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Die Zusammenstellung der "Heldengruppe"
Alexander_Maclean:
Für eine standalone ist es eben auf der einen Seite zu wenig machterial (keine Hauptplot story) aber auch wieder zuviel, in einer Serie würde sich das Ganze über mehrere Episoden ziehen.
Und wie gesagt: Geprüft ob ich es in bestehende Konstellationen einbinden kann, habe ich und bei keinen meiner laufenden Projekte passt es rein.
Was neues will ich nicht machen, hab schon so viel, und für einen redshirt ist mir die Figur offen gestanden zu schade.
Visitor5:
Hier habe ich dazu Hilfe bekommen; relevant sind nur drei oder vier kurze Statements seitens unserer tollen Community!
Du könntest so eine Art "Spin-Off"-Kurzgeschichte dazu schreiben.
Als Beispiel könnte dein Charakter ja auf einer Raumstation arbeiten, an der auch die Morning Star/ Midway angedockt liegt, um gewartet zu werden. Es genügt ein kleines, verknüpfendes Element (wenn die Geschichte nicht zu lange wird): Dein Char sieht beispielsweise durch ein Fenster dieses Schiff und macht sich kurz darüber Gedanken, dass er auch gerne wieder mal "dort draußen" sein würde, um Abenteuer zu bestehen, dass dies aber aufgrund seiner familiären Situation undenkbar ist...
Im Juni 2010 hatte ich die Idee eines Raumschiffes, der USS Calypso, und einer unabhängigen andorianischen Sensortechnikerin. Mittlerweile ist diese Geschichte voll in mein Kontinuum integriert.
Dieses Mädchen wurde zu einer Tochter eines Sternenflottencaptains, der als LCDR im Jahre 2352 auf Darsha trifft und die ihm auch noch sein Leben rettet... 2366 trifft sie als Kadettin der Sternenflotten auf einen seiner Söhne, der dort die Taktikvorlesung für die Anfänger halten wird. (Dieser Sohn ist also ihr großer Bruder).
Ihr Vater wurde von der Garde abgelehnt und auch sie wollte man aufgrund ihrer geistigen Unabhängigkeit und damit einhergehenden "Teamunfähigkeit" nach ihrer Schwangerschaft nicht mehr haben und sie wurde herauskomplimentiert;
Den ein oder anderen Charakter verwende ich auch für meine Maquis-Geschichte (auch wenn der Contest schon vorrüber ist, werde ich die Fertigstellung weiterhin vorantreiben!);
Der Captain der USS Calypso trifft ebenfalls in der Jahren 2352 auf Darsha - Kurzum: Dieser "Gedankenblitz", diese Geschichte ist mittlerweile zu 100% voll integriert in meinem Universum. Natürlich müssen noch ein paar Kleinigkeiten angepasst werden: Ihr Name, das Alter wird sich eventuell noch etwas verändern (+- 2 Jahre, grob geschätzt), das Datum der Geschichte wird sich vielleicht leicht ändern - aber die Idee wird so bestehen bleiben, wie sie ist!
Ich habe also die besten Erfahrungen damit gemacht, gute Ideen (gleich ob Charaktere, Raumschiffe, Vorgänge) in eine Kurzgeschichte zu packen und sie so zu konservieren. Und auch wenn man mir riet, das ein oder andere Detail nochmals zu überdenken oder ein bisschen anders zu verpacken, so waren die Rückmeldungen doch sehr positiv! Daher empfehle ich dir ebenso zu verfahren. Es ist ein bisschen Arbeit, mag sein - aber dennoch ist eine Geschichte, basierend auf einer guten Idee, immer lesenswert!
Star:
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 04.04.15, 12:00 ---Für eine standalone ist es eben auf der einen Seite zu wenig machterial (keine Hauptplot story) aber auch wieder zuviel, in einer Serie würde sich das Ganze über mehrere Episoden ziehen.
--- Ende Zitat ---
Woher willst du das wissen? Ideen sind Startpunkte für Handlungen, und diese Handlungen müssen nicht durchgeplant sein. Lass dich doch einfach überraschen und den Charakter selbst das Zepter übernehmen. Selbst wenn der Charakter nicht in die bestehende Charakterkonstellation passt, ist das doch kein Hindernis. Dann lass einen deiner Charaktere auf ein Logbuch von diesem Familienvater stoßen, in dem er von seinen Probleme erzählt, Aufzeichnungen, Retrospektive, Parallele Welt/Handlung/sonstwas. Mach ne Rückschau, mach ne Vorschau. Da gibt es wirklich keine Grenzen.
Max:
--- Zitat von: VGer am 04.04.15, 10:50 ---Ich denke auch, dass sich mit genug Überlegung immer eine plausible Möglichkeit findet, einen Charakter in eine Serie hineinzuschreiben.
Ist der Beruf bzw. die Spezialisierung der neuen Figur schon festgesetzt, oder hast Du da noch etwas Flexibilität? Kommt diese Figur quasi "aus dem Blauen heraus" oder hat sie irgendeine Verbingung zu der bestehenden "Heldentruppe"?
--- Ende Zitat ---
Diesen Gedanken finde ich besonders gut!
Lass den Familienvater doch einfach eine Verbindung zu einem Deiner etablierten Charaktere haben, Alex. Dann ist es ein Freund von früher, der bei einer gemeinsamen Mission halt mal mehr Aufmerksamkeit erfährt als der eigentliche "Serienheld". Das ist bei echten (Fernseh)Serien doch auch nicht selten so. Man ist quasi zu Gast bei dieser unbekannten Figur oder die Figur besucht den alten Freund. Das ist doch eine super Grundlage!
--- Zitat von: Star am 04.04.15, 10:59 ---Inzwischen halte ich nicht mehr so viel davon, Ideen für später, Extra-Geschichten, oder gar "den perfekten Moment" aufzuheben. Der wird nämlich eh nie kommen. Aber neue Ideen, die werden einem immer zufliegen, weshalb es eher so ist, dass viele der Dinge, die man nicht sofort verwendet, in der Mottenkiste verschwinden. Von daher... bau den Charakter ein. Jetzt. Irgendeine Möglichkeit wird sich schon finden. Und dann guck, wohin die Reise geht.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube, da sind die Ansätze, die jeder beim Schreiben wählt, schon sehr individuell. Ich würde nicht sagen, dass es sinnlos wäre, auf den perfekten Moment zu warten. Manchmal, so finde ich, muss eine Idee erst mal reifen. Geht die Reise ins Nichts, "zerfasert" die gute Idee also, wäre das auch schlimm. Es ist natürlich schwierig, wenn man das Gefühl hat, diese Inspiration, "die Muse" zu einem anfangs mitreißenden Konzept sei am verfliegen, wenn man sich nicht sofort darum kümmert. Aber siehe oben: Ich würde mich nachträglich ärgern, wenn ich eine Figur in ein Korsett gepresst hätte, nur um ihren "eigentlichen Kern" möglichst schnell niederzuschreiben. Auch ich kenne das frustrierende Gefühl, wenn sich irgendwann erweist, dass man eine Idee zurückgestellt hat und dann nicht mehr adäquat aufgreifen konnte und sie dann letztlich verloren ist. Aber ich kenne auch die Unzufriedenheit, wenn ich in Bezug auf eine Idee oder eine Figur etwas erzwungen habe und besser angefühlt hat sich das dann auch nicht, denn eine schlecht umgesetzte Idee finde ich für mich persönlich im Grunde noch schlimmer als eine noch nicht umgesetzte Idee.
Aber, ähh, lange Rede, kurzer Sinn... Da hat jeder sicherlich andere Vorlieben.
Star:
--- Zitat von: Max am 04.04.15, 17:08 ---Manchmal, so finde ich, muss eine Idee erst mal reifen. Geht die Reise ins Nichts, "zerfasert" die gute Idee also, wäre das auch schlimm.
--- Ende Zitat ---
Wieso? Selbst wenn eine Idee nicht so recht zündet - Was hält einen davon ab, diesen ersten nicht so gelungenen Versuch dann einfach als Probelauf anzusehen, seine Lehren draus zu ziehen, und es dann - wenn man es in der Nachbearbeitung wirklich nicht mehr gefixt bekommt -, bei einer späteren Geschichte noch mal und besser zu versuchen? Es ist nicht selten, dass Autoren sich auch mal wiederholen, und Varianten früherer Ideen präsentieren, die dann eben viel ausgereifter sind. Da ist auch nichts verwerfliches dran. Charaktere und Ideen können auch während der Arbeit reifen, nicht nur beim drüber Nachdenken.
Alex kennt ja New Frontier und somit Captain Calhoun. Der ist ein gutes Beispiel, denn an so einem Charakter hat sich Peter David vorher schon mal probiert; ein gewisser Quentin Stone aus "A Rock and a Hard place". Der hat da noch nicht so recht funktioniert. David hat sich die Figur aber gemerkt und später noch mal eine ähnliche Variante mit anderem Namen vorgelegt. Nur, dass er diesmal wesentlich feingeschliffener war. Tadaa, super Charakter. Learning by Doing. So geht's auch.
Prima für so etwas sind ja immer RPGs. Da kann man sich in der Hinsicht schön ausprobieren. Aber wir haben ja keines mehr.
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