Autor Thema: Star Trek Voyager  (Gelesen 109576 mal)

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #150 am: 14.12.12, 15:01 »
Aber letztendlich wird sie bei YOV genauso verwässert wie das Kriegsfeeling bei DS9. Hier waren Berman & Co. leider  inkonsequent: Einerseits wagen sie sich an ein für Star Trek ungewöhnlich dunkles Szenario - aber dann können Sie trotzdem nicht die Finger vom Holodeck und vom Nebel der Woche lassen, damit auch der letzte Hardcore-TNG-Fan am Bildschirm kleben bleibt

Wenn ich mich richtig erinnere, hatte man anfangs durchaus vor, das Szenario des verschollenen Schiffes richtig auszukosten (ob die Drehbuchautoren wirklich dazu in der Lage gewesen wären, sei mal dahingestellt), aber UPN hat sich diesbezüglich schon sehr früh quer gestellt. Der Sender hat damals einen Wandel hin zum "Hausfrauen- und Familiensender" versucht um ganz andere Zielgruppen anzusprechen und Voyager musste als neues Serien-Flaggschiff mit einer Frau auf dem Kommandostuhl darunter leiden. Berman hat vermutlich zu leicht klein bei gegeben und sich nicht genug kreativen Freiraum erkämpft. DS9 hat man gleichzeitig offenbar gar nicht für Wertvoll erachtet und ignoriert, was der Serie letztendlich zu gute kam, weil die Autoren dort viel mehr bewirken konnten. Das meine ich jedenfalls aus Interviews herausgelesen zu haben, aber mir erscheint das auch glaubwürdig. Ich meine, warum sollte man einen derart vielversprechenden Pilotfilm mit nahezu perfekter Figurenkonstellation schreiben, wenn man anschließend nichts davon einlöst?  :/
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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #151 am: 14.12.12, 18:52 »
So, ich stürze mich jetzt nochmal auf die Folgen der momentanen deutschen Free-TV-Ausstrahlung.

"Nemesis" ist mir ja vom ersten Schauen gut in Erinnerung geblieben und ich bleibe eigentlich auch dabei, dass es sich um eine beachtenswerte Folge handelt. Die Ausdrucksweise der Aliens ist etwas eigentümlich, alles in allem mag ich aber diesen Versuch, bei optischer Gleichheit (was für die Sympathielenkung sicher so gedacht war) ein wenig Alienfeeling aufrecht zu erhalten.
Die Folge behandelt ein Szenario, das nicht schlecht für Chakotay erdacht scheint und die Botschaft kommt auch wirklich ganz gut rüber, vor allem auch, weil der Commander seine Vorbehalte am Schluss immer noch nicht einfach ablegen kann und Janeway das Bild von Gut und Böse relativiert, indem sie auch sagt, man wisse letztlich nicht, wie sich der Konflikt schließlich verhielte.

"Der Isomorph" war eine ganz nette Episode, die Grundidee gefällt mir und ich halte Leland Orser auch für einen respektablen Schauspieler. Ich hatte aber immer so das Gefühl, man hätte aus der Folge mehr herausholen können und hatte bei der letzten Szene des Doktors einen angenehmen Schauer, der Isomorph habe womöglich doch mit dem MHN Plätze getauscht ;) :D




Zugegeben man hat die dinger speziell für Voayger eingeführt damit der Zuschauer immer noch die Maquis identifizieren kann.
...was natürlich dann geradezu tragisch wurde, als der Maquis keine echte Rolle mehr spielte :(

Die Folge [Das Nadelöhr] wäre vielleicht besser aufgehoben gewesen am Ende de Staffel... oder gar erst in Staffel 2 oder 3...  dann hätte sie vielleicht mehr Wirkung entfaltet. Hier ist sie verschenkt.
Ich verstehe, was Du meinst: In Aussicht zu stellen, das Schiff käme wieder nach Hause, ist dramturgisch wirklich nicht glücklich, wenn der Zuschauer weiß, dass das nicht passieren wird, weil die Serie dann zu Ende wäre - nur sind all diese Geschichten dann vor der siebten Staffel nutzlos, denn in der zweiten oder dritten wäre der Effekt kaum größer gewesen.
Schade bleibt, dass man die Idee der Storybögen von DS9 nicht aufgegriffen hat, weil sie sich für VOY super geeignet hätten. Ich hätte - ich glaube, ich schrieb es hier schon irgendwo - dann eine Geschichte lanciert, in der die "Voyager" nach Hause kommt - aber lediglich für eine Handvoll Folgen.

Es wirkt wirklich wie TNG...
Wenn es so wenigstens gewesen wäre! Aber der Delta Quadrant wirkte auf mich nicht sonderlich reizvoll und bei Weitem nicht so mysteriös und spannend wie der Weltraum in so mancher TNG-Folge in der ersten und zweiten Staffel.
Wer erinnert sich außer mir noch an den Monolog Qs in "Q Who?", in dem er ankündigt, dass die Menschen im Begriff sind, in einen Bereich der Galaxie vorzudringen, der so voller Wunder ist, dass sie sich diese nicht einmal vorstellen können! Nun, vielleicht war das das Problem, nämlich dass die Autoren des weiteren TNG, DS9, VOY und auch ENT sich diese Wunder wirklich nicht vorstellen konnten ;) :(

Hm... er wird später das Love Interest von B'elana... aber ansonsten?
Also bislang in der ersten Staffel... hat er so gut wie nichts beigetragen.
Es stimmt schon, ich habe mit vielen ST-Figuren auch so ein wenig das Problem, dass sie mich nicht wirklich faszinieren können. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass die Mittel, mit denen die Drehbuchautor ihre Versuche unternehmen, dann doch zu uninspiriert sind, denn letztlich gibt es auch immer nur ein bestimmtes Abenteuer zu bestehen und dann wird mit gewissen Einschränkungen sozusagen durchgewürfelt, welche Figur besagtes Abenteuer angehen soll...
Aus diesen und anderen Gründen achte ich glaube ich auch in erster Linie auf das Thema der Folge selbst (und weniger auf die Figuren).

Wenn ich mich richtig erinnere, hatte man anfangs durchaus vor, das Szenario des verschollenen Schiffes richtig auszukosten (ob die Drehbuchautoren wirklich dazu in der Lage gewesen wären, sei mal dahingestellt), aber UPN hat sich diesbezüglich schon sehr früh quer gestellt. Der Sender hat damals einen Wandel hin zum "Hausfrauen- und Familiensender" versucht um ganz andere Zielgruppen anzusprechen und Voyager musste als neues Serien-Flaggschiff mit einer Frau auf dem Kommandostuhl darunter leiden.
Sehr interessante Informationen. Danke, Star :)
« Letzte Änderung: 14.12.12, 18:55 by Max »

Leela

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #152 am: 14.12.12, 19:19 »
Zitat
Ich meine, warum sollte man einen derart vielversprechenden Pilotfilm mit nahezu perfekter Figurenkonstellation schreiben, wenn man anschließend nichts davon einlöst?  :/

Meines Erachtens liegt das an den Konzeptionen der Serien... Ich habe das Gefühl das Star Trek Serien ... beinahe wie im Trockendock immer nach einem festen Muster konzipiert wurden.

a) man denkt sich eine interessante Figurenkonstellation aus - die künftige Crew mit all ihren Charakteren

b) man schreibt für die einen Pilotfilm wo sie vorgestellt werden - also auch noch völlig in ihre Rolle passen

c) man zieht fremde Drehbuchautoren hinzu die mit der Serie noch nichts zu tun haben und die Figuren nur als Skizzen kennen... diese liefern erstmal allgemein-Drehbücher ab... Drehbücher die weder gross auf dem Pilot aufbauen, noch Besonderheiten des Szenarios berücksichtigen... Schlimmstenfalls werden sogar Drehbücher einfach aus anderen Serien adaptiert.


Erst nach ein bis zwei Staffeln, wenn einiges "gelaufen" ist, sind die Stammautoren mit den figuren vertraut und schreiben für sie spezifischere und bessere Plots.

Was den Serien schwer zusetzt sind die "fremden" Drehbuchautoren.... die statt einem Serienkonfirmen Drehbuch irgendwas abgeben... eine Art allgmeinen Sci Fi Brei... Und umgehend fallen natürlich Figuren aus der ursprünglichen Planung hinten runter und das gesamte Konzept wird... vernachlässigt. Das ist in meinen Augen bei allen drei neueren Serien passiert; DS9 (noch am Schwächsten), Voyager und auch Enterprise.



Zitat
Ich verstehe, was Du meinst: In Aussicht zu stellen, das Schiff käme wieder nach Hause, ist dramturgisch wirklich nicht glücklich, wenn der Zuschauer weiß, dass das nicht passieren wird, weil die Serie dann zu Ende wäre - nur sind all diese Geschichten dann vor der siebten Staffel nutzlos, denn in der zweiten oder dritten wäre der Effekt kaum größer gewesen....


Na... nicht ganz. Das ist in etwa wie wenn Du in der Wüste Gobi abstürzt... dort drei Wochen umherirrst und dann einen Briefkasten findest... Ich glaube es wäre zumindest ein wirklich emotioales Erfolgserlebnis wenn Du es schaffst einen Breif abzuschicken... dann bist Du zwar immer noch nicht zu Hause... aber... hast was erreicht. So ein Szenario so früh in der Serie verpufft aber.... weil man eben noch nicht drei Wochen durch die Wüste gewatet ist. Der emotionale Mitnahmeeffekt fehlt... die Serie ist noch zu jung.

Dummerweise habe ich inzwischen am Ende der ersten Staffel einige gute Folgen entdeckt... die eigentlich viel weiter vor gehörten (Reviews folgen)... und die man da hätte platzieren können. Statt ein Folge wie "Nadelöhr" anzubringen... die Folge relativiert sich auf jeder denkbaren Ebene selbst. :/

Zudem muss es nicht sein das solche Effekte vor der 7. Staffel alle verpuffen... wenn man sie nur ernst nimmt. Was spräche zB dagegen mal mit einem Wurmloch eine Entfernung von "nur" 10.000 Lichtjahren zu überspringen... das wäre doch schon ein grosser Erfolg. Warum immer diese Alles oder nix Lösungen? Wenn Wurmloch, muss es natürlich auch in den Alpha Quadranten führen... pfff. Also das liegt doch selbst für Einfältige Autoren nahe... und man kann "Erfolge" auch in Schritten gehen...

- Ende Staffel 1 schlägt es fehl Nachrichten abzusetzen
- Ende Staffel 2 gelingt es
- Ende Staffel 3 schafft man es 5000 Lichtahre abzukürzen
- Ende Staffel 4  bekommt man erstmals direkten Funkkontakt
- Ende Staffef 5 schaft man es 10.000 Lichtahre abzukürzen, verliert dafür aber den Kontakt
- Ende Staffel 6 schlägt ein Versuch fehl die Hälfte der Rest-Strecke zu schaffen... kriegt aber den Kontakt wieder

Das ist ein "Minimalkonzept" wo nix dazu ist... dennoch hätte so eine "Planung" dazu geführt das solche "Oh, wir haben vielleicht ne Abkürzung gefunden" Folgen nicht alle in die Hose gehen. Der Zuschauer wäre emotional drauf eingestiegen weil am Ende zumindest ein Erfolg denkbar gewesen wäre. Wäre zwischendrin also nun wieder ein Wurmloch aufgetaucht hätte sich der Zuschauer schon gefragt... "Oh, schaffen sie diesmal wieder 5000 Lichtjahre???"

Max

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #153 am: 14.12.12, 19:55 »
Die Frage ist allerdings auch, wie beeindruckt der Zuschauer von 5.000 Lichtjahren ist. Grundsätzlich fand ich es gut, dass sie in der Serie ein paar Mal dafür gesorgt haben, dass die "Voyager" mal größere Distanzen überbrückt. Aber dramaturgisch halte ich das nicht für das beste Mittel, Zuschauer wirklich mitzureißen, weil klar ist, dass beim "Alles-oder-Nichts"-Konzept die "Fallhöhe" (um den Begriff mal zu missbrauchen) schlicht viel höher ist - nicht, weil man wirklich daran glaubt, dass die Crew zurückkommt, sondern weil die Auswirkungen für die Crew "spürbarer" sind. Man hat die Aussicht vor Augen, alles zu gewinnen und dann ist es natürlich dramatischer, alles wieder zu verlieren. Die Salamitaktik hat wirklich was für sich, allerdings reißt der "Gewinn" nicht wirklich mit, dass beispielsweise Chakotay bei so einem Ergebnis nicht erst im Alter von 112 zurück nach Hause käme, sondern schon mit 107...

Was den "Breifkasten" anbelangt: Wenn die "emotionale Mitnahme" fehlt, ist es relativ egal, wann der Kontakt zur Heimat zustandekommt. Und hier wären wir wieder beim Grundproblem von VOY, dass die Serie es hier eben nicht so gut geschafft hat, dem Zuschauer diesen Effekt der Isolation in der Fremde mit Rohstoffknappheit etc. richtig spürbar zu machen (außer etwa in "Ein Jahr Hölle"). Sicher, mit dem Verlauf der Serie fiel dem Zuschauer natürlich immer mehr auf, dass hier nur ein Sternenflottenraumschiff rumfliegt, aber ansonsten gab es nur eine Figur, die wirklich unter Heimweh litt: Harry Kim, und das von Anfang an, sodass der emotionale Erfolg schon in der ersten Staffel - in der das Schiff auch schon Wochen und Monate unterwegs ist, sich die Crew aber eigentlich noch nicht daran gewöhnt hat, dass ihr "Exil" Wirklichkeit ist - vorhanden sein kann.

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #154 am: 14.12.12, 20:17 »
Sehr interessante Informationen. Danke, Star :)

Ich kann diese Infos noch ein wenig Ergänzen. :) Ein weiterer Grund, dass UPN dem Ursprungskonzept von Voyager reingrätschte, obwohl die Produzenten schon recht weit in der Entwicklung waren, liegt darin begründet, dass TNG bis zum Ende ungemein Populär war und DS9 nicht - dort fielen die Quoten von Staffel zu Staffel. Es war also irgendwo logisch für UPN den Produzenten zu diktieren, mehr Richtung TNG zu gehen, statt sich erneut in düsteres Territorium zu wagen wie DS9 es getan hat. Und wie gesagt, der Sender wollte sich insgesamt neu erfinden und andere Zielgruppen erreichen und setzte daher auf familienfreundliche Unterhaltung. So sollten die Kazon beispielsweise zunächst jugendliche sein, inspiriert von Jugendbanden im Ghetto, die die Helden zweifellos vor sehr viel härtere moralische Entscheidungen gestellt hätten (auf dumpfe Kazon zu schießen ist einfach, aber auf Kinder?), was dem Sender aber nicht behagte. Zudem sollten Zuschauer in der Lage sein, an einem beliebigen Punkt der Serie einzuschalten und problemlos mitzukommen - ich nehme an, deshalb gibt es die vielen Resetbuttons.

In der zweiten Staffel hat man es dann trotzdem ganz vorsichtig mit einem (sehr lieblosen) Episodenübergreifenden Handlungsbogen um Seska und die Kazon versucht, was hinterher als Fehlschlag betrachtet wurde. Als Jeri Taylor dann in der dritten Staffel Michael Pillers Job als Hauptautorin übernahm, entschied sie sich gegen große Handlungsbögen, verzichtete komplett auf einen Hauptgegner und bestand darauf, dass die Episoden NOCH... episodenhafter sein mussten. So war beispielsweise anscheinend auch ursprünglich geplant, dass tatsächlich Chakotay der Vater von Seskas Baby war, aber Taylor wollte einfach nur sämtliche Spuren von Staffel 2 abhacken und ließ das umschreiben.

Schade. Ich meine die Grundidee von Voyager gibt ohnehin nicht so viel her. Mit "Wir wollen nach Hause" kann man kaum sieben Jahre lang füllen. Farscape hat das nach ein paar Episoden nach hinten geschoben, und auch bei Galactica ging es hauptsächlich ums Überleben und die Cylonen. Die Reise zur Erde wurde auch nur hin und wieder aktiv angegangen. Dass man sich dann bei Voyager keine "Zweithandlung" ausgedacht hat, oder ausdenken durfte, ist natürlich das, was der Serie letztendlich das Genick bricht. So wurde ja nicht einmal ein richtiges Jahr der Hölle gemacht, obwohl man das wollte, und lediglich ein Zweiteiler kam dabei raus. Gut, aber auch sonst hat man sich bei Voyager nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
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Leela

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #155 am: 14.12.12, 22:31 »
Staffel 1; Folge 14 Von Angesicht zu Angesicht
Die Vidianer sind zurück. Endlich... ich konnte es kaum erwarten. :/
Diesmal fangen sie ein Außenteam... inklusive Tom und Belana und spalten Belana in zwei Personen auf, eine rein Klingonische und eine rein Menschliche. Beide können natürlich fliehen... und mit etwas Hilfe der Voyager schliesslich die Vidianer besiegen.


OOOOOOOOOOOk... sollte man mit Logik erst anfangen? Wir haben jetzt 14 Folgen weg. Die Voyager ist in ca. 80% der Fälle in denen sie auf eine fremde Spezies traf nicht freundlich behandelt worden. Mit den Kazon und den Vidianern befinden sich mindestens zwei grössere feindliche Mächte in der Region... dennoch schickt Janeway permanent Einzelteams in Shuttles raus... auf Missionen. In der Vorgängerfolge waren es Tuvok/Chakotay hier sind es Belana/Paris/Redshirt. Das fliegt die Voyager weg (wohin eigentlich immer????) und als man das Aussenteam wieder einsammeln will... ist jedes Mal was schief gelaufen (Folge 8/13/14).

Wird man daraus nicht klug keine Shuttles raus zu senden oder Aussenteams allein zu lassen? Offenbar nicht. Wieder ein Beispiel für das fehlen innerer Logik zwischen den Episoden.

Das nächste Problem ist; wenn man Belanna ihre menschliche oder klingonische DNA entzieht... schön. Aber dann wird sie doch nicht zwei Personen. Das wäre in etwa wie wenn man mir die DNA meiner Mutter entzieht... und plötzlich werde ich mein Vater UND meine Mutter... beides zugleich, bin also doppelt da. So ein Unfug. Zudem: Es wäre für die medizinisch fortschrittlichen Vidianer doch gar kein Thema die klingonische DNA zu isolieren... und zu klonen, wenn sie denken das sie gegen ihre Krankheit hilft. Warum müssen sie da an Belana rumspielen?
Und das schlimmste: Die Aufspaltung von Belana für zu einem rassistischen Klischee... die klingonische Hälfte ist toll verwegen und mutig, aber nicht sehr klug, die menschliche Hälfte ist weich unsicher und angstvoll bis feige. Na prima.

Derweil kommt die Deppenkavalerie zu Hilfe... Die Voyager stellt bei ihrer Rückkehr fest das sich die Tunnel in denen das Aussenteam war "verändert" haben. Der Zuschauer weiß sofort, "Aha... schon mal passiert. Vor gerade mal 9 Folgen! Vidianer! Alarm Rot!"
Die Voyager braucht für die selbe Schlussfolgerung fast 5 Minuten länger. Man erzählt er irgendwelchen Quatsch von möglichen Tektonischen Aktivitäten. Unfassbar! Als nächstes findet man das Kraftfled der Vidianer... kommt aber nicht durch... statt nun mal den Salve mit den Schiffsfasern drauf zu lassen oder mal ne Granate oder ähnliches da hinzulegen, entscheidet man sich Chakotay umzuoperieren damit er als Undercover-Vidianer in das Zentrum eindringen kann... wie er durch das Kraftfeld kommt... ist übrigens auch unklar. Vermutlich hat ihn sein tierischer Berater Huckepack genommen.

Die Folge ist wieder ein Paradebeispiel für den "Loonatic Scriptorist" den die Serie offenbar hat... der hat ein Idee die er für total brillant hält... und setzt die dann ohne Rücksicht auf Logik oder Storyverluste um. Hier war die Idee wohl "Ui, Belana könnte sich ja selber treffen! Wahnsinn!" ... dieser Idee muss sich jeglicher Sinn und Verstand unterordnen. Passts dann nicht, auch nicht schlimm. Wird schon keiner merken. Hauptsache wir haben zwei Belanas.

Gibt’s was positives zu der Episode? Ja. Hoher Trashfaktor... Grenzdebilde Sternenflottenoffiziere... ein Talaxianer der nicht Neelix heisst... Belana mal ohne Make-Up ... einige wenige Infos zu Belanas Herkunft... und schliesslich mal einen echten Schockmoment, wo ein Vidianer den Redshirt des Aussenteams tötet nur um dessen Gesicht zu stehlen... weil er glaubt das er sich damit bei Belana einschleimen kann. Ja, und ne blutige Spenderniere hüpft auch noch durchs Bild! Jippiii!

Wertung: Doppelte Spockigkeit




Staffel 1; Folge 15: Dr. Jetrels Experiment
Ahhhhhhhhhhhhhhhhrg! Die Folge beginnt schon wieder auf dem Holodeck! Und, ich hatte zugegbnermassen Angst vor dieser Folge... hatte ich sie doch als Moralinsaures Rührstück in Erinnerung. Die Erwartungshaltung war also denkbar niedrig.


Zur Story; Dr. Oppenheimer, Erbauer der ersten Atombombe, begibt sich 15 Jahre nach dem Abwurf der Atombombe nach Hiroshima in die innere Mongolei um den nun dort umherziehenden Japaner Mifune (der damals am Ort des Geschehens war) ausfindig zu machen... und ihm zu sagen das er durch die Strahlung wohl Krebs hat.
Klingt nicht sehr glaubwürdig... Wäre aber dieselbe Story. Dr. Jetrel reist an um Neelix, dessen Volk er einst mit einer Massenvernichtungswaffe arg dezimiert hat, zu sagen das er womöglich an einer Krankeit leidet und bittet Neelix sich untersuchen zu lassen... weil er ein Heilmittel finden will.


So weit so gut. Jeder normale Mensch hätte oben schon gesagt: Whoat? Dr. Oppenheimer reist bestimmt NICHT 15 Jahre nach Hiroshima in die Mongolei um EINEN Japaner von damals zu finden... Ist total Unglaubwürdig.
Jap, ist es.
Was bedeutet: Janeway, Tuvok und Chakotay nehmen es erstmal als ... wahr an! OMG!
Das dies nicht alles ist was dieser Doktor Jetrel im Schilde führt... ist ja wohl klar. Ja, uns ist es klar: Dem denkendem Zuschauer. Der Bordcomputer der Voyager hats gewusst, sogar die Gelpacks haben es geahnt... nur unsere Offiziere sind wieder dumm wie die Querstrebe von Deck 12. Man man man...

Na jedenfalls entspinnt sich nach und  nach die zu erwartende philosophische Debatte, deren Grundfrage lautet: Wenn man einen Massenvernichtunsgwaffe entwickelt und die wird auch eingesetzt... sollte man sich dann mies und schuldig fühlen?
Jaaaaaaa? Der dreijährige Junge aus der letzten Reihe stimmt auch für Ja? Wow! Lektion verstanden.

Das ganze wirkt reichlich aufgesetzt. Die moralische Frage ist schnell beantwortet. Und sehr viel tiefer geht’s auch nicht... denn Jethrell fühlt sich schuldig und will den Prozess von damals sogar umkehren (was misslingt). Das bringt mich nicht wirklich weiter. Das ganze mutet daher wie der Versuch an eine "wichtige" und "richtige" Star Trek Folge zu schreiben.... wie zB "Der undurchschaubare Maritza"... nur leider hat der Drehbuchautor hier nicht soviel Ahnung. Schade. Es kommt wie es kommen muss. Zweimal Moralkeule... mit Neelixsoße... Abblende.

Wertung: Doppelte Spockigkeit




Staffel 1; Folge 16 - Erfahrungswerte
Und, wo beginnt auch diese Folge? Richtig! Auf dem Holdodeck. Janeway ist zurück im viktorianischen England... und... ihr Roman entwickelt sich wohl zu einer Art Gothic Horror Novel... a la EA Poe. Die Idee dazu, an verschiedenen Folgen vorne immer mal wieder so ein Stück anderer Fortsetzung-(Holodeck) Geschichte dran zu nähen... ist gar nicht so übel. Nach 9-10 solcher 5 Minütigen Schnipseln hätte man ein komplettes Holodeckabenteuer zusammen gehabt ... über 10 Folgen oder mehr verteilt. Wenns nur etwas interessanter wäre und man die Idee durchgehalten hätte.

Der Rest der Story ist dann auch reichlich "anders"... Einige Renitente Maquis an Bord fügen sich schlecht in die Crew ein, missachten Protokolle und Befehle und rülpsen laut in der Offiziersmesse das die Platten wackeln. Ex-Ausbilder Tuvok soll sie auf Vordermann schleifen. Was natürlich nicht so einfach ist. Zu allem Überfluss fallen die Gelpakcs nach und nach aus... sie melden sich schlicht krank wegen einer Vireninfektion, wie man herausfindet.


HU! Und endlich... da ist sie mal, eine Story auf die ich schon länger als 10 Folgen warte. Es werden Anpassungsschwierigkeiten der Maquis  Crew beschrieben... zwar sind es die Lower Decks... aber egal. UND wir haben einen intelligenten Plot der sich ums Schiff dreht. Niesende Gel-packs. Gesundheit!

Kurioserweise kommt diese Folge erst jetzt. Sie hätte eigentlich viel weiter nach vorne gehört. Man sieht die Maquis wieder... sie ... rebellieren noch immer und es gibt gehörig Anpassungsschwierigkeiten. Zudem dreht es sich mal um einen Plot der das Schiff und seine Funktionsweisen (Gel-Packs) vorstellt ... und nicht einen doofen Nebel oder ein Taschenwurmloch. Eine rundherum feine Sache. Wenn... man ahnt es schon... das Ende nicht wäre. Natürlich kommt es am Ende zu einer kleinen Katastrophe, welche Tuvok mit seinen Schützlingen meistert und welche sie zusammen schweisst. Das ist wieder das alte Schema. Und das Ende kommt ziemlich abrupt... Alles wird gut. Alles ist gut.
Aber na ja... man kann nicht alles haben. Für ein Gut reicht es allemal. Ich mag die Episode.

Wertung: Vierfache Spockigkeit




Staffel 1; Folge 17 - Das Holo-Syndrom
Und wo beginnt diese Folge.... Riiiiiiiiiiiiiiiiichtig. Auf dem Holodeck. Nur das dies noch keiner weiß. Der Holodoc ist plötzlich allein... Nach und nach auftauchende Crewmitglieder sind plötzliche die Hologramme, während der Doc... shocking ... Lebenszeichen hat und blutet. Offenbar ist er ein Mensch in einer Holosimulation! Reg Barclay erscheint und will ihn überreden die fehlerhafte Holosimulation zu beenden indem er die Voyager vernichtet... Der Doc zögert. Noch.


Wie sich am Ende heraus stellt ist all das eine Simulation auf dem Holodeck der Voyager in der der Doc fest sass und wo seine Subroutinen durch einen Unfall dieses Programm... haben laufen lassen. Vereinfacht könnte man auch sagen; Durch einen Unfall "träumt" der Doc... und tötet/löscht sich im Traum fast selber.


Ich hatte frühzeitig beschlossen... die Folge nicht zu mögen. Weil sie SCHON WIEDER auf den Holodeck spielt (ich bekam schon beim Titel leichten Würgreiz). Zudem kommt auch diese Folge viel zu spät. Zwar ist die Idee interessant mal alles umzudrehen und anzunehmen der Holodoc sei real und alles andere Hologramme... aber nach 15 Folgen der Serie weiß mal leider eben wirklich das der Doc wirklich ein Hologramm ist. Am Beginn der Serie... in Folge 2/3/4/5... wäre so ein Verwirrspiel noch eher aufgegangen. Zumal auch in dieser Folge Szenen aus "Caretaker" wiederholt werden!

Spätestens mit dem Auftauchen von Barclay (hatte ich total verdrängt!) wird die Folge aber ungemein sympathisch... sie erinnert streckenweise von einigen Szenen her an ein Remake von Total Recall. Die Szene wo Barclay den Doc überzeugen will... er sei real, seine Umgebung sei es aber nicht, ist fast 1:1 identisch mit dem Schwarzenegger Film. Eine Szene wo seine "Frau" Kes auftaucht... genauso.

Überhaupt stellt sich am Ende doch noch die Frage: Was ist real und was nicht... Und Barclay begleitet das Verwirrspiel perfekt. Die Folge findet also trotz der Holodeck Problematik doch noch zu einiger Raffinesse... UND lobenswerter Weise versucht sie den erneuten Fehler/Ausfall des Holodecks nicht wieder mit einer gewunden Scheinerklärung die auch noch 20 Minuten der Folge beansprucht zu begründen. Das war ne Energieentladung und es hat Bumm gemach (sagt Chakotay am Ende sinngemäss)... sehr fein!

Die Folge ist deswegen nicht perfekt, weil sie eben schon wieder das Holodeck bemüht und der Zuschauer wirklich weiß das der Doc nur ein Hologramm ist. Über den Rahmen kommt die Folge nicht hinaus... aber innerhalb dieser "Parameter" ist sie durchaus reizvoll!


Wertung: Vierfache Spockigkeit



Leela

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #156 am: 18.12.12, 02:10 »
Voyager Staffel 1; 1+2: Der Fürsorger

Nachdem ich die erste Staffel nun fast komplett durch habe, war es ein ziemlich interessanter Gedanke den Pilotfilm zu schauen... und damit mal genau zu sehen, was vom Piloten letztlich in der Serie verblieben ist und was nicht. Und da fallen wirklich einige Unterschiede auf. Eine Plotsynopsis spar ich mir hier.... Da ich denke das die Story noch  bekannt ist.

Ich fang aber mal an einige Widersprüche aufzugreifen... denn auch "Caretaker" ist in sich alles andere als logisch.

Das beginnt gleich am Anfang wo die Voyager in den Delta Quadrant gezogen wird, damit das bei "Vorbereiten auf Einschlag" sich alle festhalten, nur der erste Offizier rennt quer(!) über die Brücke... und verschuldet damit seinen eigenen Tod. Überhaupt sterben fast alle Personen die sonst als "Maincharakter" gelten: Steuermann, Chefingenieur, Doktor, Erster Offzier - alle tot. So ein Zufall. Von der Voyager Crew bleibt damit streng genommen nur Janeway übrig - denn Kim ist neu auf dem Schiff und Tuvok offenbar seit längerem im Undercover Einsatz beim Maquis. Wieso ausgerechnet der Sicherheitschef eines der neuesten Starfleet Schiffe und auch noch ein Vulkanier, der es besonders schwer haben dürfte sich glaubhaft einzuschleusen, Undercover den Maquis infiltrieren... bleibt ein Rätsel.



Aber auch der Maquis ist nicht ohne... wann immer ich das Maquis Schiff sehe, frage ich mich unwillkürlich wie gross dessen Crew wohl sein kann, dass sie ein "Problem" darstellt. Der Maquis-Fighter wird so gefilmt das es sich auch um ein bessere Shuttle handeln könnte. Aufnahmen die nur das Cockpit zeigen in dem Tuvok, Chakotey und Belana sitzen verstärken den Eindruck genauso wie wenn Belana die Technik aus von der Brücke regelt, statt sich in einem (wohl offenbar vorhandenen) Maschinenraum zu begeben. Auch später in der Phalanx des Caretakers trifft man von der Maquis Crew nur Chaktotay, Belana und Tuvok.

Dennoch soll der Maquis Fighter wohl stattliche 60 Meter lang sein und mehrere Decks haben


Zum Vergleich mit einer Galor oder Voyager (350 m lang)... hmmm




Damit steh ich vor einer merkwürdigen Überlegung;
Im Verlauf der Serie treten immer wieder Maquis Leute auf... wie viel waren denn da an Bord? Doch sicher nicht mehr als 20? Und das wäre schon enorm viel für die kleine Schüssel. 20 Leute in den Bordbetrieb zu integrieren... dürfte nicht so schwer fallen. Also entweder ist die Anzahl der Maquis sehr hoch... dann fragt sich aber auf welchem Schiff die angereist sind. Oder sie ist eher niedrig, dann fragt man sich aber warum der Konflikt "Sternenflotte (140) <> Maquis (20?)" so hoch aufgehängt wird... die Handvoll Maquis geben das dann nämlich nicht her.

Ein weiteres, merkwürdiges Verwirrspiel setzt auf der Phalanx des Fürsorgers ein... als Harry Kim und Belana Torres von diesem einbehalten und zu den Ocampa geschickt werden. Das der Fürsorger sie einbehält; erklärt er noch selber ... er sagt Janeway diese beiden seien eventuell "kompatible" Biomasse um sich fortzupflanzen. Was nun gerade an Kim so anders ist oder auch an Torres... wird nicht klar. Wenn ein Mensch kompatibel ist, müssten es die meisten anderen auch sein...

Wieso der Fürsorger beide dann aber zu den Ocampa sendet und Janeway diese Info auch noch vorenthält... das ist nicht mehr so ganz deutlich. Auf jeden Fall sind sie mit irgendwas infiziert... was wohl ein "Nebenprozess" der Untersuchung durch den Fürsorger ist... Die Ocampa sagen das alle anderen die auf diese Weise zu ihnen gekommen seien, gestorben sind. Ok... also... schiebt der Fürsorger Kim und Belana hier zum sterben zu den Ocampa ab, nachdem sie sich als doch nicht tauglich erwiesen haben? Und wieso sterben Belana und Harry doch nicht... Das alles bleibt sehr diffus und... nicht sehr nachvollziehbar.

Sehr kurios ist auch die Sache mit Kes und Neelix... Kes ist aus der Ocampa Stadt entkommen und wurde von den Kazon gefangen genommen, welche sie zwingen wollen den Weg in die unterirdische Stadt zu verraten. Neelix will sie retten. Wann bitte sind Neelix und Kes denn ein Paar geworden? Also wären Kes und Neelix zuvor schon um die Häuser gezogen... hätte man Kes sicher nicht direkt über ihrer Heimatstadt erwischt bzw. sie auf einem Kazon Schiff verhört.
Hat Neelix Kes gefunden als sie an die Oberfläche kam? Gut möglich... aber dann muss sie kurz darauf in die Hände der Kazon gefallen sein. Wann haben sich die zwei denn verliebt? Und das sie schon länger ein Paar sind... wird in späteren Folgen mehrfach angedeutet.
Also diese Liebesgeschichte ist sehr... merkwürdig.




Der dritte grosse Komplex wo es mächtig im Gebälk knirscht... ist die Zerstörung der Phalanx. Der Fürsorger will seine Station vernichten... damit sie den Kazon nicht in die Hände fällt und diese damit wiederum die Ocampa zerstören. Das wirft die Frage auf inwieweit der Fürsorger in seiner Station drin hängt. Könnte er die Systeme denn nicht automatisieren, dass sie auch nach seinem Tod weiterarbeiten... denn offenbar tun sie das. Nachdem der Fürsorger schon tot ist, meint Tuvok er könne die Prozedur zur Rückkehr der Voyager einleiten... Die Station arbeitet also noch. Wieso konnte der Fürsorger sie nicht automatisieren?

Spätestens an der Stelle stellt sich dann auch die Frage warum der Fürsorger noch kurz vor seinem Ende (mit wohl nicht unerheblichen Energieaufwand) Schiffe vom anderen Ende der Galaxie heranzieht... statt sich eher in seiner Umgebung bzw. an Schiffe zu bedienen die "näher" dran sind. Also das er hier bis in den Alpha Quadrant schon alle Spezies durch hat... scheint sehr unwahrscheinlich. Aber ok.

Insgesamt sind die Schlussfolgerungen des Fürsorgers eh nur bedingt nachvollziehbar. Selbst die Zerstörung seiner Station würde die Ocampa nicht vor den Kazon schützen... sondern sie maximal solange aufschieben bis die Kazon 2-3 Schiffe im Orbit versammelt haben. Denn damit würden sie die unterirdische Stadt der Ocampa über kurz oder lang wohl auch... klein kriegen. Gänzlich ohne die Technik des Fürsorgers.

Das Janeway das nicht sieht ist merkwürdig. Immerhin wird die Voyager gerade von so einem Riesen-Kazon-Brummer angegriffen. Also Fürsorger hin oder her... gegen solche Schiffe hat die Stadt eh keine Chance.
Und schliesslich, wenn man alles in Ruhe durchdenkt, ist auch Janeways Lösung; die Phalanx direkt zu Klump zu schiessen nicht sehr elegant. Warum darf Tuvok nicht den Rückkehrmechanismus in Gang setzen... und man lässt einige Sprengsätze mit Zeitzünder da... oder beamt in letzter Sekunde einige Torpedos auf die Phalanx? Dadurch wäre eine Heimkehr UND die Zerstörung der Phalanx möglich.
 
Sieht man sich das Szenario also noch mal in Ruhe an... bleiben einige Fragen über.


Ansonsten fallen noch viele Dinge auf die der Pilotfilm anlegt... die später aber merkwürdigerweise nie wieder Thema sind. Auch die gibt es in faszinierender Fülle.

# 1. Tom Paris

Paris spielt ironischerweise eine zentrale Rolle im Pilotfilm... bevor er in der gesamten 1. Staffel kaum noch zu Wort kommt. Zudem wird seine Rolle hier deutlich anders definiert/angelegt als sie sich später entwickelt... Paris sagt über sich selber er sei auch ein "Söldner" der für den meistbietenden arbeite... Er will persönliche Vorteile sehen... ist recht eigenständig, sieht gut aus und macht die Dinge auf seine Weise. Die Figur ist also eigentlich als eine Art "Han Solo" angelegt... Der Pirat mit dem guten Herzen. Paris Verhalten gegenüber Harry erinnert dann auch nicht von ungefähr an das von Han Solo gegenüber Luke. Der abgebrühte Pirat der dem Greenhorn erstmal zeigt wie der Falke fliegt. Interessanterweise passt auch Janeway in die Rolle von Leia... sie ist es die das Sagen hat und bestimmt was gemacht wird. Sie ist die mit dem "Plan". Die Konzentration in der ersten Hälfte des Pilotfilms auf Janeway - Paris - Kim, hat also von der Figurenkonstellation her etwas von sehr Star Wars mässiges.


# 2. Wasser
Sowohl die Kazon auf dem Ocampa Planeten als auch Neelix in seinem Raumschiff fragen bei der ersten Begegnung nach Wasser. Bemerkenswerter Weise sind beides raumfahrende Spezies... selbst wenn es also gerade da wo sie sich befinden kein Wasser gibt, könnten sie es herbeifliegen... Das Wasser dennoch einen so hohen Stellenwert/Preis hat, lässt eigentlich nur den Schluss zu das Wasser in diesem gesamten Sektor ein seltenes Gut ist... eine wichtige Ressource die man besorgen muss und mit der man Handeln kann. Dieser Gedanke wird aber nie wieder aufgegriffen und auch schon in Folge 3 deutlich... überholt als man auf Planten trifft wo Wasser ... einfach so fließt.


# 3. Transporter + Replikatortechnik
Ähnlich wie mit Wasser verhält es sich mit der Transporter und Replikatortechnik. Diese scheint im ganzen Quadranten unbekannt... wenn man zugrinde legt das sowohl Neelix, der weit rumgekommen sein soll, als auch die Kazon, die diesen Sektor beherrschen diese Technik völlig fremd ist.
Etwas was auch nie wirklich wieder thematisiert wird.


# 4. Kazonschiffe
Interessant ist auch das die Kazon hier noch riesige Schiffe fliegen... fast schon Star Wars like. Das würde zu ihrer Stammestruktur auch passen, das sie in einer Art fliegenden Stadt wohnen. Durch ihre Schiere Grösse machen sie die Voyager hier fast platt. Da die Kazontechnisch unterlegen sind brauchen sie die Grösse. Warum man ihre Schiffe in späteren Voyager Folgen so verharmlost, das sie nur noch mit mehreren Schiffe eine Chance haben... ist nicht ganz klar. Der Pilot zeigt sie deutlich anders.


# 5. Caretaker x 2
Etwas was der Pilot auch noch deutlich anlegt ist eine "Bonus" Chance nach Hause zu kommen: Der Fürsorger hatte mal einen Partner. Es waren zwei Fürsorger und es kommt die Aussage "Aber er/sie hatte genug davon hier zu bleiben und zog weiter". Irgendwo, un das schlussfolgert so aneway, gibt es also ein zweites Wesen... das sie nach Hause bringen kann. Hier die Spur aufzunehmen und ihr zu folgen... zumindest aber die Augen offen zu halten, ist sehr... nahe liegend. Die Erwähnung des 2. Fürsorgers macht auch nur so Sinn... ansonsten wäre diese Info völlig unnötig. Das "Wir suchen den anderen Fürsorger" wird aber meines Wissen in der Serie auch nie wieder aufgegriffen. Gerade hier gäbe es ne Menge Potential... der "Spur" eines so mächtigen Wesens zu folgen.



# 6. Die Ocampa als Spezies / Kes
... sind nicht sehr kreativ, aber wohl viel mehr telepathisch als Kes später dargestellt wird. Hier sind einige faszinierende Ideen denkbar für eine so kurzlebige Spezies... Zb müsste diese auch viel schneller lernen und viel kürzer schlafen als Normale Menschen. Vom Stoffwechsel ganz zu schweigen. Dinge die leider nicht mehr aufgegriffen werden... obwohl Kes beim Holodoc später wirklich sehr schnell zu lernen scheint. Ob die Speziesbedingt ist... bleibt aber offen.

Kes als solche... ist eh so ein Thema. Ich muss zugeben ich mag die Figur. Ich mag nicht was die Autoren aus ihr machen. Warum sie zB diese blöde Perücke tragen muss (offenbar ist das Pflicht für alle 1. Staffeln Star Trek, siehe T'Pol) und warum man sie in Elfenkleidchen die total bescheuert aussehen zwängt... da kann ich nur raten. Sie ist nämlich durchaus sehr selbstbewusst, hat ein ungemein sicheres und ruhiges... ja elegantes Auftreten. In normaler Kleidung... oder Uniform hätte sie einen noch mal deutlich besseren Eindruck gemacht als in diesen... Kinderklamotten. :/



# 7. Neelix
Nach dem Pilotfilm bin ich ratloser denn je. Denn am Ende, als Neelix sich anbietet was er alles tun kann "Führer, Koch, Kenner, blabla" wird schon  klar das die Figur mit diesem Potential nicht mal 1 Staffel über die Runden kommt... Das müssten selbst die Autoren an der Stelle gemerkt haben. Warum sie die Figur die erkennbar nur Potential für 2-3 Folgen hat mitziehen... ich verstehs nicht. Genauso wenig wie das Janeway sie so einfach mitnimmt. Sonst hat sich jeder Captain immer mit Händen und Füssen gewehrt Leute aufzulesen... wird Janeway später auch tun. Das sie Neelix hier einfach so durchwinkt... ist ... ein Plotloch.


# 8. Paris - Chakotay
Haben eine interesante "Hass" Beziehung... dadurch das Paris hier aber Chakotay später das Leben rettet, gehört Chakotays Leben... Paris. Er hat also eine Schuld bei ihm... Dies interessante Hass/Schuld Beziehung wird leider nie wieder wirklich aufegriffen und thematisiert. Genauso wenig wie das verhalten der anderen Crew gegenüber Paris... die ihn ja im Pilotfilm fast durchgängig ablehnt (genauso wie die Maquis). Paris ist also ein doppelter Aussenseiter... Nur leider kommt das nie wieder vor.



Insgesamt viel Potential... und viel was noch nicht ganz so rund läuft. Und... es gibt noch mehr, schaut man sich "Caretaker" mal im direkten Vergleich zu den Vorgänger-Serien an.

TOS Pilot - Kirk trifft auf den (übermächtigen) Gary Mitchell und kann ihn nicht besiegen
TNG Pilot - Picard trifft auf den (übermächtigen) Q und kann ihn nicht besiegen
DS9 Pilot - Sisko trifft auf die (übermächtigen) Propheten und kann sie nicht besiegen
VOY Pilot - Janeway trifft auf den (übermächtigen) Caretaker und muss ihn nicht besiegen

Ich glaube wir sollten demnächst etwas leiser über die Kinofilme und deren (Rache-)Muster-Plots lästern. XD

Schaut man noch genauer hin... dann... kann man sich den Eindruck beinahe ein Sinngemässes Remake des DS9 Pilotfilms zu sehen... nur schwer erwehren. Wir haben;
- eine Station/Schiff ganz weit draussen...
- einen Captain der sich das ganz anders vorgestellt hat (Sisko - Janeway)
- einen Captain der einen alten Freund/Berater wieder trifft (Sisko/Dax - Janeway/Tuvok)
- eine politische Konfliktstellung innerhalb der Crew (Bajoraner/Föderation - Maquis/Föderation)
- ein übermächtiges Wesen das auf ein Zivilisation Einfluss nimmt (Propheten/Bajor - Caretaker/Ocampa)
- das Übermächtige Wesen holt Leute zu sich (Janeway - Sisko) ist aber weniger an ihnen interessiert
- das Übermächtige Wesen erzeugt Schein-umgebungen für seine Gäste (Dax/Sisko - Janeway/Co - die Holoumgebung des Caretakers hat ein meinen Augen zudem ein nicht unerhebliches Nervpotential)
- ein verschlagenes Freud/Feind Alien (Quark - Neelix)

... das ist schon etwas viel.

Deswegen, Caretaker, alles in allem: gerade mal Durchschnitt (eher darunter!)
« Letzte Änderung: 18.12.12, 02:18 by Leela »

Alexander_Maclean

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #157 am: 18.12.12, 05:21 »
Also das mit dem zweiten Fürsorger wird in der Folge Suspiria aufgeriffen.

Fehlende Replikatortechnologie der Kazon auch, dass shien mir immer DIE technik zu seien hinter denen die Kazon her waren.

Bei Tom stimme ich dir zu. Da hat man viel Potenzial verschenkt, gerade die Chakotay storyidee.

Bei Kes dito.

was Neelix angeht, dass Janeway später keinen mehr mitnimmt - zumindest nicht auf Dauer, liegt eben an neeli. Mit dem hat sie "schlechte Erfahrungen" gemacht.
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sven1310

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #158 am: 18.12.12, 12:34 »
@ Leela

Ehrlich ich finde deine Reviews/Zusammenfassungen Klasse.  :thumb
Ich lese sie wirklich sehr gerne.  :)

Erschütternd aber Du triffst meistens echt den Nerv. Es ist halt so das man vieles Ignoriert oder durchgewunken hat.
Voyager ist eine solide Serie und hat einige Unterhaltsame Folgen, aber das verschenkte Potential........Autsch.
Wenn ich das so lese werden Erinnerungen wach die mein Gehirn wahrscheinlich aus gutem Grund verschüttet haben. :D

BTW: zum Thema Remake und DS9 Pilotfilm, schaun wir mal weiter zurück:

Zitat
- einen Captain der einen alten Freund/Berater wieder trifft
kannst Du noch Picard/Dr.Crusher -Riker/Troi mit auf die Liste setzen
Zitat
- ein übermächtiges Wesen das auf ein Zivilisation Einfluss nimmt
- das Übermächtige Wesen holt Leute zu sich
- das Übermächtige Wesen erzeugt Schein-umgebungen für seine Gäste
da sag ich mal frech Q

Star

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #159 am: 18.12.12, 20:53 »
Zitat
Ok... also... schiebt der Fürsorger Kim und Belana hier zum sterben zu den Ocampa ab, nachdem sie sich als doch nicht tauglich erwiesen haben?

Ich hatte immer den Eindruck, dass die mögliche "Transformation" der beiden hin zu einer Sporozystianischen Lebensform (wie auch immer das geschrieben wird) weiterlief. Bislang hatte einfach niemand die Transformation, die ja nur von den Ocampa aufgrund mangelnder medizinischer Kenntnisse als Krankheit bezeichnet wurde, überlebt, und der Fürsorger ist ja anscheinend selbst nicht in der Lage mehr zu machen, als diese Transformation in die Wege zu leiten und dann das beste zu hoffen. Ich nehme an, er hat die "Infizierten" direkt zu den Ocampa geschickt, damit seine Auserwählten erkennen, was für ein freundliches und schützenswertes Volk sie sind. Er scheint ziemlich verzweifelt und in seinen Methoden nicht besonders zimperlich gewesen zu sein. Vielleicht war es ja sogar wirklich einfach nur so Senil, wie sein holographisches Abbild vermuten lässt. Am Ende war er bei vielleicht seinem eigenen Volk schon der bekloppte Opa und als er in seiner Tölpelhaftigkeit die Umwelt eines Planeten zerstörte, hat man ihn ins AltenPhalanxHeim abgeschoben. Aber so kauzig, wie er war, hat ihn sogar seine Pflegerin irgendwann verlassen. Da fängt man dann halt schon mal an wildfremde junge Leute auf der Milchstraße anzusprechen um einen Erben zu wählen - aber ERST, wenn man sich die Kriegsgeschichten angehört hat! :P

Zitat
Wann bitte sind Neelix und Kes denn ein Paar geworden?

Das wird zumindest im offiziell inoffiziellen Vorgeschichts-Roman "Schicksalspfade" erklärt, der von Jeri Taylor, der Seriengestalterin geschrieben wurde. Darin hat Neelix mit den Kazon handel betrieben, bis ihm Kes auffiel, die man offenbar gefoltert hat. Über mehrere Wochen hinweg, wo er mit den Kazon handelte, hat er sich heimlich mit ihr angefreundet und ihr immer Wasser gebracht (daher die Wasserschuld bei Jabin), und sich einen Fluchtplan überlegt - bis er schließlich erwischt wurde. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob er rausgeworfen wurde oder fliehen musste. Inwiefern das alles schon von Anfang an feststand, oder ob Taylor sich das später nur ausgedacht hat, weiß ich nicht.

Zitat
Nachdem der Fürsorger schon tot ist, meint Tuvok er könne die Prozedur zur Rückkehr der Voyager einleiten...

Aber, wenn ich mich recht entsinne, meint er auch, dass es eine Weile dauern würde. Und sie wurden nun einmal gerade von einem riesigen Kazonschiff angegriffen, während weitere Kazonschiffe unterwegs waren. Die Voyager war klar unterlegen. Janeway hätte vielleicht noch die Möglichkeit gehabt, sich mit Jabin zu verbünden, aber besonders Vertrauenserweckend war er ihr anscheinend nicht, immerhin hat sie ihm ans Bein gepinkelt. Kaum dass er Kontrolle über die Phalanx gehabt hätte, hätte er die Voyager aber vermutlich erst recht zu Klump geschossen - und vielleicht noch viel schlimmeres anrichten können.

Zitat
Insgesamt sind die Schlussfolgerungen des Fürsorgers eh nur bedingt nachvollziehbar. Selbst die Zerstörung seiner Station würde die Ocampa nicht vor den Kazon schützen... sondern sie maximal solange aufschieben bis die Kazon 2-3 Schiffe im Orbit versammelt haben.

Nicht in den nächsten Fünf Jahren, denn die Stadt wird immer noch von einer Energiebarriere geschützt. Janeway hat ihnen Zeit erkauft. Da die Kazon-Sekten offenbar ständig übereinander herfallen und sich das Machtgefüge alle Nase lang ändert, ist das zumindest eine Chance.
« Letzte Änderung: 18.12.12, 21:22 by Star »
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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #160 am: 22.12.12, 12:48 »
Ich kann diese Infos noch ein wenig Ergänzen. :) Ein weiterer Grund, dass UPN dem Ursprungskonzept von Voyager reingrätschte, obwohl die Produzenten schon recht weit in der Entwicklung waren, liegt darin begründet, dass TNG bis zum Ende ungemein Populär war und DS9 nicht - dort fielen die Quoten von Staffel zu Staffel. Es war also irgendwo logisch für UPN den Produzenten zu diktieren, mehr Richtung TNG zu gehen, statt sich erneut in düsteres Territorium zu wagen wie DS9 es getan hat. Und wie gesagt, der Sender wollte sich insgesamt neu erfinden und andere Zielgruppen erreichen und setzte daher auf familienfreundliche Unterhaltung. So sollten die Kazon beispielsweise zunächst jugendliche sein, inspiriert von Jugendbanden im Ghetto, die die Helden zweifellos vor sehr viel härtere moralische Entscheidungen gestellt hätten (auf dumpfe Kazon zu schießen ist einfach, aber auf Kinder?), was dem Sender aber nicht behagte. Zudem sollten Zuschauer in der Lage sein, an einem beliebigen Punkt der Serie einzuschalten und problemlos mitzukommen - ich nehme an, deshalb gibt es die vielen Resetbuttons.

In der zweiten Staffel hat man es dann trotzdem ganz vorsichtig mit einem (sehr lieblosen) Episodenübergreifenden Handlungsbogen um Seska und die Kazon versucht, was hinterher als Fehlschlag betrachtet wurde. Als Jeri Taylor dann in der dritten Staffel Michael Pillers Job als Hauptautorin übernahm, entschied sie sich gegen große Handlungsbögen, verzichtete komplett auf einen Hauptgegner und bestand darauf, dass die Episoden NOCH... episodenhafter sein mussten. So war beispielsweise anscheinend auch ursprünglich geplant, dass tatsächlich Chakotay der Vater von Seskas Baby war, aber Taylor wollte einfach nur sämtliche Spuren von Staffel 2 abhacken und ließ das umschreiben.
Danke für die Ergänzung.
Die Sache mit den "Kazon-Kindern"... problematisch ;) :D Ja, das hätte moralische Probleme mit sich gebracht, aber auch erzählerische Schwierigkeiten, aber vielleicht bin ich da von TOS vorgeprägt und da waren die "Kleinlinge" eher ein Faktor zum Fremdschämen.

Staffel 1; Folge 16 - Erfahrungswerte
[...]
Eine rundherum feine Sache. Wenn... man ahnt es schon... das Ende nicht wäre. Natürlich kommt es am Ende zu einer kleinen Katastrophe, welche Tuvok mit seinen Schützlingen meistert und welche sie zusammen schweisst. Das ist wieder das alte Schema.
Sowas hat mir auch immer nicht gefallen, weil es wirklich die klassische Losung für das Problem, das die Folge stellt, darstellt. Aber für mich fing das nicht mit dem Ende, mit dem Bestehen der Herausforderung an, sondern mit der Idee, die Aufmüpfigen mittels Drill gefügig zu machen.

Im Verlauf der Serie treten immer wieder Maquis Leute auf... wie viel waren denn da an Bord? Doch sicher nicht mehr als 20? Und das wäre schon enorm viel für die kleine Schüssel. 20 Leute in den Bordbetrieb zu integrieren... dürfte nicht so schwer fallen. Also entweder ist die Anzahl der Maquis sehr hoch... dann fragt sich aber auf welchem Schiff die angereist sind. Oder sie ist eher niedrig, dann fragt man sich aber warum der Konflikt "Sternenflotte (140) <> Maquis (20?)" so hoch aufgehängt wird... die Handvoll Maquis geben das dann nämlich nicht her.
Also wenn die ein wenig zusammenrücken, kann ich mir schon vorstellen, dass da einige Maquis an Bord waren, also so drei oder vier Dutzend. Und bedenkt man, dass die Maquis auf die Sternenflotte und ihre Methoden alles andere als gut zu sprechen waren, befürchtete man vielleicht auch bei wenigen Leuten große Konflikte.

Das Janeway das nicht sieht ist merkwürdig. Immerhin wird die Voyager gerade von so einem Riesen-Kazon-Brummer angegriffen. Also Fürsorger hin oder her... gegen solche Schiffe hat die Stadt eh keine Chance.
Und schliesslich, wenn man alles in Ruhe durchdenkt, ist auch Janeways Lösung; die Phalanx direkt zu Klump zu schiessen nicht sehr elegant. Warum darf Tuvok nicht den Rückkehrmechanismus in Gang setzen... und man lässt einige Sprengsätze mit Zeitzünder da... oder beamt in letzter Sekunde einige Torpedos auf die Phalanx? Dadurch wäre eine Heimkehr UND die Zerstörung der Phalanx möglich.
Ich glaube, dieses Verfahren war ihnen wohl zu unsicher, denn sobald man weg ist, kann man nicht mehr eingreifen und in diesem Fall sogar nicht einmal mehr feststellen, ob der Plan funktioniert hat oder nicht. Aber es stimmt schon, dass ein ähnliches Vorgehen (Sprengsätze mit Zeitzünder) in anderen Fällen schon das Mittel der Wahl wären.

Etwas was der Pilot auch noch deutlich anlegt ist eine "Bonus" Chance nach Hause zu kommen: Der Fürsorger hatte mal einen Partner. Es waren zwei Fürsorger und es kommt die Aussage "Aber er/sie hatte genug davon hier zu bleiben und zog weiter". Irgendwo, un das schlussfolgert so aneway, gibt es also ein zweites Wesen... das sie nach Hause bringen kann. Hier die Spur aufzunehmen und ihr zu folgen... zumindest aber die Augen offen zu halten, ist sehr... nahe liegend. Die Erwähnung des 2. Fürsorgers macht auch nur so Sinn... ansonsten wäre diese Info völlig unnötig. Das "Wir suchen den anderen Fürsorger" wird aber meines Wissen in der Serie auch nie wieder aufgegriffen. Gerade hier gäbe es ne Menge Potential... der "Spur" eines so mächtigen Wesens zu folgen.
Wie Alex schon geschrieben hat: Es gab Suspiria. Besonders mit Blick auf TNG "Encounter at Farpoint" und "All Good Things..." bin ich der Meinung, es wäre eine tolle Abrundung gewesen, VOY mit dem Fürsorger anfangen und mit Suspiria enden zu lassen - jedenfalls wäre da mMn mehr möglich gewesen, als mit dem Borg-Zeitreisen-Konzept aus "Endgame".

# 8. Paris - Chakotay
Haben eine interesante "Hass" Beziehung... dadurch das Paris hier aber Chakotay später das Leben rettet, gehört Chakotays Leben... Paris. Er hat also eine Schuld bei ihm... Dies interessante Hass/Schuld Beziehung wird leider nie wieder wirklich aufegriffen und thematisiert. Genauso wenig wie das verhalten der anderen Crew gegenüber Paris... die ihn ja im Pilotfilm fast durchgängig ablehnt (genauso wie die Maquis). Paris ist also ein doppelter Aussenseiter... Nur leider kommt das nie wieder vor.
Das fand ich auch sehr bedauerlich, weil die beiden im Piloten wirklich sehr interessant interagieren.

TOS Pilot - Kirk trifft auf den (übermächtigen) Gary Mitchell und kann ihn nicht besiegen
TNG Pilot - Picard trifft auf den (übermächtigen) Q und kann ihn nicht besiegen
DS9 Pilot - Sisko trifft auf die (übermächtigen) Propheten und kann sie nicht besiegen
VOY Pilot - Janeway trifft auf den (übermächtigen) Caretaker und muss ihn nicht besiegen

Ich glaube wir sollten demnächst etwas leiser über die Kinofilme und deren (Rache-)Muster-Plots lästern. XD
Na ja, na ja ;)
Also, setzt man schon bei "The Cage" ein, kann man diese Reihe quasi fortsetzten. Aber...
... Kirk kann Mitchell schon irgendwie besiegen (halt mit ein wenig Hilfe).
... und Picard kann Q zwar nicht besiegen, wird aber immerhin (vorläufig) freigesprochen und anders als in TOS bildet Q ja nur eine Rahmenhandlung, um den Piloten länger (und auch besser ;)) zu machen.

Am Ende war er bei vielleicht seinem eigenen Volk schon der bekloppte Opa und als er in seiner Tölpelhaftigkeit die Umwelt eines Planeten zerstörte, hat man ihn ins AltenPhalanxHeim abgeschoben. Aber so kauzig, wie er war, hat ihn sogar seine Pflegerin irgendwann verlassen.
:)) :24 :thumbup

Zitat
Wann bitte sind Neelix und Kes denn ein Paar geworden?

Das wird zumindest im offiziell inoffiziellen Vorgeschichts-Roman "Schicksalspfade" erklärt, der von Jeri Taylor, der Seriengestalterin geschrieben wurde. Darin hat Neelix mit den Kazon handel betrieben, bis ihm Kes auffiel, die man offenbar gefoltert hat. Über mehrere Wochen hinweg, wo er mit den Kazon handelte, hat er sich heimlich mit ihr angefreundet und ihr immer Wasser gebracht (daher die Wasserschuld bei Jabin), und sich einen Fluchtplan überlegt - bis er schließlich erwischt wurde.
Interessant! Das halte ich zumindest für einen glaubwürdigen Ansatz, denn wie Leela habe ich mich auch immer grfragt, wie Neelix und Kes ein Paar geworden sein sollen.

Leela

  • Gast
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #161 am: 22.12.12, 19:35 »
... hm, hab ich nur den Eindurck oder gewinnt die Serie tatsächlich... wenn man sie diskutiert und noch einige Infos mehr dazu erhält. :D Auf jeden Fall danke für die Interessanten weiterführenden Infos!



Zitat
Aber, wenn ich mich recht entsinne, meint er auch, dass es eine Weile dauern würde. Und sie wurden nun einmal gerade von einem riesigen Kazonschiff angegriffen, während weitere Kazonschiffe unterwegs waren. Die Voyager war klar unterlegen. Janeway hätte vielleicht noch die Möglichkeit gehabt, sich mit Jabin zu verbünden, aber besonders Vertrauenserweckend war er ihr anscheinend nicht, immerhin hat sie ihm ans Bein gepinkelt. Kaum dass er Kontrolle über die Phalanx gehabt hätte, hätte er die Voyager aber vermutlich erst recht zu Klump geschossen - und vielleicht noch viel schlimmeres anrichten können.


Also mein Eindruck war, dass man die Rückreise schon recht schnell ins Werk setzen könnte... sicher nicht in 5 Minuten, aber auch nicht zwei bis drei Tage. Also in meinen Augen wäre es der Voyager zumindest möglich gewesen die Kazon solange hinzuhalten... oder sie beamen ihnen Neelix an Bord un dlösen so die Selbstzerstörung aus. XD
Was die Bedienung der Phalanx durch Jabin oder Tuvok angeht, rührt auch das wieder an der Problematik das offenbar JEDER A**** die Phalanx bedienen kann, nur der Fürsorger will nen extra Klon erstellen... OO

Letztlich fällt mir da nur ein weiterer Punkt ein: Tuvok! Also hätten sie Spock an Bord gehabt hätte dieser wohl die Voyager nach Hause geschickt und dann die Phalanx zerstört. Denn das Wohl vieler wiegt mehr ... als Tuvok. Also das hier keiner auf die Idee kommt sich zu opfern... ist auch interessant. Sonst ist nämlich meist auch immer ein Held zur Hand... der dann doch nicht stirbt. :/


Zitat
Nicht in den nächsten Fünf Jahren, denn die Stadt wird immer noch von einer Energiebarriere geschützt. Janeway hat ihnen Zeit erkauft. Da die Kazon-Sekten offenbar ständig übereinander herfallen und sich das Machtgefüge alle Nase lang ändert, ist das zumindest eine Chance.



Ja, sicher... aber in meinen Augen sehr hypothetisch. Selbst eine Sekte würde mit einem orbitalen Beschuss das Kraftfeld wohl schnell knacken können wenn sie so sehr hinter der Technik und dem Wasser dort her sind... Also ich sehe nicht das man ohne den Schutz des Fürsorgers die Ocampa noch lange schützen kann.



Zitat
Wie Alex schon geschrieben hat: Es gab Suspiria.


Ok, die Folge habe ich offenbar komplett verdrängt. :(



Zitat
... Kirk kann Mitchell schon irgendwie besiegen (halt mit ein wenig Hilfe).

Also soweit ich weiß.... nicht. Es gelingt Dr. Dehner lediglich Kirk die Zeit zu verschaffen abzuhauen. Gary Effektiv ausschalten kann er meiner Erinnerung nach nicht. Mitchell bleibt "allmächtig" auf dem Planeten zurück. Also ein ähnlich offenes Ende wie... Khan.




so, mal gucken ob ich heute noch das Ende von Staffel 1 hinbekomme. =)

David

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #162 am: 23.12.12, 09:03 »
So, hier der erste Teil des Resumés der 5. Staffel von "Raumschiff Voyager"

Nacht
Eine Interessante Folge zum Beginn, die Voyager durchfliegt ein Gebiet ohne Sterne und in der Crew macht sich Langeweile breit.
Janeway wird von Selbstszweifeln geplagt und verschanzt sich in ihrem Quartier. Erst das Auftauchen der Fremden bringt wieder Spannung für die Crew, deren Schiffe ich sehr gelungen finde. Auch die Malonen tauchen hier das erste Mal auf und sind mir relativ schnell unsympathisch.
Dass ihr "Vertreter" in dieser Folge aus reinen Profitgründen eine neue Technik ablehnt, ist zwar aus Gründen des Profits nachvollziehbar jedoch absolut primitiv, da er zu seinem eigenen Vorteil eine andere Spezies ausbeutet. Ganz nebenbei wird hier also auch das Thema Umweltschutz aufgegriffen.
DIe Spezies der Nachtwesen wirkt auf den ersten Moment feindselig, doch dies wird schnell geändert, da sie die Opfer der Profigier des Malonen sind.
****

Die Drohne
Der mobile Emitter des Doktors verschmelzt mit Sevens Nanosonden, durch die eine hochentwickelte Drohne geboren wird.
Eigentlich nix spektakuläres. Dennoch muss ich sagen, gehört diese Folge zu den besten, was Seven's Entwicklung angeht. Sie kann ihre eigenen Erfahrungen der Individualität weitergeben.
"Erster" ist ein interessanter Charakter und so ganz anders, als jede andere Borgdrohne, die uns Zuschauern je begegnet ist.
Sein Interesse am Kollektiv ist verständlich doch er erkennt auch die Besonderheiten des Individuums, was er letztlich auf tragische Weise umsetzt.
Um die Crew der Voyager zu retten, opfert er sich flugs selbst, was für Seven äußerst tragisch ist.
Gern hätte ich gesehen, wie sich "One" für ein oder zwei Folgen an Bord weiter eingewöhnt, es wäre interessant gewesen.
Am Ende handelt er nach dem Motto "das Wohl der Vielen".  Ich finde, man hätte ein wenig mehr aus dieser Folge machen können, aber okay.
****

Extreme Risiken
Tja, was soll ich zu dieser Folge schreiben... B'Elanna ist noch immer bestürzt über die Ausrottung des Maquis durch das Dominion und findet offenbar keine bessere Form der Bewältigung, als sich von einer gefährlichen Simulation in die nächste zu stürzen.
Janeway fungiert mal wieder als Oberlehrerin, was mir in der Folge ehrlich gesagt ein wenig auf den Zeiger ging.
Der Nebenplot mit der Sonde und der Konstruktion des Delta Flyers ist IMO sogar interessanter, ebenso der Wettlauf mit den Malon.
Paris "Streitereien" mit Tuvok ob seiner altmodischen Kontrollsysteme im Flyer sind etwas für gute Lacher, aber eigentlich überflüssig.
Alles in allem eine durchschnittliche Folge
***

In Fleisch und Blut
Tja, da haben wir sie wieder. Spezies 8472 und das alte Prinzip - der unbarmherzige Feind wird zum Opfer und ist auf den zweiten Blick gar nicht so böse, wie gedacht.
Ich weis, manche von euch halten dieses Prinzip auf Dauer für langweilig, aber mit hat es gefallen.
Auch hier bleiben einige Fragen unbeantwortet: 8472 hat mehrere solcher Anlagen im Quadranten und sie reagieren aus Furcht vor der Föderation, die aber eigentlich gar nix von deren Existenz weis.
Am Ende gelingt es Janeway, einen Konflikt zu vermeiden, dank der Diplomatie.
Mir persönlich hat die Folge gefallen. Leider wurde auch hier wieder versäumt 8472 einen Namen zu geben.
Es kommt aber zu einem Friedensschluss. Bedauerlich, dass dieser Handlungsstrang im weiteren Verlauf der Serie nicht weiter verfolgt wurde. Es wäre interessant gewesen.
****

Es war einmal
Die Folge war für mich schwer zu bewerten. Klar, dass es auch im 24. Jahrhundert Unterhaltungsprogramme für Kinder gibt und ich muss sagen, dass ich die Art des Programms durchaus für interessant hielt. Pädagogisch wertvoll, würde man wohl heute sagen. Wesen aus Holz, Wasser, Feuer, etc. Man lernt die Grundelemente der Natur kennen und deren eigenarten und gleichzeitig lehrt das Programm auch Werte wie Toleranz und dass Andersartigkeit nix ist, vor dem man Furcht haben sollte. Hat mir gefallen.
Der Nebenplot um den abgestürtzten Flyer, sowie Neelix Versuche, Naomi vor schlechten Nachrichten über ihre Mutter abzuschirmen ist auch nicht langweilig.
Neelix Handeln ist durchaus nachvollziehbar, immerhin dürfte er Naomi besser kennen, als jeder andere an Bord (mit Ausnahme von Samantha Wildman). Phillips spielt seine Rolle einmal mehr sehr überzeugend. Vergessen sind die Tage, in denen er in Staffel 1 und 2 als Pausenclown agierte. Seine Figur hat sich hervorragend weiterentwickelt.
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Temporale Paradoxie
Folge Nummer 100. Die Idee, die Voyager ins eisige Grab zu schicken, fand ich genial, die Absturzszene ist den machern klasse gelungen. Der Plot, dass nur Harry und Chakotay überlebt haben und "Fähnrich Eifrig" alles daran setzt, das Schicksal der Voyager zu ändern, ist nicht neu, aber IMO gut umgesetzt - zumindest so gut, wie man es in 45 Minuten halt machen kann.
Hier hätte ich mir einen Zweiteiler gewünscht, dadurch hätte man noch mehr aus dem Plot herausholen können.
Die Voyager macht hier zum zweiten Mal einen großen Sprung in Richtung Heimat.
****

Das Vinculum
Ich fand die Folge gut. Jeri Ryan spielt eine hervorragende Rolle wie aus Jeckyll und Hyde. Besonders ihre Darstellung des Ferengi war höchst amüsant.
Der Versuch der Fremden, das Vinculum als Waffe gegen das Kollektiv zu verwenden, ist interessant, nur leider werden nicht die Borg das Opfer, sondern Seven.
Es zeigt gut, dass nicht nur die Föderation sehr erfinderisch werden kann, sondern auch andere Völker mittel und Wege finden können, sich gegen das Kollektiv zu wehren.
Jeri Ryan fand ich in der Folge sehr überzeugend, sowohl als Ferengi, als auch als kleines Mädchen, dass sich mit Naomi anfreundet.
Eine Glanzleistung
****

Inhumane Praktiken
Die Folge habe ich fast als letztes gesehen, muss ich zugeben. Das fremde Wesen wirkt wie eine Gummipuppe, da hätte man mit CGI mehr machen können doch das nur am Rande.
Die Geschichte ist interessant und greift ein interessantes Thema auf: Darf die Medizin, um Leben zu retten, auf Praktiken zurückgreifen, die der Ethik widersprechen.
Voyager geht hier mutig sogar einen Schritt weiter und zieht eine Parallele zur Realität. Crell Mosett ist eine eindeutige Anlehnung an den KZ-Arzt Joseph Mengele, der unter dem Deckmantel der Wissenschaft (fast) über Leichen geht.
Es gelingt zwar, der Figur sogar anfangs ein wenig Sympathie zu verschaffen, auch durch die Reaktion des Bajoraners auf den Cardassianer.
Auch B'Elannas Reaktion auf Mosett ist verständlich, Janeways Reaktionen IMO jedoch nicht. Okay, es geht darum ein Crewmitglied zu retten, aber genau genommen verbietet der medizinische Eid, Patienten ohne deren Einwilligung zu behandeln. Das wird hier mal galant umgangen. Befehle eben. Eine deutliche Schwäche des Plots.
Am Ende gelingt es zwar, das Wesen von B'Elanna zu trennen und es zu seinem Volk zurückzubringen, doch der Doktor sieht sich gezwungen, das Hologramm zu löschen.
Ich tendiere dazu, mehr zu den Ansichten des Bajoraners und B'Elanna zu tendieren. Vorurteile hin oder her, aber wäre ich in dieser Situation gewesen,... ich hätte vielleicht genau so gehandelt, auch wenn der Preis dafür hoch gewesen wäre.
Fazit: Eine hervorragende Folge
****

Dreißig Tage
Uff. Auf einer einen Seite muss ich sagen, fand ich die Folge faszinierend. Ein Ozean im All. Eine geniale Idee, die ich selbst schon mal hatte.
Es wird mal wieder das Thema Umweltschutz aufgegriffen, was hier interessant eingefädelt wird.
Die Oberste Direktive verhindert eine direkte Einflussnahme, doch man hätte ein wenig mehr tun können, aus Sicht der Voyager.
Paris Entscheidung, zum "radikalen Umweltschützer" zu werden, macht ihn IMO sypmathisch, immerhin handelt er nach seinen Prinzipien.
Das Janeway so handelt, wie sie es tut, ist zwar nachvollziehbar - "wir sind nicht hier draußen, um Gott zu spielen (J. Archer)" - aber ich hätte mir hier einen besseren Ausweg gewünscht.
Es scheint ein wenig zu einfach zu sein, dass die Moneaner so dermaßen uneinsichtig sind.
Eine kleine Anmerkung: Wäre Voyager erst dieser Tage oder in paar Jahre früher über die Mattscheibe geflimmert, wäre die Folge sicher noch besser gemacht worden.
****

Kontrapunkt
- ausgelassen -

Verborgene Bilder
- ausgelassen -

Chaoticas Braut
Ich habe mich hervorragend über diese Folge amüsiert. Eine gelungene Hommage an die alten Flash Gordon Filme und SciFi Trash.
Dass die photonischen Fremden die Crew der Voyager für Illusionen halten und einen Krieg mit Chaotica führen, fand ich interessant.
Ein großer Pluspunkt für die tollen Kostüme. Total übertrieben und fantasievoll, wie man es aus den alten Filmen kennt.
Die Folge war ein wahrer Augenschmaus. Chaotica ist der typische "wahnsinnige Oberschurke", wie man ihn aus alten Filmen kennt, und dazu sogar noch recht sympatisch.
Höchst unterhaltsam fand ich auch Tuvok's Reaktionen über diese Unterhaltungsform - "zu schade, das wir keinen [Todesstrahl] haben...", da hab ich mich totgelacht.
Zweifellos ist diese Folge eine der kreativsten, die Voyager je hervorgebracht hat.
*****

Schwere
Uff. Schon wieder eine Folge, mit der ich mich schwergetan habe.
Ein wenig von Star's "Cast Away" inspiriert, stranden Tuvok und Paris auf einem Planeten, ohne die Chance, mit der Voyager zu kommunizieren.
Noss war - fand ich - ein interessanter Charakter.
Man lernt hier auch mehr über Tuvoks Vegangenheit, was ich sehr interessant fand. Um ehrlich zu sein, ich hätte mir etwas mehr "Dampf" zwischen Paris und dem Vulkanier in ihrem "Exil" gewünscht. Das schwächt die Folge.
Dass sich Noss ausgerechnet für Tuvok interessiert, ist leider ein typisches Klischee, aber wäre Paris wirklich dramaturgisch die bessere Wahl gewesen? Ich finde nicht.
Alles in allem, eine unterhaltsame, aber nicht wirklich gute "Robinson Crusoe" Persiflage.
***


Euphorie
Mal wieder scheint die Voyager einen Weg nach Hause gefunden zu haben. Doch zu früh gefreut: Es ist nur ein im All lebender Organismus, der wie die Spinne im Netz mit Täuschung und Hinterhältigkeit auf ihr Opfer wartet.
Dass die Crew hier blindlings in die Falle läuft, finde ich ein wenig eindimensional. Man hatte schon früher die Aussicht auf einen schnellen Heimweg, aber immer war eine gesunde Portion Skepsis und Vorsicht dabei. Die Autoren haben das elegant umschifft, aber dabei zumindest eklatante Logiklöcher vermieden., aber spätestens, als es hieß, der Doktor und Seven könnten Schaden nehmen, wenn man sie nicht "kaltstellt", wird man doch mehr als misstrauisch.
Klar - Seven und Naomi fallen auf den Trick nicht rein: Seven, weil sie unterbewusst noch immer glaubt, nicht in eine menschliche Gesellschaft voller Individuen zu passen und Naomi, weil sie nichts anderes kennt, als das Leben auf einem Raumschiff.
Qatai ist der typische Captain Ahab Verschnitt auf der Jagd mach Moby Dick, auch wenn er nicht total abgedreht ist, wie z.B. Picard in First Contact.
Naomis Charakter fand ich in der Serie gar nicht so schlecht, doch bedauerlicherweise ist es den Machern nicht gelungen, mal einen Mittelweg für junge Charaktere zu finden. Entweder: Sie sind dumm wie Toastbrot und nur dazu da, sich in Schwierigkeiten zu bringen (infantil halt) aus denen natürlich nur ein erfahrener Charakter sie retten kann (olle Kamelle die es in jedem schlechten Freitagabendkrimi gibt), oder: Sie sind alleskönner und fast schon Mary Sue.
Ich finde, aus der Figur Naomi hätte man mehr machen können, aber alles in allem blieb der Charakter ohne wirkliches Potenzial.
**

Das ungewisse Dunkel 1/2
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie dieser Zweiteiler damals in Sat 1 beworben wurde.
Vielleicht die interessanteste Borg Folge neben "Unimatrix Zero". Die Idee, Borg mal eben eine Transwarpspule zu klauen... hm warum ist man nicht schon früher drauf gekommen?
Egal. Der Raubzug gelingt doch es stellt sich heraus, dass Sevens "Rettung vom Kollektiv" nur eine geschickt eingefädelte Strategie der Borg war, da die traditionelle Assimilation bei Menschen scheinbar nicht funzt. Nun ja, ich muss zugeben, ich war damals am Bildschirm doch sehr über diesen Schachzug überrascht und jeder der meint, mir zu sagen, schon damals hätte er/sie dies vorhergesehen, dem glaube ich kein Wort.
Die Folge war super unterhaltend, zeigt sie doch vieles über die Borg auch mal aus einem anderen Blickwinkel.
Die Geschichte über die Hansens - Sevens Familie - war... naja, ein nettes Beiwerk, aber so ganz verstanden habe ich es nicht. Auch, wie sie mit einem recht einfachen Schiff so weit reisen konnten. Okay, bei den Borg im Strom mitschwimmen, hat dieses Problem umgangen, aber ich hätte mir da ein paar mehr Infos gewünscht.
Auch die Studien der Hansens über die Borg: die Szenen fand ich äußerst interessant gemacht.
Es gibt ein Widersehen mit der Borgkönigin und der Unbarmherzigkeit des Kollektivs.
Am Ende gelingt nicht nur Sevens Rettung, sondern auch ein 20.000 Lichtjahre Sprung näher an die Heimat.
Mission Erfüllt. Die Folge mag die ein oder andere Schwäche besitzen, dennoch gehörte sie IMO zu den Highlights der Serie.
*****

Das Generationenraumschiff
Tja, wieder so eine Folge, die leider Potenzial verschenkt und ein altes Klischee aufgreift - Typ verliebt sich in Alien, das geht am Ende schief - nicht nur gesundheitlich - und am Ende Spielt der Captain wieder den Oberlehrer.
Prinzipien hin oder her, aber mir stellt sich da schon die Frage, ob die Regeln der Sternenflotte wirklich intime Kontakte zu Fremden derart schroff verbieten.
Allerdings zeigt die Folge auch gut, dass es sich trotz aller Technik und Weiterentwicklung der Menschen nur um Menschen handelt.
Nicht alles, was so ist, wie man selbst, ist auch ungefährlich. Hier ein deutlicher Pluspunkt, dass die Gefahr 1. schön verpackt ist (hübsche Darstellerin) und 2. mal ganz anders ist.
Kein blutrünstiges Alien, das ein böser Oberschurke ist, sondern hier ist es die Biologie.
Das ist - um mal auf unsere Diskussionen über den kommenden Star Trek Film zurückzukommen - eine originelle Lösung, wie ich sie mir vorstelle.
***

Endstation: Vergessenheit
Folge übrsprungen

Der Fight/b]
Folge übersprungen - war mir ehrlich gesagt - auch zu blöd

=A=

alle weiteren Folgen hab ich gestern nicht mehr gesehen.

Max

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #163 am: 23.12.12, 11:46 »
Letztlich fällt mir da nur ein weiterer Punkt ein: Tuvok! Also hätten sie Spock an Bord gehabt hätte dieser wohl die Voyager nach Hause geschickt und dann die Phalanx zerstört. Denn das Wohl vieler wiegt mehr ... als Tuvok. Also das hier keiner auf die Idee kommt sich zu opfern... ist auch interessant. Sonst ist nämlich meist auch immer ein Held zur Hand... der dann doch nicht stirbt. :/
Tja, das wirft doch ein besonderes Licht auf dieses vulkanische Sprichwort und die Rolle, die die Freundschaft dabei scheinbar doch spielt ;)
Ob diese Sichtweise jenseits des Scherzes "erlaubt" ist: Wenn man zur den Kollegen noch gar keine persönliche Beziehung aufgebaut hat, fällt es wohl (über Tuvok hinaus, also ein anderer Held innerhalb der Crew) schwer, den Gedanken, sich für sie zu opfern, schwer. In der siebten Staffel hätten wohl einige den Finger gehoben und sich freiwillig auf eine solche Mission i.e. Station begeben. Indes: Es wäre durhaus dann eher mal die Pflicht des Captains gewesen, so heldenhaft zu handeln, auch wenn sie die Crew noch nicht "mag"...

Ok, die Folge habe ich offenbar komplett verdrängt. :(
Ja, die Suspiria-Folge wurde aber meiner Erinnerung nach nicht ansprechend umgesetzt, jedenfalls wenn man bedenkt, was aus dem Konzept rauszuholen wäre; finde ich jedenfalls.

Zitat
... Kirk kann Mitchell schon irgendwie besiegen (halt mit ein wenig Hilfe).

Also soweit ich weiß.... nicht. Es gelingt Dr. Dehner lediglich Kirk die Zeit zu verschaffen abzuhauen. Gary Effektiv ausschalten kann er meiner Erinnerung nach nicht. Mitchell bleibt "allmächtig" auf dem Planeten zurück.
Dehner schwächts Mitchell so, dass Kirk wieder aktionsfähig wird, aber wenn ich mich so zurückerinnere, ist es sogar so, dass Kirk Mitchell praktisch ohne Hilfe besiegt. Gary hatte doch dank seiner Kräfte Kirk so eine hübsche Grabstätte errichtet bzw. ausgehoben und Kirk rollt ihn dann über die Schulter in eben diese Grube, nimmt das Phasergewehr auf und schießt auf den darüber liegenden Felsen, sodass Gary Mitchell erschlagen wird und in dem Grab verschüttet bleibt, das er für Kirk vorgesehen hatte.

Temporale Paradoxie
Folge Nummer 100. Die Idee, die Voyager ins eisige Grab zu schicken, fand ich genial, die Absturzszene ist den machern klasse gelungen. Der Plot, dass nur Harry und Chakotay überlebt haben und "Fähnrich Eifrig" alles daran setzt, das Schicksal der Voyager zu ändern, ist nicht neu, aber IMO gut umgesetzt - zumindest so gut, wie man es in 45 Minuten halt machen kann.
Hier hätte ich mir einen Zweiteiler gewünscht, dadurch hätte man noch mehr aus dem Plot herausholen können.
Die Voyager macht hier zum zweiten Mal einen großen Sprung in Richtung Heimat.
****
Diese Folge habe ich in besonders positiver Erinnerung, nicht nur wegen der Darstellungsform an sich, die viel zu bieten hat, sondern auch, weil Garrett Wang hier wirklich einmal zeigen kann, dass er über schauspielerische Fähigkeiten verfügt!

Euphorie
Mal wieder scheint die Voyager einen Weg nach Hause gefunden zu haben. Doch zu früh gefreut: Es ist nur ein im All lebender Organismus, der wie die Spinne im Netz mit Täuschung und Hinterhältigkeit auf ihr Opfer wartet.
Dass die Crew hier blindlings in die Falle läuft, finde ich ein wenig eindimensional. Man hatte schon früher die Aussicht auf einen schnellen Heimweg, aber immer war eine gesunde Portion Skepsis und Vorsicht dabei.
Diese Storyidee hat mir sehr gefallen und obwohl es eine Weile her ist, dass ich die Folge gesehen habe, glaube ich auch sagen zu können, dass es da ein paar dramaturgisch sehr gut inszenierte Szenen gab.
Gerade die Täuschungen sorgten doch - korrigiere mich, falls ich mich irren sollte - dafür, dass die Crew nicht im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte war und dass sie so einfach in die Falle tappten, war doch eine schöne Abwechslung zu den Folgen, in denen die Sternenflottenleute im Unterschied zu all den anderen Allfahrern den Durchblick haben.

David

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #164 am: 23.12.12, 11:54 »
Ja, Euphorie war eine wirklich gute Folge, die ich mir wohl nach Weihnachten dann ansehen werde.

Die 5. Staffel hat IMO wirklich viele gute Folgen zu bieten.
Man merkt doch den Qualitätsunterschied im Vergleich zu den ersten 4 Staffeln, auch wenn Staffel 4 ebenfalls gut war.
Aber in Staffel 5 lässt Voyager die meisten Probleme hinter sich.
Die Crew ist zusammengewachsen und man hat deutlich den Eindruck, dass das Schiff der Heimat ein ganzes Stück näher gekommen zu sein scheint.

Vorbei die vielen "Anomaly of the Week" Folgen, sie wurden auf wenige Ausnahmen reduziert und selbst die können sich mittlerweile sehen lassen.

 

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