Original von Visitor5
Hallo zusammen,
ihr als Autoren kennt das ja:
Mit der Zeit sammeln sich zig Charaktere an, Schiffsnamen und Daten, Planeten, Orte, Waffen und was weiß ich nicht noch alles.
Wie organisiert ihr diese Daten?
Mit viel zu vielen Textdateien. Ich habe immer eine \"Bibel\", in der ich festhalte, worauf ich hinauswill, welchen Stil ich treffen möchte, was die Hauptstory (einer Serie) ist, und dann sind da jede Menge Informationen zu den agierenden Fraktionen, zu den Charakteren, Schiffen und den Episoden. Dann habe ich je eine Textdatei für Technologie, für unsortierte Idee, für Sektoren/Spezies/Charakter-Namen und so weiter.
Wenn ich mich entschließe eine Geschichte endlich anzugehen, dann mache ich (für gewöhnlich) eine Textdatei bei der ich erst mal brainstorme und wild Ideen reinwerfe, bis sich aus der groben Vorstellung eine Geschichte mit Anfang, Mitte und Ende herauskristallisiert - sofern nicht längst ein klares Bild in meinem Kopf vorhanden ist - und wenn ich damit fertig bin, mache ich noch mal eine kleine Textdatei namens \"Masterplan\", in der ich sauber und kurz und knapp schreibe, was in welchem Kapitel und in welcher \"Szene\" passiert. Durch bekomme ich direkt ein sehr gutes Gefühl für die Geschichte, weil ich auf einen Blick das Gesamtbild sehe. Außerdem merkt man meist hier schon direkt, wo sich Struktur- oder Pacingprobleme auftun könnten. Ich habe dann von vorne bis hinten schon alles grob durchgeplant - auch wenn ich mich beim Schreiben selbst dann doch oft spontan die vorgegebene Route verlasse, wenn es sich lohnt. Früher oder später komme ich aber immer wieder auf die Straße zurück - und dank der Übersicht weiß ich dann auch direkt wieder wo ich bin.
Ist nicht jedermanns Sache. Der Nachteil ist, je breiter man streut und je mehr Textdateien man hat, desto eher \"vergisst\" man mal eine gute Idee und baut sich dann nicht ein, einfach weil man nicht hingesehen hat. Und je mehr Zeit man in die Vorarbeit steckt, desto länger ziehen sich die Projekte dann natürlich hin. An Legend sitze ich seit über fünf Jahren. Aber ich denke es lohnt sich. Und da ich ein Chaot bin, fühle ich mich in so einem Chaos auch entsprechend wohl.
Für unterwegs habe ich immer drei Notizblöcke bei mir. Einen großen zum zeichnen, und zwei kleine. Einer davon ist eben für die Art Geistesblitze, die einem immer von hinten überfallen - die schreibe ich dann immer ganz flott und möglichst krakelig auf, um dann am Abend gleich das Dechiffrier-Spiel zu spielen (man hat ja sonst keinen Spaß), und das andere ist so eine Mischung aus Reisejournal und Tagebuch. Habe ich mir von Indiana Jones abgeschaut

Das ist aber auch nur für mich und nur für ich allein.