Ich kann mich ehrlichgesagt mit der Idee nicht anfreunden. Star Trek hat den Fehler begangen Zeitreisen mit einzubauen.
Die Zeitpolizei, Temporaler kalter Krieg, Zeitschiff Relativity usw. Das hat in meinen Augen Extrem viel verhunzt, speziell für ein Zukunftssetting.
Ja, es gab ein paar Folgen, die in die Zukunft geschaut haben, aber sie waren doch so vereinzelt, dass man sich davon nicht beeindrucken und auch nicht beeinträchtigen lassen müsste. Man müsste sich nur ein anderes Jahrhundert (als das 29. oder 31.) suchen oder notfalls die paar Folgen (wie die zwei aus VOY) ignorieren; ich denke, das wäre besser, als zu akzeptieren, dass ein paar Infos eine mögliche ferne Zukunft schon determiniert haben sollen.
Von der Übertechnisierung die damit einherziehen würde ganz zu schweigen.
Das müsste man auf einem vernünftigen Niveau halten. Entweder man nimmt den bekannten technischen Stand und erweitert ihn (neben der allgemeinen Optik, die zu verändern schon viel ausmacht) um nicht mehr als eine Handvoll neuer, nicht unbedeutender Technologien; oder aber man geht einen neuen Weg: nicht immer muss der Fortschritt kontinuierlich verlaufen, vielleicht kommt es ja im 32. Jahrhundert zu einem Umkehreffekt, vielleicht stand die die Föderation ja vor de Phänomen, dass ihre Technologie ihr nur die Wahl ließ, sich in Richtung Borg zu entwickeln, oder vom gewohnten Umgang mit Technik abzulassen. Ist sie aber schon so radikal in den Alltag gewandert, würde diese Entscheidung zu mehr führen als einem heutigen "Okay, verzichte ich auf meinen Tablet-PC und benutze halt nur einen Desktop-Rechner". So eine Reduzierung würde also dazu führen, dass Raumschiffe alles andere als übertrieben fortschrittlich, sondern vielleicht fast auf dem Stand vom späten 24. Jahrhundert wären. Sie wären kaum fortschrittlicher - sie wären schlicht anders. Das stelle ich mir spannend vor!
Außerdem so viel hat man nun wirklich nicht in TNG/DS9/Voyager von der Gesellschaft gesehen. Das war ja gerade ein Problem.
Es wirkte immer so isoliert, steril und dadurch etwas unrealistisch. Zugegeben das lag am Budget. Man konnte schlecht damals ein vernünftiges Erd-Setting aufbauen für eine TV Show.
Ob eine Gesellschaft dargestellt wird, hat mMn nicht wirklich etwas mit dem Budget zu tun, sondern eher mit der Geisteshaltung und den Handlungen, die man den Figuren ins Drehbuch schreibt. Bei (TOS ein wenig auch, vor allem aber bei) TNG waren Anklänge an eine veränderte Mentalität in der Gesellschaft meiner Wahrnehmung nach zumindest angedeutet, wobei dieser Darstellung ja oft der Vorwurf gemacht wurde, die Personen würden irgendwie blutleer oder distanziert agieren und das sei unrealistisch. Unrealistisch ist das nicht, nur hat sich TNG zum Beispiel auch nicht die Mühe gemacht, diese "Art des Menschseins" zu beschreiben, damit der Zuschauer wirklich ein Gefühl dafür bekommen kann, wie die Gesellschaft zu diesem Punkt gelangt ist. DS9, VOY und ENT wirkten auf mich aber dann wieder so, als hätte man einfach ein paar Amis unserer Gegenwart in den Weltraum in ein Raumschiff gepackt. Klar, so fällt es (zumindest US-amerikanischen) Zuschauern mitunter leichter, sich mit den Figuren zu identifizieren. Originell war das aber nicht und in diesem Punkt könnte eine neue Serie wirklich mal etwas neues zeigen.
Ich persönlich finde das 24. Jahundert bis jetzt trotzdem am Reizvollsten und glaube das man da noch viel mit anstellen kann.
Ich denke nicht, dass man weit in die Zukunft gehen müsste. Frühes 25. Jahrhundert würde völlig reichen.
In Bezug auf eine neue Darstellung der Gesellschaft würde ich wirklich mal ein wenig auf Konzepte hoffen, die mit gewohntem brechen.
Ich bin hier auch wieder bei meinem andernorts schon genannten Beispiel, wonach die Menschheit bzw. die Föderation auf eine Invasion zum Beispiel auch reagieren könnte, indem man sich zurückzieht oder aufgibt.
Das ist etwas, das man im 24. und wohl auch im frühen 25. Jahrhundert nur schwer besonders glaubwürdig erzählen könnte. Zwar könnte man auf die Kriegsmüdigkeit setzen, aber wenn man DS9 angeschaut hat, musste man den Eindruck gewinnen, dass weite Kreise der Gesellschaft dann doch auf eine Aggression mit blutiger Kampfmoral und Pathos reagieren.
Allerdings sollte man den Alpha-Quadranten etwas aufmischen, um ihn wieder interessant zu machen, den Status Quo verändern. Politische Spielchen mit den Romulanern oder Klingonen laufen inzwischen nämlich alle nach dem gleichen Schema ab. Irgendeine Intrige, alles wird aufgedeckt, Föderation geht als Sieger hervor, keine Konsequenzen. Schalten sie nächste Woche wieder ein.
Bei Infinity hatte ich ja die Idee mit dem Fraktalraums. Inzwischen bin ich dazu übergegangen, das eher als Aufhänger zu sehen. Was, wenn sich der Fraktalraum am Ende einer Pilotgeschichte entfaltet? Man muss sich das vorstellen, wie wenn man eine zerknüllte, durchsichtige Sternenkarte entfaltet und bereits auf eine existierende drüberlegt, wodurch ein völlig neues Bild entsteht. Also keine neuen Nachbarn, sondern Zimmergenossen. Warum nicht dem Sol-Sektor eine neue Welt geben? Dem klingonischen Heimatsystem? Alle neuen stellaren Körper bringen ganz neue Wunder und Gefahren, das politische und wirtschaftliche Bild könnte sich komplett ändern. Und dann ein Schiff mit Forschern/Abenteuern/Diplomaten raus, um irgendwie Ordnung ins Chaos zuschicken.
Stimmt, mit solchen vollkommen neuen Gegebenheiten ließe sich dann wirklich viel anfangen.
(Wobei das Chaos natürlich auch astronophysikalische Folgen hätte, weil so ein Planet natürlich nur innerhalb eines einigermaßen stabilen Gefüges bewohnbar sein kann. Auf der anderen Seite weiß man ja auch nicht, wie der Fraktalraum da vielleicht auch "hilfreich" eingreifen kann).
Aber letztendlich ist es auch egal, für welche Art GEschichte man sich entscheidet. Das Wie, wo und wann spielt keine Rolle, solange die Drehbücher gut sind.
Nur frage ich mich halt, welche Drehbücher für die Autoren noch möglich sind, wenn der Rahmen nicht grundsätzlich neu abgesteckt wird. ENT hatte da meiner Wahrnehmung nach doch auch ziemliche Probleme...
Von CSI gibt es doch auch gefühlte hundert Ableger und die drehen sich alle um denselben Scheiß (Morde?).
Ich finde, es gibt sowieso viel zu viele Krimis

Im Ernst: Zwar haben alle diese Serien von "Tatort", "CSI", bis "SOKO" ihre Eigenheiten, aber wenn es um die eigentlichen Mordfälle geht, sind sie prinzipiell doch arg limitiert.