Autor Thema: Das Rückgrad der Story - Der Aufbau  (Gelesen 22622 mal)

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SSJKamui

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Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #15 am: 16.10.10, 15:25 »
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Das wäre mal was innovatives. Die Idee gefällt mir. Ich sehe mich nur im Moment außer Stande, sowas kompliziertes umzusetzen. Aber das wäre echt mal ein Versuch wert.


Ja, besonders da diesmal alles auf der Seite der Guten geplant währe würde es schwerer sein, das gut durchzuziehen.

Manchmal kommt man aber wenn man gewisse Verhältnisse bei solchen Plotelementen umdreht aber wirklich auf sehr innovative Ideen.  

Diese Seite, die ich vorher eben mal erwähnt hatte, TVTropes ist teilweise durch deren Artikel eine gute Hilfe für solche Überlegungen: http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/XanatosGambit

Das hat mir schon mehrfach sehr geholfen, auf einige gute Ideen zu kommen.

Visitor5

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Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #16 am: 16.10.10, 16:51 »
Hm, ich finde Drake hat das ist sehr gut niedergeschrieben und erklärt.

Ich halte es auch gerne so, dass in meinen Geschichten immer wieder Personen auftauchen, scheinbar in \"Nebenrollen\"... :D

Darsha steckt zwar mittendrin in diesem Netz, aber bislange konnte ich ja nur einen kleinen Teil darlegen, weil ich die Geschichte ja aus ihrer Perspektive erzähle. ;)

SSJKamui

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Antw:Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #17 am: 08.08.11, 14:40 »
Was mir teilweise sehr geholfen hat in vielen Fällen war der Aufbau des Monomythos (auf dem unter Anderem auch Star Wars basiert) im ersten Bereich:

1. Die Situation vor dem "Ruf"
Die Welt ist aus irgendeinem Grund nicht "in Ordnung", genau so wie das Leben des Protagonisten.

2. Der Ruf zum Abenteuer
Irgendwie ergibt sich eine Situation wo der Held die Frage bekommt, ob er seinen "Auftrag" annehmen will oder nicht. (Mit Auftrag meine ich in die Geschichte hinein kommen, im Plot eine Rolle spielen.) Dazu muss vorher eine Situation geschaffen werden, in der die Frage gestellt wird. Die Frage muss auch nicht explizit sein, sie kann auch implizit sein.

Beispiele: Pike fragt Kirk in Star Trek 11 ob er der Sternenflotte beitreten will, Luke Skywalker findet in Star Wars die Nachricht von Leia, Morpheus kontaktiert Neo in der Matrix

Man kann den Ruf auch sogar umgekehrt haben, das der Held gesagt bekommt, er solle nicht aufs Abenteuer gehen und der Held das Ganze dann Umdreht. (Beispielsweise in 300 der Diplomat, der Leonidas mitteilt das quasi der Ruf doch Wahnsinn sei und Leonidas antwortet "Das ist Wahnsinn? Nein. Das ist ..." ihr wisst schon was gemeint ist. )

3. Die Weigerung
Der Held sollte mindestens einen Grund haben, warum er den Auftrag nicht annehmen kann, entweder aus sich heraus (Beispiel Shinji Ikari aus Neon Genesis Evangelion hat Angst, glaubt er sei der Mission nicht gewachsen, glaubt alle anderen nutzen ihn nur aus) oder Extern als "Verweigerung". (Luke bei Star Wars muss bei der Ernte helfen, Naruto aus der gleichnamigen Serie wird nicht an die Ninja Akademie aufgenommen, Randi im Spiel Secret of Mana darf das Schwert nicht nehmen, Ark aus Terranigma darf nicht in die "Verbotene Tür".)

Der Held wägt ab und entscheidet sich danach erstmal für den Ruf. Oder aber der Held wird in den Ruf gezwungen. (In Secret of Evermore activiert sich die Maschine von allein und bringt den Helden so oder so in die andere Welt.)

Die Weigerung kann auch nach der "Zusage" kommen, nach dem Motto, es ist mir doch zuviel. Bei Military Science Fiction kommt das Häufig durch ein versuchtes Desertieren/Fahnenflucht. Da gibt der Held quasi vorher nur eine vorläufige Zusage und ist sich noch nicht hundertprozentig Sicher, was er aber erst nach dem Desertieren wird.

4. Die Hilfe
Am Anfang ist der Held noch schwach und nicht in der Lage seine Mission zu erfüllen, was ihm vor Augen geführt wird dadurch, das er in eine brenzliche Situation kommt und auf die Hilfe anderer angewiesen ist um zu überleben. Häufig wird dieser Helfer dann auch der Lehrmeister des Helden.

5. Die Schwelle/die erste Prüfung
Damit das Abenteuer losgehen kann und der Held vom normalen Leben endgültig in der Held endgültig in das Heldenleben übergeht muss der Held vorher eine Prüfung bestehen. Das muss nicht unbedingt Kampf sein. Es kann auch wie in Star Wars 4 bedeuten, man findet jemanden der einen aus der Heimat wegbringt und in die neue Welt bringt zum Ziel der Mission.

6. Der Bauch des Wahls/Die Nahtoderfahrung
Am Ende muss der Held ein mal mit dem fast unausweichlichen Tod konfrontiert werden um endgültig zum Helden zu werden und das zu bekommen, was man als Held braucht. (In Mythen ist das bekannteste Beispiel dafür wohl der Kampf von Siegfried gegen den Drachen, wodurch Siegfried seine Panzerung erhält.) Sehr häufig ist diese Begegnung durch eine Art riesiges, starkes Ungeheuer erfüllt, gegen das der Held kämpfen muss.  (Sehr häufig in RPG Computerspielen, wo man solche Wesen als Endgegner besiegen muss um dann irgendein McGuffin Item zu bekommen was einen als Held weiterbringt. ) Man braucht aber kein Monster um dieses Element zu nutzen. Die Mako Vergiftung von Cloud in Final Fantasy 7 oder die Reise durch die Zone im russischen Film Stalker kann man eigentlich auch ähnlich interpretieren.

Man kann Elemente daraus auch verschieben und muss die Punkte nicht in dieser Reihenfolge abarbeiten. Man könnte auch Punkte wiederholen und dem Helden nacheinander mehrere Monster auf den Hals hetzen. Dieses Schema hilft mir gerade bei "Origin Stories" extremst, insbesonders wenn mir nichts mehr einfällt. (Da die Charaktere da noch nicht etabliert sind gehören Origin Stories sowieso zum Schwersten.)
« Letzte Änderung: 08.11.11, 19:15 by SSJKamui »

ulimann644

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Antw:Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #18 am: 08.08.11, 15:26 »
Ich würde sagen dieses Schema ist nur für eine gewisse Art von Erzählung anwendbar - die der klassischen Heldensage (sei das nun in einer Fantasy-Welt, oder aber in der SF)

Für meine Geschichten kann ich damit nur bedingt etwas anfangen - wohl am ehesten noch für "Das Paranetz". Da erkenne ich gewisse Ähnlichkeiten. Vielleicht auch noch ganz grob für "Lockruf der Sterne"

Alle anderen Geschichten und Serien von mir funktionieren weniger nach diesem Schema...

Lairis77

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Antw:Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #19 am: 08.08.11, 15:52 »
Passt natürlich nicht auf alle Arten von Geschichten ... aber irgendwie ziemlich gut auf "Resistance" :D.
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


SSJKamui

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Antw:Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #20 am: 08.08.11, 16:05 »
Ich würde sagen dieses Schema ist nur für eine gewisse Art von Erzählung anwendbar - die der klassischen Heldensage (sei das nun in einer Fantasy-Welt, oder aber in der SF)

Ja, da ist was dran. Dieses Schema entstammt auch einer Wissenschaftlichen Untersuchung was Heldensagen unterschiedlicher Länder gemeinsam haben basierend auf den Theorien des Psychologen Carl Gustav Jung, der der Meinung war das es bestimmte Symbole in Mythen gibt, welche sich widerholen, auch in unterschiedlichen Ländern. (Ein Beispiel was mir aufgefallen war war die Geschichte vom gallanten Yiraiya aus Japan, wo ein Schüler eines alten Meisters von einer Schlange zum Bösen verführt wird. Da taucht das Symbol der Verführung durch die Schlange auf, wie in der Bibel. (Abgesehen davon erinnert der Plot dieser Sage ein wenig an Star Wars Episode 3 mit dem Kampf Meister gegen Schüler.) Dann gibt es in Griechenland die Achillesferse, bei den Germanen Siegfrieds Lindenblatt und in Japan Benkeis Schwachstelle, was alles sehr ähnliche Konzepte sind. )

Das Schema wurde durch George Lucas sehr stark popularisiert und taucht in vielen Hollywood FIlmen auf, zum Beispiel "Der König der Löwen" von Disney.  Auch die Plots von Avatar und Star Trek 11 sind laut einigen Theorien auf diesem Schema entwickelt.

Passt natürlich nicht auf alle Arten von Geschichten ... aber irgendwie ziemlich gut auf "Resistance" :D.

Das Thema kenne ich. Ich habe auch einige Stories verfasst, wo ich mich nicht daran gehalten habe und es passte trotzdem fast hundertprozentig. (Vielleicht hatte Cal Gustav Jung mit dem Kollektiven Unbewussten, was in jedem steckt doch recht. ;))

David

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Antw:Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #21 am: 16.11.14, 19:30 »
Aus einem Zeitungsartikel, den ich gerade zufällig gefunden habe:

Zitat
Wie du einen Roman schreibst: Die Schneeflocken-Methode [1]

Von Jacky | 26.9.2008 | Schreiben Lernen

Schneeflocke

Wie schafft man eigentlich so ein Monsterprojekt “ich schreibe einen Roman“? In der Vergangenheit habe ich mich ja schon einige Male mit dieser Thematik auseinander gesetzt und berichte auch immer wieder, wie sich die Dinge bei mir so entwickeln. Aber wie machen das andere Leute so?

In dieser vierteiligen Serie übersetze ich den Artikel “How to Write a Novel: The Snowflake Method” von Randy Ingermanson, in dem er beschreibt, wie er an das Projekt “Roman schreiben” heran geht. Darauf gestoßen bin ich durch Rezna, ein dickes Dankeschön an dieser Stelle. Teil 2 | Teil 3 | Teil 4

[Anm. des Übersetzers: Aufgrund seiner Länge, habe ich den Artikel in drei Stücke aufgeteilt, der vierte Teil enthält eine Zusammenfassung, Stellungnahme und einige Erweiterungen meinerseits.]
“How to Write a Novel: The Snowflake Method”
von Randy Ingermanson
Einen Roman zu schreiben ist einfach.

Einen guten Roman zu schreiben ist schwer. So ist das Leben. Wenn es einfach wäre, dann würden wir alle Bestseller schreiben, die mit Preisen überschüttet werden.

Offen gesagt, es gibt tausende von Menschen da draußen, die dir erklären können, wie man einen Roman schreibt. Es gibt tausend verschiedene Methoden. Die Beste für dich, ist die, die am besten für dich funktioniert.

In diesem Artikel, möchte ich dir zeigen, was für mich funktioniert. Ich habe 6 Romane veröffentlicht und etwa ein Dutzend Preise für meine Geschichten gewonnen. Ich lehre die Kunst des Schreibens ständig auf Konferenzen. Eine meiner berühmtesten Vorlesungen heißt: “Wie man einen Roman schreibt, indem man das benutzt, was ich die Schneeflocken-Methode nenne”.

Dieser Artikel ist die meistbesuchte Seite unter meinen Webseiten und hat hunderte von Aufrufen pro Tag. Also kannst du dir denken, dass ziemlich viele Leute sie nützlich finden. Dir geht es vielleicht nicht so, aber das ist okay für mich. Sieh dir an was ich zu sagen habe, entscheide was für dich funktioniert und ignoriere den Rest! Wenn es dich zum Kotzen bringt, bin ich nicht beleidigt. Verschiedene Schriftsteller sind verschieden. Wenn dich meine Methoden zum schwingen bringen, bin ich glücklich. Ich werde mein Bestes geben, um die Dinge zu strukturieren, aber das letzte Urteil darüber, was für dich funktioniert, triffst du. Viel Spaß … schreib deinen Roman!
Die Bedeutung von Design

Gute Fiktion passiert nicht einfach, sie wird designet. Du kannst die Designarbeit vorher machen, oder nachdem du deinen Roman geschrieben hast. Ich habe es auf beide Weisen probiert und ich glaube fest daran, dass es viel schneller geht, und zu besseren Ergebnissen führt, wenn man es vorher macht. Design ist harte Arbeit, deshalb ist es wichtig frühzeitig eine gute Methode zu finden. Dieser Beitrag wird dir eine umfassende Anleitung für deine Designarbeit geben.

Unsere fundamentale Frage lautet: Wie designet man einen Roman?

Einige Jahre lang, war ich ein Softwareentwickler der große Projekte designet hat. Ich schreibe Romane auf die gleiche Weise, nämlich indem ich die “Schneeflocken-Methode” anwende.  Okay, was ist denn jetzt die Schneeflocken-Methode? Wirf dazu bitte einen Blick auf die Bilder in diesem Artikel [Anm. des Autors: Er hatte hier eine Seite verklinkt, die bei mir nicht funktioniert, deshalb hab ich etwas umformuliert. Interessant ist zu dem Thema jedenfalls diese Seite]

Koch SchneeflockeAls erstes siehst du ein hübsches Muster, auch bekannt als Schneeflockenstruktur. Erzähl es niemandem, aber das ist ein wichtiges, mathematisches Objekt, das schon tiefgehend untersucht wurde. Für unsere Zwecke, ist es nur eine coole Skizze einer Schneeflocke. Wenn du dort ein wenig nach unten scrollst, siehst du vier Symbole, wovon das Erste ein großes Dreieck ist. Wenn du an jeder glatten Seite ein kleineres Dreieck hinzufügst erhältst du den Stern rechts daneben. Wiederholst du diesen Schritt oft genug erhältst du irgendwann eine Schneeflocke. Am Anfang sieht es noch nicht wirklich nach einer Schneeflocke aus, aber nach ein paar Schritten wird die Ähnlichkeit langsam immer größer, bis es schließlich Eine ist.

Die ersten Schritte sehen so aus:

Schneeflocken Entwicklung

Ich möchte, dass du so auch deinen Roman erstellst – Du fängst klein an, dann fügst du solange Dinge hinzu bis es wie eine Geschichte aussieht. Ein Teil davon ist kreative Arbeit und ich kann dir nicht beibringen, wie man die erledigt. Nicht hier jedenfalls. Aber der größte Teil der Arbeit ist lediglich Organisation — ordne alles in einen gut strukturierten Roman. Das ist es, was ich dir hier beibringen möchte.

Wenn du wie die meisten Menschen bist, dann verbringst du viel Zeit damit, über deinen Roman nachzudenken, bevor du überhaupt anfängst zu schreiben. Du betreibst etwas Recherche. Du versinkst in Tagträumen darüber, wie die Geschichte funktionieren könnte. Du machst Brainstorming. Du fängst an die verschiedenen Stimmen der Charaktere zu hören. Du denkst darüber nach, worum es in dem Buch überhaupt geht — den tieferen Sinn. Das ist ein wichtiger Teil bei jedem Buch, ich nenne es “Komposition”. Es ist ein informeller Prozess und jeder Schriftsteller macht ihn anders. Ich gehe davon aus, dass du weißt, wie du deine Geschichten am besten “komponierst”, dass du schon eine fertige Idee für einen Roman im Kopf hast und bereit bist dich hinzusetzen und zu schreiben.
Zehn Schritte zum Design

Aber bevor du anfängst zu schreiben, musst du deine Arbeit organisieren. Du musst all diese wundervollen Ideen auf Papier festhalten. Warum? Weil deine Erinnerung fehlbar ist und deine Kreativität möglicherweise große Löcher in der Geschichte übrig gelassen hat — Löcher die du füllen musst, bevor du anfängst deinen Roman zu schreiben. Du brauchst ein Designdokument. Und du musst es auf eine Art und Weise produzieren, die dir nicht die Lust nimmt deine Geschichte am Ende auch zu schreiben. Hier ist meine 10-Schritte-Methode um ein Designdokument zu erstellen. Ich benutze diese Methode, um meine Romane zu schreiben und hoffe, sie wird dir helfen.
Schritt 1

Nimm dir eine Stunde Zeit und schreibe eine Ein-Satz-Zusammenfassung deines Romans. Etwas in der Art wie: “Ein gewitzter Physiker reist in der Zeit zurück um Apostel Paulus zu töten” (Das ist die Zusammenfassung meines ersten Romans “Transgression”). Dieser Satz wird dir für immer als 10-Sekunden-Verkaufswerkzeug dienen. Das ist die Übersicht, das Analogon zu dem großen Dreieck in der Schneeflockenstruktur.

Wenn du später ein Exposé für deinen Roman schreibst, sollte dieser Satz ziemlich am Anfang erscheinen. Er ist der Aufhänger, der dein Buch an den Editor verkaufen wird, dem Gremium, dem Verkaufspersonal, den Geschäftsführern der Buchläden und schlussendlich deinen Lesern. Also mach daraus das Beste was du kannst!

Einige Hinweise, was einen gute “Zusammenfassung in einem Satz” ausmacht:

    Kürzer ist besser. Versuch es mit 15 Wörtern oder weniger.
    Keine Charakternamen, bitte! Besser schreib “ein blinder Trapezkünstler” anstatt “Anna Müller“.
    Verbinde das große Ganze und die persönliche Ebene der Geschichte. Welcher Charakter hat am meisten zu verlieren? Dann sag mir, was er gewinnen möchte.
    Lies die einzeiligen Klappentexte in der New York Times [Anm. des Übersetzers: Ich habe im deutschsprachigen Raum noch nichts vergleichbares gefunden und bin für jeden Hinweis dankbar] Bestsellerliste, um zu lernen wie man das macht. Eine Zusammenfassung in einem Satz zu erstellen ist eine eigene Kunst.

Schritt 2

Nimm dir noch eine Stunde Zeit und erweitere deinen Satz zu einem vollständigen Absatz. Dieser Absatz soll den Aufbau deiner Geschichte beschreiben, die größten Katastrophen und das Ende der Geschichte. Das ist das Analogon zum zweiten Stadium der Schneeflocke. Ich unterteile eine Geschichte gerne in “drei Katastrophen und ein Ende“. Jede der Katastrophen braucht ein Viertel des Buches um sich zu entwickeln und das Ende nimmt das letzte Viertel ein. Ich weiß nicht ob das die ideale Struktur ist, es ist nur mein persönlicher Geschmack.

Wenn du an die Drei-Akte-Struktur glaubst, dann entspricht die erste Katastrophe dem Ende des ersten Akts. Die zweite Katastrophe ist  die Mitte von Akt 2. Die dritte Katastrophe entspricht dem Ende von Akt 2 und erzwingt Akt 3, der alles noch einmal verdaut. Es ist okay, wenn die erste Katastrophe durch äußere Umstände erzeugt wird, aber ich denke, dass die zweite und dritte Katastrophe dadurch eingeleitet werden sollte, dass der Protagonist versucht die “Dinge in Ordnung zu bringen“. Er macht es einfach nur schlimmer und schlimmer.

Auch diesen Absatz kannst du in deinem Exposé verwenden. Idealerweise hat dein Absatz fünf Sätze. Ein Satz um den Hintergrund und den Aufbau der Geschichte zu erläutern. Dann ein Satz für jede deiner drei Katastrophen. Dann ein weiterer Satz um das Ende zu erzählen. Wenn das verdächtig nach Klappentext klingt, dann weil … es einer ist, und die Rückseite eines Buches ist die Stelle, wo er eines Tages auftauchen wird.

Kontikinx1404

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Antw:Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #22 am: 16.11.14, 20:06 »
Toller Zeitungsartikel.

Wäre es möglich auch die anderen Teile zu lesen, oder den Link zu posten wo der Artikel zu finden ist?
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David

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Antw:Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #23 am: 16.11.14, 20:12 »
Ich habe schon die Website der Zeitung durchsucht, aber da scheint der Artikel entweder zu fehlen oder es könnte ein Fehler vorliegen.

Sorry.

Kirk

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Antw:Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #24 am: 16.11.14, 20:14 »
Ha, ich wusste doch das mal irgendwo gelesen zuhaben: http://www.schriftsteller-werden.de/kreatives-schreiben/wie-du-einen-roman-schreibst-die-schneeflocken-methode-2/

Das müsste das eigentlich sein.
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Kapitel 5 von 13 fertig
Star Trek: Starfleet: USS Dingo Status:
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Kontikinx1404

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Antw:Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #25 am: 16.11.14, 20:17 »
Genau das ist es vielen Dank
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Roger van Dyke

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Antw:Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #26 am: 16.11.14, 20:34 »

Sehr interessant. Mal sehen wie andere das angehen.
Man kann daraus ja nur lernen, wie man besser, schneller und effektiver ans Ziel kommt.
All meine Geschichten und meine sonstigen Werke findet ihr in meinem Portfolio
Rogers Portfolio =/\= http://www.sf3dff.de/index.php/topic,1970.msg77466.html#msg77466



Kürzlich war ich in Frankfurt auf der Zeil und habe den Menschen zugehört, die an mir vorübereilten. Da hab ich wieder richtig Sehnsucht nach Deutschland bekommen, wo alle meine Sprache sprechen.

Star

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Antw:Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #27 am: 17.11.14, 14:11 »
Zitat
Es gibt tausend verschiedene Methoden. Die Beste für dich, ist die, die am besten für dich funktioniert.

Das ist im Grunde schon das einzig Relevante in diesem Artikel. Je älter und erfahrener ich werde, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass, ganz egal, worum es geht - Schreiben, Zeichnen, Sonstwas -, die Arbeits- und Vorgehensweise selbst eher unwichtig ist. Es führen eine Menge Wege zum Ziel und jeder einzelne bringt seine eigenen Vor- und Nachteile, die sich auf jeden anders auswirken, und jeder wählt sich daher eben den Weg raus, der am besten zu ihm und dem angestrebten Ziel passt. Nein, das wirklich wichtige, ist die Einstellung des Autors/Zeichners/Sonstwas, der Wille, das Ziel auch wirklich zu erreichen. Alles andere ist zweitrangig.
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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Leela

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Antw:Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #28 am: 18.11.14, 03:53 »
Das Problem der meisten Schreiber, ob professionell oder nicht, ist: Sie haben eigentlich gar nichts zu erzählen. Und wenn doch sind es nur ein oder zwei gewitzte Szenen, die aber niemals Stoff für einen Roman abgeben.

Auch viele FF Autoren schreiben aus merkwürdigsten Gründen; Weil sie ihre Figuren mögen und denken die müssen sie mal wieder los schicken. Oder weil sie einfach eben FF-Autoren sind und daher denken sei müssen schreiben. Oder schlicht weil sie Lust zu schreiben haben... All das heisst aber nicht das sie auch wirklich was zu erzählen haben. Leider. Und von kreativem Erzählen fang ich da gar nicht erst an.

Frage 1 an jeden Autor ist daher meiner Meinung nach: Hast Du auch wirklich was zu erzählen?
Und mit dieser Frage kann man fast 80% der "Literatur" bereits im Vorfeld... einstellen.

Star

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Antw:Das Rückgrad der Story - Der Aufbau
« Antwort #29 am: 18.11.14, 13:02 »
Auch viele FF Autoren schreiben aus merkwürdigsten Gründen; Weil sie ihre Figuren mögen und denken die müssen sie mal wieder los schicken. Oder weil sie einfach eben FF-Autoren sind und daher denken sei müssen schreiben. Oder schlicht weil sie Lust zu schreiben haben... All das heisst aber nicht das sie auch wirklich was zu erzählen haben. Leider. Und von kreativem Erzählen fang ich da gar nicht erst an.

Ich vermute, das liegt daran, dass verblüffend viele FF-Autoren verblüffend wenig lesen - und wenn doch, dann fast nur Romane aus Bereichen, die sie eh schon kennen. Nun fängt Wachstum aber immer außerhalb der eigenen Komfort-Zone an, weshalb der Blick über den Tellerrand eigentlich unumgänglich ist. Tolkiens Herr der Ringe entstand auch nicht, weil Tolkien viel Fantasy las, sondern weil er sich zu der Zeit mit Büchern über finnische Philosophie beschäftigte. Wer das Medium Buch mag, viel liest, und nicht davor zurückschreckt, seine eigene Stimme zu finden und zu benutzen, der wird auch immer etwas zu erzählen haben. Und sei es nur etwas, was später unter das Label "Unterhaltungsliteratur" fällt.
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