Soo, endlich habe ich etwas Zeit gefunden, eine längere Antwort zu verfassen

Du kannst auf jeden Fall sehr stolz auf deine Geschichten sein.
Ich bin inzwischen auch sehr stolz auf die Geschichte. So was kommt bei mir aber immer erst im Nachhinein, da ich, wenn ich die Sachen in der Endphase schreibe, sie für den größten Mist halte. Da ist mir dann alles wieder nicht gut genug. Mit ein bisschen Abstand zur Geschichte legt sich diese Meinung aber immer. Wobei es lustig ist: Die Geschichten, auf die ich auch bei der Veröffentlichung enorm stolz bin, kommen bei den Lesern eher nicht so gut an. Vermutlich, weil zu viel darin explodiert

Da ich ein überzeugter Wesley Crusher Gegner bin, bin ich ehrlich erleichtert, daß nicht alle Kadetten Wunderkinder sind und jedem Captain in den Hintern kriechen.
Es gibt auch in meiner Geschichte diese Schleimer – Galak ist unfreiwillig einer -, allerdings machen es die meisten tatsächlich, um Kontakte zu knüpfen und es später einfach zu haben. Vitamin B spielt sicher auch im 24. Jahrhundert noch eine große Rolle.
Was die Wunderkinder angeht, war mir wichtig, dass „meine“ Kadetten normale jugendliche sind. Sie haben alle ihre Stärken und Schwächen. Wäre ja auch langweilig, wenn jeder, der auf die Akademie kommt, direkt alles könnte. Wozu bräuchte man dann noch diese Institution? Dieser vollkommen übertriebene Einschreibungstest, den man bei TNG sehen konnte, ist doch so was von an den Haaren herbeigezogen...
Shannyn ist für mich definitiv eine Identifikationsfigur, da ich als ich so alt war, ähnliche Probleme hatte, vor allem was die Kontrolle meines Temperaments betrifft.
Wer hatte die nicht? Zum Erwachsenwerden gehören auch Konflikte mit sich selbst und der Umgebung. Irgendwann rebelliert man gegen alles und jeden, um seinen eigenen Platz in der Welt finden zu können. Die einen machen das sehr stark, die anderen haben sich besser unter Kontrolle. Genau das, wollte ich in der Geschichte zeigen, vor allem an Shannyn. Sie hat keinen Schimmer was sie mal machen will, obwohl es eigentlich Glasklar ist. Aber sie sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Und weil mir das bis vor einem Jahr noch selbst so erging, musste ich das einfach in einer Geschichte verarbeiten

Den Tiger finde ich wie gesagt, ein wenig übertrieben aber nicht unsympathisch und das Grau finde ich einfach nur niedlich und echt witzig. Vorallem seine huschenden Bewegungen hast du toll beschrieben und bedient sich dem typischen Alienklischee.
Wotan ist leider nicht ganz so geworden, wie gehofft. Das ist wieder eines der Beispiele, wo eine Idee auf dem Papier noch super erscheint, später aber nicht recht aufgehen mag. Mir hat der Gedanke zu gut gefallen, dass Shannyn einen Tiger sprechenden an ihrer Seite hat. Ich meine... ein sprechender Tiger! Das ist so abgefahren, dass es schon wieder absolut passt. Grau kommt allgemein sehr gut an. Hätte ich nicht gedacht. Wenn es eine zweite Geschichte gibt, wird er stärker ins Geschehen einbezogen.
Die Briori stammen übrigens aus der Voyager-Folge „Die 37er“ Darin haben Aliens Menschen von der Erde entführt. Die Aliens hat man zwar nie gesehen, aber ich habe sie mir immer als die typisch grauen Kerlchen, die man von „Akte X“ oder „Die unheimliche Begegnung der Spielberg-Art“ kennt.
Die Unity One-Grey hören sich super an! Sehr interessante Rasse, mit einem schön ausgearbeiteten Hintergrund – wie man es halt von dir kennt. Ich erinnere mich jetzt auch, die Bilder von dir gesehen zu haben. Sag mir mal in welcher Geschichte deine Grey am stärksten Vertreten sind, dann schaue ich mal, ob man die Grey und die Briori nicht irgendwie verknüpfen kann – sofern du nichts dagegen hast.
Du meinst die Minigeschichte über das TKon Imperium? Entweder bin ich noch nicht so weit, oder ich habs überlesen. Ich weiß eigentlich nur, daß Shan ihren Namen von den TKon hat, aber nicht warum und wie sie ihn erhalten hat. Das TKon Imperium ist doch vor Jahrtausenden zusammengebrochen oder?
Puh. Die Mini-Geschichte ist eigentlich eine ganz gewaltige und hängt mit der Hintergrundgeschichte meiner alten „Starfury“-Serie zusammen. Darin ging es um die Invasion der Grez’An, einer Spezies, die aus einem Taschenuniversum stammt und einzig zu dem Zweck erschaffen wurde, unser Universum zu erobern. Vor Millionen von Jahren versuchten sie das zum ersten Mal, als die Bewohner der Milchstraße in einer von den Tkon geleiteten Allianz erblühten. Die freien Welten steckten innerhalb kürzester Zeit herbe Verluste ein, verbanden sich aber zum Widerstand. Der Krieg wütete tausend Jahre lang, die Tkon erwiesen sich als verbissener und fortschrittlicher als gedacht und irgendwann gelang es ihnen in einer verzweifelten Tat, eine Barriere um das Taschenuniversum der Grez’An zu errichten, wodurch dem Gegner der Nachschub abgeschnitten war.
Die Reste der Allianz zerschlug die übrigen Grez’An, aber der Preis für den Sieg war hoch: Die Milchstraße lag in Trümmern, die Tkon starben allmählich aus, weil sie sich von den Nachwirkungen des Krieges nie wieder erholten. Und weil sie wussten, dass die Barriere nicht ewig halten würde, und jemand später den Kampf erneut aufnehmen musste, postierten sie mit letzten Kräften ein Computernetzwerk mit dem Wächter -, der (einmal von Riker aktiviert) auf den Auserwählten warten und ihm im Kampf gegen die Grez’An helfen sollten. Und dieser Auserwählte war niemand geringeres als Matt Bartez, denn der Zusammenbruch der Barriere stand nach Ende des Dominion-Krieges unmittelbar bevor. Im Gegensatz zu Captain Sisko wollte Matt von den Tkon aber nicht in die Rolle einer ikonischen Figur gesteckt werden und wäre beinahe daran zerbrochen, weil er bis zu letzt nicht wusste, wie er die Invasion aufhalten sollte, zumal ihm auch kaum jemand glaubte. Erst als seine Frau ihm am Tag des jüngsten Gerichts mitteilte, sie sei schwanger, entwickelte er schier übermenschliche Kräfte, um sich den Grez’An entgegen zustellen. Weil die Tkon eine so große Rolle in seinem Leben spielten, gab Matt Shan dann einen Namen der Tkon, der dann wiederum in Cast Away eine große Rolle spielt, immerhin hat er dieselbe Bedeutung wie der Schiffsname „Shanendoah“. Warum Shannyn ausgerechnet diesen Namen bekam und welche Rolle die Pax und ein explodierender Planet dabei spielten... das ist eine andere Geschichte

Eigentlich habe ich aber auf den Grund angespielt, warum Sha\'Nyn später nur noch Shannyn genannt wird und wo her sie DEN Namen hat. Aber so weit bist du noch nicht, die Frage war eher an Lairis gerichtet

Belar geht mir auch immer recht gut von der Hand. Ich denke, das ist normal bei jedem Hauptcharakter, der einem am meistem am Herzen liegt. Ich finde, das macht das ganze einfacher. Die anderen Charaktere machen schon genug Probleme.
Ja, aber in diesem Ausmaß habe ich das noch nie erlebt. Wirklich erstaunlich.
Es war in der Tat ein toller Einstieg in die Geschichte. Mittlerweile bin ich bereits in der Akademie und habe gestern den nächtlichen Holokampf mit Captain Mueller und den Chalnoth gelesen. Ich war begeistert und konnte die Geschichte, wie immer nicht aus der Hand legen. Es ist wohl keine Überraschung wenn ich sage, daß ich mich in Captain Mueller verliebt habe. Die ist so tough und sexy, daß es mich umgehauen hat. Wie wäre es denn mit einer Serie über die Trident Missionen?
Die Trident-Missionen überlasse ich dann doch lieber Peter David mit seiner „New Frontier“-Serie. Kat Müller ist nämlich einer seiner Charaktere. Das war auch das erste Mal, dass ich mich getraut habe, einen NF-Charakter (die ich wirklich über alles verehre) zu verwenden. Ich glaube, ich habe sie ganz gut hinbekommen. Und es war wirklich niemand würdiger, um für Shannyn zu einem Vorbild zu werden.
Aber das eine schöne Parallele, nicht? In Cast Away gibt es auch ein junges, selbstsicheres Mädchen: Judy D’Agosta. Sie ist mit ihrem Vater allein, hat ihre Mutter früh in ihrer Kindheit verloren und rebelliert nun gegen die Erwachsenenwelt, ähnlich, wie es Shannyn früher getan hat. Und dann kommt da plötzlich diese blonde Frau mit ihrem Schwert, tough und sexy und sie behandelt Judy nicht wie ein Kind, sondern wie eine Gleichgesinnte. Judy ist dadurch natürlich gleich Feuer und Flamme für sie. Ich fand den Gedanken sehr reizvoll, dass es mit Shannyn auf ganz ähnliche Art angefangen hat. Mueller ist für sie sofort zu einem Vorbild geworden, eine Ikone, der sie nacheiferte.
Im Gegensatz zu Mueller versucht Shannyn aber nicht, Judy zum Kampf zu ermutigen, sondern sie davor zu bewahren diesen Weg einzuschlagen. Sie will nicht, dass Judy genauso wird wie sie. Und sie versucht nicht nur Judy davor zu bewahren. Sie verausgabt sich völlig, kämpft und tötet, ohne mit der Wimper zu zucken, damit Judy und die anderen Gestrandeten es nicht tun müssen. Sie wird für sie zum Monster – weil sie weiß, dass sie es erträgt. Ein Allan D’Agosta würde vermutlich daran zerbrechen, wenn er jemandem das Leben nehmen müsste – und sei es nur, um sich zu verteidigen. Shannyn hingegen hat zu viel dunkles erlebt, als das ihr so was noch viel ausmachen würde, auch wenn sie tief in sich drin vermutlich jedes Mal aufschreit und jedes Mal ein Teil von ihr stirbt.
Ich finde diese Aufopferungsbereitschaft sehr heldenhaft von ihr, auch wenn die Methoden, die sie nutzt, brutal und fragwürdig sind, so ist ihre Intention doch immer erwachsen und ehrenhaft. Und sie macht daraus keine große Sache, was sie nur noch mehr zur verkannten Heldin macht. *Schwärm* Oh, sorry. Ich fange wieder an, hier alles voll zu sabbern.

Das sehe ich allerdings genauso. Sollte ich mal Kinder haben, werde ich versuchen ihnen Ehre, Pflichtbewusstsein, Toleranz und Freundlichkeit zu vermitteln. Ich schaffe mir dann meine eigene kleine Föderation
Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Am Esstisch trifft sich dann unter Leitung des Oberkommandierenden Belar der Föderationsrat und entscheidet mit drei gegen zwei Stimmen, dass der Kartoffelauflauf dem Abendessen beitreten darf.
Ich finde, dir ist es gelungen, die Werte zu vermitteln. Ich habe ein ähnliches Motto. \"Kämpfe auch einen aussichtlosen kampf, denn wenn du ihn nicht kämpfst, hast du schon verloren.\" Dumm nur, daß sich die june Generation mehr für Musik aus den Handys, Castingshows und Tokyo Hotel interessiert, als eine Rene Barz Geschichte zu lesen und etwas daraus zu lernen.
Aber auch ich kann ja auch noch das ein oder andere daraus lernen.
Die müssen keine Rene Barz Geschichte lesen. Ein „richtiges“ Buch wäre schon ein schöner Anfang. Freut mich übrigens wahnsinnig, dass du aus der Geschichte auch noch was mitnehmen kannst J
Also zu Belar muss ich da etwas Kritik anbringen. Ich hätte ihn gerne als Gastdozent erlebt und wie er mit dem jungen Grünzeugs umgeht. Auch denke ich, solltest du dich ein wenig näher mit diesem Charakter befassen. Der Shuttleunfall hat mich nicht sonderlich überzeugt. Belar ist ausgebildeter Kampfpilot, da muss schon was richtig übles passiert sein, damit er ein Shuttle zu Bruch fliegt. Hier mal der Link zu seiner bisherigen Dienstakte. Vielleicht helfen dir ja auch die Geschichten selbst.
Ja, dafür muss ich mich auch entschuldigen. Im Nachhinein ist der Grund, warum Belar nicht da ist, ziemlich blöd und platt. Das war eine der Ideen, die sich zunächst recht gut anhören, sich bei genauerer Betrachtung aber als bescheuert erweisen. Ich wollte ihn sicher nicht als Unfähig oder irgendwas hinstellen. Hab mir einfach nicht viel dabei gedacht und weil ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollte, da ich nicht weiß, was Belar im ausgehenden 24. Jahrhundert macht, ihn aber dennoch wenigstens mal erwähnt haben wollte, nahm ich eine ganz alltägliche Sache. :/
Ein Shuttleunfall kann ja jedem mal gelingen. Ich hatte nicht einmal angenommen, dass er selbst geflogen ist. Trotzdem, es hätte durchaus nicht so platt werden müssen, da gebe ich dir absolut recht. Hätte mich wohl auch geärgert, wenn jemand geschrieben hätte, Shannyn wäre bei einem Schwertunfall verletzt worden. Sorry.
Dennoch hat es mich gefreut und vorallem geehrt, daß er einen Platz in deiner Geschichte gefunden hat. Ich denke, ich lasse Captain Matt Bartez mal mit seinem Schiff an UO andocken und Belar über den Weg laufen. Veilleicht kurz vor Shans Geburt oder so. Diesbezüglich kannst du mir mal die Info zukommen lassen:
- Wann Shan geboren wurde?
- und wo die Starfury im Jahr 2382 war.
Äh, geboren wurde sie *nachguck* im Jahr 2380. Die USS Starfury ist 8 Monate vor ihrer Geburt explodiert. Matt trat zwar nicht aus der Flotte aus, übernahm aber auch nie wieder das Kommando über ein Föderationsschiff und lies sich auch nicht befördern. Kelly ging dann irgendwann in die Politik.
Also ich würde liebend gerne mehr von Shan, Sortak, Captain Mueller und Tala und Durkin lesen. Außerdem würde es mich freuen, wenn das Grau noch mehr ausgearbeitet wird und auch Wotan sollte seinen Platz in der Gruppe behaupten. Galak ist auch nicht schlecht und sollte als amouröser Konterpart zu Shan bestehen bleiben. Auf Yoko und Cera kann ich allerdings problemlos verzichten. Yoko wirkt immer noch recht dümmlich auf mich und Cera hat eigentlich nie eine sonderlich tragende Rolle und guckt nur doof in der Gegend rum. Aber jede Klasse braucht auch eine Außenseiterin, was sie ja schon wieder passend für die Story macht. Aber Yoko passt imho gar nicht.
Sortak wird höchsten einen Kurzauftritt per Videobotschaft bekommen und Captain Mueller wird nicht noch einmal auftreten. Bei dem Rest bin ich allerdings flexibel. Yoko hingegen bleibt dabei, von ihm würde ich gerne mehr zeigen (auch mehr ernstes). Warte mal ab, wie er sich bis zum Ende hin noch entwickelt. Er ist zwar ziemlich verwirrt, aber wenn man ihn braucht, ist sein Geist da... manchmal. Ich habe aber eine recht schöne Liebesgeschichte für ihn im Hinterkopf, wo er auf eine Vulkanierin trifft, die das Katra einer Romulanerin in sich trägt und daher auch ziemlich durcheinander ist. Zwei verwirrte Seelen finden schließlich zueinander – das ist der Stoff, aus dem Klischees sind

Ich lese auf jeden Fall weiter.
Zwischenfazit: Es ist zwar ein sehr dickes und langes Werk, aber es lohnt sich, das teil zu lesen. Keine Seite ist langweilig. Die Geschichte ist mehr als nur lesenswert. Also: Lesebefehl der Admiralität!!!
Ich werde noch ganz rot. Vielen lieben Dank. Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß
