Prinzipiell ist so ein "einfach mal loslegen" genau das, was ich zuletzt versucht hatte.
Ich hatte zwischenzeitlich begonnen, an "Konsequenzen", "Vier Freunde - ein Ziel" und "Geisterschiff" zu schreiben.
Doch relativ schnell stand ich immer wieder vor demselben Problem:
Zu viele Figuren, die alle irgendwie in Szene gebracht werden mussten, weil sie für die Handlung benötigt werden.
Wenn es wirklich noch mal weiter gehen sollte - was ich bezweifele - dann müsste ich es schaffen, Plots zu entwerfen, wo wirklich nicht mehr als 3, 4, 5 Figuren vonnöten sind und der Rest wirklich nicht über die Rolle von "Stichwortgebern" oder 1, 2 Szenen hinauskommt.
Denn es liegt mir nicht, mit vielen Figuren zu arbeiten - das tat es nie - auch wenn es hier und da mal gefunzt hatte.
Aber gerade Plots wie der Sportroman oder "Konsequenzen" benötigen viele Figuren und das bläht sich dann immer alles so auf, dass mich im Moment schon nach wenigen Kapiteln wieder die Lust verlässt, weil es einfach zu viel wird.
Ich hätte sehr gerne Geschichten auf dem Campus geschrieben in nächster Zeit - weil ich noch keine Einzige zu Papier gebracht habe - aber auch da ist es immer schwer, sich nur auf meine 4 "Helden" zu fokussieren.
Wenn ich es schaffen würde, vielleicht die besten Ideen in einer Handlung zu komprimieren - und zwar auf dem Campus - dann wäre ich vielleicht geneigt, einen 6. Band als "würdigen Abschluss" noch mal anzugehen, aber das erscheint mir derzeit - aus nahezu jeder Betrachtungsweise - eine schier unlösbare Aufgabe.
=A=
Einen roten Faden entwickele ich immer recht schnell.
Bei mir entsteht das Konstrukt einer Story in etwas so:
1. es reicht meist eine Szene im Kopf, von der ich denke,... "hm,... da lässt sich was draus machen."
2. ich versuche, drum herum eine Handlung aufzubauen
3. dann kommen meist schon neue Szenen, die im Kopf entstehen und das reicht dann meistens schon, um ein grobes Konstrukt zu erstellen.
4. Ich beginne mit ersten Coverentwürfen in Photoshop, um eine visuelle Interpretation meiner Ideen zu erreichen. Gelingt das Cover, habe ich dadurch meist zusätzliche Motivation
5. Ich überlege, welche Figuren ich brauche und wie viele.
6. Der Handlungsbogen "Roadmap" wird präzisiert und mit weiteren, passenden Ideen ergänzt, ohne dass ich die Handlung zu sehr einenge.
7. Ein Titel wird entwickelt
8. Hintergrundinformationen werden gesammelt und zusammengestellt.
9. Das Skript wird - so weit nötig - fertig gestellt.
10. Beginn der eigentlichen Geschichte
So - in etwa - gehe ich vor und das hat immer gut funktioniert.
Nur bei einigen Romanen weis ich bis heute nicht, womit die Handlung "gefüllt" werden soll.
Die Geschichte auf Memory Alpha zum Bleistift.
David reist zu diesem historischen Archiv, um zu recherchieren, nickt über seiner Arbeit ein und als es Nacht ist in dem riesigen Komplex, muss der Kadett mit Hilfe von Hologrammen historischer Personen ein kryptisches Rätsel lösen.
Da weis ich bis heute nicht, was für Rätsel das überhaupt sein sollen.
Aber Memory Alpha an sich ist schon ein unglaublich faszinierender Ort und, die Idee, dass der Kadett Personen wie Archer, Cochrane oder T'Pau begegnen könnte, finde ich irgendwie... interessant.
Aber ansonsten... Pustekuchen.
Dasselbe gilt für einen geplanten Fortsetzungsroman zu "Opferung".
In diesem sollten Mila und David - mittlerweile verheiratet und im letzten Abschnitt ihres Studiums - nach Antalus (Band II) zurückkehren; dieses mal als Teil eines Archäologieteams.
Die Mission wird dann aber nebensächlich, als ihr "alter Freund" in großen Schwierigkeiten steckt.
"Mikrokosmos" - auch wieder nur Probleme.
Meine Kadetten helfen Naomi beim Testlauf eines experimentellen Schutzschildes.
Dieser geht total schief und beim Rausbeamen aus einem Labor - wo der Schild getestet wird - landen alle vier Kadetten auf der anderen Seite des Campus und sind plötzlich nur noch 10 Zentimeter groß.
Der gesamte Rückweg bei Nacht, um eine katastrophale Kettenreaktion des Schildes zu verhindern, der den Campus vernichten könnte (CERN lässt grüßen

), da habe ich praktisch keine Ideen und ich will da nicht einfach nur den Figuren "ein paar Ratten" begegnen lassen - das wäre ja "Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft 2.0".
Ich könnte jetzt hier noch endlos über jeden Roman referieren, wo die Probleme überall Überhand genommen haben, aber würde zu lange dauern.
Was ich damit veranschaulichen will:
Ich habe zwar einige gute Ideen - die schon zum Teil Jahre im Kopf sind und mich auch reizen - aber sie bauen sich scheinbar zu einem gigantischen Turm auf, wo ich schon nach dem Prolog denke.... wie soll ich das nur schaffen - das wird doch eh wieder nix und nach einigen Tagen, wo meistens erst mal Pause ist, bin ich schon wieder so lustlos, dass ich keinen Ansatz mehr finde, die ganzen Probleme zu lösen, die noch vor mir liegen.
Mit einer Idee spiele ich allerdings noch:
Mit ganz viel Glück, könnte es mir gelingen, die besten Ideen in einer letzten Geschichte zu komprimieren, damit sie nicht für immer in meinem Kopf herumliegen und irgendwann zu Staub verfallen.
Es sollte dann unbedingt eine "Campusstory" sein.
Und die Idee gefällt mir, aber da stehe ich dann auch schon wieder vor einem alten Problem:
Funktioniert eine solche "zusammengewürfelte Story" - selbst wenn ich alle Probleme mit der Verschmelzung der Ideen löse (da mache ich mir weniger Sorgen) - auf dem Campus, ohne dass ich wieder Figuren brauche, die hinzukommen, damit ich und auch der Leser nicht den Eindruck bekommen,.... wozu spielt die Story auf dem Campus, wenn alle anderen Kadetten und das Personal doch völlig außen vor bleiben?
Ihr seht, kaum scheine ich ein Problem gelöst zu haben, tun sich plötzlich gefühlt 10 neue auf und das macht einfach keinen Spaß, weil ich nur noch dabei bin, diese Probleme zu lösen und "überall versuche, die Feuerwehr zu spielen" und dann sagt man sich irgendwann dann einfach... "jetzt hab ich die Schnauze voll - das bringt doch Alles nix, weil ich immer wieder vom Hundertstel ins Tausendstel komme."
Die Probleme scheinen sich immer höher und höher zu stapeln, und ich bräuchte langsam Spock's Antigravstiefel aus Star Trek V, um darüber hinweg zu schweben.
Vom Pilotroman will ich gar nicht erst reden.
Da schweben mir nur die Ideen im Kopf herum, was "vor dem Campus" passiert - also die Entscheidungen meiner Figuren, zur Flotte zu gehen; allen voran David's Entscheidung habe ich schon absolut im Kopf gehabt.
Aber Alles andere ... der Kampf um den Erhalt des europäischen Campus, etc.
Das gefällt mir wirklich sehr gut, da es eine tolle Story hergegeben hätte, die auf den ersten Blick gar kein SciFi ist, auf den zweiten Blick aber eigentlich "Star Trek" pur... aber auch da ist wieder das Problem, dass ich auf dem Campus so viele Figuren brauchen würde, dass es sich zu einem Mammutprojekt auswächst.
Ich müsste schon Mittel und Wege finden, dass Alles irgendwie herunter zu brechen, doch besonders bei den Campus-Geschichten, habe ich dann immer das Gefühl, dass dem Leser einfach zu viel vom "Drumherum" entgeht, weil der Fokus nur auf den vier Figuren liegen würde, so dass ich eigentlich auch ne "Sitcom" a la "Friends" im 24. Jahrhundert draus machen könnte, wo das Studium gar keine Rolle spielt und ich nur darüber schreibe, wie sich meine 4 Freunde nach den Vorlesungen im "Stardust Café" treffen und quatschen.
Und was soll daran bitte noch SciFi oder gar Star Trek sein?!
Die letzte Hoffnung scheint wirklich diese "Fusions-Idee", mit der Kombination meiner Lieblingsideen zu einer letzten großen Story.
Keine Ahnung, ob ich das hinbekomme, wobei dann aber definitiv einige andere Skripte, die ich ebenfalls sehr sehr gerne verwirklicht hätte ("Konsequenzen", "Hammonia's Erbe" und "Schwerelos") nicht mehr berücksichtigt werden könnten, da sie nicht für eine Handlung auf dem Campus geeignet sind.
So, ich hoffe, ihr könnt mein Problem nachvollziehen.
Ich sehe jedenfalls im Moment kein Land am Horizont, diese ganzen Ideen noch irgendwie zu verwirklichen, da mir obendrein auch die "Nebenhandlungen" ausgehen, die ich immer für unabdingbar halte, um den Figuren mal zwischendurch die Chance zu geben "mal durchzuatmen". Z.B. als Mila und Amelié in Band V das Holodeck besuchen oder Ähnliches.
Denn davon allein kann kein Roman leben und ich würde mich dann eher mit kurzen Stories befassen, die ich einst mal für SG-Atlantis geschrieben habe, die alle reine "Nonsens-Handlungen" hatten und "einfach so für zwischendurch" entstanden sind und auch absolut nix mit SciFi zu tun hatten.
Und das,... auch wenn es sich jetzt ein wenig arrogant anhört ... wäre einfach unter meiner kreativen Würde, denn ich weis, ich kann so viel mehr, als nur "FRIENDS im 24. Jahrhundert" schreiben.