen besonderer Fähigkeiten von der Gesellschaft isoliert sind. Zum Beispiel eine Figur, die schwerstbehindert ist und weder reden, noch sehen, noch sich bewegen kann, aber gleichzeitig in der Lage ist, in die Zukunft zu sehen, und per Telephatie zu kommunizieren, eine Frau mit einem Geisterbegleiter, ein Mädchen, was eines der größten technologischen Genies der Welt ist, aber nicht wirklich mit anderen Menschen kommunizieren kann, ein extrem starker genveränderter Mensch, der aber gleichzeitig unter seiner Einsamkeit leidet, und einige Andere) und Vampire Knight (wo ein Wissenschaftler versucht, Vampire, die dort eine verfolgte Minderheit (und keine Monster) sind, in die Gesellschaft zu integrieren und für Toleranz zu sorgen) bin.

Teilweise ist die Figur des Professor Szabo von solchen Figuren wie Professor Xavier inspiriert. (Und durch einige Real Life Psychologen wie Simon Baron Cohen und Tony Attwood. Die beide übrigens ironischerweise auch in ihren Reden sehr viel mit Professor Charles Xavier gemeinsam haben. (Simon Baron Cohen kommt auch sogar von der selben Uni wie Xavier.) Die beiden haben ihre Patienten teilweise manchmal sogar fast als "Mutanten, die keine Heilung, sondern Toleranz, Verständnis und Anerkennung benötigen" beschrieben. Diese Patienten seien auch nicht "irgendwie gefährliche Freaks", sondern einfach Leute mit Kommunikationsproblemen, die Unterstützung benötigen.)

Durch diese  Einflüsse hatte ich aber zuerst den Eindruck, die Figur würde zu sehr wie Captain Picard werden. Deshalb war ich von diesen Einflüssen wieder etwas zurückgegangen und habe mich bei der Figur eher am Verhalten von Captain Kirk in Star Trek TMP orientiert. (Und bei der Figur auch teilweise eher solche Züge in Fordergrund gestellt, die bei Picard eher zur problematischen Seite gehörten. ) Dadurch (und durch weitere Einflüsse wie Zuse, Turing und Anderes) konnte ich dann doch genügend Abstand zu Picard gewinnen.

(Die Diskussion zwischen Szabo und Reika über den Begriff Ungeheuer ist die Szene, wo man den Einfluss von TMP am Deutlichstem merkt.)

Du beschreibst die Szenen eindrücklich, wenngleich ich für mich manchmal einen anderen Weg wählen würde, aber die unterschiedlichen Herangehensweisen sind ja auch spannend. Begeistert bin ich von einigen Fragen, die die Geschichte klug aufwirft: Was ist richtig, was ist falsch? Ist die Vorstellung einer Berechenbarkeit nichts anderes als eine tröstliche Illusion? Was ist die Natur einer scheinbar eindeutigen Bedrohung?
Dabei ist es gerade dieser Wechsel zwischen Hoffnungslosigkeit und, lass es mich so nennen, Versöhnung, der mich beim Lesen so in seinen Bann gezogen hat. Daraus zieht die Geschichte mit ihren Figuren viel Kraft, man leidet sozusagen mit (man denke an den Monolog über die Sinnlosigkeit). Gerade bei Szenen, in denen diese Isolation überwunden wird, sind da natürlich für den Leser auch schön.

Genau das war meine Überlegung. Die ganze Geschichte sollte sich vordergründig um die menschliche Existenz drehen. (Stark inspiriert durch Philosophen wie Albert Camus, Sartre, Heidegger, Nietzsche, Kierkegaard, Schopenhauer etc. und durch Abhandlungen von Sigmund Freud und Anderen.) Deshalb ist die Geschichte auch als Genre der "Paranoiden Fiktion" geplant. (Sowas wie Lovecrafts Cthulhu Geschichten, Kafkas Werke und Phillip K. Dicks Geschichten, wo der Protagonist mit Illusionen, Geisteskrankheit etc. konfrontiert wird, was seinen eigenen Verstand auf die Probe stellt.)

Deshalb hatte ich auch gesagt, Ethik und Politik sind da nur sekundär, weil es, wenn man solche Fragen gar nicht anspricht, auch nicht mehr wirklich glaubwürdig wirkt.

Ähnlich wie Phillip K. Dick habe ich viele meiner philosophischen Überlegungen auch durch Beobachtung meines eigenen, ziemlich seltsamen Verhaltens und Geisteszustands entwickelt. Philosophie ist für mich nicht nur die Suche nach der Wahrheit über die Welt, sondern auch die Erkennung des eigenen Selbst.

Die Ironie ist, als ich die Szene mit Karala und Madoka geschrieben habe, wo Karalas Probleme vorrübergehend gelöst werden, hatte ich ein Lied gehört. Ich wusste nicht, was der Text bedeutete. Diese Woche habe ich erfahren, er heißt so viel "Die dunkle Nacht ist jetzt hell erleuchtet, ich habe jetzt Hoffnung, weil ich mich nicht mehr alleine der Dunkelheit stellen muss". Ironischerweise trifft das genau den Inhalt der Szene.


Der Inhalt weiß mich also zu überzeugen, trotz des ein oder anderen Horroreffekts, den ich als Leser nicht brauche; aber - und dazu gleich noch mehr - hier bin ich recht ruhig, weil ich meine, dass Du dieses Mittel nicht einfach nur plakativ einsetzt, sondern Dir wirklich etwas dabei gedacht hast.

Wie gesagt, Horror und Philosophie gehören für mich irgendwie zusammen. (Der Ausspruch Fox Mulders "Die Wahrheit ist irgendwo da draußen" und der da mit schwingende Imperativ "also müssen wir nach draußen gehen, und eben diese Wahrheit finden", hätte auch von Platon oder Aristoteles stammen können.) Eine meiner ersten Begegnungen mit dem Bereich der Philosophie war auch das Horrorcomic "Tokyo Babylon", wo Geisterjäger Menschen helfen, welche von Geistern geplagt werden, aber die Geisterjäger gleichzeitig darüber philosophieren, wie der Zustand des Menschen der Moderne  (wie Wirtschaftsprobleme, Entwurzelung, Umweltzerstörung etc. ) diese Geister quasi erzeugt hatte. Der Geist wurde dann zur aggressiven Metapher des aktuellen philosophischen Problems.

Ich habe auch in Zeitschriften mehrere Guides über das Horror Genre gelesen, wo beschrieben wurde, dass Horror Geschichten eigentlich meistens die logische/wissenschaftliche Analyse eines Problems darstellen, um so auf vernünftige Weise eine Lösung für das Problem zu finden. (Wie zum Beispiel, man muss den Vampir nur lange genug ablenken, bis die Sonne aufgeht, und der Vampir so nicht mehr überleben kann. Oder das man dem Geist eines misshandelten Mädchens zeigen muss, dass seine Probleme eigentlich nicht mehr bestehen, sodass er Frieden finden kann und nicht weiteren Schaden an Unschuldigen anrichtet.)

Ich dachte direkt (und denke immernoch), diese Herangehensweise, besonders wenn man diese noch stärker einschränkt auf den Typus des paranormalen Ermittlers (ein Wissenschaftler, der direkt damit beauftragt ist, sich mit solchen Monstern, Geistern, Aliens etc. zu befassen, und Menschen vor Schaden durch diese Wesen zu bewahren), ist ideal für Philosophiegeschichten.

(Natürlich sind viele typischen Klischee Serienmörder oder Torture Porn Horror Streifen nicht wirklich intelligent, aber das Horror Genre besteht ja nicht nur aus solchen Filmen. Das Genre ist ja mindestens 200 Jahre Alt und beinhaltet auch Geschichten wie Dracula, Frankenstein, dem ganzen Gothic Horror, oder auch Hitchcocks Filmen.)

Außerdem denke ich sowieso, das Horror Genre passt am besten zu mir persönlich. Bei mir reicht ja schon häufig eine leichte Berührung, um mich aufschrecken zu lassen. (Ich brauche Dir nicht zu erklären, welche Szene darauf basiert.)

Ich muss aber auch gestehen, dass ich mit ein paar stilistischen Dingen so meine Probleme habe. Das ist natürlich Geschmackssache, ich bevorzuge halt einen Text, der "etwas verschnörkelter" ist. Du schreibst für meinen Geschmack eben schon sehr puristisch. Für einige Szenen ist das aber auch sehr von Vorteil. Aber für mich fällt ein Effekt des Lesens, den ich unter die Ästhetik einreihen würde, so halt weg. Es gibt also Autoren, die würde ich selbst dann gerne lesen, wenn der Inhalt ihrer Geschichte Müll wäre. Da mich die Themen, die Du hier angesprochen hast, aber so fesseln, fällt das nicht sehr ins Gewicht.

Nun ja, ich glaube, dieses "wenig verschnörkelte" liegt an meinem Verstand. Letztes Jahr hat man in einer Untersuchung ermittelt, mein Verstand ist extrem in Richtung des Logischen, Technischen entwickelt, während Bereiche für Kommunikation (und gerade für die Kommunikation von Emotion) bei mir etwas verkümmert sind. (Um es mal so zu sagen, bei mir besteht sogar der Verdacht, dass ich in gewisser Weise selber eine Art Vorstufe dessen habe, was ich bei der Figur Madoka Michael beschrieb. Nur anstatt überragender mathematischer Fähigkeiten habe ich ein überdurchschnittliches Gedächtnis. )

(Weil ich sowas schon geahnt hatte, wurde mein Charakter Kamui Aido für Belars Unity One Projekt auch zu einer Art "verhindertem Vulkanier".)

Bei der Rechtschreibung habe ich mich aber schon gewundert. Es ist nun mal so: Adjektive werden kleingeschrieben!!! Die Groß- und Kleinschreibung in der Geschichte ist meiner Wahrnehmung nach schon etwas wirr. Aber auch gerade weil sie keinem Muster folgte, wurde ich schon wieder stutzig. Vielleicht hast Du Dir dabei was gedacht und spezielle Wörter speziell markiert, indem Du sie falsch groß bzw. klein geschrieben hast (so wie Adalbert Stifter manchmal die Interpunktion bewusst falsch gemacht hat). Es wäre ja zum Beispiel eine Möglichkeit, Geringschätzung für eine Sache auszudrücken, indem man ein Substantiv absichtlich falsch klein schreibt ("Gordon ging zum Tisch und nahm das gewehr auf.") - oder eben eine Eigenschaft besonders hervorheben will, indem man ein Adjektiv absichtlich groß schreibt ("Julia war Schön."). Über so eine Herangehensweise wäre ich glücklich, über Rechtschreibfehler, nun ja,... Themenwechsel ;)

OK. Ich versuche demnächst, darauf stärker zu achten.

Ein weiterer, kleiner Kritikpunkt wäre die Häufigkeit bestimmter (rhetotischer?) Fragen à la: "Was ist passiert? Was ist das?" Ich muss gestehen, diese Fragen haben mich auf Dauer etwas gestört, weil sie etwas zu offensichtlich sind und weil man schnell merkt, dass sie (mittelfristig) eben auch unbeantwortet bleiben werden. Für mich wurden sie also bald ziemlich sinnlos - aber auch hier ging es mir so, dass ich gerade zu diesem Zeitpunkt dann überlegt habe, was ihr Sinn sein könnte. Zum einen bringen sie uns durch ihren Charakter ja der gerade denkenden Figur (auch wenn das eigentlich im Rahmen der Aussagen des Erzählers stattfinde, oder?) sehr nahe; wir folgen also den Assoziationen der Figur (und sind damit auch "näher in" der Szene). Zum anderen können sie in ihrer Häufigkeit ja auch wieder zum Thema der Isolation passen: Es sind die grundsätzlichen Frage, die man sich automatisch immer stellt, und die trotzdem nur allzu oft - schier hoffnungslos - unbeantwortet bleiben.

Ich hatte mir gedacht, so kann ich tatsächlich die Introspektion verstärken und die Verwirrtheit der Figuren hinsichtlich der Situation deutlicher machen.

Sehr, sehr toll finde ich die Vielzahl von Symbolen und Anspielungen, von denen ich sicher nur einen Bruchteil erkannt habe. Mit soetwas tust Du dem Leser aber viele Gefallen, eben weil es mehrere Ebenen des Textes gibt und man als Leser viel rätseln und entdecken kann und da sind Anspielungen wie die auf "Unity One" nur die Spitze des Eisbergs. "Berühre mich nicht" - schlicht genial, eine Figur auf diese Weise, quasi als Apotheose, über die eigentliche Beschreibung hinaus zu beschreiben! (Lustig dabei die direkte Reaktion: "Sorry" ;) :D)

Danke. Viele Anspielungen sind auf die Carmina Burana von Karl Orff, die göttliche Komödie von Dante Alighieri (der Text, der in einer Szene vor kommt, als Wissenschaftler in Strahlenschutzanzügen zum Einsatzort fahren, basiert auf der Szene, wo Dante in die Hölle hinuntergeht), die Bibel und christliche Glaubensgemeinschaften (Namen wie Sodom und Gomorra, Kreuze. Der Begriff für das Ergebnis des Algorithmus ,"Gnosis", stammt von einer christlichen Gemeinschaft, die gesagt hat, man müsse nach dem Wissen suchen, um vom Leid erlöst werden zu können), das Radiohörspiel Krieg der Welten (die Marskolonie ist nach der ersten, von den Marsmenschen überrannten, Stadt benannt), Philosophie (Begriffe wie "Existenzielle Verzweiflung" und "Wille zur Macht", oder die Staatsbezeichnung "Leviathan") und der Berechenbarkeitstheorie (Beispielsweise ist es leicht zu erkennen, dass die Darstellung der Berechnung des Algorithmus mit dem Konzept der Turing Maschine zusammenhängt). (Mehr erkläre ich aber nicht, nur das es für die Beschreibung der Reaktion auf die Caine auch nützlich sein kann, den österreichischen Kinderarzt Hans Asperger zu kennen.)

Diese Taktik der Anspielungen und Bezüge habe ich auch von Neon Genesis Evangelion gelernt.  (Drake hat das Ganze hier relativ gut beschrieben: http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2370.0.html (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2370.0.html) )
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Max am 04.05.13, 18:38
Die nächste Episode wird "Hedgehogs Dilemma", also "Stachelschwein Dilemma" heißen, und in ihr wird es um die These von Arthur Schopenhauer gehen, dass die menschliche Gesellschaft von einer grundlegenden Dissonanz beherrscht wird. Diese Dissonanz ist,  der Mensch fürchtet sich auf der einen Seite vor dem Allein sein, aber jede Annäherung an andere Menschen kann eine potenzielle Gefahr bedeuten. (Quasi wie beim alten Witz "Wie machen Igel Liebe? Verdammt vorsichtig.")

Auf das Stachelschwein Dilemma wurde schon bei den Caine angespielt. Diese verbreiten eine bestimmte Strahlung, die bei zu großer Nähe Lebensgefährlich sein kann.
Diese These passt mMn ideal in Dein Konzept. Ich freue mich schon auf die Umsetzung.

Wie gesagt, Horror und Philosophie gehören für mich irgendwie zusammen.
Besonders intensiv habe ich über diese Verbindung nicht nachgedacht - aber die Idee ist schon irgendwie bestechend, finde ich, je länger ich darüber nachsinne... :D

(Natürlich sind viele typischen Klischee Serienmörder oder Torture Porn Horror Streifen nicht wirklich intelligent, aber das Horror Genre besteht ja nicht nur aus solchen Filmen. Das Genre ist ja mindestens 200 Jahre Alt und beinhaltet auch Geschichten wie Dracula, Frankenstein, dem ganzen Gothic Horror, oder auch Hitchcocks Filmen.)
Es stimmt halt leider schon: Wenn man sich nur oberflächlich mit Horror - etwa mit Bestseller-Listen oder dem Fernseh-Programm -  beschäftigt, ist es halt schon so, dass Klischeeerzeugnisse da doch die Oberhand haben :( Aber Du hast schon recht: Es ist nicht fair, wenn ich das Genre danach bewerte. Aber wie geschrieben: Ich wusste, dass diese Ausrichtung in Deiner Geschichte einen Sinn hat, deswegen habe ich sie auch nicht wirklich als störend empfunden.

Bei der Rechtschreibung habe ich mich aber schon gewundert. Es ist nun mal so: Adjektive werden kleingeschrieben!!! Die Groß- und Kleinschreibung in der Geschichte ist meiner Wahrnehmung nach schon etwas wirr. Aber auch gerade weil sie keinem Muster folgte, wurde ich schon wieder stutzig. Vielleicht hast Du Dir dabei was gedacht und spezielle Wörter speziell markiert, indem Du sie falsch groß bzw. klein geschrieben hast (so wie Adalbert Stifter manchmal die Interpunktion bewusst falsch gemacht hat). Es wäre ja zum Beispiel eine Möglichkeit, Geringschätzung für eine Sache auszudrücken, indem man ein Substantiv absichtlich falsch klein schreibt ("Gordon ging zum Tisch und nahm das gewehr auf.") - oder eben eine Eigenschaft besonders hervorheben will, indem man ein Adjektiv absichtlich groß schreibt ("Julia war Schön."). Über so eine Herangehensweise wäre ich glücklich, über Rechtschreibfehler, nun ja,... Themenwechsel ;)

OK. Ich versuche demnächst, darauf stärker zu achten.
Das wäre mMn wichtig. Gerade weil Du Deinen Text nicht aus Zufälligkeiten zusammensetzt, könnte man nämlich daraus folgern, dass es Fehler dieser Größenordnung eigentlich nicht geben dürfte. Eine gewisse Verantwortung des Autors also...

Viele Anspielungen sind auf die Carmina Burana von Karl Orff, die göttliche Komödie von Dante Alighieri (der Text, der in einer Szene vor kommt, als Wissenschaftler in Strahlenschutzanzügen zum Einsatzort fahren, basiert auf der Szene, wo Dante in die Hölle hinuntergeht), die Bibel und christliche Glaubensgemeinschaften (Namen wie Sodom und Gomorra, Kreuze. Der Begriff für das Ergebnis des Algorithmus ,"Gnosis", stammt von einer christlichen Gemeinschaft, die gesagt hat, man müsse nach dem Wissen suchen, um vom Leid erlöst werden zu können), das Radiohörspiel Krieg der Welten (die Marskolonie ist nach der ersten, von den Marsmenschen überrannten, Stadt benannt), Philosophie (Begriffe wie "Existenzielle Verzweiflung" und "Wille zur Macht", oder die Staatsbezeichnung "Leviathan") und der Berechenbarkeitstheorie (Beispielsweise ist es leicht zu erkennen, dass die Darstellung der Berechnung des Algorithmus mit dem Konzept der Turing Maschine zusammenhängt). (Mehr erkläre ich aber nicht, nur das es für die Beschreibung der Reaktion auf die Caine auch nützlich sein kann, den österreichischen Kinderarzt Hans Asperger zu kennen.)

Diese Taktik der Anspielungen und Bezüge habe ich auch von Neon Genesis Evangelion gelernt.
Diese vielen Anspielungen sind wirklich grandios, nur darf es natürlich nicht in das Phänomen münden, dass alles nur noch eine Orientierung an Vorbildern ist. Aber ich glaube, diese Gefahr besteht nicht... :)
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 05.05.13, 00:19
Die nächste Episode wird "Hedgehogs Dilemma", also "Stachelschwein Dilemma" heißen, und in ihr wird es um die These von Arthur Schopenhauer gehen, dass die menschliche Gesellschaft von einer grundlegenden Dissonanz beherrscht wird. Diese Dissonanz ist,  der Mensch fürchtet sich auf der einen Seite vor dem Allein sein, aber jede Annäherung an andere Menschen kann eine potenzielle Gefahr bedeuten. (Quasi wie beim alten Witz "Wie machen Igel Liebe? Verdammt vorsichtig.")

Auf das Stachelschwein Dilemma wurde schon bei den Caine angespielt. Diese verbreiten eine bestimmte Strahlung, die bei zu großer Nähe Lebensgefährlich sein kann.
Diese These passt mMn ideal in Dein Konzept. Ich freue mich schon auf die Umsetzung.

Danke. (Hatte auch gedacht, dass das Ideal zum Konzept passt.) 

Es steht schon fest, eine weitere Folge wird Destrudo heißen, (Nach der Theorie eines globalen Zerstörungswunsches innerhalb eines jeden Menschen) und auch um das Thema gehen. 

Viele Anspielungen sind auf die Carmina Burana von Karl Orff, die göttliche Komödie von Dante Alighieri (der Text, der in einer Szene vor kommt, als Wissenschaftler in Strahlenschutzanzügen zum Einsatzort fahren, basiert auf der Szene, wo Dante in die Hölle hinuntergeht), die Bibel und christliche Glaubensgemeinschaften (Namen wie Sodom und Gomorra, Kreuze. Der Begriff für das Ergebnis des Algorithmus ,"Gnosis", stammt von einer christlichen Gemeinschaft, die gesagt hat, man müsse nach dem Wissen suchen, um vom Leid erlöst werden zu können), das Radiohörspiel Krieg der Welten (die Marskolonie ist nach der ersten, von den Marsmenschen überrannten, Stadt benannt), Philosophie (Begriffe wie "Existenzielle Verzweiflung" und "Wille zur Macht", oder die Staatsbezeichnung "Leviathan") und der Berechenbarkeitstheorie (Beispielsweise ist es leicht zu erkennen, dass die Darstellung der Berechnung des Algorithmus mit dem Konzept der Turing Maschine zusammenhängt). (Mehr erkläre ich aber nicht, nur das es für die Beschreibung der Reaktion auf die Caine auch nützlich sein kann, den österreichischen Kinderarzt Hans Asperger zu kennen.)

Diese Taktik der Anspielungen und Bezüge habe ich auch von Neon Genesis Evangelion gelernt.
Diese vielen Anspielungen sind wirklich grandios, nur darf es natürlich nicht in das Phänomen münden, dass alles nur noch eine Orientierung an Vorbildern ist. Aber ich glaube, diese Gefahr besteht nicht... :)

Danke.  Ich habe mich in letzter Zeit auch wieder etwas mit MacBeth beschäftigt. (Einem der wenigen Bücher, die ich im Unterricht wirklich zu lesen genossen habe.) Deshalb wird es in der nächsten Episode auch einige Vergleiche zwischen der Arbeit am Algorithmus und den 3 Hexen geben.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Max am 05.05.13, 11:09
Ach eine Sache habe ich noch vergessen! Mir schwebte da ein Design für die Wasserstoffbomber vor. Hast Du da schon Zeichnungen (vielleicht auch im Wiki)? Ansonsten würde ich mich da mal hinsetzen und das Flugzeug aus Spaß zu Papier bringen...
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 05.05.13, 17:53
Eigentlich hatte ich schon diesen Versuch des Flugzeugs unternommen: http://ssjkamui.deviantart.com/art/Decontamination-Aircraft-314243556 (http://ssjkamui.deviantart.com/art/Decontamination-Aircraft-314243556)
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Max am 06.05.13, 12:14
Ah! :) Na, ich dachte mir ja eigentlich schon, dass Du da was dazu gezeichnet hattest :)
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Star am 19.08.13, 14:42
Das wird jetzt nicht einfach. Wann immer ich ein negatives Feedback gebe, habe ich ein schlechtes Gewissen. Wir sind keine Profis, ein jeder von uns schreibt zum Spaß, in der Freizeit, und völlig kostenfrei und wer bin ich schon, da mit Kritik und vielleicht sogar mit viel zu hohen Ansprüchen zu kontern? Aber ich habe dir Feedback versprochen, und ich glaube dir ist auch nicht geholfen, wenn ich dir Honig um den Bart schmiere, also müssen wir da jetzt durch. Gleich vorweg sei gesagt, dass nichts davon böse gemeint ist, und du auf jeden Fall weiterschreiben sollst - schon alleine, weil noch kein Meister vom Himmel gefallen ist -, aber ich glaube man hört bereits heraus, dass ich... mit dieser Geschichte nicht so viel anfangen konnte. Die ersten 44 Seiten habe ich noch sehr aufmerksam gelesen, den Rest jedoch überflogen, weil ich keinen richtigen Zugang zu deinem Werk fand.

Das ist umso verwunderlicher/bedauerlicher, da hier tatsächlich Sinn dahintersteckt. Ich mochte die philosophischen Fragen, die du aufwirst, ich mochte die Themen. Das sind Dinge, mit denen ich mich auch beschäftige - wie wohl die meisten hier -, die ich sogar auch in meinen Romanen verarbeite, und mich daher angesprochen fühlte. Allein die Frage nach dem freien Willen birgt viel Stoff. Wir sind alle Produkte ungeheuer vieler Faktoren. Da es uns unmöglich ist, all diese Faktoren zu kennen, kann auch nicht vorausgesagt werden, wie sich etwas oder jemand in einer bestimmten Situation verhält - höchstens mit Intuition. Aber wenn man alle Faktoren kennt? Das bedeutet, dass es den freien Willen im engeren Sinne nicht gibt oder dass er nur eine Illusion ist, mit der Theorie paralleler Welten als Fluchtoption. Man sieht, für derlei Themen bin ich sehr empfänglich. Warum habe ich also keinen Zugang zu der Geschichte gefunden?

Hauptsächlich, weil diese Ideen-Perlen sich hinter einer - und ich kann das nicht freundlicher ausdrücken - sehr biederen Fassade verstecken. Da wäre schon das Oberflächliche: die Rechtschreibung. Normalerweise kreide ich das nicht an (wer im Glashaus sitzt...), und für gewöhnlich können mir orthographische Fehler nicht den Spaß an einer Geschichte verhageln. Ich weiß ja selber, wie schnell die sich einschleichen, und wie hervorragend sie sich dann tarnen - bis zu dem Moment, wo man eine Geschichte ins Netz stellt. In dem Moment sieht man sie plötzlich alle. Ist ein ganz lustiges Phänomen eigentlich. Ich war aber doch sehr verwundert, weil man das von deinen Forenbeiträgen gar nicht vermutet. Hinzu kommen enorm viele Wortwiederholung. Dann springst du in den Zeiten hin und her, und der ganze Aufbau der Geschichte ist sehr... wirr. Dadurch erscheint das Werk wie Dahingeschludert.

Dann kommen halt die typischen Anfängerfehler dazu, in dem du zu viel "erklärst", aber zu wenig "zeigst" - ganz entgegen der Maxim "Show, don't tell". Also statt Stimmung aufzubauen, gibst du sie mit dem Holzhammer einfach vor. Da ist eine Kreatur, die ist ekelhaft, also wird das tausendmal wiederholt, damit auch wirklich kein Zweifel besteht. Hm. Okay. Atmosphäre kommt dadurch nicht auf. Wenn du auf zwanzig Seiten zum X-ten Mal von der düsteren, menschenverachtenden Umwelt schreibst, möchte man fasst sagen "Hab's ja verstanden." Überhaupt bist du als Erzähler viel zu präsent und kontrollierend. Besonders artet das in der wiederholten Fragerei aus "was war das? War es gut? War es schlecht? Was wird passieren?"
Hey. Das sind Fragen die ICH mir stellen sollte. Nicht du mir. Dein Job als Autor ist es, ein interessantes Szenario mit fesselnden Entwicklungen zu bieten. Wenn das gelingt, dann werde ich mir diese Fragen nämlich von ganz alleine stellen. So funktionieren Romane nun mal. Man blättert um, weil man von selbst wissen will, was als nächstes passiert. Wenn du mich eingefangen hast, werde ich so oder so umblättern. Da ist die Fragestellung überflüssig. Normalerweise würde ich jetzt sagen, dass du dich einfach mehr auf deine Charaktere verlassen und denen mehr zu tun geben solltest. Aber auch bei denen hatte ich das Gefühl, dass du... zu präsent bist, und das bringt mich eigentlich zum kompliziertesten Teil der Kritik.

Ein Teil der eigenen Seele fließt natürlich immer in so eine Geschichte und die handelnden Charaktere ein. Das ist ganz normal und das ist auch gut! Merkwürdig wird es dann, wenn Geschichten dazu genutzt werden, um persönliche Schicksale zu verarbeiten. Nicht, dass das schlecht wäre, ganz im Gegenteil. Wenn es einem Hilft Dinge zu verarbeiten; Go for it! Aber ich persönlich - und das wirklich nur meine Meinung - halte es für einen Fehler, so etwas bei Geschichten zu machen, die darüber hinaus noch... nun... mehr sein wollen. Wenn man kein wirklich erfahrerner Autor ist, kommt dabei nämlich nie was gescheites bei rum.

Wie könnte ich denn jetzt beispielsweise den Charakter der Karala kritisieren, ohne wie der letzte Ar*** zu erscheinen? ;) Aber ich fand ihr Handeln ehrlich gesagt sehr abstrus - fast durchgängig. Wenn sie das Gefühl hat, die Menschheit (die sie ja gar nicht interessiert) hängen zu lassen, weil sie - völlig zurecht - einen Fluchtinstinkt bei einer Sache empfindet, die mit der Menschheitsrettung gar nichts zu tun hat, dann komme ich da nicht mehr mit. Genauso verblüfft war ich dann über ihre Läuterung. Sie wird als jemand mit großen Problemen und Ängsten und so weiter aufgebaut, aber ihre Meinung ändert sich von einer zur anderen Sekunde. "Buhuhu, ich bin so fett, feige, nutzlos." "Ja, das mag sein, aber hast du nicht dennoch Lust, die Menschheit retten?" "Hm, stimmt eigentlich. Okay, ich komme mit."

Huh?

Die Geschichte war einfach nicht so ganz mein Fall. Vom Aufbau her irgendwie zu trocken, zu technisch (die Herangehensweise, nicht der Inhalt) und auch leider etwas wirr. Bei der Menge der gut durchdachten Hintergrundideen, die du hier postest, ist das schon verwunderlich. Ironischerweise bist du in den Momenten, in denen du dich einbringst und emotionen aufbauen möchtest, schon wieder zu tief drin. Da fehlt noch etwas die Balance, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Unter'm Strich kann man wohl sagen, dass du dir viele Gedanken gemacht, und im Grunde auch tolle Elemente in der Geschichte hast. Dieses "Universum" hat durchaus das Zeug zu den ganz großen zu gehören, wie, sagen wir mal, Deus Ex, oder Blade Runner, an die ich mich atmosphärisch erinnert fühlte. Leider sind die tollen Elemente wenig ansprechend verpackt, sodass es mir persönlich zu viel Arbeit war, mich zu ihnen hindurchzuwühlen. Dafür bin ich einfach ein viel zu großer Banause ;) :)

Ich hoffe wirklich, dass du mir diese Kritik nicht übel nimmst. Sie ist, wie gesagt, nicht böse gemeint. Ich wollte nur ehrlich sein, und vielleicht bringt es dir ja was. Schreib weiter, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und wie gesagt, die Grundelemente eines tollen Universums lauern ja irgendwo in dem Wust. Es muss dir jetzt nur noch gelingen, die Schönheitsfehler herauszuschütteln :) :)
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 19.08.13, 14:56
Übel nehme ich das Ganze nicht. (Du kannst ja nicht dafür, dass ich nur Mist fabrizieren kann.)

Ich habe es jetzt auch verstanden. Ich kann mich scheinbar wirklich nur von einer Art Mist zu einer anderen Art Mist hinverberssern. (Da ich aber wirklich seit über 10 Jahren scheinbar nichts Anständiges hingekriegt habe, muss ich mich selbst aber wirklich fragen, ob ein weiter machen wirklich sinnvoll ist.

Ich weiß, "jeder fängt mal klein an", aber so viel Müll zu produzieren, wie ich es getan habe, zeigt dann aber wirklich keine gute Entwicklungsaussicht/Verbesserungsaussicht für mich selbst.

Wahrscheinlich sollte ich doch besser akzeptieren, dass ich es nicht kann.)



Zu den Wort/Satzwiederholungen. Du solltest mir da mal privat zu hören. Das ist bei mir immer so und immer so gewesen. Ich habe eine extrem wiederholende, ritualisierte Sprache, wo immer 20 Phrasen auftauchen. Meine Verabschiedungen laufen immer nach einer Art festem Protokoll ab. Alles ist bei mir sehr ähnlich aufgebaut.  (Teilweise könnte man manchmal bei mir selbst meinen, eher eine Maschine vor sich zu haben, als einen normalen Menschen.)

Ich werd' das einfach nicht los, obwohl viele Leuten das auch auf die Nerven geht, mit mir so sprechen zu müssen.


edit:
Entschuldigung, dass jetzt von mir so etwas kommt. Du kannst zwar nichts dafür, aber leider war der Moment für so eine fundamentale Kritik leider etwas ungünstig. Ich bin seit mehreren Tagen ständig extrem Niedergeschlagen, komme zu gar nichts etc. Ich weiß nicht warum das so ist. Genau wegen dieser Situation aber fasse ich alles Negative mal wieder extremst negativ auf.

Ausserdem hörte sich deine Kritik auch gerade am Ende sehr nach "deine ganze Geschichte ist kompletter Müll, aber schreib bitte weiter" an. Das hinterließ bei mir nicht nur den Eindruck, dass ich es nicht kann. Das verwirrte mich auch noch sehr stark.

Und ich weiß jetzt auch nicht wirklich, was ich tun soll. (Oder ob ich was tun kann, ohne mal wieder zu versagen.) Ich bin jetzt total ratlos.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Star am 19.08.13, 15:29
Übel nehme ich das Ganze nicht. (Du kannst ja nicht dafür, dass ich nur Mist fabrizieren kann.)

Okay, jetzt wäre es mir doch lieber, wenn du mir die Kritik einfach nur übel nehmen würdest 8[

Ich weiß nicht, in welchem Umfeld du lebst, dass du dir gleich selbst so eine Schelte verpasst, nur wenn mal ein dahergelaufener Fremder im Internet mit einem deiner Werke nichts anfangen kann. Ich für meinen Teil akzeptiere so ein "sich selbst niedermachen" nicht, also kannst du damit auch gleich wieder aufhören.

Hör zu. Deine Geschichte ist nicht "Mist." Sie ist nicht perfekt. Welche ist das schon? Da ist halt Raum für mehr und ich wollte dir die Baustellen zeigen. Da kann man dran arbeiten. Man kann auch um Hilfe bitten, beispielsweise um ein zweites paar Augen, dass einfach noch mal drüber schaut, um grobe Fehler zu beseitigen.
Natürlich kann man auch den Kopf in den Sand stecken. Aber das wäre ziemlich bedauerlich, eben weil in der Geschichte durchaus eine Perle drinsteckt.

Komm schon. Rechtschreibfehler? Habe ich selbst genug drin. Hat jeder. Wortwiederholungen? Kann ich auch ein Lied von singen. Ich mache das jetzt auch schon eine ganze Weile und habe trotzdem Probleme mir oder auch dem Leser zu vertrauen, weshalb ich ebenfalls regelmäßig zu viele Vorgaben mitliefere, und eigentlich gelungene Textstellen schon wieder verderbe. So etwas ist ganz normal. Nicht nur als Anfänger. Shit happens.

Und wie kommst du darauf, dass da keine Entwicklung vorhanden ist? Ich habe jetzt eine(!) Geschichte gelesen, und das war anscheinend eine ältere. Ich kann gar keine Vergleiche ziehen.

Was ist denn das für eine Einstellung? Vielleicht bin ich ja auch einfach nur zu streng? Vielleicht ist meine Meinung schlicht verkehrt? Vielleicht habe ich die Geschichte nicht verstanden, oder ihr die nötige Aufmerksamkeit nicht gewidmet? Vielleicht liegt es ja an mir, nicht an dir? Daran schon mal gedacht? Du brauchst mehr Selbstvertrauen :/

Zitat
Teilweise könnte man manchmal bei mir selbst meinen, eher eine Maschine vor sich zu haben, als einen normalen Menschen.)

Ganz unter uns gesagt? Ich glaube du redest dir da selbst was ein. Du philosophierst doch gerne. Philosophier mal über die Frage nach, ob das, was du da tust, nicht auch einfach eine selbsterfüllende Prophezeiung sein könnte. Wenn man sich dauernd etwas einredet/eingeredet bekommt, dann glaubt man das irgendwann zwangsläufig.

Ich kann mich jetzt auch jeden Morgen vor den Spiegel stellen, und mir einreden, was für ne Niete ich bin. Genauso gut kann ich mir einreden, dass ich der coolste Motherfrakker der Welt bin. Egal welche Variante ich wähle, irgendwann werde ich an das glauben, was ich mir da einrede. Also sollte man sich etwas sinnvolles einreden, oder?
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Max am 19.08.13, 18:08
Ja, SSJKamui, Dein Schreibstil ist etwas speziell, aber ich entdecke da auch viel darin.
Da ich persönlich ein Fan von der Ausdrucksweise eines Theodor Fontanes bin, wird es kaum überraschen, dass dieser ästhetische Aspekt in Deinen Geschichten nicht unbedingt eine Spiegelung erhält. Aber:...

Ich habe mal einen Kurzgeschichten-Wettbewerb verfolgt. Ein paar Geschichten fand ich konventionell, ein paar gut, aber es war auch eine dabei, die vollkommen verstörend auf mich wirkte - und am Ende war ich von ihr so was von beeindruckt! Das war nicht dieser runde, schöne Stil, aber dafür ungeheuer konsequent, wie der Takt eines Maschinengewehrs. Von Vorteil war die grundlegend sozial-biologische Thematik. Aber es hat mich in jedem Fall gelehrt, dass es andere Ansätze gibt.
Jenseits dieses Beispiels: Hertha Müller hat auch den Nobelpreis bekommen!

Die Fülle der "W-Fragen" ist etwas, das mir auch ganz prägnant im Gedächtnis geblieben. Ich habe es nicht gemocht, aber ich habe auch gemerkt, dass es etwas mit meiner Textrezeption angestellt hat - und das ist eine Leserlenkung, die mich durchaus beeindruckt.

Es bleibt die Frage, wie Du damit umgehen möchtest:
Möchtest Du Dir das "abgewöhnen"? In schriftlicher Form halte ich das für machbar. Du wirst ja beim Korrekturlesen sehen, wenn solche (übermäßige) Wiederholungen auftauchen und dann könntest Du sie einfach rausstreichen.
Oder aber ist das eine Eigenheit, die Du akzeptieren kannst? Dann behalten Deine Geschichten ein Markenzeichen, dass sie einerseits sperriger macht, wodurch sie vielleicht auch weniger häufig gelesen werden. Andererseits: bewusst betrieben, ist dieser Stil in der Lage, den Leser auch im positiven Sinne herauszufordern. Damit muss man sich eher mit dem Text, mit den Inhalten auseinandersetzen, als wenn einem der Stil im Fontanschen Sinne "einlullt" (obwohl Fontane natürlich die Leser auch, aber anders geschickt lenkt).
Mein Tipp in Bezug auf das Schreiben (also weniger in Bezug auf das Verhalten in dem, was wir so wirkliches Leben nennen dürfen) wäre, dass Du Dir vielleicht überlegen könntest, wo Du mit Deinen Texten hin möchtest. Meine Theorie ist nämlich so ein wenig, dass es im Grunde kein richtig oder falsch gibt, solange man 'bewusst' schreibt, sich also sozusagen für jedes Wort, das man wählt, entscheidet (bzw. jedes Wort nachträglich sozusagen mit einem Sinn zu verteidigen weiß).

Ich verstehe einige der Punkte, die Star angesprochen hat. Viele der Ansätze und der unglaublich ausgeklügelte, mit Kontext-bezogenem Wissen so wunderbar durchzogene Hintergrund sind mMn aber auch wirklich viel wert.
Ich stimme mit Star auch überein, dass Du weiterschreiben solltest! Du kannst Dir ja wirklich durch den Kopf gehen lassen, was Du gerne ändern wollen würdest, oder ob Du letztlich in dem Sinne Deinen Frieden mit Deinem Stil geschlossen hast, dass Du ihn ohne große Anpassungen so kultivierst, dass wir als Leser ihn vielleicht noch mehr zu schätzen wissen können und er die Inhalte auch noch besser unterstützt.
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: SSJKamui am 19.08.13, 20:28
Danke.

Ich werde in jedem Fall weiterschreiben, da ich noch die zweite Episode angefangen habe, und ich denke gerade, was man angefangen hat, sollte man auch beenden.

 Eine sehr starke Stiländerung wird leider erst ab der übernächsten Episode möglich werden, da Episode 2 leider schon in Produktion ist. (Mit schon über 40 Seiten.) Und ich hasse es, mitten in einer Geschichte viel zu verändern. Das hat meistens katastrophale Folgen.

Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: Star am 19.08.13, 21:14
Eine gute Entscheidung :)

Ich gebe auch zu, dass meine Kritik zu hart formuliert ist und schlimmer rüber kommt, als sie eigentlich gemeint war. Das... war nicht meine Absicht und so sollte Feedback auch nicht aussehen (wäre von Vorteil, wenn ich meinen eigenen Rat beherzigen und selbst noch einmal über meine Texte drüberlese, ehe ich sie poste ;) ). Bitte verzeih. Und dass du weiterschreiben sollst, war ernst gemeint, denn es finden sich wirklich einige tolle Elemente in der Geschichte. :)
Titel: Antw:Dimensional Prophecy of Zohar Redux The Novelization: Layer 1: Essence
Beitrag von: David am 19.08.13, 21:18
Und dass du weiterschreiben sollst, war ernst gemeint, denn es finden sich wirklich einige tolle Elemente in der Geschichte. :)

Aye.
Ich habe auch schon die ersten Teile, welche du hier gepostet hast, habe ich interessiert gelesen und dein Schreibstil gefällt mir sehr.
Es wäre doch schade, eine Geschichte mit so viel Potenzial in die Tonne wandern zu lassen.
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Beitrag von: SSJKamui am 06.10.14, 00:48
Dimensional Prophecy of Zohar Redux Layer 1:Essence Teil 1 (http://www.youtube.com/watch?v=VhHFJB7BLzM#ws)

Ich habe seit gut einem Jahr an einer animierten Verfilmung meines Projekts gearbeitet. Den ersten Teil habe ich heute auf Youtube hochgeladen, unter diesem Link. Weil der Uploader leider Rumgezickt hatte, musste Ich das Video in 3 Teile teilen.

(Die Gesichtsausdrücke haben gar nicht funktioniert und sehen arg seltsam aus. Ich habe versucht, dies mit After Effects zu korrigieren, aber das klappte nicht wirklich.)


(Star kann sich freuen, ich habe Karalas "Gejammer" auf ein absolutes Minimum reduziert und der Teil ist eigentlich "Gejammerfrei".)

Max kann sich ebenfalls freuen, da es wieder reichlich beim mehrfach gucken zu entdecken gibt. Dass an einer Stelle indirekt eine Verbindung zu John F. Kennedy angedeutet wird, ist klischeehaft, aber ich fand die Referenz cool.
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Beitrag von: Max am 07.10.14, 15:21
Das ist ja großartig! :ebounce Ich gratuliere Dir sehr herzlich zur Fertigstellung und bin schon gespannt, wie Du die ambitionierte Story optisch umgesetzt hast! Vielleicht ist dieses Medium auch genau das Richtige :)
Ich schreibe natürlich ein Feed, sobald ich das Video angeschaut habe :)
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Beitrag von: SSJKamui am 07.10.14, 15:58
Danke. Bin den zweiten Teil davon gerade am Hochladen. (Hatte ich schon gestern versucht, klappte aber nicht richtig. Und Youtube braucht bei mir eine halbe Ewigkeit.) Im zweiten Teil geht es etwas mehr "zur Sache"  (das Ganze wird dort auch zu Weilen ein wenig experimenteller.) und dort ist auch deine "Lieblingsszene" drin, die "noli me Tangere" Szene.  Durch den Cut ist das komischerweise so, dass der erste Teil stark von Philosophie dominiert wird, der zweite Teil eine starke Mischung aus Beidem bildet und der letzte Teil eher Actionlastiger ist.

Bei manchen Szenen hilft übrigens eine Standbildfunktion, weil da massenhaft Anspielungen versteckt sind, die man erst bei mehrfachem Sehen bemerkt.

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Beitrag von: SSJKamui am 09.10.14, 07:58
https://www.youtube.com/playlist?list=PLC8u3q3Vx9Gsn_oBh4MjMt7RSoJ-zUjeP (https://www.youtube.com/playlist?list=PLC8u3q3Vx9Gsn_oBh4MjMt7RSoJ-zUjeP)

So, jetzt ist der ganze Film auf Youtube verfügbar.
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Beitrag von: sven1310 am 09.10.14, 16:46
Gratuliere zur Fertigstellung deines Videos. Ein Jahr. WOW. Also ich ziehe meinen Hut vor dem Einsatz und die Arbeit die Du da reingebuttert hast. Ist alles andere als selbstverständlich. 
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Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 10.10.14, 18:02
Auch von mir meinen herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung und Veröffentlichung.
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Beitrag von: SSJKamui am 11.10.14, 16:55
Danke für die Glückwünsche.
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Beitrag von: The Animaniac am 12.10.14, 07:41
Hat auf alle Fälle seinen eigenen Style :thumb Gratulation!
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Beitrag von: SSJKamui am 12.10.14, 16:44
Auch an Dich, Danke.
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Beitrag von: SSJKamui am 26.06.17, 21:32
http://www.youtube.com/watch?v=VhHFJB7BLzM&t=1170s (http://www.youtube.com/watch?v=VhHFJB7BLzM&t=1170s)

Das erste Video hat jetzt mehr als 2000 Views.
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Beitrag von: SSJKamui am 25.06.21, 09:51
https://digitalphoenix-ug.itch.io/dimensional-prophecy-of-zohar-redux-layer-1-essence

Hab das erste Drittel der Buchfassung jetzt als Spielbares Visual Novel/Kinetic Novel Adventure Game umgesetzt. Vollkommen Kostenlos zum Downloaden.
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Beitrag von: SSJKamui am 01.07.21, 05:31
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.digitalphoenix.dpzohar

Nun ist es im Play Store
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Beitrag von: SSJKamui am 26.11.21, 09:37
https://www.microsoft.com/en-us/store/apps/dimensional-prophecy-of-zohar/9n080wlhgxts

Die Visual Novel ist nun im Microsoft Store für PC und XBox verfügbar.
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