Forum > Allgemein

Wissenschaftler in der Sternenflotte

(1/8) > >>

Tolayon:
Wenn man genauer über die Struktur der Sternenflotte, vor allem auch in Hinblick auf deren Schiffe nachdenkt, kommt man zu einem kleinen Paradox zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Denn der Hauptzweck der Sternenflotte besteht bekanntermaßen in der Erforschung des Weltraums. Demzufolge müssten Wissenschafts-Offiziere eigentlich die wichtigsten überhaupt sein - dabei sind sie als reine Blauhemden für den Betrieb eines Schiffs mit Abstand am entbehrlichsten.

Man sieht dies auch gut bei den verschiedenen Serien:
Deep Space Nine ist die einzige mit einer speziellen leitenden Wissenschafts-Offizierin (Jadzia Dax), welche hauptsächlich auch nichts weiteres macht als sich um wissenschaftliche Forschung - wie gesagt die Hauptaufgabe der Sternenflotte - zu kümmern.
Ironischerweise ist DS9 auch die einzige Serie die nicht hauptsächlich auf einem Raumschiff spielt. Gut, in mindestens einer späteren Folge kommandiert Dax auch noch die Defiant, aber das ist während des Kriegs und somit eine Ausnahmesituation.

Von den restlichen Serien haben nur noch ENTERPRISE und TOS einen leitenden Wissenschats-Offizier unter den Hauptcharakteren, aber in beiden Fällen dient dieser in Personalunion auch noch als Erster Offizier und ist somit essentiell für den Betrieb des Schiffs.
Bei Voyager hat man es mit einem permanenten Ausnahmezustand zu tun, weshalb das Fehlen eines leitenden Wissenschafts-Offiziers noch erklärt und gut kompensiert werden kann - selbst der Arzt wird hier durch ein Hologramm ersetzt.

Kommen wir nun zu TNG, eigentlich der Serie die die Hauptaufgabe der Sternenflotte am ausführlichsten zeigt. Aber selbst dort sind Schiffsärztin und Councellor die einzigen Blauhemden unter den Führungsoffizieren. Einem leitenden Wissenschafts-Offizier kommt Data noch am nächsten, welcher auch weitestgehend in dieser Position tätig wird. Zugleich ist er aber auch Chef der OPS und somit für die Verwaltung sämtlicher Ressourcen zuständig; auch seinen Zusatzposten als Zweiten Offiizier sollte man nicht außer Acht lassen.
Lediglich in der Episode \"Feuersturm\" hat eine leitende Wissenschafts-Offizierin einen Gastauftritt, aber sie ist auch nur Leiterin der Astrometrie und nicht der gesamten wissenschaftlichen Abteilung.


All diese oben genannten Beobachtungen haben mich zu folgender Frage geführt:
Wie wichtig ist ein ranghohes Blauhemd als leitender Wissenschafts-Offizier, wenn er nicht zugleich auch im Kommandobereich tätig sein sollte? Oder anders formuliert: Wozu braucht ein Wissenschaftler überhaupt ein Offizierspatent der Sternenflotte, wenn er keinerlei Ambitionen hegt Erster Offizier oder Captain zu werden?

Keine Frage, Wissenschaftler in der Sternenflotte sind essentiell für die Erfüllung von deren Hauptaufgabe. Aber für den Betrieb eines Schiffs sind sie in ihrer Hauptfunktion absolut am entbehrlichsten.
Daher sollte man sich wirklich fragen, ob das Durchlaufen der gesamten Sternenflotten-Akademie für einen reinen oder primären Wissenschaftler überhaupt sinnvoll ist. Die Sternenflotte könnte genauso gut Zivilisten für ihre Forschungsaufgaben anheuern, die nach einem Grundtraining von vielleicht maximal einem Jahr auch bereit sein dürften für den unbekannten Weltraum - aber ein vollwertiges Offizierspatent bräuchten sie allenfalls dann, wenn sie entweder in die Kommando-Ebene oder zur OPS wechseln wollten.
Ansonsten dürfte für den Posten des \"leitenden Offiziers\" ein Professor ausreichen, der über die nötige Qualifikation und Erfahrung als Führungskraft verfügen sollte.

Alexander_Maclean:
Ich glaube besonders nach DS9 ist es eigentlich klar das Starfleet zwei gleichwertige Aufgaben hat.

1. Die Erforschung des Weltalls
2. Die Verteidigung der Föderation gegen Angriffe von außen und innen.

Und gerade wegen dieser zweiten Aufgabe ist Starfleet eine militärische Organisation. Das mag zwar jetzt ein wenig schizofren klingen, aber ich hatte mal im RPG den Ausdruck \"forschende Soldaten\" aufgebracht. ich glaube das trifft es am besten.

Ich würde daher behaupten, das jeder Sternenflottenoffizier bis zu einen gewissen Grad Wissenschaftler ist, sie es nun als Hobby, wie bei Picard oder als Vorausbildung wie bei Janeway. Oder als aufgabenbegleitendes Nebengebiet, wie die Moosforschung von Dr. Crusher.

Außerdem gibt es bei TNG bereits zivile Wissenschaftler. Zum Beispiel Keiko O\'Brian, die offensichtlich sich als Botanikerin um das Arboretum der Ent - D kümmerte.

David:
Es ist auch die Frage, ob man Sternenflottenoffiziere per se als Soldaten bezeichnen kann.

Ich denke, diese Bezeichnung geht ebenfalls klar an der Realität vorbei.

Die Sternenflotte hat zwar eine hierarchische Befehlsstruktur, Ränge und Waffen, aber das alleine macht kein Militär.

Ich würde die Sternenflotte eher als Forschungsorganisation mit paramilitärischer Struktur bezeichnen.

Sie ist mehr Polizei als Armee.

Alexander_Maclean:
Gut es ließe sich darüber streiten. Denn die Flotte ist irgendwo nichts halbes und auch nichts ganzes. Quasi das Organisationsäquivalent zur eierlegenden Wollmilchsau

Aber vergleiche mal die Aufgaben der Bundeswehr mit denen der Sternenflotte. Du wirst da durchaus starke Parallelen finden.

Astrid:
Hmm die eierlegenden Wollmilchsau trifft die Sternenflotte
wie die Faust aufs Auge.

Halbwegs gut für Forschung, Diplomatie, Kampf.
Aber nirgendswo richtig gut. Die Schiffe sind nicht direkt
für den Kampf gebaut und auch nicht direkt für andere spezifische
Aufgaben.
Es ist ein ziemlich zweischneidiges Schwert...

Sajuuk

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln