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Kritik und der Umgang damit

<< < (13/21) > >>

Alexander_Maclean:

--- Zitat ---Original von TrekMan
Ist die Schwelle unserer begrenzten Kritikfähigkeit nicht ein Maß dafür, wie wir mit unserem Mitmenschen umgehen. Und da es eine personenbezogene Schwelle ist, ist sie dann nicht auch bei jedem gegenüber anders?
--- Ende Zitat ---


Das auf alle Fälle. ich stimme dir zu, dass wie wir mit kritik umgehen, auch ein Faktor ist, zu bestimmen, was für Menschen wir sind.


--- Zitat ---
Wenn ein Kritiker und ein Autor das jetzt weis, wie stellen sich beide dann optimal aufeinander ein?
--- Ende Zitat ---


Optimal geht nicht. weil in diese Verbindung zwischen autor und Kritiker zu viele Faktoren reinspielen. Von denen man schon im RL nicht alle kennen kann und erst recht nicht im internet.

aber ich denke, wenn beide Seiten sensibilisiert sind und bereit sind, sich bei Missverständnissen zu entschuldigen ist ein großer schritt getan.

es wird immer reibungen geben, das ist teil unserer natur. aber wenn es gut läuft hat man genug Öl dazwischen.

Lairis77:

--- Zitat ---Original von Taschenmogul

--- Zitat ---Alles anderes ist ein Ausdruck von Sadismus (das ist es nämlich, wenn man andere erniedrigt, um sich selbst zu erhöhen.).
--- Ende Zitat ---

Vielleicht. Trotzdem möcht ich appelieren - beurteile doch nicht die Intention des Kritikers. Es geht bei der Kritik um dich.
Die Intention des Kritikers kannst du sowieso nicht einschätzen.
--- Ende Zitat ---


Äh ... okay. Es kann auch sein, dass derjenige unter Verhältnissen aufgewachsen ist, wo ein sehr harter Umgangston Gang und Gebe ist, der es sozusagen nicht anders kennt.

Aber - wie Alex schon sagt - meistens wollen sich solche Leute profilieren - und zwar, indem sie andere niedermachen. Sonst ginge ja auch eine sachliche Kritik ophne Beleidigung.
Auch wenn es nicht die alleinige Intention solcher Leute ist, andere zu mobben und fertigzumachen, schwingt das Bedürfnis wenigstens unterbewusst mit. denke ich.


--- Zitat ---Original von Taschenmogul
Wenn er \"Das ist toll!\" schreibt, vielleicht meint er das gar nicht so, sondern will sich bei dir einschleimen? Oder sich lustig machen?
--- Ende Zitat ---


Durchaus möglich ^^.


--- Zitat ---Original von Taschenmogul
Beispiel. Du hast was gezeichnet und dabei absichtlich stellen mit einem Radierer aufgehellt. Du hast sie nicht vorher schon hell gelassen, sondern ABSICHTLICH den Radierer benutzt.
Da kommt einer an, der wirklich was auf dem Kasten hat und meint, echte Künstler würden sowas nicht tun, man solle IMMER schraffieren und niemals jemals verwischen oder mit dem Radierer aufhellen.
Was soll ich damit anfangen?
Hier wäre z.B. für mich ein Punkt erreicht, wo ich die Kritik nicht mehr annehmen könnte.
--- Ende Zitat ---


Das sehe ich genauso. Wenn etwas nur deswegen kritisiert wird, weil die Stilrichtung oder Technik in Künstlerkreisen gerade \"out\" ist, dann würde ich das schlicht ignorieren.


--- Zitat ---Also, kritisier mich ruhig, wenn dir was negativ auffällt großes Grinsen
Werd ich auch tun, ich denke, soviel Respekt hast du verdient.
Weichspülern, obwohl man eigentlich was anderes denkt, halte ich nämlich eher für respektlos dem Künstler gegenüber.


--- Zitat ---Original von Taschenmogul
Dann würde ich es aber lieber per PN machen.
Vielleicht noch in den Thread sowas schreiben wie \"Bitte sachlich bleiben, sonst fällt es mir schwer, die Kritik anzunehmen.\" und nebenbei die PN.
--- Ende Zitat ---


Sehr vernünftig :).
Leider haben einige von uns die Erfahrung gemacht, dass beim Kontakt mit solchen Typen per PN erst recht losgetrollt wird (was man sich im Forum nicht so traut, denn dann könnte man ja verwarnt werden).
Außerdem fände ich es ein bisschen schade, wenn alle heiklen Aspekte nur noch per PN diskutiert werden.
Von der Kritik und der Diskussion darüber hat IMO nicht nur der Kritiker was, sondern auch die Mitlesenden (auf jeden Fall, wenn sie selber schreiben!). Selbst, wenn die Diskussion ein bisschen hitzig und emotional werden sollte.

@Star:
Klar, sind die Anforderungen an Kritiker, die hier z.T. geäußert/gewünscht werden, enorm hoch. Eigentlich unerreichbar.

Aber was ist mit der Anforderung an Autoren, alle Beleidigungen an sich abperlen zu lassen, wie Wasser, immer sachlich und kühl zu reagieren (selbst wenn man einen sauschlechten Tag hatte oder in der Geschichte zufällig besonders viel Herzblut steckt)? Ehrlich, so zu reagieren ist toll. Ich behaupte mal, wir bemühen uns alle darum (selbst ich ^^).

Es gelingt nur dummer Weise nicht immer. Genauso wie es den Kritiker nicht immer gelingt, seine Kritik diplomatisch zu formulieren.
Aber so lange sich beide Seiten Mühe geben und einander entgegen kommen, sollte man \"Ausrutscher\" verzeihen, wenn sich derjenige entschuldigt und - nachdem er sich abgeregt hat - wieder vernünftig reagiert.

Ich finde, das hat in diesem Forum bisher prima geklappt! :thumbup

@TrekMan:
Sind wir nicht alle \"begrenzt krtikfähig\" - der eine mehr, der andere weniger?
Wenn mir jemand meine mangelde Kritikfähigkeit vorwirft, würde ich ihm eine Reihe von Beispielen nennen, die das Gegenteil geweisen. Habe ich mich im Ton vergriffen, entschuldige ich mich. So einfach. Falls das Gegenüber nicht bereit ist, einzulenken - Pech gehabt.

Ich heiße es auch nicht gut, wenn man \"zurückblafft\". Aber ich würde es dem Autor nachsehen, wenn der Kritiker sich echt herablassend äußert (was natürlich wieder eine Frage der subjektiven Wahrnehmung ist).

Ein Patentrezept für die perfekte Kritik oder dem Umgang damit gibt es nicht!
--- Ende Zitat ---

TrekMan:

--- Zitat ---
@Laris

Sind wir nicht alle \"begrenzt krtikfähig\" - der eine mehr, der andere weniger?

--- Ende Zitat ---


Du hast es richtig erkannt.

Aus meiner Sicht gibt es auch keine unbegrenzte Kritikfähigkeit.

Irgendwann wird einmal bei Jedem der Punkt erreicht, wo die emotionale Aufnahmefähigkeit endet. Das ist menschlich. Wir müssen alle realisieren, das dieser Punkt so schlimm wie es ist, nicht immer stabil ist. Der hängt von vielen emotionalen Einflüssen ab und ist dem entsprechend schwankend.

Das Problem dabei ist, dass der Gegenüber das weder sehen, noch riechen, noch schmecken kann, wenn er Post über das Internet austauscht.  ;)

Taschenmogul:
@Lairis:  Klar, ich schreibe ja letztlich auch vom idealisierten Fall ausgehend.
Der Künstler SOLLTE.
Daß es eben in Einzelfällen auch mal anders aussehen kann, ist klar.
Und daß es Trolle gibt auch.

Aber realistisch - Trolle werden fast immer auch als solche erkannt.
Also ist eine Rechtfertigung nur selten nötig.
Außerdem ist jede Reaktion, vor allem wenn sie emotional ist, und vor allem wenn sie öffentlich ist, für einen Troll doch nur Futter.
Nichts hingegen ist schlimmer als ignoriert zu werden.
Wenn dich also ein Troll so richtig ärgert, ignorier ihn, das ärgert IHN dann wiederum.

Ok, manchmal kann man sich eine Reaktion vielleicht wirklich nicht verkneifen. Als in einem anderen Forum mal jemand schrieb, die finanzielle soziale Ungerechtigkeit sei doch toll, da gäbe es mehr und billigere Nutten, konnte auch ich mir einen Kommentar nicht verkneifen... ;-)


Achso, aber, hatte ich ganz vergessen!
Dein Beispiel mit dem \"Warum kürzt du diesen Teil nicht einfach aus Kapitel X raus und packst statt dessen Kapitel Y dahinter?\".
Da kann ich wirklich nicht nachvollziehen, was du daran so übergriffig findest.
Also, das grundsätzliche Gefühl kann ich schon verstehen - du empfindest deine Geschichte logischerweise als DEINE Geschichte, und wenn jemand dir vorschreiben will, die doch total umzuändern, dann geht dir das logischerweise auf den Zeiger.
Aber der Vorschlag, den Text anders zu strukturieren, oder ganze Teile rauszunehmen, den finde ich völlig legitim.
Ich finde ihn eigentlich sogar an sich sehr konstruktiv, weil er sehr konkret ist.
Ein \"Das hättest du etwas schöner schreiben können.\" ist ziemlich unpräzise, ein \"Pack den Teil doch dahin.\" hingegen lässt sich sofort nachvollziehen.
Klar kannste dann immer noch sagen \"Nee, das möchte ich schon gerne als eigenes Kapitel haben.\", oder so.

Ingesamt weiß ich aber wirklich nicht, warum dich so eine Aussage so ärgern würde?

TrekMan:
@All

Vielleicht sollte der Künstler einfach das von einer anderen Warte aus betrachten.

Als Künster will ich doch ein Produkt abliefern, das meinen hohen Ansprüchen genügt und das im Außenraum anklang findet.

Wenn jetzt ein Kritiker seine Meinung äußert, muß der Künstler doch das auch aus dieser Warte aussehen. Bringt die Kritik das Produkt weiter und damit mich auch?

Ich habe noch nie erlebt, das ein Kritiker sich in irgendeinerweise auf meine Kosten publizieren wollte. Zumindest habe ich das nie so gesehen. Entweder erbrachte mein Werk weiter oder nicht. Ein Kritiker outet sich doch selbst als Unfähig, wenn er nicht mehr fertigbringt, als einen Künster mit hohlen Phrasen zu bombardieren.

Wo ich mir vorstellen könnte, das ein Künster von einem Kritiker der Meinung ist dass er sich publiziert, wäre doch der Fall wenn er ihn als einen Konkurrenten betrachtet. In dem Augenblick läge doch zwischen beiden bereits eine Spannung vor. Ob die nun in beide Richtungen gehen sei einmal dahin gestellt.

Ich betrachte eine Kritik zunächst einmal von einer nüchternen Warte aus.

Wenn ich eien Forschungsantrag schreibe, werde ich diesen von einem Kollegen durchlesen lassen. Denn nur wenn der Antrag gut ist, dann hat er die vorraussetzungen dafür, dass er überhaupt erfolgreich werden kann.
Wenn der Kollege mir vorschlägt Abschnitt A nach hinten zu verschieben und meine 40 fehlenden Kommas zu ersetzen, so dienst das meiner Arbeitsleistuing.

Genauso sehe ich das wenn ich als FF Autor etwas publiziere. Wenn mir ein anderer FF Autor mein Werk kritisiert, so ist das aus meiner Sicht nichts anderes. Ein Kollege gibt mir seine Meinung.

Es liegt doch letztlich in beiden Fällen an mir, was ich daraus mache.


Auf der anderen Seite stelle ich mir die Frage was einen Kritiker dazu antreibt sich zu publizieren. Mit welchen Motiv sollte er das Deiner Meinung nach tun?
Vielleicht ist ja die Suche nach dem Grund der Schlüssel dazu, mit wem man über sein Werk spricht und mit wem nicht.

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