Dafür mag es gute Gründe geben, diese wurden jedoch nie ausgeleuchtet ... was Carol als "herzlose Schlampe, denn sie hätte es ihm sagen müssen!" dastehen lässt anstatt ihr eine durchdachte Charakterentwicklung zuzugestehen. (In meinem fanfic-geschädigten Gehirn hat Kirk ihr wohl zu verstehen gegeben, dass er jetzt leider gehen & das Universum retten muss, dass deswegen Beziehung und Familie für ihn absolut nicht in Frage kommen, woraufhin sie ihre Konsequenzen gezogen hat ...
)
Joah, also als "Schlampe" würde ich sie so oder so nicht bezeichnen, selbst wenn wir wüssten, was "damals" zwischen ihr und Kirk vorgefallen ist. Ich persönlich finde, ein Schimpfwort wie "Schlampe" trifft auch nicht den Kern des Problems, wenn einem Vater seine Vaterschaft verschwiegen wurde.
Wie gesagt: Wir wissen nicht, was vorgefallen ist. Der TOS-Kirk war nicht direkt verantwortungslos. Aber irgendwie - wohl auch ein 60-Jahre-TV-Phänomen - wurde praktisch alles immer so hingedreht, dass es eben keine festen Beziehungen (auch Ehen) oder Verbindungen (eben ein gemeinsames Kind) gab. Ich muss sagen, dass ich es TOS auch nicht unbedingt zugetraut hätte, eine Lösung zu finden, bei der beide Figuren besonders gut weggekommen wären.
Was mich wirklich gestört hat war, dass Kirk später dann ständig so "OMG MEIN BABY IST TOT SIE HABEN MEINEN KLEINEN JUNGEN UMGEBRACHT!" war obwohl er David Marcus (biologischer Vater hin oder her) nur gefühlte fünf Minuten lang kannte, und Carol in diesen Trauerprozess absolut nicht involviert war, er hat keinen Gedanken an sie verschwendet. Ich habe gerade in MA nachgelesen, dass das sogar angedacht war, aber dann doch wieder rausgenommen wurde weil man es für irrelevant befunden hat ... schade.
Sein Sohn wurde ermordet. Was da in einem Elternteil vorgeht, kann man sich sowieso wohl nicht vorstellen. Aber ich schätze, wenn Kirk gerade von der Ermordung erfährt, überkommt ihn ein Schmerz wie ein Schlag. Dass er da bei sich ist und an seinen Verlust und an den Sohn, nicht aber an Carol denkt, kann ich aber nachvollziehen. Bei seinem Verlust könnte dann auch eine Rolle spielen, dass er, wenn er schon keine Vergangenheit mit seinem Sohn hatte, nun auch der Zukunft beraubt wurde.
Carol Marcus war einfach nicht zugegen. Es wäre eine gewaltige Charakterszene für die beiden (Schauspieler) geworden, wenn Kirk Marcus die Nachricht über Funk mitgeteilt hätte und wir Zeuge ihrer gemeinsamen Trauer geworden wären. Ich weiß nicht, man fand wohl, dass das nicht mehr zum Umschwung passte, der ab einem gewissen Zeitpunkt durch die "Wiederbelebung" Spocks in ST:III eingeläutet wurde. Es ist schade, dass Carol Marcus auch später unterschlagen wurde, denn die Verbindung zu Kirk dürfte gegenüber anderen doch noch hervorstechen.
Von daher ... ich würde mich unheimlich freuen, wenn in den nächsten Filmen die Kirk/Marcus Beziehung intensiver und facettenreicher behandelt werden würde! Into Darkness hat da schon mal einen Grundstein gelegt. 
Das sehe ich ähnlich. Nur bin ich da genauso skeptisch wie deci. Selbst wenn der Stab nicht in entscheidenden Position gewechselt hätte, so hätte ich keinen auch nur noch so kleinen Betrag darauf gewettet, dass Abrams mit den beiden Figuren noch was vorhatte. Das ist einfach nicht Teil der Konzeption der letzten beiden ST-Filme. Da wird nichts vorbereitet, um dann differenzierter weiterentwickelt zu werden. Für entsprechende Szenen hätte man in solchen Filme gar keinen Raum

... das Abramsverse ist eben kein Remake im eigentlichen Sinne. Ein Remake wäre es, wenn die alten Filme mit neuen Darstellern und neuen Methoden neu gemacht würden. Es ist allerdings eher so wie Fanfic, dass ein paar Elemente aus dem bekannten Universum als Inspiration übernommen und zu etwas Neuem zusammengefügt werden.
Das finde ich treffend beschrieben
