Guten Morgen,
endlich kann ich mich zu dem erlesenen Grüppchen gesellen, das diese Geschichte gelesen hat und zugegebener Maßen beantwortet diese Geschichte auch viele meiner Fragen.
Vorneweg: Wegen Rechtschreibfehler und diverser grammatikalischer Fehler – das lasse ich auch diesmal aus. Dezent hinweisen möchte ich dennoch auf ein paar Kleinigkeiten:
Seite 25: \"[...] atembare Atmosphäre bestand hauptsächlich aus Eisen und Vorkommen an Magnesium.\" Eine Atmosphäre sollte aus Gasen bestehen; Ist hier ein halber Schatz verschwunden?
Seit 290: Auch wenn Lehrer nichts im Kopf haben sollten ist „Leerpersonal“ nicht der richtige Ausdruck. Lehrpersonal wäre korrekt gewesen.
Auf Seite 299 gibst du an die Griechen hätten das Latein erfunden. War das ein absichtlicher Fehler? Das Latein gehört zu den alten Römern.
Seite 349: Du verwendest „dickes Blut“ um dich zerstrittene Situation zwischen den Kadetten zu beschreiben. Allgemein heißt es doch „böses Blut“, bzw. „Blut ist dicker als Wasser“. Sind dir da die beiden Sprichwörter durcheinander geraten?
Seite 395: Was soll ich dazu sagen? „Oh mein Gott, sie haben Kenny getötet!“ „Ihr Schweine!“

Was mir zudem noch auffiel ist, dass gegen Ende recht viele Sätze bei Seitenumbrüchen doppelt auftraten.
Zum Inhalt: Sechs Tage Eiswüste ohne Kleidung, die vor Kälte schützt? Gewagt – aber Shan ist ja ein Vulkan, der heißer brennt als die Hölle – und bevor die zufriert...

Ich gestehe Shan gerne zu, dass sie als Heldin das überlebt. Ob sie nach sechs Tagen Training, das sich aufgrund fehlerhafter Ernährung nicht niederschlagen kann, wirklich kräftiger geworden ist glaube ich nicht. Allerdings dürfte sie ziemlich abgemagert sein, der Körper wird jede Fettschicht verbrannt haben, was ihr ein drahtigeres, „knochigeres“ aussehen verliehen haben mag. Klar, dass man so mehr Muskeln sieht.
Verblüfft war ich von dem Schmetterling in dieser Höhle. Es schien mir etwas Besonderes zu sein, über das du zu schnell hinweggegangen bist. Ein Schmetterling in einer Eiswüste ist in meinen Augen etwas Besonderes, das einen zweiten atz verdient hätte.
Als die Tiere am Ende der Geschichte so ähnlich aussahen wie das, was Shan auf der Eiswüste begegnete, so „als hätte sie jemand aufgrund von Erzählungen konstruiert“ war für mich klar dass hier der Realität ein bisschen nachgeholfen wurde, um die Kadetten zu erziehen. Aber nur wenn das Böse droht, vereint sich das Gute – das ist ein Naturgesetzt!

Du lässt Shans Vater seiner Tochter erzählen, worum es bei der Akademie geht – und im gleichen Moment widerspricht er diesem Theorem und meldet sie für etwas an, was sie nicht will – das scheint wie ein logischer Schnitzer zu sein. Sicher, die Menschen sind nicht so logisch und wir alle machen Fehler, aber ein wenig mulmig war mir schon, als ich das las. In gewisser Weise entwürdigt es den Leitgedanken der Akademie ein wenig.
Ein wenig enttäuscht war ich, dass man für den ganzen Tumult Shan verantwortlich machen möchte. Es ist doch ein bewiesener Fakt dass Faustschlag-Shan gar nicht in der Halle war, als es losging...
Gefallen hat mir die Geschichte dennoch. Die Aussagen von Janeway, Tuvok und von Shans Vater auf dem Höhepunkt zu vereinen und Shan mit diesem Handwerkszeug die Möglichkeit zu eröffnen, die Gefahr zu bannen fand ich fantastisch! Dies war wirklich Super, die ganze Konstellation, von der unterschwelligen Beeinflussung der Kadetten – bis zum Showdown – denn wer hätte gedacht, dass ausgerechnet diese Statements benötigt werden, um der Situation Herr zu werden!?
Zu den Charakteren:
Finnigan: Irgendwie ist er mehr als er zu sein scheint. Ganz am Anfang kommt er rüber wie ein Heißluftballon. Jeder denkt: „Jawohl, genau auf die Zwölf! Nicht betteln, das nächste Mal einfach nur Bescheid sagen, Junge!“ – Er hat bekommen, worum er… naja, gebettelt hat.

Dann das zweite Mal... Okay, Manche wollen es wissen, hm!?
Diesen Charaktersprung danach relativiert allerdings restlos alles! Meinte man bei der zweiten Auseinandersetzung noch es ginge ihm um Rache glaubt man ihm danach in Janeways Büro dennoch seine Intension. Ich zumindest.
Janeway: Ja, Janeway... Zu Janeway muss ich sagen dass sie mir leid tut. Von den Autoren in etlichen Folgen verhunzt, ist sie doch mehr, als sie darstellen durfte.
Janeway bestraft die Kadetten wie es wir von ihr erwarten: Mit drakonischer Härte, aber nicht ohne Hintergedanken! Tala und Durkin auf ein Zimmer!? Ohne Dilithiumkristall? Wer soll diese Reaktion denn katalysieren!?

Ich finde es genial!

Der Held vom Pferdekopfnebel: Eine Mischung aus Kirk, einem Beagle* und jede Menge Indianer Jones, teilweise sogar etwas Han Solo – eine glaubwürdige Mischung und dem Charakter angemessen! Mr. Bartez ist jemand, der bis zum Hals im größten Schlamassel stecken kann und danach nicht nur sagt: „Okay, das gleiche nochmal, aber diesmal mit Ketchup und weniger Zwiebeln!“ – sondern es auch genau so meint! Wie er seine Tochter vor dem ganzen Kurs mit den Yridianern auf die Schippe nimmt finde ich genial, das zeigt, dass er hochintelligent sein muss und darüber hinaus ziemlich gewitzt ist. Er kennt definitiv die Antworten des Kadetten schon, bevor dieser den Mund aufmacht.
Allerdings finde ich die Fixiertheit auf seine Tochter ein wenig bedenklich. Ich frage mich in wie weit man das als Vetternwirtschaft auslegen würde (Ich recherchiere gerade für ein ähnliches Problem: Was ist wenn Student/in und Lehrer/in ein Techtelmechtel haben, von daher konnte ich diese Situation nicht wirklich genießen, sondern sah mich gezwungen, sie zu sehr zu analysieren).
*Anmerkung: Zuerst wollte ich „eine Scheibe Brot“ schreiben – denn was ist schon sturer!? Allerdings: Gegen einen Beagle kommt eine Scheibe Brot auch nicht an. Ein Beagle würde sie nämlich so lange anschauen, bis sie sich freiwillig in einen saftigen Schinken verwandelt!
Shan: Shan ist nichts Neues, wenn man ihren Vater kennt und ihr Vater ist nichts Neues, wenn man Shan kennt. Die Entwicklung zwischen „Mr. Schnösel-Prinz“ und „Vaters Prinzessin“ kam wirklich überraschend, zumindest für mich. Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie sich darauf einlassen und davon so gefangen werden würde. Ein wenig erinnerte sie mich an Lea.
Durkin, oder Mr. Universe: Tja, ein Tellarite. Ich muss ehrlich sagen dass ich noch ein wenig im Wald stehe, was Tellariten genau als „ehrlich“ befinden und ab wann bei ihnen die Beleidigungen losgehen und ich muss wirklich noch zu einem Urteil kommen bevor ich Grelna auf die Akademie loslasse... Auf jeden Fall ist Durkin ein Charakter, der vorzüglich in die Gruppe passt, einen Nörgler kann man immer brauchen! Er ist das Bindeglied vieler Charaktere gewesen, denn er einte in gewisser Weise die Gruppe: Gegen ihn haben alle gelästert!

Dass er aber zu Recht auf der Akademie ist hat er auch schon bewiesen.
Mr. Schnösel-Prinz: Irgendwie erinnerte er mich an „Prinz aus Zamunda“. Wirklich böse kann man ihm nicht sein, schließlich ist er zu jedem höflich und direkt – wenn er auch alles anbaggert was bei drei nicht auf den Bäumen ist!
Tala: Sie kommt mir irgendwie gefangen vor. Sie ist zwar nicht wirklich die Außenseiterin der Gruppe, aber wenn sie etwas zu sagen hat ist es meist weder konstruktiv von freundlich. „Pussy-Cat“ – eine Klasse Idee, aber ich denke jeder kann sich in die Andorianerin hineinversetzen und zumindest nachfühlen, wieso sie von Wotan absolut nicht begeistert ist. Dass man ihre Mutter eher mit Schmuddelliteratur in Verbindung bringt als mit einer Sternenflottenoffizierin scheint sie nicht zu stören. Um ehrlich zu sein störte dies MICH zu Beginn schon ein wenig! Allerdings habe ich auch irgendwann begriffen, dass Tala gelernt haben muss genau das als „normal“ zu akzeptieren. Ich kam drauf als ich Tala ein Stück weit mit meiner Orionerin verglichen habe, es gibt da ein paar kleine Parallelen. Tala ist mein Lieblingscharakter gewesen. Ein wenig verträumt aber eine gute Seele.
Ich hoffe allerdings noch herauszufinden wie nach diesem Ereignis Tala die Squadleaderin werden konnte, denn eines ist Fakt: Faustschlag-Shan hat die Gruppe geeint und erfolgreich ins Feld geführt! Tala hatte wichtigeres zu tun: Durki auf Distanz zu halten, damit er nicht mit ihr anbändeln kann!

Btw.: DANG! „Battle-Cat“ – ein wohlverdienter Name. Tala handelt so, wie man es von ihr erwartet, wenn man die Andorianerfolgen von „Enterprise“ kennt.
Sortak: Ein äußerst interessanter Charakter, der doch mehr ist, als er zu sein scheint. Am Anfang dachte ich noch, in der Szene mit der Zigarette „okay... zwei Veilchen bitte, aber babyblau, mit lila Kränzchen!“ Hat er aber nicht gemacht und ich blieb am Ball, was ihn angeht. Er tut mir wirklich leid, so einen Vater hat er irgendwie nicht verdient und so stur wie er dargestellt wird, ist er gar nicht! Wie viele Versuche hat er unternommen, um mit seinem Vater ins Reine zu kommen? Drei oder vier? Sortak hat einen äußerst weichen Kern, er ist ein Familientyp, er braucht Leute um sich herum, denen er vertrauen – sich Anvertrauen kann.
Das Grau: Ist schon ein gewitztes Kerlchen. Die Telepathie-Szene mit Faustschlag-Shan fand ich klasse! Für seine „Unaufmerksamkeit“ solltest du dir noch einen anderen Kniff überlegen, es wirkt mit der Zeit eintönig. Könnte er nicht in der Astronavigationsstunde seinen Trikoder zerlegen? Schließlich braucht er ihn nicht – er kann den Zweck dieses Gerätes nicht verstehen und versucht diesem auf den Grund zu gehen... Das Grau ist kein einfach zu schreibender Charakter...
Cera: Die arme Pakled – auf sie trifft ziemlich genau das zu, was ich mit meinen Versagern betitelt habe.

Ihre Leseschwäche hätte doch aber erkannt werden müssen? Auch dies sagt mir, dass ich mit meinen „Quotenversagern“ durchaus auch eine Chance an deiner Akademie gehabt hätte!

Wir waren uns ja einig, dass eine Klasse aus Klassenstrebern langweilig ist.
Cera ist die Außenseiterin der Gruppe und bisher hat nur „Fausti“ eine Beziehung zu ihr aufgebaut. Auch hier dürfte es gewiss noch die ein oder andere Überraschung geben...
Wotan: Wotan leidet unter dem „Worf-Zwischenfall“: Ihr erinnert euch doch daran, dass worf man in einem Unfall bei einem Fußballspiel jemanden tötete – dass ein Tiger sich zurückhält ist durchaus verständlich.
„Quassel-Cat“ ist nichts desto trotz ein gelungener Charakter, mir gefällt er! Ich habe zwar eine Pflanze in meine Crew integriert, aber ein „Tier“ noch nicht! Eine erstaunlich Kreative Umsetzung für das „Voort saBinring-Phänomen“! Stand dies wirklich Pate!?
Yoko: Wenn ich seinen Namen lese denke ich immer an Japan... Hamburg!? Mh, es brachte mich zum Schmunzeln. Yoko ist die Realität für mich. Er ist ein Kind und macht Fehler. Die Geistesverschmelzung war so einer, ist keiner dieser abgehobenen „Q-Vulkanier“. Sicher, diese braucht man auch, aber diejenigen, die Fehler machen haben auch Charakter und sie sind uns fehlermachenden Sterblichen vielleicht doch noch einen Tick näher als die anderen. Ich habe mir zwar noch nie die Notiz gemacht, dass ich mir später Notizen machen muss

aber das macht ihn nur noch sympathischer. Ich glaube zwar nicht, dass dies der richtige Weg ist um meine schizophrene Vulkanierin aufzupeppen, aber es zeigt wie die Geschichte über Selar und Spot doch, was man als Autor mit Vulkaniern alles anstellen kann, wenn man nur eine zündende Idee hat!

Fazit: Eine unheimlich würzige Mischung aus Chaoten, die man sich eigentlich nicht an der Akademie vorstellen kann. Und du fragst dich, wie ich meine Versager an die Akademie brachte?

zwei Schläger, eine Viertklässlerin, ein hängengebliebener Vulkanier – würde nicht dein Briori den IQ heben...

Nein, nein, alles nur Spaß! Allzu glatte Charaktere kann man eben nicht leiden – und worüber sollte man dann auch schreiben!?
„Flieg junger Adler“, South Park und Indianer Jones zu kombinieren zeugt von ungeheurem Schreibwitz, wie ich finde, auch die Star Wars-Inspirationen sind gut eingebaut! Wenn „Tension“ genauso ist halte ich mich mal lieber ran mit dem Lesen!

Eines nur stört mich nach wie vor: Mr. Bartez greift wirklich äußerst dominant ein. Das „freie Denken“, das die Kadetten annehmen sollen, die Entwicklung sich selbst zu finden wird damit nicht gerade gefördert. Allerdings ist der Frischlingssommer ja gerade erst um und es bleibt abzuwarten, wie sich das „Squad des Mr. Bartez“ schlägt.
Mfg
Visitor5
Anmerkung: Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wie soll man auch 430 Seiten in 3,x kleinen Seitchen zusammenfassen!?

Ich habe einfach mal ein paar meiner Notizen umgesetzt, eventuell reiche ich noch etwas nach, wenn ich wieder etwas Luft habe. So ein Mamutwerk zu lesen und zu bewerten ist keine Aufgabe die man mal eben in einer halben Stunde runterreißt...
