Diskussion.... ha! Aber hallo!

Das ist aber auch nicht ganz so. Schon zu TNG Zeiten wird klar das die Borg aus ihrer Sicht "Gutes" wollen. Sie halten die kybernetische Verbindung für den nächsten Entwicklungsschritt und haben beschlossen alle auf dieses Niveau zu hieven - auch gegen ihren willen. Als "Böse" stufen sie das keineswegs ein. Sondern als Art Dienst am Universum.
Die "frühen" Borg haben auch noch viel weniger diesen "Eroberungstouch" den sie später bekommen haben.
Ein zweites Detail ist zudem auch bemerkenswert: Die Kommunikation mag scheitern... aber das heisst sie ist erstmal möglich gewesen und es besteht die Chance sie womöglich wieder aufzunehmen. Zu dieser Hoffnung gibt es auch durchaus Anlass - denn die Borg gehen planvoll und überlegt vor. Sie stillen nicht "instinktiv" einen Hunger wie zB das Kristallwesen. Und Pläne und Gründe lassen sich beeinflussen... Hunger nicht.
Insgesamt sind die Borg versteh- und berechenbar. Da (auf ihre Weise) vernuft gesteuert. Bei ihnen gibts als zumindest Grundlagen für eine Kommunikation.
Joah, das ist ja auch eigentlich das, worauf ich hinauswollte: Die Borg entscheiden per se eher willentlich.
Der Vergleich zwischen dem Kristallwesen und den Borg würde ja dann eigentlich nur unter der Prämisse aufgehen, dass das Wesen wie die Borg nicht von einer ganz grundsätzlichen Empfindung - wie der Hunger wäre -, sondern von einem rationalen Entschluss getrieben wird, wenn es Leben vernichtet. (...wobei ich die moralische Komponente jetzt mal außen vor lassen, denn man kann das auch so sehen, dass die Borg aus ihrer Sicht nichts Böses im Sinn haben).
Das (alos der rationale Entschluss) ist zwar für das Kristallwesen nicht undenkbar, aber eben auch noch nicht bewiesen gewesen.
Hier sind wir wieder bei der Kommunikation, weil sie im Fall des Gelingens einer vielleicht auch nur "einfachen" Intelligenz die Aussicht darauf bietet, dass man sich wieder verständigen kann. Die Borg haben bislang nicht eingesehen, dass ein anderes Verhalten auch für die anderen Völker besser wäre, dem Kristallwesen könnte man aber vielleicht zu erkennen geben, dass es keine Welten überfallen muss, wenn es Futter haben will.
Schon zu TNG Zeiten wird klar das die Borg aus ihrer Sicht "Gutes" wollen. Sie halten die kybernetische Verbindung für den nächsten Entwicklungsschritt und haben beschlossen alle auf dieses Niveau zu hieven - auch gegen ihren willen. Als "Böse" stufen sie das keineswegs ein. Sondern als Art Dienst am Universum.
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Die Kommunikation mag scheitern... aber das heisst sie ist erstmal möglich gewesen und es besteht die Chance sie womöglich wieder aufzunehmen. Zu dieser Hoffnung gibt es auch durchaus Anlass
Da rennst Du bei mir im Grunde offene Türen ein, weil ich dazu auch eine Geschichte geschrieben habe, die zumindest Teile dieses, nun, "Phänomens" aufgreift:
"Taupe" 
Du siehts aus einiger Entfernung wie ein sehr grosser Hai eine Gruppe Menschen angreift. Du weisst, dieser Hai hat schon sehr sehr viele Menschen getötet. Nimmst Du jetzt Deine Taucherlampe und morst dem Hai etwas zu... in der Hoffnung er hört generell auf damit, oder nimmst Du die Harpune und versucht ihn richtig zu treffen?
Du könntest natürlich auch nur einen Warnschuss setzen - oder ihn verletzen. Auf die Gefahr und hohe Chance hin, dass er Dich... platt macht. Er ist nämlich ziemlich gross.
[...]
Um das Beispiel mal zu erden; Einen Wolf der beständig in ein Dorf einbricht und einen Bewohner nach dem anderen abholt - den jagt man irgendwann. Man wartet irgendwann nicht mehr bis er wieder Nachts irgendwo überraschend auftaucht und jemand wegschleppt.
[...] Dazu kommt, dass ich für Konzepte wie die Bajoraner (und die Cardassianer dazu) keine Science Fiction brauche. Sowas kann im Gegensatz zum Kristallwesen auch schlicht auf der Erde sogar in verschiedenen Jahrzehnten und Jahrhunderten spielen.
[...]
Und mit dem Kristallwesen - das seh ich nicht so. Du hast ja selber an dessen Stelle einen Hai, oder ich, einen Wolf gesetzt. Einfach ein grosses bedrohliches Tier. Du kannst auch einen Löwen oder Bären nehmen - und schon kann sich diese Story auch auf der Erde abspielen (http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6we#Menschenfressende_L.C3.B6wen)
Mit dem Kristallwesen ist das so eine Sache...
Aus Romanen, aus Geschichten (Stories) und aus der Geschichte (Historie) kennen wir Personen, Völker, Nationen und andere Strukturen und Organisationen, die bestimmte Handlungen vollzogen haben - aus niederen und komplexeren Beweggründen. Das ist für mich irgendwie sowas wie die eine Seite, bei der man durchaus die Vernunft als Basis für die Entscheidungen und Taten annehmen könnte. In diese Rubrik gehören für mich jetzt erstmal die Borg (also Beispiel, das in Bezug auf "Das Recht auf Leben" aufgegriffen wurde).
Dann kennen wir aus der Fauna die Tiere, die ihren Instinkten mit mehr oder weniger planvollen Handlungen nachgehen. In diese Rubrik fallen für mich Hai, Löwe, Bär und Wolf (Wölfe überfallen doch keine Dörfer! Ist das nicht eine Vorstellung, die länger zurückliegt

?)
Die Sache ist nur die - und deswegen ist es Science Fiction und kann eben nicht einfach so auf die Erde versetzt werden! -: man weiß eben nicht, womit man es zu tun hat!
Für die Sternenflotte müsste es sicherlich wichtig sein, zu erfahren, in welche Kategorie das Kristallwesen fällt. Schiffe wie die Enterprise werden ja auch für solche für den Zuschauer spannende und für die Crew ja gefährliche Missionen ins All geschickt.
Einen Hai kannst Du nicht überreden und ihm vorschlagen, seine Ernährung so zu gestalten, dass sie anderen nicht schadet; mit den Borg könnte man sich so auseinandersetzen, dass sie am Ende ihre Assimiliationsfeldzüge einstellen. Etwas, das dazwischen liegt, entzieht sich unserer konkreten Erfahrung - und deswegen ist es für mich Sciencen Fiction.
Wäre die Kommunikation mit dem Kristallwesen gelungen, dann hätte die Sternenflotte zumindestens gewusst, woran man ist: Borg, Hai oder eine andere, dazwischenliegende Kategorie (vielleicht sogar à la "Solaris"). Bei zwei dieser drei Möglichkeiten bestände noch dazu wirklich die Aussicht darauf, ein Weiterleben des Wesens erreichen zu können, ohne weitere Leben von Föderationseinwohnern zu gefährden. Selbst wenn es in die Kategorie eines Tieres fallen würde, müsste man es nicht gleich töten, um das von ihm ausgehende Risiko auszuschalten: Vielleicht spränge das Wesen auch ohne echte begleitende Erklärung auf Ersatznahrung an; Tiere kann man auch in ein Gehege sperren - nicht artgerecht, aber je nach Ausgestaltung immer noch besser als der Tod.
So oder so würde ich von ST schon hin und wieder erwarten, dass sie gängige Handlungsmuster unserer Zeit durchbricht. Falls 'wir' keinen anderen Weg sehen, als den "Problembären" abzuschießen (wobei da ja auch andere Versuche unternommen wurden), heißt das doch noch lange nicht, dass das auch für eine utopistische Zukunft gilt!
Aussparen würde ich diese Perspektive auf den "Fall Kristallwesen" jedenfalls nicht.
Ich bin mal fies: Das (was Du schreibst) ist nur die Erklärung eines... inhaltsleeren Begriffes mit einem abstrakten Überbegriff der erneut nichts aussagt.
Klar ist das so - wobei ich Stars Ausführungen dazu auch mit großem Interesse gelesen habe.
Dass man nichts genaues zu diesen Vorgängen erfährt, durch die das Kristallwesen töten, ist in meinen Augen aber nur eine noch bessere - bessere, nicht unbedingt elegantere

- Hintertür, um einen Ersatz zu finden. Dass es hier so offen bleibt, was genau vonstatten geht, lässt aus dramaturgischer Sicht einiges noch zweifelhafter erscheinen, wobei das auch im positiven Sinne aufzufassen ist, weil man noch vehementer die Frage stellen darf, ob eine Koexistenz nicht doch möglich gewesen wäre.
Das habe ich anders in Erinnerung... Armus selbst sagt ja das.... bereits die Bewohner von denen er Abstammt gegen ihn vorgegangen wären, als das aber Erfolglos blieb, sie den Planeten verliessen. Er ist also, wie eben eine Allergorie auf das Böse, unzerstörbar. Weswegen Picard das auch nicht in Erwägung zieht... so in etwa erinnere ich mich daran.
Die DVD mit der Folge ist leider kaputt, sonst hätte ich sie seit langer Zeit schon gerne wieder einmal angeschaut.
Ich hatte es so in Erinnerung, dass sich ein Volk aller bösen Eigenschaften entledigen wollte, was sich dann in Armus manifestierte. Gut möglich, dass so ein Wesen dann auch nicht einfach zerstört werden kann - ich fände es jedenfalls einen gelungen Schachzug. ...dessen ungeachtet, in einem Film hätte man Armus "getötet"

Sie ist und bleibt für mich eine der stärksten TNG Figuren.... einfach weil sie unagepasst ist nicht in diese heile TNG Muster "lasst uns doch alle Freunde sein" passt. Genau genommen gab es ihre Rolle früher schon (Tasha Yar, beide Figuren haben erstaunliche Parallelen). Sie hat die DS9 Konstellationen vorweggenommen und ist eine der besten Identifikationsfiguren die ich im TNG Universum gefunden habe - gerade wegen ihrer Schwächen.
Sicher ist ihr "Ich bin dagegen" Habitus mitunter etwas... übertrieben und unsinnig, die Autoren haben die Figur mehrfach überzogen. Trotzdem bereichert sie die Crew gerade in dieser Phase von TNG mehr als es manche Hauptfigur tut (zB Riker, Crusher, Geordie oder auch Worf) die alle inzwischen "angepasst" wurden.
Na ja, ich bin halt "ein Kind von TNG" und halte DS9 so mit für die schwächste ST-Serie. Ich denke, das erklärt viel in Bezug auf so manche Figuren.
Wenn ein Charakter ins andere Extrem fällt, also nicht langweilig lahmfromm, sondern eher den Muffi-Schlumpf miemt, mündet das auch nicht unbedingt oder automatisch in einen vielschichtige Figur. Natürlich hatte es Ro in dieser Beziehung öfter leichter, aber ich habe es halt auch einfach nicht als Aufgabe von TNG gesehen, hier eine besondere Rolle zu spielen. Klar, vielschichtige Charakter schaden nie, aber ich kenne viele für mich überzeugende Sci-Fi-Konzepte, die sich nur bedingt auf die Figuren stützen (vielleicht auch, weil ich für solche Charakterstudien zunächst auch nicht nur auf Science Fiction-Literatur zurückgreifen müsste, wenngleich manche Konstrukte so eine Studie auch erst reizvoll machen).
Ähm ja.. und wo genau ist da jetzt der Unterschied zu den Romulanern und Klingonen? Den Ferengi und Formwandlern?
Ja, da sehe ich eben keinen großen Unterschied. (Deswegen habe ich ja auch öfter formuliert, dass ich mir für eine neue ST-Serie wünschen würde, dass dort keine Klingonen vorkommen

) Deswegen bin ich ja gerade für Außerirdische wie das Kristallwesen so dankbar.
Und um es mal runterzubrechen, was sind denn die Hauptmotive der Folge und wie geht... sie damit um?
- wir haben einen faszinierten Captain der sehr naiv wirkt durch seine... bereitschaft alles zu glauben
- wir haben den Verlust von Familie und Rachemotive
- wir haben Vorurteile (Data)
Habe ich da was zentrales Vergessen? Und ich finde, zu keinem dieser Dinge trägt die Epoisode wirklich was neues oder gutes oder besonderes bei. 
Na ja... Oft sind die deutschen Titel für die Episoden schlecht oder dämlich, in diesem Fall ist der deutsche Name aber programmatisch:
"Das Recht auf Leben".
Wir sehen ja auch an den durchaus teilweise unterschiedlichen Standpunkten in dieser interessanten Diskussion, dass die Folge da schon einen Punkt getroffen hat (rund um die Frage: Was ist da moralisch richtig, angemessen?).
Das mag jetzt kein neuer Ansatz sein, ist mir aber lieber, als wenn zur fröhlichen Treibjagt aufgerufen worden wäre, wo am Ende, nach der Vernichtung der fremden Lebensform die ganze Brückenbesatzung aufspringt und sich jubelnd gratuliert.
Genau richtig! (Ein paar Folgen, gefühlt mit ENT-Übergwicht, gingen ja leider auch bei ST in diese unschöne Richtung).
Mal ganz davon abgesehen, dass es Lore auch geschafft hat, die Lebensform abzurichten.
Bei Lore wirkt das Kristallwesen wirklich wie eine ziemlich intelligente Lebensform, denn die Art und Weise, wie er sich an das Wesen wendet, findet ja sogar in Gesprächsform statt.