Autor Thema: Sternflotten Ränge  (Gelesen 216393 mal)

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Visitor5

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Sternflotten Ränge
« Antwort #240 am: 03.04.10, 18:49 »
Guten Abend.

So, der Einfachheit halber definiere ich nun die \"richtigen Captains\" der Sternenflotte, die mit den 4 Pins am Kragen (Sisko, Janeway, Picard, ...) als 4-Pin-Captains, um Verwechslungen zwischen Rang und Dienststellung zu vermeiden. Die Dienststellungs-Captains nenne ich hier \"so called Captains\". :D


Zitat
Original von Max

[...] Wenn ein Commander genau die selbe Befähigung hat, Menschen zu führen und Entscheidungen zu treffen, mit welcher Begründung beschränkt man ihn dann auf eine bestimmte Crewzahl? Wie wird er auf der Brücke spüren, ob das Schiff jetzt 200 oder 1000 Besatzungsmitglieder hat? Weil er ohnehin (\"nur\") delegiert, kann das doch nicht der Maßstab sein.[...]


Bedingt richtig.
Schau: Du bildest deinen Kadett aus! Er bekommt in der ersten Zeiteinheit Grundlagenwissen eingetrichtert:

  • Er lernt, wie die Föderation funktioniert, Gremien, Instanzen, Gesetze...
  • Er lernt, wie die Flotte funktioniert, Befehlsketten, ...
  • Er lernt Erste Hilfe, Überlebenstechniken, ...
  • Er lernt Grundlagen in Technik und wissenschaftlichen Bereichen, ...
  • Er lernt Verwaltungsaufgaben zu erfüllen
  • Er lernt ein Shuttle zu fliegen
  • ...
Dann hat er sein Grundstudium hinter sich und er wendet sich einer Sparte zu: Technik, Sicherheit, Kommando, Wissenschaft, Medizin, ...

Nun geht es im Hauptstudium weiter. Wenn er Pilot werden will bekommt er zusätzliches Flugtraining, mehr über Antriebstechnologien etc. pp erzählt...

Dann kommt der schöne Tag und er wird zum Ensign ernannt, bekommt sein Patent und wird auf seinen ersten Posten versetzt!

So...
Vergleichen wir nun die Situation mit der Bundeswehr: Mit diesem Wissen kann dieser Ensign bis... sagen wir bis zum Lieutenant aufsteigen. Die erste Offiziersgruppe bilden die Leutnante, dann kommt die Gruppe der Hauptleute...

Und dann kommen die Stabsoffiziere: Major, Oberstleutnant, Oberst - und dazu ist nun einmal ein gesonderter Lehrgang vonnöten!

Diesen Lehrgang könnte man in erster Näherung der \"Brückenoffiziersprüfung\" gleichsetzen - Damit ist der Offizier de facto nach Wissen befähigt, ein Raumschiff zu kommandieren und er kann als Kommandant eingesetzt werden.

Ob man nun einen so grünen Jungen gleich ein Galaxy-Klasse-Schiff übergibt wage ich zu bezweifeln, aber er kann durchaus ein Miranda-Schiff bekommen. Er macht sich nun mit seiner Verantwortung und dem Procedere als \"Captain\" vertraut um eines Tages ein \"richtiges Schiff\" zu bekommen...

Denn eines musst du dir auch überlegen: Wie willst du deine 4-Pin Captains denn ausbilden, wenn du ihnen erst ein eigenes Schiff gibst, wenn sie 4 Pins am Kragen haben!? Du musst sie doch langsam heranführen, das kannst du nicht im SImulator/ auf dem Holodeck machen, meiner Meinung nach - Auch wenn Captain Harriman von der Enterprise B \"frisch von der Akademie\" kommt, oder wie da der Wortlaut ist (nagelt mich bitte nicht darauf fest, das ist kein Zitat! ;) Es soll nur aussagen, dass es sich um einen \"grünen\" Captain handelt, der so tut als stünde er zum ersten Mal auf der Brücke eines Raumschiffes!).

Schon allein aus diesem Grund - um zu sehen welchem 4-Pin-Captain du ein Schiff der Galaxy-Klasse übergeben kannst, müssen sie sich ja mit kleineren Schiffen als \"so called Captain\" beweisen! Es ist definitiv etwas anderes ein Raumschiff in der Nachtschicht zu kommandieren, wenn der 4-Pin-Captain in zwei Minuten auf der Brücke sein kann - da stimme ich Harry Kim voll zu!

Dass du die Offiziere immer an der Leine hältst und dann mit dem vierten Pin ins Kalte Wasser wirfst und schaust, ob sie diesem Job auch vollkommen alleine überhaupt erst gewachsen sind halte ich für falsch und gefährlich.


Mfg

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Tolayon

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Sternflotten Ränge
« Antwort #241 am: 03.04.10, 19:12 »
Eigentlich gibt es zwei Möglichkeiten zum \"Vier-Pin-Captain\" aufzusteigen:

Die erste wäre tatsächlich die, dass er übungshalber mit kleineren Schiffen anfängt sobald er Lieutenant-Commander oder spätestens Commander ist.

Die zweite wäre der Weg, der im StarTrek-Universum der Standard zu sein scheint: Ein Offizier ist mit Lieutenant-Commander zunächst noch Leiter irgendeiner Abteilung auf einem größeren Schiff und zugleich Zweiter Offizier (was heißt er kann schon auf diesem Posten erste Kommando-Erfahrungen sammeln).
Als vollwertiger Commander schließlich - eventuell nach Versetzung auf ein weiteres Schiff - dient er noch ein paar Jahre als Erster Offizier, wo er als Stellvertreter des Vier-Pin-Captains weitere Kommando-Erfahrungen sammelt - und zuletzt wird er schließlich selbst ein solcher Vier-Pin-Captain.

Visitor5

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Sternflotten Ränge
« Antwort #242 am: 03.04.10, 19:27 »
Guten Abend,

Tolayon:

Ich sehe durchaus beide Möglichkeiten als gleichwertig an, was mir nur nicht behagt ist eben einen 4-Pin-Captain auf einen 30-Personen-Frachter abzukommandieren. Da hätte ich ihn auch mit einem Stapel Papier, einem Stempel und einem Stempelkissen in eine Abstellkammer verbannen können.

So schließt sich unser Kreis wieder: Meiner Meinung nach gehört eben ein 4-Pin-Captain nicht auf einen Kommandoposten, der einfach zu \"lasch\" ist...

Würdet ihr einem erfahrenen Veteranen wirklich auf so ein Schiff abschieben? :(

Hier: Ein Captain und 26 Mann Crew auf einem Frachter.

Beispiel Captain Isao Telaka

Ich finde da wurde einfach nicht nachgedacht.


Mfg

Visitor5

Max

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Sternflotten Ränge
« Antwort #243 am: 03.04.10, 20:57 »
Zitat
Original von deciever
Zitat
Original von Max
Die Sternenflotte ist ja keine Armee.

Eigentlich ja schon...

Nein, hmm, oder zumindest: naja. Sie integriert nur Aufgaben, die heutzutage einer Armee obliegen würden. Ich persönlich halte das für einen (nicht zu unterschätzenden) Unterschied.

Zitat
Original von Visitor5
So...
Vergleichen wir nun die Situation mit der Bundeswehr: Mit diesem Wissen kann dieser Ensign bis... sagen wir bis zum Lieutenant aufsteigen. Die erste Offiziersgruppe bilden die Leutnante, dann kommt die Gruppe der Hauptleute...

Und dann kommen die Stabsoffiziere: Major, Oberstleutnant, Oberst - und dazu ist nun einmal ein gesonderter Lehrgang vonnöten!

Ja mag ja sein, aber ich finde, die Vergleichbarkeit zwischen Bundeswehr und Sternenflotte unterliegt Grenzen und schon gar nicht würde ich persönlich mich wohl damit fühlen, einem Konzept der Zukunft zwangläufig einen gegenwärtigen Anstrich zu verleihen.

Zitat
Original von Visitor5
Denn eines musst du dir auch überlegen: Wie willst du deine 4-Pin Captains denn ausbilden, wenn du ihnen erst ein eigenes Schiff gibst, wenn sie 4 Pins am Kragen haben!?

Genau wie Tolayon schrieb: Sie durchlaufen die anderen Ränge und gewinnen dabei nicht nur Erfahrung in der beigefügten Funktion (beim Commander zum Beispiel die Koordination der bedeutendsten Abläufe); Es gibt genug Gelegenheiten - und sei es nur Schicht-bedingt, denn dem All ist es egal, welche Uhrzeit gerade ist -, durch die ein Erster Offizier faktisch das Raumschiff kommandiert.

Zitat
Original von Visitor5
Dass du die Offiziere immer an der Leine hältst und dann mit dem vierten Pin ins Kalte Wasser wirfst und schaust, ob sie diesem Job auch vollkommen alleine überhaupt erst gewachsen sind halte ich für falsch und gefährlich.

Zitat
Original von Visitor5
Meiner Meinung nach gehört eben ein 4-Pin-Captain nicht auf einen Kommandoposten, der einfach zu \"lasch\" ist...

Würdet ihr einem erfahrenen Veteranen wirklich auf so ein Schiff abschieben? :(

Keine erfahrenen Veteranen, aber einen qualifizierten Commander, der eben zum Captain befördert wurde und nun so sein erstes \"ständiges\" Kommando antritt. Ihn durch diese Schule zu schicken - also auf ein \"lasches\", langweiliges Schiff mit begrenzter Aufgaben-Brisanz - finde ich jedenfalls weniger gewagt, als einen Lieutenant einfach ins kalte Wasser zu werfen.
Einen Background von den Anfängen bis hin zum Ersten Offizier als Commander, dann ein, zwei oder drei Jahre auf diesem bescheidenen Schiff, mehr Erfahrung, tja, und dann steht die Tür offen für eine Verbesserung hin zu bedeutenderen Aufgaben.

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Sternflotten Ränge
« Antwort #244 am: 04.04.10, 11:42 »
Hallo allerseits!

Max:

Zitat
[...] und schon gar nicht würde ich persönlich mich wohl damit fühlen, einem Konzept der Zukunft zwangläufig einen gegenwärtigen Anstrich zu verleihen.


Diese Einstellung kann ich nachempfinden, mir geht es in vielen Punkten ähnlich.

Allerdings ist es auch Fakt, dass die Sternenflotte - zumindest eine paramilitärische - Organisation ist und deren typische Strukturen aufweist.

Zitat
Sie durchlaufen die anderen Ränge und gewinnen dabei nicht nur Erfahrung in der beigefügten Funktion (beim Commander zum Beispiel die Koordination der bedeutendsten Abläufe)[...]


Da hake ich ein:

Je kleiner das Schiff/ Boot, desto weniger dieser Arbeiten hat man aber: Ein Shuttle, von einem Offizier geflogen: Der Offizier ist für sich, das Shuttle und die Mission verantwortlich.

Ein Runabout: Der Offizier hat nun noch ein, zwei Mann unter sich. Die Abläufe sind die selben, ob er nun nur seine Arbeit in einem Bericht aufarbeiten muss, oder die von sich und seinem Kollegen.

Deswegen ändert sich nicht das Formular, die Sprache oder der Inhalt desselben. Auch dieses Schiff benötigt Lebensmittel und Treibstoff und auch für diese Crew wird er nachweisen müssen, ob er kurz auf Risa war oder ob er geholfen hat, ein technisches Problem auf einem kleinen Außenposten zu beheben. Die Standarts sind die selben, die es zu erfüllen gilt.



Wenn ich dich richtig verstanden habe vertrittst du die Meinung, dass es auf einem Raumschiff so viel zu lernen gibt, dass man erst als Commander behaupten kann, das Geschäft zu verstehen?

Nun gut, dann verlagern wir das Problem unserer Captains auf den ersten Offizier - denn deiner These folgend muss ja auch der Lieutenant Commander (LCDR) noch lernen, bis er als Commander das Amt eines ersten Offiziers übernehmen darf.

Es gibt in der Sternenflotte aber genügend LCDRs, die als erste Offiziere Dienst tun. Benjamin Sisko beispielsweise an Bord der USS Saratoga oder Mr. Cavit an Bord er USS Voyager. Und hier tritt dann meine Kernaussage ein: Die Voyager hat nur 150 Mann Besatzung - wieso also einen so hochrangigen Offizier als ersten Offizier nehmen? (Bitte lassen wir mal das Amt des Captains außen vor! Captain Janeway ist die erste und einzigste Frau als Paramount-Captain - hätte Pramount aus ihr nur einen Commander gemacht hätten die Feministinnen ihnen das Filmgelände niedergebrant. :D Daher ist das Argument: \"Aber Janeway ist auch auf einem 150-Seelen-Dampfer nichts desto trotz ein 4-Pin-Captain\" höchst strittig und könnte eine politische Entscheidung gewesen sein!)

Zitat
[...] und sei es nur Schicht-bedingt, denn dem All ist es egal, welche Uhrzeit gerade ist -, durch die ein Erster Offizier faktisch das Raumschiff kommandiert.


Richtig - dem Weltall ist es egal, welche Uhrzeit gerade ist... Aber dieser Offizier ist immer noch an der Leine seines 4-Pin-Captains und genau deswegen halte ich das für keine gute Übung für ihn!

Es ist ein Unterschied, ob du als 16jähriger mit deinen Eltern in Urlaub fliegst und sie im Zimmer nebenan wohnen, oder ob du alleine geflogen bist!

Ich möchte mit meiner Meinung gewiss nicht aussagen, dass man frisch gebackene LCDR an forderster Front in einem Schiff der Defiant-Klasse einsetzt - aber ich halte es durchaus für eine sehr gute Übung wenn ein frisch gebackener LCDR ein kleines Schiff bekommt und Transportaufgaben zwischen zwei Sternenbasen übernimmt, oder er ein Forschungsteam auf einem kleinen Schiff zu ihrem Objekt (ein Nebel, Sonne, ...) bringt! Natürlich würde ich ihn auch keine Tiefenraum-Forschung betreiben lassen, hunderte Lichtjahre im Nirgendwo!  Aber mit einer Miranda-/ Nova-/ Oberth-Klasse irgendwo hinzugondeln, schauen, dass sich die Forscher vor gegenseitiger Verachtung nicht in die Haare bekommen oder durch überschwenglichen Enthusiasmus das Schiff zu Bruch werkeln - das kann auch auch LCDR! Dass ich diesen Offizier nicht in die Neutrale Zone schicke als die Yamato die Heimatwelt der Iconianer entdeckt hatte, liegt ebenfalls auf der Hand, wie ich finde.

Kurzum: Es gibt genug Schiffe, Kommandos und Missionen Aufgaben auch für niederrangige Offiziere!


Mfg

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Tolayon

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Sternflotten Ränge
« Antwort #245 am: 04.04.10, 21:33 »
In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die Funktionsweise eines manuellen Multi-Vektor-Modus\' bei möglichen Serienmodellen der Prometheus-Klasse hinweisen.
In unserem RPG z.B. wird das sein Anbeginn so gehandhabt, dass das Schiff sich bei Gefahr dreiteilt und die Besatzung auf die so entstehenden Sektionen aufgeteilt wird (deshalb hat eine solche manuell bediente Serien-Prometheus auch insgesamt 350 Mann statt nur etwa 150 wie der Prototyp bzw. automatisierte Varianten).

In der Regel ist es so, dass der Captain weiterhin die Primärsektion befehligt, während Erster und Zweiter Offizier die Sekundär- und Tertiärsektion übernehmen.
Auch wenn eine solche Dreiteilung nur im Notfall vorgenommen wird und praktisch immer nach spätestens ein paar Tagen wieder eine Zusammenführung erfolgt, dürfte dies eine besondere Übungsgelegenheit für angehende Kommandanten sein, gerade weil es darum geht in Krisensituationen (meist ist eine solche Schiffsteilung mit Raumkämpfen verbunden) taktisches Geschick zu beweisen.

Ein kleiner Gedanke am Rande:
Da der Captain eines Prometheus-Schiffs in Wahrheit drei unabhängige Schiffe befehligt, könnte man ihn gewissermaßen als \"Fleet-Captain\" im etwas kleineren Maßstab bezeichnen, auch wenn er nur die normalen vier Pins trägt.
Weniger als vier Pins bei einem Kommandanten dürften angesichts eben dieser Komplexität der Prometheus-Klasse allerdings ausgeschlossen sein; hier dürften ähnliche Regeln - wenn auch auf etwas anderer Ebene - wie bei einer Akira als Trägerschiff gelten.

Max

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Sternflotten Ränge
« Antwort #246 am: 05.04.10, 13:08 »
Zitat
Original von Visitor5
Zitat
[...] und schon gar nicht würde ich persönlich mich wohl damit fühlen, einem Konzept der Zukunft zwangläufig einen gegenwärtigen Anstrich zu verleihen.


Diese Einstellung kann ich nachempfinden, mir geht es in vielen Punkten ähnlich.

Allerdings ist es auch Fakt, dass die Sternenflotte - zumindest eine paramilitärische - Organisation ist und deren typische Strukturen aufweist.

Es ist schon auch logisch, wenn diese Strukturen irgendwie vorhanden sind. Bloß wie genau sie sich verändern, gerade wenn man auf eine Organisation trifft, die sich aufgrund der Vielzahl ihrer Aufgaben anders definieren und verhalten dürfte, bleibt natürlich der große Interpreationspunkt.

Zitat
Original von Visitor5
Wenn ich dich richtig verstanden habe vertrittst du die Meinung, dass es auf einem Raumschiff so viel zu lernen gibt, dass man erst als Commander behaupten kann, das Geschäft zu verstehen?

Ich bin mir gar nicht sicher, ob man es auf den Punkt des Lernens reduzieren bzw. zuspitzen kann. Hmm, ein wenig ist es sicherlich schon so.
Ich will nicht behaupten, dass es keinen Ensign oder Lieutenant oder Lieutenant Commander oder Commander geben kann, der das nötige Rüstzeug der grundsätzlichen Mannschaftsführung besitzt und deswegen auch in der Lage wäre, ein Kommando inne zu haben.
Aber zum einen ist dann aber auch die Zahl der Crewmen egal; wenn der Offizier zum Kommandieren in der Lage ist, dann ist es auch unerheblich, ob auf seinem Schiff nun 50, 100 oder 500 oder noch mehr Leute rumlaufen, denn diese Form der Unterscheidung würde ein Stückweit künstlich wirken.
Zum anderen erscheint es mir nicht unsinnvoll, einen Rangtitel mit einer bestimmten Funktion zu verknüpfen; Ein Captain ist dann eben der Kommandant eines Raumschiffes; wer vier Pins hat, ist ein Raumschiffkommandant, wer nur drei besitzt darf als dessen Stellvertreter gelten. Gerade so eine Form der Vereinfachung könnte auch ganz gut zu einer Weiterentwicklung der hierarchischen Struktur als Anpassung an eine Organisation passen, die wie die Sternenflotte deutlich mehr als eine althergebrachte Armee ist.

Zitat
Original von Visitor5
Nun gut, dann verlagern wir das Problem unserer Captains auf den ersten Offizier - denn deiner These folgend muss ja auch der Lieutenant Commander (LCDR) noch lernen, bis er als Commander das Amt eines ersten Offiziers übernehmen darf.

Den Schritt vom Lieutenant Commander zu Commander würde ich mit Blick auf TNG tatsächlich noch als eine besondere Stufe ansehen, da man spekulieren könnte, dass man als Lt.Commander noch ein Spezialressort betreut, während der Commander \"lediglich\" in der Schiffsführung beteiligt ist (was freilich Aufgabe genug ist).

Zitat
Original von Visitor5
Und hier tritt dann meine Kernaussage ein: Die Voyager hat nur 150 Mann Besatzung - wieso also einen so hochrangigen Offizier als ersten Offizier nehmen?

Wieso nicht? Ich sehe keinen Grund, nicht auf ein System zu setzen, bei dem ein Lt.Commander als zweiter und der Commander als erster Offizier und der Captain als Kommandant fungiert. Da ist dann alles klar, alles eindeutig. Und es schadet ja auch niemandem. Ein guter Offizier, der in Lage ist, ein Kommando zu haben, zum Zeitpunkt dieser Einschätzung aber nur Commander ist, wird dann eben schneller befördert, wobei ich hier freilich davor warne, dieses \"schneller befördert\" als einen unverantwortlichen Akt oder eine Farce à la ST11 anzusehen.
Ich glaube nicht, dass man - DK-Nachwirkungen vielleicht außen vor gelassen - besonderen Zwängen, besonderer Eile unterliegt, den Posten eines Kommandanten rasch zu vergeben, weshalb dieses klare System auch in der Praxis funktionieren kann.

Zitat
Original von Visitor5
Richtig - dem Weltall ist es egal, welche Uhrzeit gerade ist... Aber dieser Offizier ist immer noch an der Leine seines 4-Pin-Captains und genau deswegen halte ich das für keine gute Übung für ihn!

Auch der Captain ist mal im Urlaub oder anderweitig so gebunden, sodass ihn der erste Offizier nicht immer zur Hand hat, wenn es etwas zu entscheiden gibt. Darüber hinaus muss man sich natürlich überlegen, welche Art von Kommando-Erfahrung gesammelt werden soll. Es gibt viele Aufgaben fern ab krasser Notsituationen oder Schlachten, für die man den Captain nicht wecken oder herholen muss, die aber dennoch der alltäglichen Erfahrung eines kommandierenden Offiziers entsprechen dürften. In diesen Felder übt er sich und ich halte es auch nicht für einen verkehrten Ansatz, wenn der erste Offizier nicht automatisch ganz auf sich gestellt ist, sondern auch auf die Weisung durch einen Captains vertrauen kann.
Wir kennen die spannenden Geschichten von Star Trek, aber ob es überhaupt zu außergwöhnlichen Bewährungsproben kommt, ist nicht für jedes Schiff als gegeben anzusehen.

Wir sind uns ja einig, dass irgendwann der Moment kommen muss, da ein Offizier das erste Mal auf sich allein gestellt ist.
Im Grunde könnte das der Konsens sein und dass es im Grunde auch egal ist, wann dieser Moment kommt, ob als Lieutenant oder als frischbeförderter Captain, solange der Offizier nur in der Lage ist, diesen Posten auszuüben.
Und wenn Du geringe Aufgaben rangniedrigeren Offizieren zuteilen würdest, wäre ich eher geneigt solche wenig attraktiven Kommandos Captains zu übergeben, die noch relativ jung (an Jahren oder in diesem Rang) sind.
In unseren beiden Modellen und Vorstellungen dürfte es ja so oder so zu Fluktuationen kommen: Dein kommandierender Lieutenant wird auch nicht ewig auf dem Frachter Dienst verrichten wollen und genau mit den gleichen Argumenten nach einem besseren Schiff streben wie mein junger Captain.

Ein paar Dinge muss man für meine Vorstellung gedanklich sozusagen \"abziehen\", anderes voraussetzen.
Mein Offizier wird vielleicht etwas länger warten müssen, bis er dauerhaft (dauerhaft!) ein Kommando hat, aber wenn das ein Faktor ist, der den Enthusiasmus und das Engagement wirklich entscheidend schwächt, fände ich die Einstellung des Offiziers ohnehin fragwürdig.
Weiterhin wird es auch notwendig sein, sich genau zu überlegen, wer welches Schiff erhält, aber diese Notwendigkeit muss ohnehin immer gegeben sein. Leichtfertige Beförderungen müssen also nicht gefürchtet werden.
Es darf meiner Meinung auch eigentlich kein Problem sein, wenn der Kommandant einer kleinen Nova, die im harmlosesten Teil der Föderation Gaskonzentrationen misst, und der Kommandant eines Schiffs der Sovereign-Klasse, der Erstkontakte oder Frontschlachten führt, beide den Rang eines Captains haben. Dass beide Offiziere nicht einfach so auszutauschen sind, versteht sich von selbst, denn sie dürften ihren Posten doch wohl wirklich weniger aufgrund der Anzahl ihrer Pins am Kragen sondern vielmehr wegen ihrer Fähigkeiten haben. Alles darüber hinaus wären Ego-Angelegenheit (also wenn der Sovereign-Kommandant meines Beispiels unzufrieden damit wäre, mit dem selben Titel angesprochen zu werden, wie der \"Kleine\" des Nova-Schiffs), die ich relativ lächerlich fände.

Zitat
Original von Tolayon
In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die Funktionsweise eines manuellen Multi-Vektor-Modus\' bei möglichen Serienmodellen der Prometheus-Klasse hinweisen.
In unserem RPG z.B. wird das sein Anbeginn so gehandhabt, dass das Schiff sich bei Gefahr dreiteilt und die Besatzung auf die so entstehenden Sektionen aufgeteilt wird (deshalb hat eine solche manuell bediente Serien-Prometheus auch insgesamt 350 Mann statt nur etwa 150 wie der Prototyp bzw. automatisierte Varianten).

In der Regel ist es so, dass der Captain weiterhin die Primärsektion befehligt, während Erster und Zweiter Offizier die Sekundär- und Tertiärsektion übernehmen.

Für solche Fälle fände ich die Kommandoübernahme von Schiffsteilen durch Range unterhalb des Captains natürlich auch absolut sinnvoll.

Visitor5

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Sternflotten Ränge
« Antwort #247 am: 05.04.10, 13:26 »
Hallo,

Max:

Zitat
Zum anderen erscheint es mir nicht unsinnvoll, einen Rangtitel mit einer bestimmten Funktion zu verkn�pfen; Ein Captain ist dann eben der Kommandant eines Raumschiffes; wer vier Pins hat, ist ein Raumschiffkommandant, wer nur drei besitzt darf als dessen Stellvertreter gelten.


Damit verknüpfst du Dienststellung mit Rang und das ist etwas, was ich persönlich zwar praktisch, aber nicht für praktikabel halte.


Wenn du Dienststellung mit dem Rang verknüpfen willst, ab welcher Rauschschiffklasse wird dann der 4-Pin-Cpatain Voraussetung? Es gibt Captains mit 30 Mann Crew, aber auch solche mit 1.000 Mann. Benötigt nun jedes Runabout/ Shuttle ein Captain? Was ist mit den Schiffen wie der Raven? Chakotay\'s Schiff? Der Defiant-Klasse? Würdest du dort auch einen Captain sehen wollen? Wo ist für dich da die Grenze? Entweder machst du sie doch an Personal, oder an der Raumschiffgröße fest?


Mfg

Visitor5

Max

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Sternflotten Ränge
« Antwort #248 am: 05.04.10, 13:53 »
Zitat
Original von Visitor5
Zitat
Zum anderen erscheint es mir nicht unsinnvoll, einen Rangtitel mit einer bestimmten Funktion zu verkn�pfen; Ein Captain ist dann eben der Kommandant eines Raumschiffes; wer vier Pins hat, ist ein Raumschiffkommandant, wer nur drei besitzt darf als dessen Stellvertreter gelten.


Damit verknüpfst du Dienststellung mit Rang und das ist etwas, was ich persönlich zwar praktisch, aber nicht für praktikabel halte.

Wenn diese Vorgehensweise der Politk der Sternenflotte entspricht, ist das nicht nur praktisch sondern quasi per definitionem auch praktikabel.



Shuttles und Runabouts dienen so wie ich das bisher immer gesehen habe einem kleinen Pendelverkehr, also einem kurzfristigen Transport. Sie haben als eher Beiboot-Funktion.
Schiffsklassen wie die Raven oder der Raider erfüllen besondere Aufgaben, aber die würde ich tatsächlich schon eher als vollwärtige Schiffe ansehen; die Defiant sowieso.
Für die erste Kategorie würde ich sagen, dass diejenigen, die das Schiff führen, vom Kommandanten beauftragt wurden. Diese Art der Kommandoübernahme ist ja ein Kapitel für sich.
Für die zweite Kategorie würde sagen, dass da der Captain in der Kommandanten-Rolle schon angemessen sein könnte. Ob 30 oder 300 Mann ist doch egal. Ich mache es also tatsächlich eher an dem Status des Schiffs fest.

Tolayon

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Sternflotten Ränge
« Antwort #249 am: 05.04.10, 14:04 »
Die Raven-Klasse ist auch wieder eine Art von Spezialanfertigung, die man trotz ihrer Größe eher den Runabouts zurechnen sollte - zumindest wenn man die maximal automatisierte Variante nimmt, die auch von nur zwei Personen betrieben werden kann.
In so einem Fall wäre es etwas seltsam, wenn dies auf Sternenflotten-Seite ein Vier-Pin-Captain und ein Lieutenant bzw. Fähnrich wären, nur weil die Raven-Klasse größer ist als eine Danube-Einheit.

Angenommen die Sternenflotte schickt ein Raven-Schiff mit ihren eigenen Leuten los und das wären insgesamt vier bis acht Mann - dann wäre es schon eine Verschwendung, wenn man dafür einen Captain, einen Commander, einen Lieutenant-Commander und den Rest Lieutenants und Fähnriche einsetzt (zumindest bei Routine-Missionen).

Da die Raven-Klasse aber ohnehin meist von zivilen Personen benutzt wird, dürfte sie bei Missionen der Sternenflotte sowieso kaum zum Einsatz kommen.

Max

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Sternflotten Ränge
« Antwort #250 am: 05.04.10, 14:09 »
Ja das ist wirklich so eine Schiffskategorie, die schwer einzuschätzen ist, aber auch nicht die Regel für die Sternenflotte darstellt.
Für Spezialensätze reicht es vollkommen, wenn ein Admiral oder Cpatain Zuweisungen für solche Schiffe tätigen, gibt es einen Art Regelbetrieb innerhalb der Sternenflotte, können die selben Instanzen einem Lieutenant natürlich über lange Zeit hinweg so ein Schiff übergeben, aber das wären dann die sprichwörtlichen Ausnahmen, die die Regeln bestätigen.

Tolayon

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Sternflotten Ränge
« Antwort #251 am: 09.04.10, 21:45 »
Ich wollte mal fragen, wie lange eurer Meinung nach ein Offizier mindestens Captain sein muss bevor er zum Commodore bzw. Admiral befördert werden kann?

Anhand von Kirks Laufbahn wissen wir, dass fünf Jahre bei entsprechender Leistung durchaus ausreichend sein können - und da der Rang des Captains laut Aussage einiger Offiziere ohnehin der erstrebenswerteste von allen sein soll, denke ich dass dieser Zeitraum auch noch im 24. Jahrhundert das absolute Minimum darstellen dürfte.

Alexander_Maclean

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Sternflotten Ränge
« Antwort #252 am: 09.04.10, 21:55 »
Die Frage würde ich sofort mit ja beantworten.

Und zwar aus folgenden Gründen:

1. Auch wenn ein Offizier vom Rang Commodore aufwärts meistens einen \"Bürojob\" hat, ist er doch für die Führung von weitaus mehr Menschen verantwortlich als ein Captain.

2. Sollte er je nach Position und Aufgaben über gewisse Qualifikationen und vor allen Erfahrungen verfügen, seien es nun Fähigkeiten in der Menschenführung, Diplomatie oder auch Kampfstrategie.

Aber vor allen bei administrativen Fähigkeiten.


Zudem dürfte ein jüngerer Offizier zu viele \"Hummeln im Hintern\" haben, um sich zu lange hinter einen Schreibtisch zu setzen.
Portfolio
Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


Fleetadmiral J.J. Belar

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Sternflotten Ränge
« Antwort #253 am: 09.04.10, 23:18 »
Es gibt aber auch Captains, die wie in jedem anderen Beruf auf der Stelle sitzen bleiben, auf der sie sind, bis sie in Rente gehen. Picard ist so ein Beispiel. Sei es nun, weil er jede Beförderung ablehnt oder sich nicht versetzen lässt oder es ein Captain ist, der keine Eignung für einen Bürojob aufweist. Aber das ist wohl weniger der Grund, denn wer ein Schiff führen kann und Berichte schreiben etc. kann, der kann sicher auch höhere administrative Aufgaben erfüllen.
:: MEIN PORTFOLIO:: http://www.sf3dff.de/index.php/topic,1859.0.html
- Si vis pacem para bellum -

RPG Charakter: - Lieutenant Ynarea Tohan / Stellvertr. Sicherheitschef -

 

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Sternflotten Ränge
« Antwort #254 am: 10.04.10, 07:39 »
Hallo,

also laut der Verordnung und dem Gesetzestext, den ich ausgegraben habe, ist ein Jahr ausreichend!


Mfg

Visitor5

 

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