Forum > Serien & Filme
Star Trek 12
Leela:
--- Zitat ---Der Grund für meinen Blick auf ST ist wohl der, dass ich über TNG zu Star Trek kam. In vielen für mich prägende ST-Folge ging es nicht um gut oder böse im eigentlichen Sinne, denn in "Time Squared" etwa agierten die Figuren vor dem Hintergrund einer friedlichen Gesellschaft und hatten sich um ganz andere Arten von Probleme zu kümmern.
Dass einiges in Belanglosigkeit abzudriften schien, finde ich besonders interessant am Konzept einer Utopie, in der es eben nur scheinbar keine Probleme gibt: Statt Kriege hat die Gesellschaft dann halt mit einer Art inneren Entfremdung zu kämpfen.
--- Ende Zitat ---
Ich seh hier TNG viel Stärker im Zeitgeist verankert als.... man oft berücksichtigt. Gerade Ende der 80er und zu Beginn der 90er gab es durch den Zusammenbruch des Ostblocks keine grossen Feinde mehr... und generell zeichnen sich die 90er durch eine sehr positive Sicht, ja fast Hoffnung, auf die Zukunft aus... auch im Hinblick auf neue Techniken wie Computer etc. Ende der 80er bis Ende der 90er ist eine Art "goldenes Jahrzehnt" ohne grosse Konflikte (dafür heftige kleine an den "Rändern")... Genauso wie TOS dieses "Cold War" Setting der 60er Transportierte hat TNG dieses "Golden Future" Feeling der Neunziger sehr früh eingefangen und wieder gegeben... Diese Epoche war nur eben spätestens mit dem 11.9. vorbei... Und damit wirken viele Ansichten von TNG heute für mich zumindest nicht mehr Zeitgemäss. TOS mit seinem Cold War war plötzlich wieder viel näher an der Realität... während es in den 90er fast schon als vollständig überholt und veraltet galt. Womöglich kommt auch TNG Bald wieder in "Mode" wenn sich die Zeiten ändern... das ist schwer zu sagen. Momentan aber wirkt es für mich ziemlich überholt.
Ist übrigens in meinen Augen auch ein Grund warum DS9 so untergegangen ist damals... es war nicht zeitgemäss und passte nicht in die hoffnungsvollen 90er.
--- Zitat --- Ich glaube schon, dass es in Filmen auch interessante Gegenspieler geben kann.
--- Ende Zitat ---
zB? Gesucht wird also ein interessanter
a) Gegenspieler aus
b) einen SCI FI Umfeld/Film der
c) nur in einem Film auftritt (also nicht aufgebaut werden kann)
Also ich tue mich gerade schwer hier jemand zu entdecken... HAL9000 vielleicht... aber wenn ich richtig drüber nachdenke... so wirklich... fällt mir auf Anhieb keiner ein (aber ich vergess sicher gerade einige). Ah... doch... Rutger Hauer in Blade Runner... Betty... aber solche Figuren scheinen mir balf die grosse Ausnahme.
--- Zitat ---Also ich sehe das so: Science Fiction ist nun mal nicht nahe an der Realität. Alle Leute, die meinen, eine Welt ohne Kriege sei unrealistisch, haben beim Filmschauen plötzlich kein Problem, zu akzeptieren, dass da Raumschiffe mit Überlichtgeschwindigkeit fliegen...
--- Ende Zitat ---
Ich glaube das sind zwei verschiedene Dinge. Ich persönlich halte es für wahrscheinlicher das Planeten wie Pandora existieren und das man mal irgendwann mit Überlichtgeschwindigkeit fliegt... als das sich die menschliche Natur innerhalb eines kurzen Zeitraums radikal ändert. Also "äussere" Sci Fiction... ja. Innere? hm....
Zudem gerätst Du hier in einen Widerspruch. Star Trek rühmt sich ja gerade damit Themen des Heute als Analogie in den Serien zu verpacken. Also Star Trek wollte bislang eigentlich immer auch an der "Realität" gemessen werden... bzw. hat darauf Bezug genommen. Da können sie sich ja nun schlecht rausreden... Es ist eine eigens geschaffene Erwartungshaltung und viele Fans machen das ja nun gerade zum Vorwurf.
--- Zitat --- Siehst Du in ST 11 Freunschaft und Zusammenhalt?
--- Ende Zitat ---
Ja... Ab da wo sie ernsthaft anfangen Nero platt zu machen. Also faktisch wo Kirk das Kommando übernimmt und damit die Rivalitäten auf (wenn auch hässliche Art) beendet... Immerhin unterstellt Spock sich ihm... und hilf... und dann auf Neros Schiff gibt es viele Szenen die nicht übel sind, zB Kirks "Es WIRD funktionieren" wo er Spock aufbaut... oder ihm das Leben rettet usw. Also Ja, sehe ich.
--- Zitat --- Um ehrlich zu sein, ist bei mir als Botschaft zum Beispiel hängen geblieben, dass es sich empfliehlt, einen Trauernden weiter zu verletzen und bis aufs Blut zu reizen, solange man damit seinen Geltungsdrang befriedigen kann. Eine Person emotional zu kompromittieren (allein diesen Schlüsselausdruck finde ich relativ pervers), ist es in Ordnung, dessen Liebe zu seiner verstorbenen Mutter zu beleidigen - statt einfach zu sagen: "Hey, der Typ hat mich nicht ins Gefängnis geworfen, sondern auf einem Eisplaneten abgesetzt"... - das wäre eigentlich Diskreditierung genug ;)
--- Ende Zitat ---
Ja, da stimm ich Dir zu... generell "Emotional kompromitieren" (ich finde den Ausruck eher lächerlich) bei einem Vulkanier auszuspielen ist... sehr... naja. Es spitzt halt den Konflikt Kirk <> Spock ultimativ zu. Dennoch... solltest Du der Lösung nicht gänzlich abgeneigt sein... Du suchtest ja Leute die (sinngemäß) auch aus Guten Gründen das Falsche tun. Das kann man hier über Kirk sagen. Es macht die Figur moralisch fragwürdig... aber genau genommen war das Kirk und seine Art schon immer. Kirk ist kein Picard Charakter... ic habe aber den Eindruck das viele Fans genau das erwarten von Star Trek.
--- Zitat --- Das Problem ist nur, dass die Alternative eines Racheplots mit Kämpfereien als Beispiel auch nicht sonderlich originell ist, sondern eben auch ein ewig gleiches Muster wieder hochholt.
--- Ende Zitat ---
Jap. Wie geschrieben... ich bin auch nicht sonderlich glücklich das in den (dann) letzten 4 Filmen Rache immer ein so zentrales Motiv war... Noch dazu da sie in den meisten Fällen in keinem Aufwand-Nutzen Verhältnis steht... Das ist vielleicht auch ein Fehler... das Rache immer so "gross" ausfallen muss... Was wenn Nero Spock einfach abgefangen und weggeblasen hätte.... Fall erledigt. Nein, er muss Pläne machen hundert Planeten zu zerstören. *facepalm*
Star:
--- Zitat von: Leela am 12.12.12, 16:21 ---Ich habe mir vor langer Zeit mal die Frage gestellt ob Mehrteiler/Franchises die im Kino laufen wirklich immer ein Kriegsszenarion brauchen... die Antwort ist JA.
--- Ende Zitat ---
So? "Zurück in die Zukunft" kommt auch komplett ohne Kriegsplot auf drei Filme - und die sind auch alle relativ Gewaltarm. Trotzdem sind die Filme Kult und recht beliebt. In der Jurassic Park Trilogie spielt Krieg auch keine Rolle. Zwar bieten diese Filme einen gewissen Kampf gegen die Natur, aber der verläuft relativ einseitig - nämlich zugunsten des "Gegners". Tatsächlich kommt kein einziger Saurier in den Filmen durch eine Schusswaffe ums Leben - ein einziger Raptor wird tödlich(?) verwundet, als Kelly ihn im zweiten Teil aus einem Fenster tritt (:Ugly), und das ist schon alles. Ein ziemliches Novum in dieser Art Film. Beide Trilogien gehören zur Science-Fiction.
--- Zitat ---Jap. Wie geschrieben... ich bin auch nicht sonderlich glücklich das in den (dann) letzten 4 Filmen Rache immer ein so zentrales Motiv war... Noch dazu da sie in den meisten Fällen in keinem Aufwand-Nutzen Verhältnis steht... Das ist vielleicht auch ein Fehler... das Rache immer so "gross" ausfallen muss... Was wenn Nero Spock einfach abgefangen und weggeblasen hätte.... Fall erledigt. Nein, er muss Pläne machen hundert Planeten zu zerstören. *facepalm*
--- Ende Zitat ---
Volle Zustimmung. Ich habe nichts gegen Action-Geschichten in Star Trek per se, weil sie auch immer dazu gehört haben. Selbst das brave TNG hat sich hin und wieder am Actiongenre probiert (In der Hand von Terroristen). Dafür hat man dann in der nächsten Woche aber meist wieder etwas anderes serviert bekommen, und dieser Abwechslungsreichtum ist eines der Dinge, die mich an Star Trek ansprechen. Ich will nicht jede Woche dasselbe sehen. Die Filme lassen diese Abwechslung in letzter Zeit stark vermissen. Aber na ja, im Zweifel mal für den Angeklagten. Vielleicht bringen Orci und Kurzman ja mal wieder was neues :/.
Max:
--- Zitat von: Leela am 12.12.12, 16:21 ---Ich seh hier TNG viel Stärker im Zeitgeist verankert als.... man oft berücksichtigt. Gerade Ende der 80er und zu Beginn der 90er gab es durch den Zusammenbruch des Ostblocks keine grossen Feinde mehr... und generell zeichnen sich die 90er durch eine sehr positive Sicht, ja fast Hoffnung, auf die Zukunft aus... auch im Hinblick auf neue Techniken wie Computer etc. Ende der 80er bis Ende der 90er ist eine Art "goldenes Jahrzehnt" ohne grosse Konflikte (dafür heftige kleine an den "Rändern")... Genauso wie TOS dieses "Cold War" Setting der 60er Transportierte hat TNG dieses "Golden Future" Feeling der Neunziger sehr früh eingefangen und wieder gegeben... Diese Epoche war nur eben spätestens mit dem 11.9. vorbei... Und damit wirken viele Ansichten von TNG heute für mich zumindest nicht mehr Zeitgemäss. TOS mit seinem Cold War war plötzlich wieder viel näher an der Realität... während es in den 90er fast schon als vollständig überholt und veraltet galt. Womöglich kommt auch TNG Bald wieder in "Mode" wenn sich die Zeiten ändern... das ist schwer zu sagen. Momentan aber wirkt es für mich ziemlich überholt.
--- Ende Zitat ---
Na ja, also dass die Geschichten häufig Produkte ihrer Zeit sind, glaube ich auch und das trifft ja wiederum auch für Romane etc. zu. Dadurch wirkt vieles überholt - einer meiner Lieblingsautoren, Fontane, zum Beispiel. Nichts desto weniger können auch überholte Geschichten einen bedeutsamen Inhalt haben, finde ich. Und vielleicht sind die Fälle, in denen selbst überholte Stories beim Betrachter eine gewisse Resonanz auslösen, häufiger als man denkt.
--- Zitat von: Leela am 12.12.12, 16:21 ---
--- Zitat --- Ich glaube schon, dass es in Filmen auch interessante Gegenspieler geben kann.
--- Ende Zitat ---
zB? Gesucht wird also ein interessanter
a) Gegenspieler aus
b) einen SCI FI Umfeld/Film der
c) nur in einem Film auftritt (also nicht aufgebaut werden kann)
Also ich tue mich gerade schwer hier jemand zu entdecken...
--- Ende Zitat ---
Auf Anhieb fällt mir auch nichts an, das liegt aber daran, dass ich gerade nicht so recht in Form bin ;) Mir fallen nämlich nicht mal Sci-Fi ein, die ich kenne ???
HAL ist sicherlich kein schlechtes Beispiel. Spontan fällt mir noch Dr. Morbius aus "Alarm im Weltraum" (ist ja auch eine Shakespear-Adaption ;)) ein, der die Gäste zwar eigentlich nicht mag, aber dennoch gegen den eigenen Willen (wäre da nur nicht sein Unterbewusstsein) das Böse bewirkt.
Ich denke, es könnte durchaus noch weitere Beispiele geben, aber selbst wenn nicht, müsste das erst recht ein Ansporn sein. Letztenendes muss es ja nicht darum gehen, einen Antagonisten einzubauen, der einem sozusagen ohne Ende vielschichtig vorkommt und dessen Motive nachvollziehbar sind, aber es sollte mMn schon möglich sein, einen Gegenspieler einzuführen, bei dem das Urteil "Tja, es ist halt ein unberechenbarer Psychopath" am Ende eben nicht fallen muss.
--- Zitat von: Leela am 12.12.12, 16:21 ---Ich persönlich halte es für wahrscheinlicher das Planeten wie Pandora existieren und das man mal irgendwann mit Überlichtgeschwindigkeit fliegt... als das sich die menschliche Natur innerhalb eines kurzen Zeitraums radikal ändert. Also "äussere" Sci Fiction... ja. Innere? hm....
--- Ende Zitat ---
Ich schätze, da sind wir einfach wirklich unterschiedlicher Ansicht.
Nun hat die Vergangenheit ja gezeigt, dass das menschliche Verständnis von Physik nicht unbedingt alle Phänomen der Welt, wie wir sie wahrnehmen können, gleich erklären können. Dennoch bin ich bei der Überlichtgeschwindigkeit nicht sonderlih optimisitisch.
Im Übrigen geht es auch nicht um die radikale Änderung der menschlichen Natur: Hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg etwa fundamentales in der menschlichen Natur der Franzosen und Deutschen geändert, sodass beide Nationen jetzt nur deshalb in Frieden miteinander leben können? Sobald ein paar grundlegende Dinge geregelt sind - in ST wird ja auch immer betont, das durch Veränderungen, die nicht unbedingt etwas mit der menschlichen natur zu tun haben, beispielsweise der Hunger besiegt wurde - entfällt auch viel Konfliktpotenzial.
So oder so wäre ich bei der Science Fiction dafür, dann nicht nur die technische, sondern auch die gesellschaftliche Veränderung einfach mal so als gegeben anzusehen. Weil Du das Wort "zeitgemäß" erwähnt hast: Ich glaube durchaus, dass wir in einer Zeit leben, in der wir dem technischen Fortschritt viel zu trauen und dabei dem Menschen selbst wenig.
--- Zitat von: Leela am 12.12.12, 16:21 ---Zudem gerätst Du hier in einen Widerspruch. Star Trek rühmt sich ja gerade damit Themen des Heute als Analogie in den Serien zu verpacken. Also Star Trek wollte bislang eigentlich immer auch an der "Realität" gemessen werden... bzw. hat darauf Bezug genommen. Da können sie sich ja nun schlecht rausreden... Es ist eine eigens geschaffene Erwartungshaltung und viele Fans machen das ja nun gerade zum Vorwurf.
--- Ende Zitat ---
Es gibt verschiedene Arten, Themen der Gegenwart zu "bearbeiten". In einer in ST oft praktizierten Form korrespondiert Technik und Gesellschaft in ST, denn so wenig man in der 80ern mit Überlichtgeschwindigkeit fliegen konnte, war die Menschheit in dieser Zeit wirklich geeint und vollkommen friedlich. Demnach funktionierte dieses Messen an der Realität oft durch Aufzeigen der Überwindung, denn wie oft sagten Kirk, Picard & Co. gegenüber anderen, die Menschen hätten früher auch dieses oder jenes Problem gehabt und es überwunden? Klar, die Lösung war meist simpel gehalten, denn weil die Gegenwart der Produktionszeit keine echten Lösungen der Probleme hatte, konnten auch Kirk und Picard selten überzeugende Antworten liefern (oder es eben "vorleben", in dem auf der "Enterprise" eine Schwarze, ein Russe, ein Außerirdischer und so weiter befreundet waren und gut zusammengearbeitet haben); letztlich funktioniert ja auch der Warp-Antrieb nicht, obwohl der technische Hintergrund relativ genau ausgeklügelt war.
Meiner Meinung nach wäre es, nun, wie drücke ich mich aus? ...unschön, wenn der Realitätsbezug dafür sorgen würde, dass Sci Fi oder speziell ST Gegenwartsphänome einfach so nachspielt, indem etwa ein Krieg nur durch einen militärischen Sieg (um ein plattes Beispiel zu nennen) beendet werden kann. Bessere Effekte sind da nämlich dann nicht wirklich ein Mehrwert.
--- Zitat von: Leela am 12.12.12, 16:21 ---
--- Zitat --- Siehst Du in ST 11 Freunschaft und Zusammenhalt?
--- Ende Zitat ---
Ja... Ab da wo sie ernsthaft anfangen Nero platt zu machen. Also faktisch wo Kirk das Kommando übernimmt und damit die Rivalitäten auf (wenn auch hässliche Art) beendet... Immerhin unterstellt Spock sich ihm... und hilf... und dann auf Neros Schiff gibt es viele Szenen die nicht übel sind, zB Kirks "Es WIRD funktionieren" wo er Spock aufbaut... oder ihm das Leben rettet usw. Also Ja, sehe ich.
--- Ende Zitat ---
Wobei das - Spock muss sich unterordnen- ein ganz, nun, erstaunlicher Befund ist!
Mein Problem ist, dass ich neben der Rivalität und den offensichtlichen Anfeindungen keinen Ansatz sehe, der eine Freundschaft begründen könnte. Es kann doch nur eigentlich so zu sehen sein, dass Kirk sich Spocks Freundschaft dadurch verdient, dass er Nero ermorden will und sich dadurch eine Art Strafe für den Putsch erspart. Aber stimmt: Es gibt ja diesen zynischen Dialog zwischen Kirk und Spock, in der der neue Captain seinem ersten Offizier den Gefallen erweisen will, Nero gefangen zu nehmen und in dem sie dann klären, dass es doch besser ist, ihn zu töten.
Ansonsten gibt es keine Grundlage für die Freundschaft, weil beide Figuren in meiner Erinnerung keine wirkliche Zeit hatten, sich auf einer neuen Ebene zu begegnen.
--- Zitat von: Leela am 12.12.12, 16:21 ---Ja, da stimm ich Dir zu... generell "Emotional kompromitieren" (ich finde den Ausruck eher lächerlich) bei einem Vulkanier auszuspielen ist... sehr... naja. Es spitzt halt den Konflikt Kirk <> Spock ultimativ zu. Dennoch... solltest Du der Lösung nicht gänzlich abgeneigt sein... Du suchtest ja Leute die (sinngemäß) auch aus Guten Gründen das Falsche tun. Das kann man hier über Kirk sagen. Es macht die Figur moralisch fragwürdig... aber genau genommen war das Kirk und seine Art schon immer. Kirk ist kein Picard Charakter... ic habe aber den Eindruck das viele Fans genau das erwarten von Star Trek.
--- Ende Zitat ---
Du hast schon recht: JJAs Kirk ist in meinen Augen kein Held und wäre deswegen als Antagonist nicht unbedingt die schlechteste Wahl. Wenn man so will, kann man natürlich sagen, dass auch moralisch fragwürde Protagonisten - fast muss man Kirk nämlich auch die guten Gründe absprechen - ihre Berechtigung haben, nur wird es dann halt schwierig, wenn man sich fragen muss, ob der Film die Figur auf diese Weise darstellen will oder ob die Zuschauer das so interpretieren (aber da kann man ja ohnehin nichts machen ;) Ich kenne Leute, die "Starship Troopers" nicht mit einem satirischen Blick gesehen haben, sondern den Militarismus dort als werbeträchtig und heroisch umgesetzt befürworten).
Ich glaube, die Zuschauer erwarten durchaus eine Figur, die menschlicher erscheint, aber einen moralisch fragwürdigen Kirk? Na ja...
--- Zitat von: Star am 12.12.12, 16:50 ---Die Filme lassen diese Abwechslung in letzter Zeit stark vermissen. Aber na ja, im Zweifel mal für den Angeklagten. Vielleicht bringen Orci und Kurzman ja mal wieder was neues :/.
--- Ende Zitat ---
Ja, das "im Zweifel für den Angeklagten" gilt für ST 12 noch in hohem Maße, aber nach allem, was man bisher so sehen konnten, müssen wir für was wirklich Neues wohl auf Nummer 13 warten.
Leela:
--- Zitat ---So? "Zurück in die Zukunft" kommt auch komplett ohne Kriegsplot auf drei Filme - und die sind auch alle relativ Gewaltarm. Trotzdem sind die Filme Kult und recht beliebt. In der Jurassic Park Trilogie spielt Krieg auch keine Rolle. Zwar bieten diese Filme einen gewissen Kampf gegen die Natur, aber der verläuft relativ einseitig - nämlich zugunsten des "Gegners". Tatsächlich kommt kein einziger Saurier in den Filmen durch eine Schusswaffe ums Leben - ein einziger Raptor wird tödlich(?) verwundet, als Kelly ihn im zweiten Teil aus einem Fenster tritt (:Ugly), und das ist schon alles. Ein ziemliches Novum in dieser Art Film. Beide Trilogien gehören zur Science-Fiction.
--- Ende Zitat ---
Ich bleib bei der AUssage... eingeschränkt hatte ich sie ja selber schon noch etwas. ;) (-> "Jedes etwas globalere Setting steuert über Kurz oder lang auf einen grossangelegten Konflikt/Krieg zu."). Genau genommen kommt auch die Indiana Jones Reihe ohne Krieg aus... Krieg ist in ihrem Zusammenhang weder ursächlich noch zwingend notwendig von der Story her. Der krieg ist nur "Staffage" für besonders gefährliche Situationen... Aber Indiana Jones, Zurück in die Zukunft und Jurassic Park oder der Weiße Hai sind auch Beispiele für Storys die nicht in einem globalen Kontext ablaufen... man hat nicht die (Menschen-)Menge X, die als Stamm/Volk/Land/Species auftritt und in Beziehung zu einer anderen Gruppe/Stamm/Volk/Land/Spezies tritt. Vielleicht ist es am präzisesten so formuliert: "Sobald Du ein (am besten fortlaufendes) Franchise hast, was sich um eine Gruppe dreht... taucht irgendwann eine Gegengruppe auf... und es kommt zum gross angelegten Konfliktfall."
Indy sucht sein Töpfchen, Marty McFly seine Vergangenheit und die Dinos gibts auch nur auf einer Insel... also in sehr begrenzten Raum. Lass mal die Dinos von der Insel runter... Du kommst über kurz oder lang in ein Szenario wie in "Aliens"... wo die Marines gegen sie antreten. Also ja, es gibt Franchises die ohne Krieg auskommen... aber das liegt in meinen Augen daran dass sie anders gestrickt sind, ihre Handlung keine globalen Themen anschneidet.
--- Zitat ---... aber es sollte mMn schon möglich sein, einen Gegenspieler einzuführen, bei dem das Urteil "Tja, es ist halt ein unberechenbarer Psychopath" am Ende eben nicht fallen muss.
--- Ende Zitat ---
Das ist neuerdings aber... gefährlich geworden. Weil solche Gegner berechenbar sind. ZB Darth Vader und der Imperator sind, einmal enthüllt, ziemlich berechenbar was ihre Ziele und Methoden angeht. Damit gerätst Du schnell in eine Erzählerische Falle... Denn entweder ist Dein Held so stark das er die Bösen mit ihrer Berechenbarkeit umgehend ausmanövriert, sobald das klar wird... steht der Böse dumm da. Oder der held ist zu doof dazu... dann steht er dumm da. Oder der Böse ist berechenbar aber Übermächtig, dann muss er erst recht dumm da stehen und einen Fehler machen... sonst ist er nicht zu schlagen.
Also solche Bösewichte sinnig aufzubauen und genauso sinnig zu schlagen seh ich persönlich erzählerisch als sehr schwierig an.
Kahn ist zB einer der in die Kategorie fällt meiner Meinung nach... durch sein Machtstreben ist er brechenbar. Man kann ihn ködern... zb Mit Genesis Daten.... hat er dann noch eine Schwachstelle (und die wird in Star Trek II das erste Mal offenbar als Kirk ihm die Schilde runter lässt)... ist er schnell am Ende.
--- Zitat ---Wobei das - Spock muss sich unterordnen- ein ganz, nun, erstaunlicher Befund ist! Mein Problem ist, dass ich neben der Rivalität und den offensichtlichen Anfeindungen keinen Ansatz sehe, der eine Freundschaft begründen könnte.
--- Ende Zitat ---
Den seh ich persönlich schon... und zwar ist der in meinen Augen sogar sehr TOSig und spricht immens für Spock. Spock gerät in der Originalserie und auch in den Kinofilmen immer wieder in Situationen wo er feststellen muss das Kirk der bessere Captain ist... weil Kirk emotionaler aber damit auch wagemutiger ist. Spock hat das auch mehrfach anerkannt. Wenn Spock das auch im neuen Film schafft... diese Erkenntnis, würde er sich Kirk unterstellen und auch mit ihm zusammenarbeiten so gut er kann. Bzw. sogar erkennen das man aufeinander angewiesen ist. Ich bin mal so mutig das dem "neuen" Spock im letzten Film unterzuschieben als er sich "wieder zum Dienst meldet"... das Kirk es weiß, ist klar... weil es ihm der "alte" Spock gesagt hat. Beiden Figuren kann also schon klar sein, dass sie essentiell miteinander verbunden sind.
Der Film belegt das dann ja auch... Kirk kann Nero bei der Erde schlagen... Spock hätte sich mit der Flotte getroffen und die Erde wäre wohl vernichtet worden. Spätestens ab da sollte Spock klar sein das Kirk bei all seinen Defiziten auch über Vorteile verfügt... und es demnach sehr logisch ist, mit ihm eng zusammen zu arbeiten.
--- Zitat ---Du hast schon recht: JJAs Kirk ist in meinen Augen kein Held und wäre deswegen als Antagonist nicht unbedingt die schlechteste Wahl.
--- Ende Zitat ---
Das hat aber nix mit Abrams zu tun... guck Dir mal die "Kinokarriere" von Kirk an... in ST1 nimmt der Decker das Kommando weg und lässt Pille einziehen... in ST2 setzt er sich arrogant über die Standardprozedere hinweg so dass Khan die Enterprise überhaupt erst angreifen kann... In ST3 stiehlt er die Enterprise... In ST4 greift er in die Geschichte ein... und in ST VI verhaut er die Sache mit den Klingonen beinahe aus persönlichen Vorurteilen.
In jedem Film ausser V hat Kirk mindestens eine oder gar mehrere extrem fragwürdige Entscheidungen getroffen... Ein moralischer Saubermann war er nie. Ich glaube da muss man nicht soviel interpretieren um Kik zu attestieren das er... moralisch nicht ganz "sauber" agiert... Ist auch klar, sonst würde ihm nämlich in der Original Serie (als auch in den Filmen) nicht immer McCoy in den Ohren liegen. Die "Moral" liegt bei McCoy... die Logik bei Spock... und die Action (positiv wie negativ) bei Kirk.
Alexander_Maclean:
Und wenn man sich dann noch st V anschaut, wo er sich mit einen übermächtigen wesen anlegt.
In einen anderen Forum wurde behauptet dass die meiste kritik von den fams von TNG kommen.
Und wenn ich mir unser Forum so ansehe, kann ich dem Zustimmen.
Nur das witzige ist, viele von denen haben auch vorher ein problem mit TOS.
Ich finde ST 11 war abgesehen von paar Dingen, wie den Schluss mit nero beispielsweise ("Horta rettet ihre Kinder" hat das schon besser gemacht.) schon irgendwo ein TOS Film. Mit allen guten wie negativen seiten IMO.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete