@Ulliman
Ich wollte ganz sicher nicht deine Intelligenz in Frage stellen. Überhaupt halte ich die meisten leute die die Fähigkeit besitzen, selber zu schreiben - was auch immer - für weitaus itelligenter als den deutschen Durchschnitt.
ABER
Genau deshalb fällt es mir so schwer, zu begreifen, wie man sich derart gegen ein noch nichtmal gelegtes Ei wehren kann. Und das auf Basis von Argumenten, die genau genommen nichtmal welche sind weil sie aus der Kristallkugel negativer Befürchtungen kommen.
Bleibt man realistisch, muss man feststellen, dass es bei StarTrek sowohl bei den Serienepisoden als auch den Filmen eine Müll-Quote von annähernd 50% gibt. Wie hoch wäre also die Wahrscheinlichkeit gewesen, das StarTrek11 der Oberburner ist? Wenn auch StarTrek 12 und StarTrek13 weiterhin solche Drehbuchmängel aufweisen, wie StarTrek11, dann können wir gerne nochmal darüber Reden, ob "Abrahams es kann", oder nicht.
Aber so lange alles was die Zukunft angeht, nur spekulationen sind, bin ich optimistisch genug um zu erwarten, das Abrahams auf jeden fall eine StarTrek-Serie auf die Beine stellen könnte, die besser ist, als es Voyager war.
Genau an diesem Punkt denke ich dann - mit Blick auf 11: "Warum nicht was Eigenständiges, abseits von ST (Ich weiß: der Name=Kohle u.s.w.) in einem neuen Universum?" Wenn schon neu, dann bitte auch konsequent. Meine Meinung.
Weil man einen StarTrek-Film machen wollte? Und vor allem, weil nichts falsches an dem ist, was man geamcht hat.
Ich mag den Film, ich mag das neue Universum. Die kritiker sind denen, die den Film mochten, gegenüber in der Minderheit.
Mich reizt ein solches Verwursten eines Universums ehrlich gesagt überhaupt nicht. Dann lieber etwas Neues - oder aber eine Facette des Canons, OHNE ihn zu negieren. Es wäre durchaus möglich gewesen Kirks Jugendjahre zu zeigen, ohne sich einer (schon der Begriff ist absurd) "alternativen Zeitlinie" zu behelfen.
Der Canon musste aber Weg. So hart das klingt, aber darum ging es - und um nichts anderes.
StarTrek hatte zuletzt den Ruf, Nerd-TV ohne Unterhaltungswert zu sein, das sich in pseudophilosophischem Geschwafel ergeht, um eine inhaltliche Tiefe vorzuspielen, die aber trotzdem fast nie gegeben war. Der Sinn war es, StarTrek wieder zu dem zu machen, was es mal war, bevor Picard und Konsorten kamen: Eine unterhaltsame Abenteuer-Sendung. StarTrek11 ist der erste StarTrek-Film überhaupt, den ich mit meiner Familie gesehen habe. Und zwar genau deshalb ... weil man versprochen hatte, StarTrek grundlegend zu verändern
Und genau deshalb hat man sich dazu entschieden, einfach zu sagen: Wir werfen alles über Bord, was Bisher war, und fangen da wieder neu an, wo wir schonmal angefangen haben.
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Warum sollte ich einem (in den Augen der meisten) erfolgreich wiederbelebten Kino-Franchise nun das Wasser abgraben in dem ich ein TV Serie in diesem Setting ansiedle?
Die StarTrek Filme 1-10 und die Serien 1-5 haben sich deiner Argumentation zur Folge also gegenseitig geschadet und sich das Wasser abgegraben, weil sie im selben Setting spielten? Was ist das denn bitte für eine seltsame Argumentation?
Über das Universum an sich habe ich nicht geurteilt - dass es den Planet Vulkan etwa nicht mehr gibt, sagt nichts darüber aus, ob anspruchsvolle Stories möglich sind.
Und mehr als das wollte ich auch gar nicht sagen.

Es ist ein seltsames Phänomen, dass Star Trek durchaus mit Werten der Moral, des Humanismus, verbunden wird, ob das nun so konsequent stimmt oder nicht. Im Netz aber auch im persönlichen Umfeld bin ich diesem Argument gerade auch bei den Leuten begegnet, die ST nicht mögen, weil dort zu wenige Konflikte ausgetragen würden, zu viel im Gespräch geklärt würde und dergleichen mehr.
Viel seltsamer finde ich, dass der einzige, definitiv noch aus der Roddenberryschen Ära gebliebene Wert, nämlich derjenige von Tolleranz und Offenheit, für die meisten Trekkies plötzlich keine Rolle mehr spielt, wenn es StarTrek ist, das sich ändert.

Schon in TOs gab es Kriege, TNG zeichnete sich durch teilweise verstörende Charakterdistanziertheit aus... Klar, die "perfekte Utopie" traf man hier nicht an, dennoch scheint es das Bemühen (Roddenberrys) gegeben zu haben, moralische Werte unterzuringen und obwohl man sie hinterfragen kann und muss, ist dieser Eindruck fest mit ST verknüpft (gewesen). Das zu nutzen, wäre mMn nicht verkehrt, weil das soetwas wie ein Alleinstellungsmerkmal darstellen könnte.
Das Problem waren nicht die Werte als solche. In Raumschiff Enterprise hat man ja z.B. eine schwarze Frau auf die Brücke gesetzt. So kann man Indealismus unterbringen, ohne zu aufdringlich zu sein. Das Problem ist, dass dieser unterschwellige Idealismus mit TNG dann gegen aufdringliches, pseudophilosophisches Geschwafel ausgetauscht wurde und damit plötzlich zentrales Handlungselement war.
Das große Problem bleibt, dass sich niemand eine Serie - das gilt freilich auch für einen Film - leisten will, die finanziell nicht das Maximale herausholt. Damit steht die Ausrichtung auf den Mainstream fest. Der Mainstream will wohl Action, der Mainstream will nicht nachdenken, der Mainstream will, das ist besonders traurig wie ich finde, auf dem Bildschirm keinen Frieden sehen.
Das würde ch so nicht sagen. Der Mainstream will einfach nur "Konflikte" sehen ... die müssen aber auch nicht unbedingt mit Waffen ausgetragen werden.
Es ist halt ein Drahtseilakt. Ich kann dem Publikum nicht versprechen "Wir ändern StarTrek" und dann im Nächsten Film einen Kirk zeigen, der pausenlos mit Spock darüber diskutiert, ob seine Handlungen moralisch richtig sind. Im Falle von StarTrek11 hat man sich für einen Action-Film entschieden. Das muss nicht die richtige Wahl gewesen sein ... das muss aber auch nicht heißen, dass ab jetzt jeder StarTrek Film ein Action Film wird.
Ich kann nur immer wiederholen: Eine reine Action-Serie im StarTrek Setting, wäre einfach zu teuer.
ST:VI wird mMn überbewertet; das war auch schon ein Actionstreifen (wo wir nämlich wieder bei Alibi-Motiven wären). Der Wandel in Kirks Ansichten wird meiner Meinung nach überhaupt nicht adäquat beleuchtet. Beim Abendessen streitet er noch mit den Klingonen (durchaus polemisch), danach verfasst er seinen Logbuch-Eintrag; wenn sich Kirk dann nach dem Angriff auf den Klingonenkreuzer ergibt, geschieht das nicht aus Überzeugung, an einen Frieden mit den Klingonen zu glauben, denn dazu fehlt die Basis bei Kirk. Und nur weil er später einer Verschwörung auf die Spur kommt, entsteht doch nicht plötzlich ein neues Weltbild. Zwar zeigt der Film, dass es die Eintscheidung des Einzelnen zum Frieden braucht, wie es jedoch möglich ist, Vorurteile zu überwinden oder Toleranz zu entwickeln und Vertrauen zu schaffen, wird nicht angemessen vorgeführt.
Mir ging es nur daraum, heraus zu arbeiten, wie wackelig diese ganzen scheinbaren Argumente sind. StarTrek11 vorzuwerfen, er sei scheiße, weil nur hirnloses geballer und im gegenzug StarTrek2 und StarTrek8, die ebendso hirnloses geballer waren, zu den besten aller Filme emporzuheben ist reichlich sinnlos.
Vergessen hast Du meiner Meinung nach ST:IV. Ein netter kleiner Film, der niemandem weh tut, im Gegenteil, erheiternd ist und kein eigentliches Feindbild als die Naturausbeutung der Gegenwart kennt.
Und ein Film ganz nach meinem Geschmack ist TMP! Viele schreien auf, wenn man über ihn spricht, ihn lobt. Aber ih finde ihn einfach gelungen, schon allein deswegen, weil man es hier mit einer Bedrohung zu tun hat, der mit Torpedos und Phaser nicht beizukommen ist.
Naja, weder ST4 noch ST1 sid aber Action-Filme, in sofern wäre es wohl müßig, einen vergleich zu ST11 zu ziehen
